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Die Abenteurergilde

Ich ging zum östlichen Stadttor. Dort fand ich ein paar Wachen. He ihr da! Rief ich ihnen zu, woraufhin sie sich zu mir um drehten. Ich brauche eure Hilfe. Sagte ich zu ihnen. Kann ich mir von euch kurz ein Seil ausleihen? Die Wachen sahen mich an. Sie wollten grade anfangen mich auszulachen, als ich mit todernsten Blick und bedrohlicher Stimme erneut danach fragte. Den Wachen war das Lachen auf einmal vergangen und standen offensichtlich sprachlos da. Dann rief eine andere Wache von oben auf dem Tor. Hier, fang! Und warf mir ein abgenutztes Seil herunter. Ich betrachtete es kurz, es war nicht das beste aber es wird seinen Zweck erfüllen. Vielen Dank! Rief ich hinauf. Ich bringe es gleich wieder zurück.

Dann verließ ich Die Stadt durch das Tor und ging in den Wald. Ich jagte zwei der Wildeber in meiner menschlichen Gestalt. Mit bloßen Händen zertrümmerte ich ihre Schädel. Dann band ich ihre Füße, mit dem Seil, zusammen und zog sie Richtung Stadt zurück. Die Wachen sahen mich von weitem mit der Beute zurückkehren. Der Mann, der mir das Seil gegeben hatte, stand nun unten am Tor und wartete auf mich. Als ich vor ihm war wollte er etwas sagen, aber ich kam ihm zu vor. Ich bring Dir das seil gleich wieder. Ein bisschen Geduld noch. Sagte ich als ich die Eber an ihm vorbei zerrte. Ich schleifte sie bis zu dem Typen am Kessel. Dort entfernte ich das Seil. Es hatte sich viele Menschen eingefunden, viele von ihnen neugierig und schaulustig. Ich sprang auf eines der Monster.

Hört mir zu! Sagte ich mit lauter Stimme zu der versammelten Masse. Ich weiß ihr habt harte Zeiten aber ihr dürft nicht aufgeben! Ich gebe Euch diese Monster, macht daraus Essen und verkauft die Teile um euch davon Decken und Kleidung zu Kaufen. Teilt alles gerecht untereinander auf! Wenn ich wieder vorbei komme und mitbekomme, dass ihr es nicht schafft die Sachen Fair zu verteilen, war es das erste und letzte mal, dass ich euch geholfen habe. Die Leute jubelten vor Freude, manche von verloren sogar einige Tränen aus Dankbarkeit. Viele dieser Menschen hatten die Hoffnung bereits aufgegeben. Aber ich werde nicht zusehen wie Leute sterben, wenn ich in der Lage bin sie zu Retten! Sagte ich zu mir selbst in meinem Kopf. Dann sprang ich vom Monster herunter und überlas ihnen den Rest. Dann ging ich zu den Wachen am Tor zurück. Ich übergab der einen Wache sein Seil zurück. Danke für das ausleihen. Sagte ich zu ihm und ging dann weiter in Richtung Südlichen Stadtteil, zum Markt. Die Wachen blieben sprachlos am Tor zurück.

Auf dem Weg zum Markt kam ich an zwei auffälligen Gebäuden vorbei. Sie waren sehr groß und stabil gebaut. Das eine war mit Sicherheit die Abenteurergilde, wenn ich von den Leuten aus geh die dort ein und aus gegangen waren. Das andere Gebäude grenzte direkt an das der Gilde an. Es hatte den Anschein eine Werkstatt oder etwas ähnliches zu sein. Ich wollte mich nur zu gern darin umsehen, aber wenn ich dabei zu lange bräuchte, könnte ich wieder nicht auf den Markt gehen. Also ging ich erst einmal daran vorbei. Ein bisschen später erreichte ich endlich den Markt. Aber es war weniger los als ich erwartet hatte.

Als ich über den Markt schlenderte fiel mir auf wie wenig Stände es für Essen gab. Nicht nur die, die Konsum fertiges Essen anboten sondern generell. Ansonsten war eine Vielzahl an Angebot da. Nur die Kaufkraft der Bevölkerung schien nicht auf dem Stand zu sein. Das ist nicht gut. Dachte ich mir. Die Situation der Stadt schien sehr viel schlechter zu sein als ich angenommen hatte. Innerhalb des Schlosses war mir das nicht bewusst geworden, weil die Menschen dort ein normales Leben zu führen schienen. Aber hier in den Straßen der Stadt kann man sehen, dass die Bevölkerung zu kämpfen hat. Dazu kommen die Spuren die der Winter hinterlassen hat. Es wird Zeit etwas zu tun! Dachte ich, verließ den Markt und ging zur Abenteurer Gilde. Wenn ich mich dort als Abenteurer registriere und regelmäßig Monster zum ausschlachten bringe, dann sollten die Bewohner wenigstens einen Vorrat an Fleisch und Leder aufbauen können.

Ich stand vor der Gilde und schob die schwere Tür auf. Mein erster Eindruck war… Stereotypen. Ich hatte viele Animes in meinem altem Leben gesehen und die Abenteurer hier schienen genau in das Muster zu fallen, wie in jedem zweiten Anime. Sie sahen mich an als wäre ich eine kleine Vorspeise, oder etwas unschuldiges und wehrloses an dem sie ihren Frust auslassen konnten. Kurz seufzte ich. Dann ging ich in das Gebäude hinein. Es war vom Aufbau her sehr gut Strukturiert und stabil gebaut. Links zwei Rezeption-Schalter an denen junge Damen standen. Vermutlich zum annehmen und abgeben von Quests. Eine große Runde Theke in der Mitte, in deren Zentrum wiederum ein massiver Stützpfeiler stand. Zwei Treppen im hinteren Teil, die hinauf in den zweiten Stock führten. Rechts eine Tür ins Nachbargebäude. Und mittendrin reichlich Tische für Abenteurer um den Tag ausklingen zu lassen.

Ich ging zu einer der beiden Damen an der Rezeption. Hallo, wie kann ich Ihnen helfen? Möchten Sie eine Auftrag an die Gilde erteilen? Fragte Sie mich höflich. Nicht wirklich. Ich bin neu in der Stadt und möchte mich als Abenteurer registrieren. Antwortete ich ihr. Sie sah mich verwirrt an und sagte nichts. Stimmt etwas nicht? Fragte ich sie. Uhm, nein alles in Ordnung. Sagte sie. Dann lehnte Sie sich nach vorn und flüsterte mir zu. Sind sie nicht etwas zu jung dafür? Ich sah sie etwas ernster an. Ich komme schon klar, Sie sollten mich nicht nach meinem Äußeren beurteilen. Entgegnete ich ihr. Natürlich, ich bitte um Vergebung. Sagte sie als sie sich verbeugte. Sie drehte sich um und kramte etwas aus einem kleinen Schrank neben ihr.

Dann hielt sie mir ein Blatt Papier hin. Bitte füllen sie das Formular aus. Sagte sie. Ich sah sie verlegen an. Könnten Sie das für mich ausfüllen? Fragte ich sie mit leiser Stimme. Oh, ähm, natürlich. Dann sagen Sie mir bitte Ihren Namen, Alter, Kampffertigkeiten und Magie und Segen falls sie welche besitzen. Forderte sie mich auf. Zymeth, 15, Nahkampf, Psychische- und Verwandlungsmagie und ich besitze den Segen von Leneth. Antwortete ich auf ihre Fragen. Sie warf mir kurz einen ungläubigen Blick zu. Vielen Dank! Sagte sie und trug alles in die Spalten des Formulars ein. Dann bitte ich sie um einen Augenblick Geduld. Sie können sich solange etwas zu Trinken oder Essen am Tresen holen, wenn sie möchten.

Sie verließ ihren Schalter durch eine Hintertür. Ich ging derweil zum Tresen und nahm auf einem der Hocker platz. Darf ich ihnen etwas bringen? Fragte ein freundlicher Mann. Ich sah zu ihm hinüber. Ein kräftiger Bursche dieser Typ, der hat sicher keine Probleme sich gegen die Grobiane von Abenteurern zur wehr zu setzten. Dachte ich mir. Ich wollte mir gerne etwas bestellen doch fiel mir ein, dass ich überhaupt kein Geld habe. Nein, Danke. Antwortet ich ihm. Dann hörte ich Schritte auf mich zu kommen. Und da geht es auch schon los. Sagte ich in meinem Kopf und drehte mich um. Eine Gruppe von drei Abenteurern stand vor mir und sah mich herablassend an. Ihrer Kleidung nach würde ich sagen, dass sind eher Banditen als Abenteurer. Die Ausrüstung würde nichts taugen im Kampf gegen Monster. Was haben wir denn hier? Ein kleines Gör, das Held spielen will?

Sagte der Typ in der Mitte. Wenn ihr Ärger machen wollt geht woanders hin! Forderte sie der Mann hinter dem Tresen auf. Mit einer lässigen Handbewegung gab ich dem Mann zu verstehen, das seine Hilfe nicht von Nöten ist. Worauf hin er inne hielt. Aber nicht doch. Wir wollen dem Knirps nur klar machen wie gefährlich das Leben eines Abenteurers ist. Sagte der Typ. Ich stand auf und ging direkt zu ihm. Dann sah ich mit einem aggressiven Grinsen und herausfordernden Blick direkt in seine Augen. Wenn Du jemanden einschüchtern willst, dann solltest Du dir mehr Mühe geben und vielleicht ein bisschen mehr Trainieren. Sagte ich ihm direkt ins Gesicht.

Du kleiner Wurm! Sagte er wütend und holte mit der Faust aus. Lass den Jungen in Ruhe! Sagte eine Stimme, die grade eben erst das Gebäude betreten hatte. Die Stimme kenne ich doch. Dachte Ich und sah an den Raufbolden vorbei zu Tür.