Das Ergebnis

Feng Ao Kuai trank stillschweigend Tee mit seiner Mutter. Kein Anzeichen von Ungeduld war in seinen Augen zu erkennen, während er das Gespräch von Nan Si Qiao mit anderen Damen in der Nähe verfolgte.

"Bist du gelangweilt, Ah Kuai?" fragte Nan Si Qiao ihren Sohn.

"Nein, Mutter, mir ist nicht langweilig." Feng Ao Kuai blickte kurz auf, senkte dann den Kopf wieder und nippte an seinem Tee.

Angesichts ihres unberechenbaren Sohnes konnte Nan Si Qiao nur seufzen. In allen Bereichen außerhalb des Militärs benahm sich Feng Ao Kuai stets wie ein gehorsamer Sohn. Sie wusste oft nicht, was er in solchen Momenten dachte.

"Madame Feng, was halten Sie von…."

Auch Nan Hua war still, während sie dem Gespräch lauschte. Die meisten sprachen nur über Ereignisse in der Hauptstadt und tauschten Haushaltsklatsch aus. Das Gespräch drehte schnell darauf, wessen Kinder das meiste Talent hatten.

Feng Ao Kuai bemerkte, dass auch Nan Hua still war. Nicht nur das, sie trank ihren Tee viel langsamer als er. Er sah, dass sein Tee fast leer war... bei diesem Tempo müsste er bald die Toilette aufsuchen.

Glücklicherweise dauerte die Feier nicht allzu lange.

Die alte Madame Long wollte ihre Gäste nicht zu lange unterhalten; ihr gealterter Körper konnte das nicht mehr ertragen. So war die Feier recht kurz.

"Hua'er, wenn du mal Zeit hast, komm wieder vorbei und leiste der Großmutter Gesellschaft, in Ordnung?" Die alte Madame Long tätschelte Nan Huas kleine Hand.

Nan Hua sah die alte Madame Long an und nickte schwach.

"Du brauchst dir wegen des heutigen Problems keine Sorgen zu machen. Ich werde alles gut regeln, damit du nicht mehr Kummer leiden musst." In den Augen der alten Madame Long blitzte es leicht auf, als sie das sagte.

"Ja, Großmutter", erwiderte Nan Hua gehorsam.

"Braves Mädchen." Die alte Madame Long lächelte und tätschelte Nan Huas Kopf, bevor sie sich abwandte, um sich von den anderen Damen zu verabschieden.

Einige Kinder waren noch unzufrieden, da sie mitten im Spiel waren.

"Lass uns in der Akademie erneut kämpfen", schlug Nan Luo vor und hob seine mit Schlamm bedeckte Faust. Es war unklar, wie oft er aufgrund seiner Unachtsamkeit zu Boden geworfen worden war. "Dieses Mal werde ich dich besiegen."

"Junge, konzentrier dich erst mal darauf, größer zu werden."

"Ich werde definitiv groß werden!" Nan Luo schrie verärgert. Als achtjähriger Junge war er noch kleiner als seine Schwester, von den Teenagern ganz zu schweigen, die mindestens einen Kopf größer waren als er.

"Sicher, sicher."

"Lass uns noch einmal kämpfen~."

Die Jungen waren lebendiger, viele von ihnen kamen aus Militärfamilien. In solchen Familien wurde oft mehr mit Fäusten gesprochen als mit dem Verstand. Obwohl das nicht ideal sein mag, befand man sich mitten im Krieg, sodass das Militär in den letzten Jahren Vorrang hatte.

Um genauer zu sein, in den letzten Jahrzehnten.

"Hua'er, lass uns zurückkehren." Nan Luo hatte gerade seinen Abschied vollzogen, als er bemerkte, dass Nan Hua in eine bestimmte Richtung starrte. Er sah hinüber, konnte aber niemanden entdecken.

"Mhm." Nan Hua nickte und folgte ihrem Bruder gehorsam zur Kutsche.

…

Nachdem die Gäste abgereist waren, rief die alte Madame Long Long Xu Nian und Long Qian Xing zu sich. Da beide noch als Kinder galten, durften sie im Kinderbereich bleiben.

Wer hätte gedacht, dass ihre Enkelin immer noch so unzufrieden mit Nan Hua war?

"Bring das her." Die alte Madame Long winkte mit der Hand.

Long Xu Nians Herz machte einen Sprung, als sie das lange Tuch von den Dienern sah. Sie hatte sie bereits angewiesen, es wegzuwerfen, nachdem sie gesehen hatte, dass Nan Hua das Tuch ablehnte. Warum war es jetzt hier?

"Long Xu Nian, weißt du, was das ist?" Die alte Madame Long blickte mit offensichtlicher Enttäuschung in den Augen auf ihre Enkelin. Sie hatte gedacht, nach der Warnung vom letzten Mal würde ihre Enkelin von diesen kindischen Streichen ablassen.

Wer hätte gedacht, dass sie es erneut tun würde, und dieses Mal war es sogar noch schlimmer als zuvor.

"Großmutter, ich habe nicht…."

"Schweig! Glaubst du, dass ich zu alt bin, um klar zu sehen? Deshalb wagst du es, vor meinen Augen jemanden zu vergiften?"

"Ich…"

Long Xu Nians Herz wurde kalt, als die alte Madame Long weiter schimpfte. Sie hatte nicht erwartet, dass jemand von ihrem Trick hätte wissen sollen. Wie kam dieses Tuch hierher und warum?

Während Long Xu Nian völlig verwirrt war, stand Long Qian Xing abseits und beobachtete alles. Er war ruhig und besonnen, als ob das, was geschah, nichts mit ihm zu tun hätte.