webnovel

48

Der große schwarze Panther sackte ohne Vorwarnung auf den Boden, als ihn Erinnerungen überrollten. Severus sah sich selbst wie er einen kleinen Jungen im Arm hielt und diesem vorlas. Oder wie er für den kleinen Jungen ‚Klettergerüst' spielte und von Tom ausgeschimpft wurde. Er sah Aidan, den Sohn seiner besten Freunde. Seinen Gefährten. Und plötzlich waren sie alle wieder da. Jede Erinnerung. Das glückliche und verträumte Lächeln seiner besten Freunde, als sie erfuhren, dass Sirius schwanger war. Die Geburt des kleinen Aidan. Das fröhliche Lachen des kleinen Jungen. Die Erkenntnis traf Severus dann noch mal wie ein Vorschlaghammer. Harry ist Aidan. Harry ist der kleine Jungen, der immer gern mit der großen schwarzen Raubkatze gekuschelt hatte. „Severus?", Tonis Stimme holte den Panther zurück in die Wirklichkeit. Die Raubkatze richtete sich auf und sah hinüber zu dem Wolf, der sich zu den Füßen seines Gefährten zusammen gerollt hatte. Doch dieser sah ihn nur träge an. „Die Magie hat gewirkt, oder?", fragte Toni, der durch das Fell seines Gefährten fuhr. Severus verwandelte sich zurück. „Ja. Meine Erinnerungen sind alle zurück.", nun hob der Wolf doch seinen Kopf, als wollte er Sev etwas fragen. „Harry heißt eigentlich ‚Aidan'. Aidan Thomas Sirius Slytherin-Gryffindor und wurde am 31. Juli 1980 als Sohn von Sirius und Tom geboren. Er war gerade mal 16 Monate alt, als Dumbledore das Manor angriff und ihn entführte.", Severus fuhr sich durch die Haare. Eigentlich wollte er so schnell wie möglich zu seinem Gefährten, denn er war sich sicher, dass diese Erkenntnis ihn vollkommen fertig machen würde. Auf eine gute Art und Weise. Sicher lag er gerade in den Armen seiner Eltern, doch Severus zog es zu ihm. Er sah zu Remus und Toni. „Geh schon. Geh zu deinem Gefährten. Remus geht es gut und mir tut er nix.", wie zur Bestätigung ließ der Wolf seinen Kopf träge wieder in den Schoß seines Gefährten fallen und schloss die Augen. „Bist du sicher?", Toni nickte nur. „Sollte etwas sein, dann schicke ich einen Patronus.", Severus zögerte nicht lange, verwandelte sich zurück in die schwarze Raubkatze und stürmte in Richtung Manor davon.

Noch im Laufen verwandelte sich Severus zurück und stürmte in das ehemalige Kinderzimmer des kleinen Jungen. Und dort auf dem Fussboden, saßen sie. Sirius, Tom und ihr Sohn, hielten einander in den Armen und Tränen liefen ihre Wangen hinunter. „Sev?", hörte er ein leises Flüstern hinter sich. Er sah zu Godric, Salazar, Regulus und Rabastan. Dann schloss er leise die Tür zum Kinderzimmer und trat auf die Neuankömmlingen zu. „Wissen sie es?", fragte Reg leise. „Es scheint so, ansonsten würde sich mir nicht erklären, warum sie einander weinend in den Armen liegen.", antwortete Sev und wurde von Ric und Sal schief angesehen. „Was wissen sie?", die beiden Hogwartsgründer sahen ihn interessiert an. Severus blickte sie erst seinerseits verwirrt an, ehe es ihm klar wurde. Sie waren gefangen gewesen, sie konnten nicht wissen, dass Harry … Aidan … Harry … - sie mussten unbedingt die Sache mit dem Namen klären – ihr Enkel war. Ihr leiblicher Enkel. So sehr es Sev auch zu seinem Gefährten zog, er wollte die Zweisamkeit der kleinen Familie nicht stören und führte die Anderen in den kleinen Salon auf dieser Etage und erklärte den Gründern zusammen mit Reg und Rabastan, wer Harry wirklich war. „Dieses Schwein, wenn er nicht schon tot wäre, würde ich ihn jetzt noch mal eigenhändig umbringen.", knurrte Salazar. Godric strahlte über das ganze Gesicht. Er hatte sich die letzten Stunden wirklich Sorgen, um seinen Sohn und dessen Gefährten gemacht. Hatte er doch Angst, dass sie es nicht so gut verkraften würden, wenn Harry seine leiblichen Eltern finden würde und nun stellte sich heraus, dass der Blutbund ihm nicht ein Aussehen aufgezwungen hatte, sondern der Blutbund ihm sein eigentliches Aussehen zurückgegeben hatte. Und dazu kam noch, dass er ein Schattenelf war. Godric war glücklich. Er nahm seinen Gefährten in den Arm. „Hör auf zu schimpfen, Sal. Da drüben sind unsere drei Jungs und auch wenn sie in den letzten Jahren sehr viel erleiden mussten, so haben sie einander doch endlich gefunden. Und unser Enkel, unser leiblicher Enkel, ist ein Schattenelf. Er und sein Wesen können endlich eins werden.", Ric lächelte, als sich die Tür öffnete und Harry zusammen mit seinen Eltern eintrat. Noch immer waren ihre Augen rot gerändert, doch sie lächelten glücklich. Severus trat auf seinen Gefährten zu und zog diesen in seiner Arme. Harry erwiderte die Umarmung und als Sev seinen Kopf neigte, um ihm etwas ins Ohr zu flüstern, sah er sie, die spitzen Ohren seines Gefährten. Er löste sich ein wenig von Harry und sah in dessen graue Augen, ehe er die Hand hob und die Ohren seines Gefährten nachfuhr. Dieser erschauderte in seinen Armen und Severus wäre am liebsten hier und jetzt über ihn hergefallen. Ein Räuspern ertönte im Raum. „Sev, Harry, versucht euch noch etwas zurückzuhalten. Es gibt Dinge, die ich nicht über meinen besten Freund und meinen Sohn wissen, geschweige denn sehen, will.", brach Tom die Stille und das Grinsen war eindeutig aus seiner Stimme heraus zu hören. Harry trat einen Schritt zurück, auch wenn es ihn erhebliche Überwindung kostete.

Die nächste Stunde verbrachten sie gemeinsam in dem Salon und fügten die letzten Puzzleteile zusammen, in dem sie sich ihre Erinnerungen an den Angriff von Dumbledore zeigten. Alle brauchten danach ein paar Minuten zum Nachdenken, als Sal die entscheidende Frage stellte. „Also. Möchtest du weiter ‚Harry' sein oder möchtest du ‚Aidan' sein?", fragte er seinen Enkel, der noch immer die Hand seines Gefährten hielt. Graue Augen sahen ihn nachdenklich an und eine gespannte Stille erfüllte den Raum. Harry schloss die Augen und es vergingen einige Minuten ehe er sie wieder öffnete. „‚Harry' war ich die letzten 17 Jahre und nicht viele der Erinnerungen an dieses Leben sind glücklich. ‚Aidan' wurde geliebt als Kind, etwas das ‚Harry' nicht kennt. Ich weiß, dass ich nicht alle Erinnerungen auslöschen kann, wenn ich wieder ‚Aidan' werde, aber es könnte für mich ein Neuanfang sein, ohne ‚Harry' zu vergessen. ‚Harry' wird immer ein Teil von mir sein, doch wenn ich an die kommenden Jahrhunderte denke, dann möchte ich diesen Teil von mir zurücklassen. Ich möchte ‚Aidan' sein.", Sirius zog seinen Sohn in die Arme und weinte. Tom war ebenso überwältigt von den Worten seines Sohnes, dass auch er sich eine Träne wegwischte. „Dann sei es so. ‚Harry Potter' hat viel durchmachen müssen in seinem Leben, doch nun wird es Zeit, dass ‚Aidan Slytherin-Gryffindor' seine Chance bekommt.", strahlte Sal. Als der Morgen graute, kehrten auch Toni und Remus zu den anderen zurück und erfuhren von dem Angriff, bei dem eine kleine Familie auseinander gerissen wurde. Während alle die Geschichte erzählten und erneut ihre Erinnerungen austauschten, zog Salazar seinen Enkel mit in die Bibliothek. „Komm, ich möchte schauen, ob die letzten Barrieren in deinem Inneren gefallen sind und sich dein Wesen und du wirklich miteinander verbunden habt.", Aidan nickte und entspannte sich, damit Sal mühelos in seinen Geist eindringen konnte. Er kam sehr schnell zu der Tür, die Aidans Wesen gefangen gehalten hatte. Nun war sie allerdings nicht mehr verschlossen, sondern stand weit offen. Er betrat den Raum und vor ihm saß ein wunderschöner Schneeleopard, daneben stand Aidan in seiner Gestalt als Schattenelf und wiederum neben diesem, Aidan in seiner menschlichen Gestalt. Alle drei sahen ihn an. „Ich sehe ihr habt einander gefunden.", lächelte Sal. „Wir sind jetzt endlich eins.", sprachen der Schattenelf und der Mensch gemeinsam, während der Schneeleopard fauchte. Sal nickte. „Sehr gut. Lass mich dir etwas erklären, dass du wissen solltest.", einige Minuten später zog sich Sal aus dem Geist seines Enkels zurück und betrachtete den jungen Mann vor sich nun schmunzelnd. Dieser war knallrot angelaufen und räusperte sich. „Das hat dir Spaß gemacht, Grandpa.", schmollte er. „Natürlich.", zwinkerte dieser als sich Severus zu ihnen in die Bibliothek gesellte. Er ließ sich neben seinen Gefährten fallen und sah mit hochgezogener Augenbraue zwischen diesem und dessen Großvater hin und her. „Alles okay?", fragte er. „Bei mir schon.", damit erhob sich Sal und ließ die Beiden allein. Sev sah ihm stirnrunzelnd nach, ehe er sich wieder zu seinem Gefährten umwandte und nun diesen ansah. Aidans Gesicht zierte eine süße Röte und Sev konnte sich einfach nicht mehr beherrschen. Er beugte sich vor und verschloss ihre Lippen zu einem berauschenden Kuss. Aidan schlang die Arme um ihn. Erst Minuten später lösten sie sich wieder voneinander und blickten einander tief in die Augen. „Was war los?", flüsterte Sev. Aidan seufzte. „Grandpa hat mir ein paar Dinge erklärt, die ich wissen muss für … naja … unsere Bindung.", Severus erschauderte. „Interessante Dinge?", zog er seinen Gefährten auf und die Röte kehrte auf dessen Wangen zurück. Aidan gab ihm einen verspielten Klaps auf die Schulter. „Nicht witzig. Das war peinlich.", schmollte er erneut. Sev lächelte liebevoll.

Kurz darauf tauchte Ari vor ihnen auf. „Master Aidan, Master Severus, sie werden im Salon erwartet. Lady Bones und Großkobold Renok erwarten sie.", damit verschwand Ari wieder und sie erhoben sich. Severus seufzte. „Hört das denn nie auf?", stöhnte er und verließ händchenhaltend mit seinem Gefährten die Bibliothek. Im Salon trafen sie auf die Besucher und auch auf die anderen Bewohner des Manors. Ebenso waren Blaise und die Malfoys anwesend. Nach der Begrüßung begann Amelia zu sprechen. „Heute morgen wurden die Urteile gegen Shacklebolt, Wood, Longbottom, Granger und die Weasleys gesprochen. Alle sind ohne jeglichen Zweifel schuldig. Das Gamot hat sie alle für schuldig befunden." „Wir sind ebenfalls Mitglieder des Gamot. Warum wurden wir über die Verhandlung nicht informiert?", fragte Salazar mit ernster Stimme. „Es gibt ein Gesetzt, dass Gamotmitglieder ausschließt, sofern diese Opfer der Straftat sind, damit diese nicht negativ beeinflusst werden, bei der Urteilssprechung. Dieses Gesetz wurde heran gezogen. Doch keine Sorge, dies war nicht hinderlich. Die Genannten wurden Alle schuldig gesprochen. Es wurde entschieden, dass Shacklebolt, Longbottom, Granger und die Weasleys an Harry zur direkten Bestrafung übergeben werden. Es obliegt ausschließlich Harry, sie zu bestrafen. Percy Wesley jedoch wird durch Blaise Zabini und Harry bestraft werden. Bei Oliver Wood sind es Draco Malfoy und Harry. Sie werden sich jeweils mit einander einigen müssen, welche Bestrafung den jeweiligen Personen zuteil werden wird. Außerdem hat das Gamot entschieden, dass auch Dolores Jane Umbridge ihre Bestrafung durch Harry erhalten soll, denn er hat von allen Schülern am meisten unter ihr gelitten.", Aidan grinste schadenfroh. Er sah zu Rabastan. „Kannst du die Sphäre holen?", der Schattendämon verschwand mit einem Nicken. Blaise, Draco und Aidan waren sich schon vor Wochen einig geworden, dass Wood und Percy Weasley ebenso, wie alle anderen, in die Sphäre kommen sollten. Aidan sah jedoch noch mal zu dem Paar, um sicher zu gehen. Die Beiden nickten ihm zu. „Wo sind sie jetzt?", fragte Aidan. „Sie wurden durch ihre Hauselfen zurück in ihre Verliese gebracht.", erklärte Amelia, ehe sie ins Ministerium zurückkehrte. Aidan sah zu Renok. „Sehen sie es jetzt?", der Großkobold nickte. „Ein beeindruckender Stammbaum, wenn ich das so sagen darf. Zwei Hogwartsgründer, Merlin und noch ein paar andere berühmte Persönlichkeiten. Wirklich beeindruckend.", damit verabschiedete er sich. Aidan begann zu stottern. „Wartet, was meint er mit ‚Merlin'?", er sah verzweifelt in die Runde und Salazar lachte nur. „Ich denke bei Gelegenheit sollten wir dich in das Reich der Schattenelfen mitnehmen und dir mal den Rest deiner Familie vorstellen. Ich denke Rics Vater wäre erfreut dich kennenzulernen.", Aidan starrte ihn mit offenem Mund an. Ehe sein Blick zu Ric wanderte. „Dein Vater ist ‚Merlin'?", er schluckte schwer. Nun grinste ihn Ric an. „Hat Tom dir das nicht erzählt?", Harry ließ den Kopf in den Nacken fallen. „Oh je. Jetzt wird es komisch sein, wenn ich ‚bei Merlin' sage oder seine ‚gepunkteten Unterhosen' verfluche.", Tom lachte. „Ich denke nicht, dass Großvater gepunktete Unterhosen hat.", Aidan steckte ihm die Zunge entgegen und alle lachten laut los.

Kurz darauf kehrte Rabastan mit der Höllensphäre zurück und sie begaben sich nach Black Manor, um die Gefangenen zu besuchen. Als sie die Kerker betraten, hörten sie sofort das Geschrei von Molly Weasley. „Lasst uns hier raus, ihr Verräter. Albus wird euch dafür bestrafen.", Aidan ignorierte das Geschrei und vergrößerte die Couch, so dass sie alle bequem darauf Platz hatten, dann ließ er die Gefangenen verstummen und projizierte die Erinnerung an Dumbledores Verhandlung und seine anschließende Hinrichtung für alle sichtbar in den Raum. Die Erinnerung an die Hinrichtung war für alle, außer Severus und Aidan neu. Und als die Erinnerung schließlich endete, waren alle sprachlos. „Es war zu einfach für ihn.", murmelte Ric. „Ja, das war es. Doch anders hätte ich es nicht gewollt. Ich habe meine Eltern dadurch wieder gefunden. Glaubt mir, wäre es anders gegangen, dann hätte ich ihn leben lassen. Doch meine Erinnerungen und mein Leben sind mir wichtiger als meine Rache an ihm.", Sal sah stolz zu seinem Enkel und nickte. Aidan erhob sich und trat in die Mitte des Raumes. „Mir, Aidan Thomas Sirius Slytherin-Gryffindor, wurde die Bestrafung von Kingsley Shacklebolt, Hermine Granger, Neville Longbottom, Dolores Umbridge sowie Molly, Arthur und Ronald Weasley überlassen. Mein Urteil lautet, lebenslängliche Gefangenschaft in der Höllensphäre. Eure Magie wurde euch bereits entzogen, ihr werdet in die Sphäre verbannt. Diese werdet ihr, Zeit eures Lebens, nicht mehr verlassen. Ihr werdet ganz normal weiter altern, jedoch werdet ihr euch nicht fortpflanzen können. Eine Rückkehr aus der Sphäre wird euch nur gewährt, wenn wir, die Erschaffer, dies einstimmig beschließen. In der Sphäre dürft ihr euch frei bewegen, doch ihr werdet selbst für eure Verpflegung sorgen müssen. Da euch die Magie genommen wurde, werdet ihr an diesem Ort wie Muggel leben müssen.", nach diesen Worten stimmte Harry einen Singsang an und die Genannten verschwanden in der Sphäre, die vor ihm in der Luft schwebte und glühte. Dann wandte er sich zu Percy und Oliver um. „Die Bestrafung von euch Beiden, wurden Blaise, Draco und mir zugestanden. Wir haben entschieden, dass auch ihr in die Sphäre verbannt werdet. Jedoch, anders als bei den Anderen, haben wir uns noch nicht entschieden, ob dies für den Rest eures Lebens gilt. Vielleicht werdet ihr eines Tages zurückkehren dürfen.", erneut stimmte Aidan den Singsang an und auch diese Beiden wurden in die Sphäre gezogen. Dann wob er einen Zauber und in der Sphäre erschien ein Hologramm von ihm. „Bevor ich es vergesse. Jeden Morgen um 9 Uhr, werdet ihr alle automatisch auf einen zentralen Platz gebracht. Dort werdet ihr immer wieder die Verhandlung und Hinrichtung von Dumbledore bestaunen dürfen. Jeden einzelnen Tag aufs Neue. Für den Rest eures Lebens.", damit verschwand das Hologramm.

-------oOo-------

Aidan stand im Badezimmer vor dem Spiegel und bestaunte noch immer seine spitzzulaufenden Ohren. Severus hatte sie im Laufe des Tages immer mal wieder berührt und jedes Mal war ihm ein Schauer über den Rücken gelaufen. Jetzt schluckte er schwer. Er sah hinunter auf seine zitternden Hände. Er war nervös. Wirklich nervös. Severus und er waren über Küsse bereits hinaus, doch den letzten Schritt waren sie noch nicht gegangen, doch er war sich sicher, dass dieser heute noch folgen würde, alles andere würde sein Wesen nicht akzeptieren. Es wollte seinen Gefährten endlich in sich spüren. Aidan atmete noch einmal tief ein und aus und löste sich dann von seinem Spiegelbild, ehe er in sein Schlafzimmer trat. Severus stand mit einer Pyjamahose bekleidet vor der riesigen Balkontür. Als er die Tür zum Badezimmer sich öffnen hörte, drehte er sich um. „Warum liegt da ein Dolch mit den ‚besten Grüßen' von Sal auf deinem Nachttisch?", fragte er und sah wie sein Gefährte errötete und zu besagtem Dolch sah. Es war süß zu zusehen, wie Aidan sich stöhnend mit der Hand über das Gesicht fuhr. Dann drehte er sich zu ihm. „Das ist der Ritualdolch der Familie. Er wird bei der Bindung zweier Gefährten genutzt.", Aidan machte Anstalten, ihn in der Schublade zu verstauen, als Severus zu ihm trat und am Handgelenk festhielt. „Du willst dich nicht binden?", fragte er vorsichtig. Aidan starrte ihn entgeistert an. „Natürlich will ich das." „Warum willst du ihn dann wegräumen?" „Ich dachte es könnte dir zu früh sein.", Sev sah seinen Gefährten an, ehe er sich hinunterbeugte und ihre Lippen verschloss. Nebenbei nahm er Aidan den Dolch aus der Hand und legte ihn zurück auf den Nachttisch. Als sie sich voneinander lösten, sah er tief in die grauen Augen seines Liebsten. „Ich würde mich gern an dich binden.", Aidan schluckte und nickte dann. Erneut versanken sie in einem Kuss und schon bald wurde dieser leidenschaftlicher. Severus übernahm die Führung und noch ehe sich Aidan versah, verlor er das leichte shirt, dass er zu seinen Shorts übergestreift hatte. Severus' Lippen fanden den Weg zu seinen spitzen Ohren. „Halt mich auf, wenn du noch nicht bereit bist.", hauchte er und knabberte dann ein wenig an der Spitze des Ohrs, was Aidan stöhnen ließ. „Ich habe keinen Grund dich aufzuhalten. Ich gehöre dir.", flüsterte Aidan erregt. Severus' Lippen verzogen sich zu einem Lächeln ehe sie weiter zum Halsansatz seines Gefährten wanderten. Dessen Hände ruhten auf den Hüften des Tränkemeisters und schlüpften dort unter Bund der Hose. Sev stöhnte und der heiße Atem an seinem Hals, ließ Aidan erzittern. „Sev.", flehte er. „Ruhig, Süßer. Wir haben Zeit.", hauchte er erneut gegen Aidans Hals und dieser schüttelte den Kopf. „Ich denke nicht. Ich sehne mich nach dir. Der Schattenelf sehnt sich nach dir. Wir halten es kaum noch aus.", Aidans Stimme klang rau und voller Sehnsucht. Severus hob den Kopf und sah seinem Gefährten in die Augen.

„Ich will dir nicht weh tun." „Bitte bereite mich vor, aber lass mich nicht warten. Wir haben später Zeit uns ausgiebig zu erkunden, doch jetzt werde ich beinahe verrückt, wenn ich dich nicht bald in mir spüre.", Severus musste bei den aufreizenden Worten seines Gefährten die Augen schließen und sich zur Ordnung rufen. „Kannst du die Tür versiegeln und einen Stillezauber darauf legen? Ich denke wir wollen nicht gestört werden.", Aidan stöhnte bei Sevs Worten, doch dann schwang er die Hand und niemand würde herein kommen können oder anderweitig erfahren, was sie gerade taten. Zwei Herzschläge später fand sich der junge Elementarmagier auf dem Rücken liegend auf seinem Bett wieder. Sein Gefährte über ihm, ihre Lippen in einem leidenschaftlichen Kuss verbunden. Aidan spreizte die Beine, so dass Severus dazwischen rutschen konnte und beide stöhnten auf, als sich ihre Erektionen aneinander rieben. Noch waren sie von Stoff bedeckt, doch nur einen Handwink später waren die Pyjamahose von Sev und die Shorts von Aidan verschwunden. Aidan stöhnte erneut auf. Endlich, endlich fühlte er seinen Gefährten nackt. Es war drei Nächte her, dass sie allein gewesen waren und es kam Aidan wie eine Ewigkeit vor. Nun verschränkte er seine angewinkelten Beine über Sevs Hintern. „Bitte.", flehte er nach Atem ringend, als sie ihren nächsten Kuss lösten. „Du bist ungeduldig, mein Süßer." „Teenagerhormone.", keuchte Aidan, als er einen kühlen glitschigen Finger an seinem geheimen Eingang spürte. Severus musste leise lachen. Er hoffte, dass diese ‚Teenagerhormone' noch Jahrzehnte und Jahrhunderte über anhalten würden, denn er war fasziniert von den Lauten des Entzückens, die sein Gefährte von sich gab, als er ihn erst mit einem und dann mit zwei Fingern vorbereitete. Aidan ließ sich fallen, er genoss jede Berührung, die Severus ihm schenkte und als er den dritten Finger von Sev spürte, warf er seinen Kopf in den Nacken, bog den Rücken durch und wäre beinahe gekommen. „Sev, bitte.", wimmerte er vor Lust und einen Herzschlag später, entzogen sich ihm die Finger. „Bist du sicher?", fragte der Tränkemeister. Aidan sah in die schwarzen Onyxe und sah die Liebe in ihnen. „Ja. Und bist du dir sicher, dass du dich an mich binden möchtest?", Severus beugte sich zu ihm und verschloss erneut ihre Lippen. „Ja.", hauchte er zwischen zwei leidenschaftlichen Küssen und verschluckte dann den Schrei der Erregung seines Gefährten, als er in ihn stieß. Es kostete ihn alle Willenskraft die er besaß, um sich nicht zu bewegen und Aidan die Zeit zu geben, sich an ihn zu gewöhnen. Es dauerte einige Sekunden, doch dann spürte er, wie sich Aidans Becken begann zu bewegen und Severus nahm einen langsamen Rhythmus auf. Er wusste, dass ihr erstes Mal nicht lange dauern würde, doch sie hatten die ganze Nacht Zeit.

Viel später lag Aidan völlig erschöpft zum Teil auf Severus' Brust und streichelte den Bauch seines Gefährten. Sie hatten sich bei ihrem zweiten Mal gebunden, denn Aidan war beim ersten Mal einfach zu überwältigt von seinen Gefühlen gewesen, als dass er sich auf etwas anderes konzentrieren konnte und sei es auch nur für ein paar Sekunden. Ihr zweites Mal war langsamer, dafür nicht weniger erfüllend, gewesen und schließlich hatten sie sich gebunden, nachdem Aidan Sev erneut gefragt hatte, ob dies sein Wunsch sei. Statt einer Antwort zu geben, hatte Sev einfach den Dolch genommen und sich einen kleinen Schnitt in der Hand zugefügt. Aidan war seinem Beispiel gefolgt und im Moment ihres Höhepunktes, hatten sich nicht nur ihre Lippen zu einem leidenschaftlichen Kuss verbunden, sondern auch ihre Hände und ihr Gefährtenbund war entstanden. Nun zierte das Wappen von Slytherin-Gryffindor die nackte Brust der Beiden direkt über dem Herzen. Eine Schlange und ein Löwe, die einander umschlangen, umrahmten dabei das elbische Wort für ‚Unendlichkeit'. „Unser Zeichen sieht anders aus, als das Zeichen deiner Eltern.", flüsterte Severus träge. Aidan seufzte. „Grandpa hat mir heute erklärt, dass es bei jedem Paar ein anderes Zeichen ist. Bei Dad und Daddy ist es ‚Ewigkeit', bei Grandpa Sal und Grandpa Ric ist es ‚Bindung'." „Und was bedeutet unser Zeichen?", fragte Sev. „‚Unendlichkeit'.", flüsterte Aidan und sah zu seinem Gefährten. „Unendlichkeit.", flüsterte Sev und zog seinen Gefährten so an sich, dass sie einander küssen konnten. Und kurz darauf flammten die Teenagerhormone erneut auf.

Als Aidan später in den Schlaf abglitt, zierte ein Lächeln seine Lippen. Er hatte eine Familie, er hatte Eltern und er hatte einen Gefährten. Er wurde geliebt. Wer hätte gedacht, dass es so enden würde, wenn man ihn nach der Schlacht gefangen nehmen und nach Askaban bringen würde? Ein einziger Sommer hatte alles verändert. Und er war glücklich.