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Episode 12 - Land der Könige (Teil 3)

„Warum kämpfen? Am Ende zappeln doch alle nur in meinen Fäden." -Yurei Moonfang

Aki wich erschrocken zurück. „Ihr wollt... mich?" Die Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, überwältigt von der Welle der Ungläubigkeit, die über ihn hinwegschwappte. Der Mann, der ihm gegenüberstand, zog langsam seine Kapuze zurück, enthüllte ein markantes Gesicht, das von einer wilden, düsteren Aura durchzogen war. Lange, zerzauste schwarze Haare umrahmten das Antlitz eines Mannes um die dreißig, dessen hervorstechendes Merkmal eine tiefe Narbe war, die sich von der linken Wange über die Nase bis zur anderen Seite zog.

„Mein Name ist Noboru," sprach der Mann mit einer Stimme, die wie ein ferner Donnerschlag klang. „Ich bin der Vizeanführer und oberste Exekutor der Mondzahnsekte. Wir sind gekommen, um den vierten Dämon, Aki Hayashi, zu unserem Anführer zu bringen."

Stille legte sich über den Raum, schwer und erdrückend, bis Noboru die Stille selbst zerschmetterte. „Hm? Keine Antwort? Nun gut. Yurei, du weißt, was zu tun ist."

Der zweite Mann, Yurei, nickte nur stumm und griff blitzschnell nach Ayame, die keine Chance hatte, sich zu wehren, und verschwand mit ihr aus dem Raum. Die Sentinels wollten ihnen hinterhereilen, doch ein kurzes Schnipsen von Noboru genügte, und die Felsen über dem einzigen Ausgang stürzten krachend hinab. Staub wirbelte auf, Steine krachten zu Boden – der Fluchtweg war blockiert. Miho jedoch, die sich bereits am Ausgang befand, folgte Yurei nach draußen. Aki und Tatsuo hingegen blieben in der steinernen Falle gefangen.

Eine wilde Verfolgungsjagd begann, als Miho Yurei durch die zerklüfteten Hallen jagte. Sie sprangen von Stein zu Stein, die Schatten der Säulen warfen tiefe Furchen in das dämmrige Licht, bis sie die oberste Ebene des Tempels erreichten. Der Raum dort oben war eng und bot nur einen einzigen Ausgang – Yurei war in die Enge getrieben. Mit einem resignierten Seufzen setzte er Ayame vorsichtig ab, nahm seine Kapuze ab und offenbarte seine dunkelblauen, stacheligen Haare und ein ausdrucksloses Gesicht. Um seinen Hals schlang sich ein tiefvioletter Schal, der in dem fahlen Licht unheimlich schimmerte. „Tja, sieht aus, als müsste ich kämpfen. Erwarte aber nicht, dass ich dich verschone." Seine Stimme klang gelangweilt, beinahe desinteressiert, als er sich in Kampfstellung begab.

Während Miho und Yurei ihre Kräfte maßen, erhoben sich im Inneren des Tempels Aki und Tatsuo gegen Noboru. Zwei Kämpfe, entfesselt in brutaler Wildheit, tobten parallel – und diesmal ging es um nichts weniger als Leben und Tod.

Moonfang Arc

Erste Mission

Episode 12 - Land der Könige (Teil 3)

Yurei atmete schwer, als er sich auf den Kampf konzentrierte. „Lass uns das schnell beenden. Komm, Spectral Threads!" Dunkelblaue Fäden flossen wie lebendige Schatten aus seinen Handgelenken, die sich um seine Hände legten und dabei die Form von dunklen, glänzenden Handschuhen annahmen. Miho, schockiert, weiteten sich die Augen. „Fäden? Unmöglich!"

Yurei streckte seine Arme seitlich aus, die Bewegungen fließend, beinahe hypnotisch. „Hol dein Modul herbei," sagte er mit einer kalten Gleichgültigkeit, „damit ich dich nicht zu schnell besiege."

Miho schloss die Augen, sammelte ihre Gedanken und rief ruhig: „Shinja, hilf mir." In ihren Händen bildeten sich pink-weiße Handschuhe, leuchtend wie Sternenlicht. Yurei grinste herablassend. „Dein Modul sieht ja aus wie…"

Doch bevor er den Satz vollenden konnte, rief Miho: „Fadenpeitsche!" Mit einer schwungvollen Bewegung schnellte ein dicker Faden aus ihrer Handfläche, der wie eine scharfe Peitsche auf Yurei zuraste. Dieser sprang geschickt zur Seite, um dem Schlag zu entgehen, und konterte sofort. „Geisterfäden!" Auch er ließ eine peitschenartige Fadenkonstruktion aufblitzen, die durch den Raum zischte. Miho reagierte blitzschnell und änderte die Richtung ihrer Fäden, um Yureis Angriffe zu blockieren, doch die Geisterfäden glitten mühelos hindurch und trafen sie mit voller Wucht.

Ohne einen Moment zu zögern, rief Miho: „Schlingfäden!" Mehrere Fäden schossen aus ihren Fingern und zielten darauf ab, Yurei zu umschlingen. Doch im selben Atemzug rief er: „Spektralfesseln!" Geisterfäden schossen aus seinen Fingern und fesselten Miho. Für einen Moment schien es, als seien beide Kämpfer in einem Kokon aus ihren eigenen Fäden gefangen, unfähig sich zu bewegen.

In diesem Augenblick schien die Zeit stillzustehen. Beide kamen zur gleichen Erkenntnis: Sie kämpften gegen jemanden, der ihnen selbst verblüffend ähnlich war.

„Dieses Mädchen...", dachte Yurei.

„Dieser Mann...", dachte Miho.

Und gleichzeitig vollendeten sie den Gedanken: „... ist genauso wie ich!"

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In den Hallen des Tempels tobte der zweite Kampf. Noboru stand vor Aki und Tatsuo, ein zynisches Grinsen im Gesicht. „Schauen wir mal, wie ihr gegen mein Modul besteht. Erhebe dich, Kage no Kiba!" Die Narbe in Noborus Gesicht wurde mit einer düsteren, schattenhaften Energie erfüllt, die wie eine lebendige, bedrohliche Wolke über ihm schwebte. Aki und Tatsuo sahen sich kurz an, eine wortlose Verständigung. Tatsuo reagierte zuerst. „Dust to Dust!" In seiner rechten Hand manifestierte sich ein brauner Handschuh, sein Modul bereit für den Kampf.

Aki kniff die Augen zusammen, fokussiert. Dann sprang er vor und rief: „Akuma, komm zu mir!" Ein riesiges, rostiges Schwert materialisierte sich in seinen Händen. „Blue!" Ein blauer Lichtstrahl schoss von der Schwertspitze auf Noboru zu, doch dieser hob nur gelangweilt die Hand. „Mauer des Theodosius." Dunkle Schatten formten sich zu einer massiven Mauer, die den Angriff mühelos abfing. Der Strahl prallte wirkungslos ab.

Tatsuo ließ sich nicht beirren. Mit einem mächtigen Sprung griff er an, ein Erdhammer materialisierte sich in seiner Hand, und mit brutaler Wucht zerschmetterte er die Schattenmauer. Doch Noboru wich nur lässig zurück. „Klingen von Fragarach!" Sechs geisterhafte Klingen schossen auf die beiden Jungs zu. Während Tatsuo eine Mauer aus Stein erschuf, um sich zu schützen, rief Aki: „Red!" Sein Schwert verwandelte sich in ein leichtes, rotes Gas, das es ihm ermöglichte, mühelos durch die Klingen zu manövrieren. In einem rasanten Manöver löste er die Technik, und seine Klinge traf Noboru direkt an der Schulter.

Doch Noboru lachte nur kalt. „Dann ist es wohl Zeit, ernst zu machen."

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,,Was würde ich in dieser Situation tun?" Yurei versuchte, vorherzusehen, was das Mädchen jetzt tun würde. So kam er auf den Entschluss. ,,Ich würde angreifen. Meine Angriffe sind stärker als ihre, also sollte das kein Problem sein." Miho hatte denselben Gedankengang. ,,Ich muss irgendwie die Kontrolle erlangen… Ich würde in diesem Moment angreifen, also wäre es wohl das Beste, wenn ich jetzt eine Verteidigungstechnik einsetze." Yurei rief: ,,Fadenklingen!" Aus seinen Handflächen schossen unzählige unsichtbare Fäden, deren Enden so scharf waren, dass sie als Klingen zählen konnten. So rief das Mädchen: ,,Fadenblockade!", wodurch vor ihr eine große Wand aus Fäden erschien. Eine nach der anderen prallten die Fadenklingen an der Blockade ab, bis keine einzige mehr übrig war. ,,Was zur… Hat sie meinen Angriff vorausgesehen?" Yurei war schockiert, doch aufgeben wollte er noch lange nicht. So erschuf er in seiner Hand einen Ball aus Fäden, den er über die Blockade warf. Als er in Mihos SIchtfeld war, schnipste der Mann mit den Fingern, wodurch die Fäden in einem grellen Licht explodierten. 

Das Mädchen wurde von diesem Licht geblendet, wodurch ihre Sinne eingeschränkt waren. So lief Yurei um die Blockade herum, wo er sie einfach treffen konnte. Das Mädchen setzte Schnittfäden ein, Fäden mit scharfen Enden, die sie geradeaus schleuderte. Jeder dieser Fäden verfehlte Yurei, wodurch dieser die Chance zum Angriff bekam. Er setzte weitere Fadenklingen ein, die das Mädchen direkt trafen. Miho wusste, was zu tun war. Sie schloss einfach die Augen und blieb still stehen. Die Fadenklingen allein reichten nicht, um sie schwer zu verletzen. So achtete sie auf jedes kleine Detail - die Richtung der Angriffe, Yureis Atmen und seine Schritte. Dadurch konnte sie die Position ihres Gegners erfassen. So löste sie die Fadenblockade auf und rief: ,,Fadenkäfig!" in einem Kreis um Yurei herum wurden sechzehn Fäden vom Boden bis zur Decke des Raumes gespannt. Langsam kam Mihos Sicht wieder zurück. Sie lächelte, als sie sah, dass sie es schaffte, den Mann einzusperren, ohne ihn überhaupt zu sehen.

Yurei dachte sich: ,,Zwischen den Fäden ist so ein großer Abstand, dass man einfach durchschlüpfen kann…" Doch er lächelte leicht, bevor er seinen Gedankengang fortsetzte: ,,... würde ein Laie denken. Wenn ich mir die Intelligenz hinter ihren vorigen Angriffen ansehe, ist klar, dass sie daran auf jeden Fall gedacht haben muss." So schnappte der Mann einen Stein, der neben ihm am Boden lag, und warf diesen aus dem Käfig hinaus. Der Faden, der dem Stein am nächsten war, pulverisierte diesen in Sekundenschnelle. ,,Alles klar. Alles, was diesen Käfig verlässt, stirbt. Indem sie nur die paar Fäden verwendet hat, spart sie nicht nur Ausdauer und Energie, sondern macht den Käfig nur noch sicherer und tödlicher. Interessanter Gedankengang, Mädchen. Dann hab' ich keine andere Wahl, als eine meiner stärksten Techniken einzusetzen - den Phantomblitz." 

Plötzlich wurde alles still. Als Yurei seine linke Hand hob, schoss ein dichter Kreis aus dicken Fäden von der Decke des Raumes bis zum Boden - wie ein gewaltsamer Blitz aus Fäden. Der Phantomblitz vernichtete die Fäden des Käfigs komplett. Der Boden bebte, ein starker Luftzug schoss durch den Raum und Miho musste sich die Hand vors Gesicht halten, damit ihr der aufgewirbelte Staub nicht in die Augen flog. Als der Luftzug langsam aufhörte, nahm das Mädchen ihre Hand weg, nur um Yureis Faust zu sehen, die sie direkt ins Gesicht traf. Nach der Faust folgten weitere Peitschenhiebe mit Fäden, die sie alle direkt trafen. Das Mädchen stand in einer extrem misslichen Lage. Yurei hatte sich die Oberhand erkämpft. 

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Während Miho ihr Manöver ausführte, grinste Noboru und sagte: ,,Die Dunkelheit des Raumes kommt mir ganz schön gelegen… Eidolons Schattenbild!" Als der Mann das gesagt hatte, ließ er sich nach hinten fallen. Dabei versank er in den Boden, wobei er mit dem Schatten des Raumes verschmolz. Sofort stellten sich Tatsuo und Aki Rücken an Rücken auf, bereit auf einen Angriff von jeder Richtung. Als sie bemerkten, dass von der Seite keine Angriffe kamen, wussten sie bereits, wo Noboru attackieren würde. So sprangen sie beide nach vorne. Ein Speer aus purem Schatten schoss aus dem Boden und zog sich sofort wieder zurück. Sofort begannen die Jungs zu rennen. Überall im Raum schossen Speere aus den Schatten. Jeder Schritt bedeutete ein gigantisches Risiko. So sahen sich Aki und Tatsuo gegenseitig an und nickten. Sie wussten schon, was sie tun sollten. So schlug Tatsuo mit voller Kraft auf den Boden, was durch sein Modul ein leichtes Erdbeben im Raum verursachte. Dadurch wurde Noboru aus den Schatten geschleudert. 

,,Verdammt! Wie können kleine Jungs, die noch kaum einen richtigen Kampf bestritten haben, denn bitte solche Taktiken einsetzen?!" Noboru war schockiert, was Aki und Tatsuo gegen ihn ausrichten konnten. Gelassen antwortete Tatsuo: ,,Wir sind nicht irgendwelche kleinen Jungs, wir sind Sentinels." Noboru seufzte kurz, bevor er erneut in Kampfstellung ging und sagte: ,,Sehen wir mal, ob du nicht den Mund zu voll nimmst. Schattendoppelgänger!" Mit diesen Worten entstanden vor dem Mann sechs weitere Noborus aus purem Schatten. Die sieben Kämpfer stürmten nach vorne. Jedoch haben sie nicht mit Aki und Tatsuo gerechnet. Aki rief: ,,Green!", wodurch sich um seine Klinge eine Spirale aus grüner Energie bildete. So sprang der Junge nach vorne und zerstörte mit einem präzisen Stichangriff einen Doppelgänger. Von der Seite kam bereits der nächste Doppelgänger. Auch diesen erledigte der Junge mit einem Schlag. Daraufhin wechselte er auf ‚Blue', um einen weiteren Klon von der Ferne aus zu besiegen.

,,Ach komm, das schaff ich in einem Angriff!", rief Tatsuo, wodurch er den Kampf zu einem Wettbewerb machte. Die restlichen drei Doppelgänger sprangen alle gleichzeitig auf ihn zu. Tatsuo legte seine flache Hand auf den Boden, wodurch Stacheln aus purer Erde die drei Doppelgänger trafen und gleichzeitig zerstörten. Am Ende blieb nur noch der richtige Noboru übrig. ,,Das… Das kann nicht sein!" Mittlerweile begann der Mann daran zu zweifeln, ob er wirklich stärker war als die beiden Jungs. ,,Aki, nochmal!" Aki wusste genau, dass Tatsuo meinte, sie sollten noch einmal gemeinsam angreifen. So nickte er seinem Kameraden zu und sprang mit ,Green' auf Noboru zu. Tatsuo hüllte seine Faust in Erde und attackierte das hohe Sektenmitglied vom Boden aus. Es schien, als würden sie endlich einen richtigen Treffer landen, doch Noboru war unberechenbar.

,,Ich bin… in den Schatten geboren… Ich… bin eins mit den Schatten!"

So änderte sich Noborus Gesichtsausdruck von neutral zu wütend. Er streckte seine Hand aus und ballte eine Faust, als würde er etwas greifen. Daraufhin zog er seine Hand zurück, als würde er an etwas ziehen. Dabei verwandelte sich sein gesamter Körper in eine schattenartige, durchlässige Gestalt. Als er seine Hand komplett zurückgezogen hatte, war er etwa an dem Punkt, an dem Aki und Tatsuo vor ihrem Angriff waren. Seine Gestalt wurde auch wieder normal. Der Mann ballte seine Fäuste, woraufhin sie in schwarzen Flammen aufgingen. Durch Schläge in die Luft flogen Projektile aus Flammen direkt nach vorne. Sie hatten nur ein Ziel - Tatsuo. Aki war mittlerweile auch schon am Boden angekommen. Tatsuo reagierte schnell. Er erzeugte einen kleinen Erdwall vor sich, um die Projektile abzufangen, doch sie waren zu stark, um durch diese Mauer blockiert zu werden. So konnte Noboru Tatsuos Erdwall zertrümmern und ihn einige Male frontal treffen. ,,Tatsuo!" Aki war besorgt. Jedes Mal wenn sie dachten, sie wären im Vorteil, hatte Noboru ein weiteres Ass im Ärmel. Hatten sie wirklich eine Chance zu gewinnen?

Hey, Leute! Noboru und Yurei wurden nun endlich in die Geschichte eingeführt, zwei starke Kämpfer der Mondzahnsekte. Schon bald wird die Sekte eine noch viel größere Rolle spielen, also bleibt gespannt!

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