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Fünf Tage später erhielt Albus Dumbledore, mitten in einer Besprechung mit Molly und Arthur Weasley, die Nachricht über einen Gefangenenaustausch.

Minister Dumbledore,

Sie wollen ihre wertvollen Kämpfer Percy Weasley und Hermine Granger wieder? Wir wollen dafür die vier Auroren, die Harry Potter getötet haben. Wir bieten ihnen die Möglichkeit zum Austausch.

Heute um 18:00 Uhr werden wir am Gehege der Großkatzen im Londoner Tierpark sein. Tauchen sie nicht auf, dann werden die Großkatzen heute ein festliches Mahl genießen dürfen.

Hochachtungsvoll

Jemand, der an Harry Potter glaubte

Er schäumte vor Wut. Er wollte diese beiden Idioten gar nicht wieder haben, aber leider hatten Arthur und Molly auch einen Brief per Eule erhalten. Auf den jungen Weasley konnte er getrost verzichten, den mehr als ein Speichellecker war dieser nicht und viel anfangen konnte er mit diesem Nichtsnutz auch nicht. Granger war da schon schwerer zu ersetzen, aber nachdem sie sich nun fast zwei Wochen in der Gewalt ihres Entführers befunden hatte, würde sie wohl auch zu nichts mehr zu gebrauchen sein. Er, Albus Dumbledore, war nachlässig gewesen und hatte ihre Erinnerungen und Gedanken nicht separat geschützt, sondern nur mit einer Kette, auf der auch noch ein Aufspürzauber gewesen war. Doch die Entführer waren keine Idioten gewesen, sie hatten die Kette zurückgelassen und damit hatten sie sicher in den letzten Tagen sehr gut im Geist von Granger graben können. Er hatte sie für schlau genug gehalten sich nicht einfangen zu lassen, aber obwohl ihr nachgesagt wurde, dass sie die schlauste, junge Hexe ihrer Zeit war, war das wohl nicht gleichbedeutend mit Intelligenz, denn sie hatte sich ja fangen lassen, dieses dumme Gör. „Albus, wie gehen wir vor?", innerlich knurrte er bei der Frage von Arthur, denn er hatte gar keine Lust auf diesen Austausch. Zumal er die geforderten vier Personen gar nicht mehr hatte, aber wenn er die Loyalität der anderen behalten wollte, musste er wohl mitspielen. Dann würde er sich ihrer halt in den nächsten Tagen selbst entledigen und es dann auf die Gefangennahme schieben. Er setzte ein gütiges Lächeln auf und blickte Molly und Arthur über seine Halbmondbrille an. „Wir bekommen sie zurück. Keine Sorge. Arthur, geh und trommle den Orden zusammen, aber nur die vertrauenswürdigsten. Wir treffen uns in einer Stunde wieder hier.", Arthur stand auf und verließ den Raum. „Molly, geh und erschaffe mir vier Golems. Ich werde die vier Auroren nicht austauschen können, da zwei von Ihnen ja tot sind und die anderen Beiden ebenfalls entführt worden.", Molly erhob sich ebenfalls und verließ sein Büro. Albus fragte sich, ob diejenige, die nun den Gefangenenaustausch vornehmen wollten, wussten dass diese nicht mehr lebten beziehungsweise verschwunden waren? Scheinbar nicht, sonst hätten sie ja etwas anderes gefordert. Albus grinste, nun wenn die ‚Entführer' heute um 18 Uhr im Tierpark auftauchen würden, würden sie noch eine Überraschung erleben.

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„Die Eule müsste in ein paar Minuten im Ministerium eintreffen. Jeder kennt seine Aufgabe?", in Slytherin Manor hatte sich eine bunte Mischung an Hexen, Zauberern und Kobolden versammelt. Alle nickten Rabastan zu. Die Kobolde verschwanden, sie würden einen Bannkreis um das Gehege der Großkatzen ziehen, sobald dies erledigt war, würden diejenigen von ihnen folgen, die Animagi waren. Harry sah sich um, Rabastan trug die gewohnte Kleidung, die er immer trug, wenn es auf eine Mission ging. Schwarze Drachenlederhosen, sowie einen Brustharnisch und Stiefel aus dem gleichen Material. Auf seinem Rücken kreuzten sich zwei Schwerter. Regulus trug statt dem Harnisch eine Drachenlederjacke, die sehr eng anlag, als Waffen trug er jeweils einen Dolch in einer Scheide, die an seinen Oberschenkeln befestigt war. Bellatrix' Anblick hatte ihn ein wenig irritiert. Sie trug einen grauen Catsuite, dazu Pfeil und Bogen auf dem Rücken, sowie Wurfsterne, die in einer Armschiene an ihrem linken Arm befestigt waren. Harry fragte sich, ob sie mit Pfeil und Bogen überhaupt eine Chance haben würde, aber er sagte nichts. Harry und Severus, waren das Spiegelbild, des jeweils anderen. Statt Drachenlederstiefel trugen sie schwere Boots, eine enganliegende Drachenlederhose, sowie einen Brustharnisch aus selbigem Material. Wie Rabastan hatten sie auf ein Hemd, Shirt oder Jacke verzichtet. Nicht nur wegen der Außentemperaturen, sondern weil sie beim Training in den letzten Tagen bemerkt hatten, dass sie sich so noch besser bewegen konnten. Harry trug durch einen Illusionszauber versteckt ein Schwert auf seinem Rücken und ein Kurzschwert an seiner Hüfte. Severus hatte zwei Dolche auf seinem unteren Rücken geschnallt, so dass sie waagerecht lagen und sich schnell ziehen ließen. Dazu trug auch er ein Kurzschwert an seiner Hüfte. Nur Godric fiel aus dem Rahmen und erfüllte, wenn man Harry fragte, das typische Klischee der Muggel-Filme und -Romane über Elben. Er trug hohe braune Stiefel, dazu eine dunkelgrüne Leggins, darüber eine weite Tunika und eine Brustpanzerung. Auch auf seinem Rücken waren Pfeil und Bogen zu erkennen. Sie sahen aus, als würden sie in eine mittelalterliche Schlacht ziehen, aber man konnte ja nie wissen, wozu es gut war.

Harry wurde aus seinen Betrachtungen gerissen, als die Kobolde zurückkehrten. „Es ist vollbracht. Der Bann ist gezogen. Sir Renok ist noch dort und hält Wache, bis sie eintreffen. Außerdem hat er einen Verwirrzauber auf die Tierpfleger gesprochen. Darüber hinaus konnten keine versteckten Zauber bisher erkennen. Viel Erfolg wünschen wir unserem Freund Harry.", damit verneigten sich die Kobolde und verschwanden. Rabastan nickte ihrer kleinen Gruppe zu, sie alle verwandelten sich in ihre Tiergestalten und plötzlich standen ein Löwe, ein Luchs, ein Puma, ein Panther und ein Grizzlybär mitten in der Eingangshalle. Der Panther strich um seinen Gefährten und stupste seine Hand leicht an. Ganz automatisch legte Harry die Hand zwischen die Ohren der Großkatze und begann diese zu kraulen. „Versprich mir, dass du auf dich aufpasst.", Sirius war zu Harry getreten und hatte diesen an den Schultern gepackt. Harry, der durch den letzten Magiesprung, erneut ein wenig gewachsen war, sah zu in die grauen Augen seines Ziehvaters und nickte. „Ich habe es gestern Abend schon Severus versprechen müssen, heute morgen dann Tom und vorhin Rabastan und Regulus. Ich verspreche es auch dir.", ein Lächeln zupfte an seinen Mundwinkeln. Er wurde geliebt, das konnte er ganz deutlich spüren. Sirius nickte und einen Wimpernschlag später hatte Harry die Animagi in den Tierpark teleportiert. Noch bevor ihre Pfoten den Boden berührten, verwandelte sich auch Harry. Er blickte sich vorsichtig um, doch niemand hatte ihn beobachtet. Die Pumas und Panther waren im gleichen Gehege unter gebracht, das links vom Gehege der Schneeleoparden lag, rechts davon, das Gehege der Löwen. Die Leoparden und Luchse teilten sich ein Gehege, denn es waren nur wenige Luchse. Gegenüber das Gehege der Grizzlybären. Sir Renok trat auf die Glasscheibe zu, die das Gehege der Schneeleoparden von den Besuchern trennte. Harry tapste auf den Kobold zu und setze sich auf seine Hinterläufe. „Der Bann steht, außerdem der Verwirrzauber auf die Tierpfleger, damit nicht auffällt, dass hier plötzlich sechs Tiere mehr sind, als es sein sollten. Der Brief wurde vor genau zwei Minuten geöffnet, daher sollten sie ab jetzt auf der Hut sein. Viel Erfolg.", damit verschwand der Großkobold und Harry tapste zurück ins Gehege. Sofort sprang ein kleiner Schneeleopard gefolgt von einem kleinen Luchs auf ihn zu, um mit ihm zu spielen.

Severus beobachtete durch halb geschlossene Lider seinen Gefährten, der im Nachbargehege mit einem Leopardenjungem und Luchsjungem umhertollte. In den letzten Tagen waren sie zwei Mal hier gewesen und hatten sich immer für ein paar Stunden als Animagi unter die Tiere in den Gehegen gemischt, damit diese nicht auf sie losgehen würden, weil sie sie nicht kannten. Harry war von den Leoparden und Luchsen in seinem Gehege sofort angenommen wurden und die beiden Jungtiere hatten schnell in ihm den Spieltrieb geweckt. Am gestrigen Tag, hatten sie sogar als Knäuel ein gemeinsames Mittagsschläfchen gehalten, natürlich bewacht von Regulus. Severus hatte sich ebenfalls sehr nah an der Grenze zum Leopardengehege niedergelassen. Bellatrix und Godric streiften geduldig durch die Gehege und beobachteten die Besucher genau. Rabastan hatte ebenfalls zwei kleine Bärenjungen sofort in seinen Bann gezogen, die ihm auf Schritt und Tritt folgten. Sie schienen ihn adoptiert zu haben, denn sie näherten sich nur ihm. Er hatte gestern noch herausgefunden, dass die Bärenmutter bei der Geburt gestorben war und die Pfleger diese Beiden mit der Flasche aufgezogen hatten. Rabastan versuchte ein anderes fast ausgewachsenes Tier dazu zu bringen, die beiden Kleinen anzunehmen, was scheinbar auch klappte, aber sobald er aufgetaucht war, waren die beiden sofort auf ihn zugestürmt und nun kletterten sie auf seinem breiten Rücken herum, während er faul in der Sonne lag. Genau zwei Stunden später, es ging auf Mittag zu, tauchten plötzlich vier Personen aus dem Nichts auf und sprachen sofort ein paar Zauber zum Schutz vor Muggeln. Severus bleckte die Zähne. Harry hatte Recht gehabt, Dumbledore war ziemlich vorhersehbar geworden. Bei den vier Zauberern handelte es sich um Arthur, Ronald und Ginny Weasley. Außerdem war Longbottom bei ihnen.

„Habt ihr die Appariergrenze vorbereitet?", fragte nun Arthur seine beiden Kinder. „Ja, wir müssen sie nur noch hochziehen, sobald diese Verbrecher hier eintreffen.", Ginny grinste gewinnend. Diese Idioten kamen nicht mal auf die Idee, die Umgebung mit einem Zauber auf Fallen abzusuchen. Nicht dass dies etwas gebracht hätte, denn Harry hatte mit seiner Elementarmagie ihre Magie schon heute morgen verschleiert. Egal was diese Idioten taten, sie würden sie nicht aufspüren können, aber sie hatten es ja nicht einmal versucht. Severus ließ den Kopf wieder auf seine Vorderpfote fallen und beobachtete die Vier aus leicht geöffneten Augen, als er im Augenwinkel eine Bewegung wahrnahm. Harry strich an der Abtrennung ihrer beider Gehege entlang und gab ein kleines Fauchen von sich. Innerlich musste Severus grinsen und gab ein leises Fauchen zurück, ehe Harry wieder davon sprang und mit den beiden Jungentieren herumtollte. So vergingen einige Stunden und Severus und Bellatrix lösten sich bei der Wache ab. Harrys neue Freunde wurden von ihren Katzeneltern in den Schatten gezerrt und hielten dort ein kleines Schläfchen, während Harry sich zusammen mit Reg auf einen Baum verzogen hatte und sich dort in den Schatten versteckte. Godric lag majestätisch auf einem Stein und ließ sich von der Sonne das Fell wärmen und Rabastan schwamm gerade eine Runde in dem kleinen Becken im Gehege der Bären, um sich den Pelz zu kühlen. Die vier Zauberer hatten sich ein paar Schritte entfernt auf dem Gehweg unter einem Baum niedergelassen. Sie schienen sich sicher zu sein, dass ihnen nichts passieren würde, denn Ginny las ein Buch, während Ron und Neville Schach spielten. Arthur döste vor sich hin. Die Vier würden sich noch wünschen ein wenig vorsichtiger gewesen zu sein, grinste Harry in sich hinein. Harry vermutete, dass es auf 16 Uhr zuging, als zwei weitere Gestalten auftauchten. Nun wurde es interessant, dachte Harry. Molly Weasley und Hestia Jones waren soeben aufgetaucht, doch nicht allein. Sie hatten vier Golems bei sich. In der nächsten Stunde wurden die vier Golems so präpariert, dass sie aussahen, wie die vier geforderten Auroren.

Ein Pfiff ertönte und ein Mann erschien mit zwei angeleinten Hunden, die sich ein wenig balgten. Der Pfiff sorgte dafür, dass sie von einander abließen. Außerdem sorgte er dafür, dass sich sechs Animagi in vier Gehegen auf die Lauer legten. Es war abgesprochen worden, dass Lucius gegen 17:50 Uhr auftauchen würde. Nur ein paar Minuten danach, würde dann Blaise folgen. Und genau da war er auch schon. Blaise und Lucius hatten natürlich ihr Aussehen unter einem Glamour-Zauber verborgen, damit sie nicht erkannt wurden. Auch bei den sechs Zauberern tat sich etwas. Sie verteilten sich über das Gelände und sprachen Verwirrzauber auf sich, was natürlich nicht viel ausmachte, denn Harry konnte sie dennoch sehen, denn immerhin wirkte dieser Zauber nicht auf Tiere, ebenso wenig auf Animagi. Hestia Jones und Molly Weasley platzierten sich nun ziemlich offensichtlich. Beide richteten mit Zornesmiene die Zauberstäbe auf die vor ihnen knienden ‚Auroren'. Blaise hatte die beiden wunderschönen Hunde erblickt und streichelte nun die begeisterten Hunde, während er sich mit dessen Herrchen unterhielt. Keine Minute später tauchten dann unbemerkt und wie aus dem Nichts drei maskierte Zauberer auf, die ebenfalls zwei Geiseln vor sich knien ließen. Die Animagi schlichen ebenfalls auf ihre Positionen. Arthur Weasley, hatte sich mit dem Rücken direkt vor dem Gehege der Löwen platziert und bekam gar nicht mit, dass sich in seinem Rücken Godric an ihn anschlich. Ginny stand ebenfalls mit dem Rücken zu Rabastan, der auf einem Stein zu schlafen schien, aber eigentlich nur auf seine Gelegenheit wartete. Bellatrix hatte sich nur zwei Schritte von Neville entfernt platziert und Regulus versteckte sich im Schatten von Ronald. Harry saß an der Abtrennung zum Gehege und spürte Severus direkt neben sich, nur getrennt durch eine Wand. Sie gaben vor die beiden Hunde zu beobachten, doch sie hatten die zwei Hexen im Blick. „Gebt uns die Auroren, dann lassen wir euch ziehen.", war Toms Stimme hinter der Maske zu vernehmen. „Erst lasst ihr die beiden gehen.", schrie Molly Weasley. Toni und Sal halfen den beiden ‚Gefangenen' auf und schoben sie mit ihren Zauberstäben in die Richtung der beiden Hexen. Sie wollten wie leichte Idioten wirken, denn niemand hätte so einfach nachgegeben. Vielleicht ließen sich die Weasleys und ihre Mitverschwörer dadurch leichter überwältigen, weil sie sich in Sicherheit wiegten. Danach ging alles sehr schnell. Alle Animagi außer Severus und Harry verwandelten sich. Godric, Regulus, Rabastan und Bellatrix schnappten sich die zwei Weasleykinder, Longbottom und Arthur und disapparierten. Blaise, Sirius, Remus und Lucius schalteten die vier ‚Auroren' aus und disapparierten ebenfalls. Toni schnappte sich ‚Percy' und ‚Hermine' und verschwand mit ihnen, während sich nun Sal, Tom, Molly und Hestia ein Duell lieferten. „Gebt mir meine Familie zurück.", kreischte Molly. „Keine Sorge, du wirst gleich wieder mit ihnen vereint sein.", lachte Tom höhnisch. Die Flüche flogen nur so hin und her, doch Tom und Sal hielten sich gut, auch wenn Tom von einem bösen Schneidefluch getroffen wurde. Als das Blut aus einer Wunde an seinem Arm tropfte, hielt Harry es nicht mehr aus. Er verwandelte sich und schickte sofort Tom, Sal, Molly und Severus zurück ins Manor. Molly hatte er vorher noch schnell gefesselt und sie würde sich in einer Zelle in Black Manor wiederfinden. Hestia Jones sah sich verwirrt um, als sie von einem Blendzauber getroffen wurde und dann unter eine Ganzkörper gestellt wurde. Sie sah nichts und konnte sich nicht bewegen. Mit gezücktem Zauberstab trat Harry auf sie zu. „Sag Dumbledore, als er Harry Potter töten ließ, hat er sich mächtige Feinde gemacht. Wir werden ihm alles nehmen was er hat. Und am Ende, werden wir ihn töten. Wir wissen wer er ist. Er wird uns nicht entkommen.", hinter Harry erklang ein mehrmaliges Ploppen und er hüllte sich sofort in einen Umhang, der sein Gesicht verdeckte, ehe er sich umwand. Vor ihm stand Dumbledore und weitere Ordensmitglieder, die sich überrascht umsahen. „Du wirst verlieren.", warf ihm Harry entgegen und als ein Fluch auf ihn zuraste, blockte er diesen und verschwand.

Zurück im Manor bot sich ein Bild des Grauens. Tom lag in einer riesigen Blutlache, während Sirius seine Hand hielt und Sal und Severus Heilzauber auf seinen Körper wirkten. Tom gurgelte Blut hervor und sein Atem hörte sich rasselnd an. Harry sank auf die Knie neben seinen Gefährten, er strich Tom eine Strähne aus dem Gesicht. „Die Wunden lassen sich nicht schließen. Haben wir eine geschlossen, öffnet sich die nächste. Wir brauchen Regulus, er ist Heiler, meine Kenntnisse reichen nicht mal annähernd, um das zu heilen.", keuchte Severus angestrengt. „Ein dunkler Fluch aus der alten Zeit. Du kannst ihn brechen, Harry. Danach kann ich ihn heilen.", ertönte die warme Stimme von Hedwig in seinem Kopf, ehe der Donnervogel neben ihm erschien. „Geht weg und egal was passiert, unterbrecht mich nicht.", Harry ließ Tom vorsichtig auf die Vortreppe außerhalb des Manors schweben, kniete sich neben ihn und platzierte, aus einem inneren Impuls heraus, eine Hand über Toms Herz und die andere auf seiner Stirn. Dann schloss er die Augen und sandte seine Magie aus, um den Fluch in Toms Körper zu finden. Seine Magie floss beinahe sanft durch Toms Körper und besah sich jede Wunde, doch diese zu heilen, brachte nichts so lange der Fluch noch in Toms Körper steckte. Es war ein intelligenter Fluch, der sich durch den Körper des Opfers fraß und es kam Harry so vor, als wüsste der Fluch, dass er verfolgt wurde. In Toms linkem Knie, konnte er den Fluch endlich in die Zange nehmen und er presste seine Magie gegen den Fluch, isolierte diesen. Tom wand sich dabei unter höllischen Schmerzen und er begann zu krampfen. Sirius musste von Salazar und Severus festgehalten werden, um nicht zu seinem Gefährten zu stürzen. Er schrie ebenfalls, dass man ihn los lassen solle. Harry jedoch nahm dies gar nicht wahr. Schließlich hatte er den Fluch in einer Art Kapsel eingeschlossen und schob diese durch eine offene Wunde ganz in der Nähe, am Unterschenkel von Tom, aus dessen Körper heraus. Seine Magie umschloss die Kugel mit einem weiteren bruchsicheren Gefäß und ließ dieses zu sich schweben. Dann öffnete er die Augen, zog die Hände von Toms Körper und sprang auf. „Jetzt, Hedwig. Jetzt.", rief er und sofort setzte ein leichter Regen ein. Dort wo er auf Toms Körper traf, konnte man sehen, dass sich die Wunden auf dem Körper des Zauberers schlossen und dieses Mal auch wirklich geschlossen blieben. Die Schmerzkrämpfe im Körper des Schattenelfen hatten aufgehört und vor Erleichterung seufzend entspannte sich sein Körper. Der Regen ließ schon nach wenigen Augenblicken wieder nach und Sirius hielt nun nichts mehr. Er sackte neben seinem Gefährten zusammen und streichelt ihm vorsichtig über den Kopf. Tom öffnete erschöpft die Augen. „Hi.", flüsterte er nur und Sirius schniefte. „Hi.", ehe er seinem Gefährten einen zärtlichen Kuss gab. Sie hörten Schritte die sich hastig auf sie zu bewegten und schon stürmten Rabastan, Regulus und Godric auf die Freitreppe. Regulus wirkte sofort einen Diagnosezauber und stutzte. „Was habt ihr gemacht? Er ist erschöpft, aber ansonsten geht es ihm gut.", Sal, der seinen Sohn und seinen Schwiegersohn beobachtete, deutete mit einem Kopfnicken nur auf Harry, der ein wenig weiß geworden war, wegen der Anstrengung, und jetzt an dem Säulengeländer lehnte. Es war alles seine Schuld. Tom war verletzt wurden, wegen seinem Plan. Ihm liefen die Tränen über die Wange und er robbte auf Knien zu Tom hinüber. „Es tut mir leid. Es tut mir so leid.", schniefte er immer wieder. „Shhh, alles gut.", flüsterte Tom und zog Harrys Kopf auf seine Brust, damit dieser seinen Herzschlag spüren konnte, dabei strich er dem jungen Zauberer immer wieder über den Kopf, auch wenn es ihn einiges an Kraft kostete. Sirius erhob sich und ging nun auf die andere Seite von Tom, dort zog er Harry an sich, dieser schlang sofort seine Arme um ihn. „Shhhhh, nicht weinen. Du hast Tom gerettet. Alles ist gut. Er wird wieder gesund, dank dir und Hedwig. Komm lass dich von Reg untersuchen und dann legst du dich zu Tom und ihr ruht euch aus.", immer wieder streichelte Sirius Harry über den Rücken, bis dieser sich beruhigt hatte. „Ihr seid nicht böse?", schniefte er erneut. „Doch natürlich bin ich böse, aber nicht auf dich oder Tom, sondern auf das Miststück Molly Weasley. Sie gehört doch angeblich zur weißen Seite und nutzt einen so dunklen Fluch?", knurrte Sirius.

Eine halbe Stunde später hatte Reg Harry untersucht, danach hatte er geduscht, etwas gegessen und lag nun neben Tom im Bett. Seinen Kopf hatte er wieder auf dessen Brust abgelegt, um den Herzschlag an seinem Ohr zu hören. Das entspannte ihn und er glitt in einen ruhigen Schlaf. Bewacht von Sirius und Regulus. „Du hast ihn etwas zur Beruhigung schlucken lassen, oder?", fragte Sirius seinen Bruder, dieser sah gespielt schockiert auf. „Was denkst du denn von mir?" „Das du der beste Heiler bist, den ich kenne und der beste Bruder sowieso.", schmunzelte Sirius. Nun grinste auch Reg. „Ich habe die Hauselfen gebeten, etwas in seinen Tee zu mischen. Tom so zu sehen, hat ihn aufgewühlt. Die Angst wieder jemanden zu verlieren, hat ihn übermannt. Ihr solltet wirklich über das Ritual nachdenken.", meinte Reg nur. Hinter sich hörte er ein leises Quietschen und auf Samtpfoten schlich sich ein Panther an ihnen vorbei, um auf das Bett zu springen und sich dann an die Seite seines Gefährten zu kuscheln. Sirius zog die Augenbrauche hoch. „Severus, was wird das?", der Panther sah ihn nur mit träge blitzenden Augen an, ehe er kurz das Maul öffnete, um dann seinen Kopf auf Harrys Flanke zu legen. „Hat er dir gerade die Zunge raus gesteckt?", lachte Reg. „Ja offensichtlich. Und offensichtlich, werde ich das Bett heute mit meinem Mann, meinem Sohn und meinem Schwiegersohn teilen. Das ist gar nicht merkwürdig.", er schüttelte nur den Kopf, sprach aber dann weiter. „Um auf das Ritual zurückzukommen. Wir haben vor einigen Tagen mit ihm darüber gesprochen. Die Wahl liegt bei ihm. Ich habe Angst, dass er uns eines Tages böse sein wird, wenn er sich dafür entscheidet und dann seine Eltern findet. Er wird zu ihnen dann nie die Verbindung aufbauen können, die Eltern und Kinder miteinander haben, denn er wird diese Verbindung mit uns haben.", Reg legte eine Hand auf die Schulter seines Bruders und dieser sah zu ihm auf. „Ich hoffe Harry hat seine Güte und seinen Gerechtigkeitssinn von ihnen. Denn wenn das so ist, dann werden sie euch dankbar sein, dass ihr euch um ihren Sohn gekümmert habt und ihm den Halt gegeben habt, den er in dieser Zeit braucht. Er braucht Halt, einen Halt, den er bisher nicht gekannt hatte. Was glaubst du warum er heute sofort dachte, er wäre schuld, an der Verletzung von Tom? Er wurde so erzogen. Erst von seinen grausamen Verwandten und dann von den Menschen, die auf ihn hier in der Zaubererwelt Einfluss hatten. Er würde sich eher selbst opfern, als einem anderen zu schaden. Um diese Instinkte zu bekämpfen, die sie ihm antrainiert haben, wird es Zeit brauchen und die Gewissheit, dass da jemand ist, der ihn bedingungslos zurück liebt.", damit verließ Regulus das Zimmer und überließ die Vier einander.

Nach einer ruhigen Nacht, stand nun Harry erneut in den Kerkern von Black Manor, die am gestrigen Tag Zuwachs erhalten hatten. Regulus und Rabastan hatten in der Nacht noch allen neuen Gefangenen die Zauberkräfte entzogen. Harry stand nun vor der Zelle von Molly Weasley und blickte auf die noch schlafende Frau herab. In seiner Hand kreiste das Gefäß mit dem dunklen Fluch, der beinahe Tom gestern getötet hätte. Er teuflisches Grinsen trat in sein Gesicht.