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Kapitel 19

Ich öffnete verschlafen wieder die Augen, und musste mich erstmal wieder orientieren. Dann kam mir der Irrsinn wieder zum Vorschein. Himalaya! Von Deutschland zigtausende Kilometer entfernt. Und von Einsicht gegenüber des eigentlich lieben Schattens keine Spur. Warum verstand er nicht meine Situation? Ich spürte wie ich mich aufregte, und mir selbst im Bett nun schwindelig war. Bevor ich mich beruhigen konnte fiel ich zur Seite um, und Schwärze hüllte mich ein.

Ich hörte Stimmen in der Dunkelheit.

„Bringt ein Sauerstoffgerät! Schnell!"

„Halt durch, Julia."

„Wie konnte sie an Sauerstoffarmut leiden?"

„Wo bleibt das Gerät, verdammt nochmal!"

„Julia, bitte kämpfe!"

Ich konnte die Stimmen nicht zuordnen. War ich in einem Krankenhaus? Und das in Deutschland? War ich nicht eben im Himalaya?

Ich spürte wie mir nun eine Maske aufgesetzt wurde, und reiner Sauerstoff mir eingeflößt wurde. Nach einigen Atemzügen konnte ich allmählich wieder sehen. Zwar noch verschwommen, aber um mich herum sah ich Ärzte und Krankenschwestern… und mein Schatten. Aber es schien, als wäre er dieses Mal für alle sichtbar.

Ich stöhnte, und mir wurde die Maske wieder abgenommen. „Miss, geht's Ihnen besser?" „Etwas…" sagte ich. Ich richtete mich leicht auf. „Wo bin ich?" fragte ich. „Im Hamburger Uniklinikum Eppendorf." wurde mir geantwortet. „Was…?" fragte ich. „Sie hatten Sauerstoffmangel, und wir hätten Sie fast wiederbeleben müssen." erklärte ein

Arzt. Mein Schatten trat vor. „Julia, ich bin froh, dass es dir besser geht." Am Liebsten wäre ich geflohen. Ich wollte nicht mehr in seiner Nähe sein. Nein, nicht nachdem er mich quasi entführt hatte. „Wir müssen Sie noch 24 Stunden hier behalten." sagte der Arzt. „Dann können Sie gehen." Ich nickte daraufhin. Die Ärzte und Krankenschwestern verschwanden. „Julia, ich…" begann er. „Ich möchte nichts von dir hören!" sagte ich. „Ich konnte nicht ahnen, dass du so mit dem Sauerstoff zu kämpfen hattest. Es tut mir leid." entschuldigte sich mein Schatten. Ich wollte eigentlich ihn weiter sagen, dass er mich nun in Ruhe lassen sollte, am besten für immer, aber ich spürte die Erschöpfung des Ganzen. „Ich muss mich ausruhen." sagte ich nur, und schloss die Augen. „Dann schlaf meine Schöne." sagte er, und küsste mich sanft auf die Stirn.