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Zwei Wochen waren seit dem Tag in Hogwarts vergangen. Harry hatte sich wieder vollständig erholt und hatte endlich mal sowas wie ‚Ferien' gehabt. Keine Schule, kein Training und keinen Haushalt wie bei den Dursleys, den er versorgen musste. Er hatte ein paar Tage lang morgens echt gefaulenzt und war erst aufgestanden, wenn er dazu Lust hatte. Und das Beste, die anderen hatten ihn gewähren lassen. Er war nicht getadelt oder schief angesehen worden, für das späte aufstehen. Als er Tom deswegen angesprochen hatte, hatte er ihn nur geschockt angesehen. „Wir waren alle mal jung, Harry. Warum sollen wir dich für etwas tadeln, das jeder von uns schon mal gemacht hat?", Tom hatte ihm durch die Haare gestreichelt und gelächelt. Auch hatten sie ein neues ‚Familienritual' eingeführt. Rabastan, Severus oder Tom lasen Harry jeden Abend etwas vor. Dabei hatten sie sich aus der Bibliothek in den Salon begeben und alle anderen waren auch im Salon, spielten Schach oder Karten, lasen selbst ein Buch, oder hörten zu, wenn Harry vorgelesen wurde. Das war Familie, Harry war sich sicher es nun endlich verstanden zu haben. In den zwei Wochen waren er und Draco auch zum ersten Mal aufeinandergetroffen. Anfangs war es ziemlich komisch, doch nach einer halben Stunde zwischen Schweigen oder peinlichen Versuchen ein Gespräch in Gang zu bekommen, war der Blonde genervt aufgesprungen und hatte seiner Wut über die ganze Situation freien Lauf gelassen. Er hatte weitere zehn Minuten lang getobt und mit interessanten Schimpfworten um sich geworfen. Alle gegen Dumbledore gerichtet und nicht ein einziges gegen Harry und die merkwürdige Beziehung, die sie angeblich geführt hatten. Irgendwann war Harry in schallendes Gelächter ausgebrochen, als Draco sein angebliches Alter Ego Wood angefeindet hatte und ihm ziemlich bildhaft Rache geschworen hatte. Damit war für Harry und Draco das Eis gebrochen. Sie hatten sich ausgesprochen und endlich das geschafft, was sie in all den Jahren in Hogwarts nie fertiggebracht hatten. Sie hatten eine vernünftige Unterhaltung geführt. Hatten alles ausgesprochen, was seit ihrem ersten Jahr in Hogwarts zwischen ihnen stand. Auch die Situation mit Wood wurde genauestens analysiert und besprochen. Draco hatte Harry dabei immer wieder versichert, dass ihn an der ganzen Situation keine Schuld traf und dass er und Blaise ihm dankbar waren, gerettet worden zu sein. Am Ende waren sie nach mehreren Stunden auseinander gegangen und waren sich sicher, dass sie mit etwas Zeit in der Lage waren, eine Freundschaft aufzubauen.

Heute, zwei Wochen später, hatte sich Harry entschieden, zumindest seine Vormittage wieder mit etwas anderem als ‚Nichtstun' zu füllen. Daher hatte er Rabastan gebeten, ihn nach Gringotts zu begleiten. Regulus war auf Black Manor und führte eine Untersuchung bei Blaise und Draco durch. Severus war in sein Forschungslabor verschwunden und arbeitete an dem ‚Portio sive dissolutio'. Tom und Sirius hatten sich verkrochen und suchten nach allen Arten von Stasiszaubern, um Toms Eltern davon zu befreien. Also hatte er Rabastan beim Frühstück gefragt, ob er ihn nach Gringotts begleiten würde und der Schattendämon hatte begeistert zugesagt. Jetzt standen sie also im Büro des Großkobolds und warteten auf diesen. Renok befand sich noch in einer kurzen Besprechung, würde aber in ein paar Minuten bei ihnen sein, so hatte man es ihnen ausgerichtet, als man sie ins Büro des Großkobolds geführt hatte. Es dauerte tatsächlich auch nicht lange, bevor der Kobold zu ihnen kam. „Harry, Rabastan, schön sie Beide zu sehen. Harry, wie geht es ihnen?", der Großkobold nahm hinter seinem Schreibtisch Platz ließ aber seinen jungen Freund nicht aus den Augen. „Besser, vielen Dank Sir Renok. Meine Familie hat mich in den letzten zwei Wochen kaum aus den Augen gelassen und darauf geachtet, dass ich mich in Ruhe erholen kann.", der Großkobold nickte. „Das ist wunderbar. Es trifft sich, dass sie heute hier sind. Ich hätte sie ansonsten heute Abend aufgesucht. Einer der Auroren, die sie angeblich auf ihrer Flucht getötet haben, wurde heute morgen tot in seinem Haus aufgefunden. Da er unter Hausarrest stand, während die Ermittlungen gegen ihn liefen und es nicht darauf hindeutet, dass es ein Unfall war, hat Minister Dumbledore zur Jagd auf weitere Todesser aufgerufen. Er hat heute in einer sehr frühen Sitzung des Gamots darauf hingewiesen, dass es nur ein Racheakt der Todesser sein kann, die den Tod ihres neuen Dunklen Lords rächen wollen. Er hat gefordert, dass alle Auroren, die sich noch unter Hausarrest befinden, sofort auf freien Fuß gesetzt werden, damit sie bei der Jagd unterstützen können. Lady Bones hat dies rundheraus abgelehnt und darauf verwiesen, dass sie die Leiterin der magischen Strafverfolgung ist und da wir uns nicht im Krieg befinden, der Minister auch keinen Sonderstatus hat, welcher ihr Wort Außerkraft setzen würde. Mrs. Umbridge hat daraufhin eine Rede gehalten, dass wir uns eben doch im Krieg gegen die Todesser befinden würden und es Gerüchte gäbe, die einen Nachfolger des Dunklen Lords bestätigen würde, der bereits die magischen Wesen erneut zu einem Kampf gegen das Ministerium aufrufen würde. Beweise legte sie allerdings nicht vor. Umbridge hat dann zu einer Abstimmung aufgerufen, um dem Minister uneingeschränkte Machtbefugnis zu gewähren, welche das Gamot und Abstimmungen obsolet machen würden. Dumbledore würde damit alleinige Entscheidungsbefugnis erhalten und könnte ohne Abstimmung im Gamot alles durchsetzen, was er nur will. Ich gehe davon aus, dass es in ihrem Interesse war, dass ich dagegen gestimmt habe. Es war damit nun die dritte Abstimmung, die Dumbledore haushoch verloren hat. Außer der Stimme von Umbridge und seiner eigenen, hat niemand für das Ersuchen gestimmt. Lady Bones war danach so erzürnt, dass sie in einer Rede, das Gamot aufgefordert hat, den Status von Minister Dumbledore abzuerkennen. Er wurde nach dem Kampf um Hogwarts ja nicht gewählt, sondern einfach eingesetzt, weil Fudge, Scrimgeour und auch Thicknesse nicht überlebt hatten. Lady Bones hat nun verlangt, dass eine Wahl abgehalten werden soll. Der Minister übrigens kann diese Wahl verhindern, selbst wenn die Sitze des Gamots, dabei gegen ihn stimmen. Das hat er natürlich gemacht.", Harry war aufgesprungen und seine Magie flackerte um ihn herum. Rabastan zog ihn vorsorglich näher und strich ihm durchs Haar. „Beruhige dich. Komm schon. Renok ist nicht der Feind und du willst ihm doch auch nicht das Büro durcheinanderbringen. Atmen, Harry, ganz ruhig.", Rabastan machte es ihm vor und atmete ein paar Minuten ganz deutlich mit Harry. Nachdem dieser wieder ruhig geworden war, sah er entschuldigend zu Renok. Dieser grinste aber nur und winkte ab, als Harry den Mund öffnen wollte, um sich zu entschuldigen.

„Mein junger Freund, ich habe wie sie reagiert. Doch nun kommt das ‚ABER', denn Lady Bones hatte natürlich ein Ass im Ärmel. Es muss Neuwahlen geben, wenn die fünf ehrenwertesten Sitze im Zaubergamot dafür stimmen. Der Sitz von Merlin und die Sitze der vier Hogwartsgründer. Nun vier Sitze davon vertreten ja sie, mein junger Freund. Bei dem Sitz von Merlin war es schon schwerer. Man konnte Dumbledore ansehen, dass er sich schon auf der sicheren Seite gesehen hat, doch nun war es an Mrs. Kimmkorn ein Ass zu präsentieren. Sie konnte anhand alter Urkunden und einem alten Stammbaum eindeutig nachweisen, welcher Sitz im Gamot aus dem Erbe von Merlin hervorgegangen ist und somit als der ‚Sitz von Merlin' gilt.", der Kobold grinste und Harry ahnte Schreckliches. Er stöhnte. „Sagen sie es nicht.", doch der Kobold rieb sich die großen Hände. „Es ist der Sitz der Familie Peverell, welcher sich auch in ihrem Besitz findet, Harry. Damit sind ihre Sitze ausschlaggebend. Ich vermute es war natürlich auch in ihrem Sinne, dass ich heute morgen dafür gestimmt habe, dass in genau 15 Wochen Neuwahlen stattfinden. Das ist leider die normale Vorbereitungszeit einer Wahl.", Harry war jubelnd aufgesprungen. Er freute sich nicht, nun auch noch den Sitz von Merlin zu vertreten, aber endlich begann das Gamot Dumbledore in den Arsch zu treten. Harry war außer sich vor Freude, sprang auf Renok zu und umarmte diesen. „Danke, Danke, Danke, Danke. Sie sind der Beste, Renok.", Harrys Begeisterung kannte keine Grenzen. Nachdem sich die Freude etwas beruhigt hatte, sprach Renok weiter. „In drei Wochen wird bekannt gegeben, wer kandidieren wird. Ich schlage vor, sie machen sich Gedanken, wen sie unterstützen möchten oder ob sie einen eigenen Kandidaten aus ihrem Freundeskreis ins Rennen schicken möchten. Ich werde sie rechtzeitig über den offiziellen Nominierungstermin informieren.", Harry grübelte bereits und hatte schon eine Idee, wollte diese aber mit seiner Familie besprechen. Daher nickte er dem Kobold nur zu. „Danke, wir werden uns beraten. Doch nun würde ich gern die Kammer besuchen.", Renok nickte und brachte die beiden Besucher in die Vorhalle zur Kammer. Sie hätten mit dem Portschlüssel oder durch Kreacher auch direkt dort hingelangen können, aber sie wollten die Kobolde informieren, dass sie in Gringotts waren und so hatten sie ja auch die neusten Informationen von Renok bekommen. Nachdem Renok sie alleingelassen hatte, postierte sich Rabastan am Eingang zur Halle vor der Kammer. „Geh ruhig rein Harry, ich halte Wache.", Harry nickte und legte seine Hand auf das Portal. Einen Augenblick später stand er wieder in der Kammer mit den Bildern der Gründer. Ohne darüber nachzudenken, schickte er die beiden weiblichen Gründer wieder mal schlafen. Dann betrachtete er das Gemälde von Salazar und Godric. Der Slytherin-Gründer saß an seinem Schreibtisch und war in ein Buch vertieft. Godric stand hinter seinem Mann und las über dessen Schulter mit. Als Harry eintrat, sahen die beiden zu ihm und lächelten. „Hallo Harry.", begrüßte Godric ihn und setzte sich dann auf das mittelalterliche Sofa. Er begrüßte sie ebenfalls und schon begannen sie durcheinander zu reden. Harry musste lachen und forderte dann die beiden Gründer auf zu beginnen. „Etwas hat sich verändert. Uns ist nicht mehr kalt. Außerdem haben wir das Gefühl, dass hin und wieder jemand bei uns ist. Mit uns spricht. Unsere Hände hält.", Harry lächelte und das entging auch Godric und Salazar nicht. „Was weißt du, junger Harry?", mischte sich nun Salazar ein. „Es ist Tom, der bei euch ist und mit euch spricht. Jeden Abend für ein oder zwei Stunden. Und das seit zwei Wochen.", Godric war aufgesprungen und ein Stück näher an den Rand des Bildes getreten. „Tom? Unser Thomas? Aber wie?", hauchte er. „Nun vor etwas mehr als zwei Wochen wurden tief in den Kerkern von Hogwarts zwei Räume entdeckt, die mit sehr starken Bannen belegt waren. Ich konnte diese lösen und in einem der Räume fanden wir ihre Körper. Wir brachten sie nach Slytherin Manor. Zu Tom. Auf ihnen Beiden liegt eine Art Stasis, die wir noch nicht aufheben konnten, aber Tom sitzt jeden Abend bei ihnen. Er spricht mit ihnen oder hält einfach nur ihre Hand. Ihre Körper sind in Sicherheit. Sie sind bei ihrem Sohn.", Salazar trat nun zu Godric und zog seinen Mann in die Arme, dem die Tränen über das Gesicht liefen. „Shhhh Godric. Wir sind zuhause. Unser Junge ist bei uns. Shhhh mein Liebster, es wird jetzt alles gut.", Harry ließ ihnen Zeit und es dauerte etwas bis sich Godric endlich beruhigt hatte. „Danke Harry.", Salazar sah dem jungen Elementarmagier in die Augen, dieser nickte. „Gefangen in unserer eigenen Schule. Warum haben die Wächter nicht eingegriffen?", fragte nun Godric. „Die Drei standen unter einem Bann. Nur der Hut konnte ihn brechen, war aber zu schwach, um die Banne auf den anderen Beiden zu brechen. Doch es ist uns gelungen auch diese Banne aufzuheben. Hogwarts wird nie mehr ein Gefängnis sein, für niemanden.", Harry ballte die Hände zu Fäusten. Dumbledore würde untergehen, dafür würde er sorgen. Er hatte zu vielen Menschen Leid zugefügt und am meisten den beiden Gründern. „Du sagst wir befinden uns in einer Art Stasis, also sollten wir nach uralten Zaubern dafür suchen, damit ihr diese aufheben könnt.", sinnierte Salazar. Harry schwirrte etwas durch den Kopf seitdem er die Kammer betreten hatte. Vielleicht war es ja einfacher als gedacht. „Ich würde gern etwas ausprobieren, wenn es ihnen nichts ausmacht.", die Beiden sahen ihn an und nickten. Also trat Harry auf das Bild der Gründer zu und nahm es vorsichtig von der Wand, damit die Beiden nicht zu kräftig durchgeschüttelt worden.

Das Gemälde glitt von der Wand und Harry hielt es vorsichtig von sich. „Ich hätte jetzt nicht vermutet, dass es so einfach ist. Ich würde ihr Gemälde gern mit nach Slytherin Manor nehmen. Probieren ob das wirklich funktioniert.", Salazar sah ihn mit erhobener Augenbraue an. „Listig und schlau, mein junger Freund. Dann solltest du aber Rowena und Helga wecken, damit die Beiden keinen Schreck bekommen, wenn unser Gemälde fehlt.", Harry nickte und weckte dann die beiden Gründerinnen. Nachdem er erklärt hatte, was sie versuchen wollten, verabschiedeten sich die vier Freunde und Harry trat auf das Portal zu und verließ die Kammer. Draußen trat Rabastan auf ihn zu und betrachtete Harry, der ein riesiges Bild in den Händen hielt. Der Junge kippte fast über, so groß war es. „Was hast du da?", Rabastan trat um das Bild herum um darauf zu sehen und sog scharf die Luft ein. „Bei Merlin. Sie sind Godric Gryffindor und Salazar Slytherin.", Rabastan starrte vom Bild zu Harry und zurück. Harry grinste. „Lass uns versuchen das Bild mit nach Slytherin Manor zu nehmen.", Rabastan nickte abwesend. „In Ordnung, warte mal.", er kramte in seiner Tasche herum und beförderte dann einen Immer-voll-Geldbeutel von Gringotts zu Tage. „Der Geldbeutel ist innen groß genug. Wir sollten das Bild sicher darin verstauen, dadurch gibt es bei der Reise auch keine großen Erschütterungen und dem Bild kann nichts passieren.", Harry nickte und schon verstauten sie vorsichtig das Bild, auch wenn das nicht ganz so einfach war, da sie es ja nicht kippen konnten. Nachdem das erledigt war, verschloss Rabastan den Beutel und reichte ihn Harry, als er sich magisch wieder verkleinert hatte. „Ich kann nicht glauben, dass du in Gryffindor warst. Du bist gerissen wie eine Schlange und schlau wie ein Rabe. Slytherin ja, Ravenclaw auch möglich, aber Gryffindor?", Harry grinste. „Du vergisst, ich laufe kopflos in die Gefahr und stehe dann mutig gegen meinen Feind. Typisch Gryff also.", Rabastan strich ihm sanft durchs Haar. „Ja, wenn du es so sehen magst. Und du bist treu über alle Maße. Es ist schon richtig, dass du alle Sitze der Gründer im Gamot hältst. Du hast Eigenschaften von ihnen allen, vielleicht haben die Wächter deswegen die Sitze an dich gebunden.", Harry fand den Gedanken interessant und nahm sich vor später mal mit Salazar und Godric darüber zu sprechen. Dann stellte er sich zu Rabastan, nahm dessen Hand und aktivierte den Portschlüssel. Zurück in Slytherin Manor legte er erstmal eine Bruchlandung hin und landete auf seinem Hintern. Ein leises Lachen ertönte und Sirius half ihm hoch. „Jegliche magische Art zu Reisen, ist eindeutig nichts für dich.", Harry grummelte etwas Unverständliches und rieb sich den Po. Das hatte echt weh getan. „Wo ist Tom?", fragte er um etwas abzulenken. „Bei seinen Eltern. Ich war gerade auf dem Weg zu ihm, um ihm etwas Gesellschaft zu leisten.", Harry nickte. Rabastan verabschiedete sich, zwinkerte Harry dabei verschwörerisch zu und begab sich in seine und Regulus´ Räume. Harry schloss sich Sirius an.

Als sie den Raum betraten, in dem Godric und Salazar untergebracht waren, hob Tom den Kopf, er hatte gerade liebevoll durch Salazars Haar gestreichelt. „Harry, ihr seid zurück. Geht es dir gut?", Harry nickte. „Ja, ich fühle mich gut. Habe mich nicht überanstrengt.", Harry trat auf Tom zu und ließ sich kurz in den Arm nehmen. Seit der Nacht im Grimauld Place, machte sich Tom immer Sorgen um ihn und fragte ihn meistens mehrfach am Tag, wie es ihm ging. Daher hatte sich Harry angewöhnt ihn und Sirius immer mal wieder zu umarmen, damit sie die Chance hatten sich, selbst zu überzeugen, dass alles in Ordnung war. „Was hat Renok euch Neues berichtet?", mischte sich nun Sirius ein, der Harry sanft durchs Haar strich. „Erzählen Rabastan und ich euch später. Jetzt würde ich gern etwas ausprobieren. Könnt ihr dafür mal die Augen schließen?", Tom sah überrascht zu Harry, folgte aber genau wie sein Gefährte der Bitte. „Nicht schummeln. Ich sage euch, wenn ihr die Augen wieder öffnen könnt.", Harry trat zu der leeren Wand, gegenüber der Betten, auf denen die beiden Gründer lagen. Zauberte eine Aufhängung für das Gemälde und holte dann sehr vorsichtig das Gemälde aus dem Beutel hervor. Er gab den beiden Gründern in dem Bild ein Zeichen leise zu sein und diese nickten. Nachdem er das Bild befestigt hatte, trat er einen Schritt zurück. Salazar stand neben Godric und hielt diesen im Arm. Beide hatten Tränen in den Augen. Nun trat Harry zu Tom und zog diesen von seinem Stuhl hoch und stellte ihn vor das Bild, dann zog er auch Sirius neben Tom. Zum Schluss stellte er sich auf die andere Seite von Tom und nahm dessen Hand. „Jetzt dürft ihr die Augen öffnen.", Harry beobachtete Tom. Dieser blinzelte kurz bevor er das Bild seiner Eltern anstarrte. „Dad? Vater?", hauchte er ungläubig. Godric schluchzte auf. „Thomas, oh Thomas.", mehr brachte er nicht heraus und sackte in die Knie. Salazar sank mit ihm zu Boden und starrte seinen Sohn nur an. Tom trat vor und hob eine Hand, um vorsichtig über das Gemälde zu streicheln. „Ihr seid wirklich hier. Ihr seid Zuhause. Oh Merlin.", Tom drehte sich um und zog Sirius, wie auch Harry in seine Arme. Da er seine Eltern nicht umarmen konnte, umarmte er die anderen beiden wichtigen Menschen in seinem Leben. „Dad, Vater, das ist mein Gefährte Sirius. Und Harry, unseren Jungen, kennt ihr ja schon.", Tom liefen die Tränen über die Wange. „Ich habe euch so lange gesucht. So viele Jahrhunderte.", schluchzte er. Auch Godric und Salazar schluchzten und waren noch immer nicht in der Lage etwas zu sagen. Tom beugte sich zu Harry und nahm dessen Gesicht in beide Hände. „Ich danke dir. Erst hast du mir ihre Körper wiedergebracht und jetzt ihre Seelen. Ich danke dir so sehr, mein Kleiner.", Tom hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn und zog ihn dann in eine innige Umarmung. Sirius beobachtete dies mit einem liebevollen Lächeln und Tränen in den Augen.

Es dauerte noch eine ganze Weile, bis sich auch Salazar und Godric soweit beruhigt hatten, dass sie ein Gespräch mit Tom beginnen konnten. Tom war einfach nur glücklich seine Väter nun nicht nur körperlich bei sich zu haben. Harry und Sirius blieben die ganze Zeit bei ihnen, weil weder Tom noch seine Eltern sie gehen lassen wollten. Harry stand am geöffneten Fenster und beobachtete Sirius, der noch nicht so ganz wusste, wie er mit seinen Schwiegervätern umgehen musste, als sich plötzlich kleine Klauen in seine Schulter bohrten. Harry vernahm ein leichtes gurren und spürte Hedwigs weiches Gefieder an seiner Wange, als seine geliebte Schneeeule sich an seiner Wange rieb. „Na meine Schöne. Sieh nur jetzt müssen wir nur noch die Seelen der Beiden Gründer zurück in ihre Körper bringen und alles wird gut." „Deine Magie ist der Schlüssel.", Harry hatte eine sanfte Stimme in seinem Kopf gehört und sah sich sofort nach der Quelle um. Als sein Blick sich zu Hedwig wandte, nickte diese nur. „Hedwig?", er wusste, dass seine Schneeeule mehr war als nur eine einfache Eule. Sie war zu schlau und agierte anders als alle anderen Eulen, die Harry jemals gesehen hatte. „Deine Magie, Harry, ist der Schlüssel.", wieder die sanfte Stimme in seinem Kopf. „Meine Elementarmagie?", Hedwig nickte erneut. Harry atmete tief ein und trat auf das Gemälde der Gründer zu. Er hob seine Hände und berührte den Rahmen. Dann schloss er die Augen. „Harry?", fragte Tom, der seinen Jungen beobachtet hatte, doch Harry antwortete nicht. Einige Minuten verstrichen und alle sahen zu Harry. Als dieser die Augen wieder öffnete, schritt er zu den Körpern der beiden Gründer, nahm jeweils eine ihrer Hände und schloss erneut die Augen. Plötzlich konnte er es fühlen. Da war ein Zauber, der Körper und Seele trennte. Als wäre ein Schild um die Körper gezogen worden, damit die Seelen der Gründer nicht dorthin zurückkehren konnte, wo sie hingehörten. Der Zauber schien von den Gründern selbst zu kommen. Vielleicht ja durch den Zauber, dass ihre Seelen nach ihrem Tod in Gemälde fahren und in Hogwarts auftauchen sollten. Er würde später mit ihnen über den Zauber sprechen. Nun musste er ihn erstmal lösen, denn wenn er diesen löste, sollten die Seelen in die Körper zurückkehren können.

Harry schickte seine Magie aus, um die Zauber zu lösen. Dabei bemerkte er gar nicht, wie sein Körper begann zu leuchten. Das Leuchten griff auf die Körper der Gründer über. Sirius zog seinen Zauberstab, rief seinen Patronus und schickte ihn zu Regulus. Tom beobachtete weiter Harry. Nur wenige Augenblicke später rissen Regulus gefolgt von Rabastan die Tür auf und erstarrten. Harry und die Gründer waren nun von so gleisendem Licht umgeben, dass man nicht mal mehr die Umrisse der Drei erkennen konnte. Keiner der Anwesenden wusste wie viel Zeit vergangen war, doch allmählich zog sich das Licht zurück. Als es ganz verschwunden war, öffnete Harry vorsichtig die Augen und blickte zu dem Bild der Gründer. Auch Tom drehte sich um, doch seine Väter befanden sich nicht mehr in dem Bild. Es war leer. Er starrte zurück zu Harry, der nun lächelte und die Hände von Godric und Salazar losließ, bevor er vorsichtig einen Schritt zurück ging. Tom beobachtete jeden Schritt, doch Harry schien in keiner weise erschöpft. Tom trat vor und wollte eine Hand auf Harrys Schulter legen und fragen, was dieser getan hatte, als er die Bewegung von Salazars Hand wahrnahm. Er zögerte, trat zu seinen Vätern und erstarrte. Sie sahen ihn an. Beide. Ihre Augen waren offen und sie sahen ihn an. „Thomas.", Godrics Stimme hätte rau klingen müssen, nach all der Zeit, die seine Stimmbänder nicht benutzt worden waren. Doch sie klang genau so hell, wie sie immer geklungen hatte. Er war sich sicher, dass Harry auch dafür verantwortlich war. Tom hörte Regulus zwei Diagnosezauber wirken. Er sah zu seinem Schwager. „Gesund. Keine Einschränkungen. Nichts. Nicht mal ein Stechen in einer der Zehen.", Regulus klang so verwirrt, wie Tom sich fühlte. Salazar und Godric setzten sich auf, sahen erst zu ihrem Sohn und dann zu einem lächelnden Harry. „Seit Jahrtausenden hat es keinen Elementarmagier mehr gegeben. Und nun haben wir das Glück, dass du den Weg zu unserem Sohn gefunden hast. Ohne dich würden wir wohl noch immer Gefangene sein. Gefangene von Hogwarts und gefangen in einem Gemälde.", Salazar trat auf Harry zu. Zog den Jungen in seine Arme, dann zog er Tom zu sich. Godric umarmte Sirius und trat mit ihm in seinen Armen auf seinen Mann, seinen Sohn und den jungen erstaunlichen Elementarmagier zu, der sie gerettet hatte. Es war überwältigend. Salazar und Godric hatten ihre Familie endlich wieder. Ihren Sohn, dessen Gefährten und deren Ziehsohn.