Mia redete nun wochenlang kein einziges Wort. Zumindest wenn jemand in der Nähe war. Aber selbst dann, wenn keiner da war, waren es eher leise Gebete an die Götter oder an die Heilige, dass sie doch endlich nach Hause wollte. So schwer konnte es doch nicht sein, dachte sich Mia. Aber es geschah nichts, und Mia wurde nun trübsinnig. Sie hatte vor sich selbst wirklich umzubringen nach der nächsten Segnung, wenn sie nicht nach Hause kann. Aber diese Segnung würde noch 11 Monate dauern, dachte sie. Sie fragte sich, ob sie die Schrift lesen konnte von diesem Land. Sie fand ein Buch, aber stellte fest, dass die Wörter ihr nichts sagten. Also blieb die Bibliothek im Anwesen unnütz für sie. Garten fand sie zu gefährlich, da sie letztes Mal entführt wurde. Da überlegte sie sich dem Herzog was zu bitten, aber dafür musste sie wieder sprechen. Und irgendwie hatte sie Angst dies vor ihm zu tun. Sie traute ihm nicht, aber um zum Tempel zu kommen, da musste sie fragen.
Der Herzog Ligustina war in seinem Arbeitszimmer, als Mia vorsichtig an die Tür klopfte. Er schaute auf, und sah Mia an der Tür stehen. Jetzt oder nie, dachte sich Mia. Obwohl sie ja nicht wirklich ganz stumm war, kam eher ein krächzen aus ihrem Hals. „Herzog, kann ich morgen zum Tempel?" Erstmal war der Herzog erfreut, dass sie sich wieder traute zu sprechen. Er stimmte zu, aber wollte mehrere Wachen mitschicken. Dagegen hatte Mia nichts. Sie hoffte einfach auf Einsicht der Heiligen sie nun nach Hause zu schicken.