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Enjoy the mirror

Hätte man mir damals gesagt, dass sich durch einen Spiegel mein komplettes Leben ändert, hätte ich diese Person wohl ausgelacht und wäre ohne weiters davongegangen und hätte all meine Personen besucht. Aber schaue ich jetzt auf die heutigen Strapazen zurück, würde ich wohl lachend abstreiten, dass das jemals passieren würde, wohlwissend das er nicht ganz unrecht hat.

_lonely_potato_ · อื่นๆ
เรตติ้งไม่พอ
51 Chs

A THING?!

~Sicht Kira~

„Dieses Kind war es nicht wert", meinte er plötzlich und im selben Moment rang ein Schuss in meinen Ohren, der mich erschaudern liess. Gänsehaut machte sich auf meinem Körper breit und ich war auf der Stelle in meiner Bewegung eingefroren.

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Ist das sein verdammter Ernst? Das Kind war harmlos und hatte ein schönes Leben verdient und dann passierte das!

„Hattest du das die ganze Zeit vor?", fragte ich und hörte weiterhin das Hallen von dem Schuss in meinen Ohren. Die Schüsse klangen so nahe, doch wie sollte das funktionieren, wenn ich in meiner Welt war und hier kein Amoklauf stattfand?

„Ja", gab er stumpf von sich als würde es ihn nicht jucken. Ich drehte mich ungläubig zu ihm um und blickte ihm direkt in seine dunklen Augen.

„Du hattest die ganze Zeit vor das Kind dort zu lassen, wenn was passieren sollte? Du hast es einfach von meinen Rücken runter gestossen!", sprudelte es sofort aus meinem Mund und ich ging geradewegs auf ihn zu und stoppte direkt vor ihm.

„Und DU", ich tippte nun mit meinem Zeigefinger auf seine Brust, „solltest ein Prinz beziehungsweise ein verfickter König werden? Das war ein Kind von deinem Volk und du hast es hintergangen, um deinen Arsch zu retten! Was wäre gewesen, wenn es einer der anderen Jungs gewesen wäre, huh?", schrie ich ihn an. In mir kochte die Wut und würde ich nicht wissen, dass er noch lebendig zurück in seine Welt musste, dann hätte ich ihn gerade am liebsten erwürgt und danach als Leiche zurück in seine Welt teleportiert.

„Entweder ein Menschenleben, was sowieso nicht lange überlebt hätte oder unseres", entgegnete er schulterzuckend und ich meine Augen weiteten sich.

War das die Denkweise der früheren Zeit? Oder war es die Denkweise einer selbstsüchtigen und komplett hirnverbrannten Person? Ich würde auf Letzteres tippen.

„Sie war noch ein Kind! Sie hätte lange überlebt, wenn sie zu uns gekommen wäre.", schrie ich ihn an und versuchte in seinen Augen einen Funke von Reue zu erkennen, doch sie zeigten rein gar nichts.

Meine Wut gegenüber ihm vergrösserte sich und das Zittern an meinem Körper wurde deswegen kein bisschen besser.

Ich schritt näher an ihn und als ich vor ihm stand, tippte ich meinen Zeigefinger gegen seine Brust. Mein Blick brannte sich in seinen, während ich sprach.

„Du wärst ein Herrscher, wenn du nicht so ein verdammter Schwächling und noch ein grösserer Feigling wärst! Jimin und die anderen mussten dich bisher immer schützen und wenn es hart auf hart kommt und die anderen nicht da sind, dann lässt du wohl einfach immer irgendein Menschenleben im Stich und sprichst danach herablassend davon.", sagte ich. Er sah auf mich herab und hörte mir bloss zu, doch ich war empört. Es schien in ihm kein bisschen an Reue zu schlummern.

„Hör auf herumzuheulen. Dieses Ding war sowieso nichts wert. Es lebte auf der Strasse und hätte sowieso kein langes Leben gehabt.", gab er plötzlich von sich. Ohne zu zögern gab ich ihm eine heftige Backpfeife und presste wütend meine Lippen aufeinander.

Ich musste mich verhört haben. Das konnte doch jetzt nicht ernsthaft sein Gedanke sein.

„Ein Ding? EIN DING!? Sie ist ein Mensch! Weisst du, wer auch noch kein Geld hat und nahezu auf der Strasse lebt? Du! Du lebst in einer heruntergekommenen Hütte mit sechs anderen Personen. Diese anderen sechs Personen helfen dir, versuchen ihr Bestes zu geben, während ihre Eltern und Familienangehörige Zuhause ihr Leben wohl gerade so im Griff haben, durch ihre harte Arbeit!", entgegnete ich ihm und er sah mich überrascht an. Seine Wange verfärbte sich langsam in ein dunkleres rot und er hatte sein Gesicht leicht verzogen, während er eine Hand auf seine gerötete Wange legte.

„Wer hat eigentlich den ganzen Palast in deiner Familie gebaut? Wer hat seinen Arsch aufgerissen, damit du heute hier stehen kannst und so wohlhabend leben könntest, wenn du nicht aus dem Palast gescheucht worden wärst? Hast du das alles alleine hinbekommen?", fragte ich ihn nun mit einer starken und doch enttäuschten Stimme und es wurde ruhig zwischen uns.

Ich hatte in meinem Studium schon oft von selbstsüchtigen Königen, Kaisern und sonstigen Herrschern gelesen und gehört. Das ich jetzt vor solch einem Prinzen und eigentlichen König stand, hätte ich mir gewünscht, nie zu müssen.

Bevor er jedoch noch irgendetwas dazu sagen konnte, ging ich zur Haustür, schnappte mir meinen Mantel und meine Schlüssel und öffnete die Tür.

„Du bleibst hier. Ich brauche etwas frische Luft.", sagte ich bloss noch, bevor ich aus meiner Wohnung ging und die Tür hinter mir abschloss.

Mir war es in dem Moment egal, dass es bereits dunkel draussen war. Ich wollte einfach etwas Luft schnappen, damit ich nachher nicht vor Wut noch in die Luft ging.

Als ich aus dem Wohnblock ging, sah ich kurz in den sternenbedeckten Himmel und nahm einen tiefen Atemzug. Als ich einmal tief ausatmete, ging ich an den Strassen entlang und sah mich weiter um.

Die Strassenlaternen erleuchteten mir den Weg und Häuser standen neben den Strassen. In den Häusern waren noch ein paar wenige Lichter an. Wind berührte meine nicht bedeckte Haut, was mich leicht zum Zittern brachte und ich deswegen meinen braunen, warmen Mantel näher an meinen Körper drückte. Meine Hände vergrub ich in den Taschen auf den Seiten meines Mantels, dabei hob ich meine Schultern etwas an, um somit mein Gesicht in meinem Mantel vergraben zu können. Während ich dies machte und neben der Strasse auf dem Gehweg entlang schlenderte, flogen meine Gedanken zurück zu Yoongi.

Er war ein junger Mann, der in einem völlig anderen Jahrhundert geboren wurde und nichts von meiner Moralpredigt verstand... Und wenn, dann hatte er sich wohl nichts zu Herzen genommen, da er ein König sein müsste...

Frustriert seufzte ich und strich mir durch mein Haar. Ich wollte seine Meinung hören. Nochmal, bis ich mindestens wusste, warum. Ich wollte ihm Fragen stellen, um vielleicht seine Denkweise zu verstehen, warum er so dachte wie er nun mal dachte.

Einerseits war es seine Meinung und in unserer Welt durfte man auch seine Meinung frei ausleben, solange man niemanden damit schadete, doch bei Yoongi war das Ganze etwas schwierig.

Natürlich konnte er weiter so denken, doch dies würde verheerende Folgen mit sich tragen. Seine Meinung könnte zu weiteren Leichen von unschuldigen Bürgern führen.

„Kira, gehen wir endlich zurück?" hörte ich plötzlich von irgendwo her. Sofort blieb ich ruckartig stehen und sah mich schnell um. Mein Blick fiel auf jede Ecke, doch ich sah keine einzige Menschenseele.

„Oben" hörte ich nach einigen Sekunden und die Stimme klang genervt. Als ich nach oben blickte stand am Rande des flachen Hausdaches Yoongi.

„Wie bist du aus der Wohnung gekommen! Nein, bessere Frage: Wie zur Hölle bist du auf das Dach gekommen?", rief ich ausser mir vor Wut. Er gab mir jedoch keine Antwort und blickte ungeduldig zu mir nach unten.

„Gehen wir endlich?", kam es ruhig von ihm und ich blickte nun verdutzt und mit einer Augenbraue hochgezogen zu ihm hoch. Er ignorierte meine Frage komplett!

„Antwortest du mir gefälligst auf meine Frage!", rief ich und spannte danach meinen Kiefer unbewusst an.

„Ich habe dir zuerst die Frage gestellt.", entgegnete er nun und ich seufzte genervt aus. Dieser Vollidiot ...

„Wir gehen, nachdem du mir eine Antwort gegeben hast und von dem Dach gekommen bist.", antwortete ich und unterbrach damit meine eigenen wütenden Gedanken.

„Dieses Ding, welches mit etwas durchsichtigem verschlossen ist, habe ich am Hebel geöffnet und bin raus auf das gegenüberliegende Dach geklettert.", erklärte er, während er sich kurz mit zusammengezogenen Augenbrauen konzentriert umschaute, um einen Weg nach unten zu finden.

„Das durchsichtige Ding nennt sich Fenster, du Trottel.", murrte ich genervt und wartete darauf, dass er runter kommen würde. Ich wollte nicht, dass noch jemand der hier wohnenden Leute meinte, dass Yoongi ein Einbrecher sei, der versuchte in das Haus zu kommen.

„Wenn du nicht runterkommst, dann spring runter. Ich lasse dich dann einfach hier verrotten. Würde ja sowieso niemanden auffallen aus deiner Welt.", meinte ich und ging schon los.

„Wartest du gefälligst!", hörte ich ihn rufen, doch ich ging einfach weiter. Für wen sollte ich warten, wenn er in meiner Welt sowieso nicht mehr existieren sollte und vorher gerade noch ein Menschenleben als wertlos betitelt hatte?

Bei diesem Gedanken kippte meine Stimmung noch weiter nach unten.

„Du wolltest hierher, also beschwer dich nicht, sondern beweg deinen Arsch schneller!", rief ich noch nach hinten, ehe ich ihn nun komplett ignorierte und in Richtung meines Wohnblockes zurückschlenderte

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1402 Wörter