Jetzt
Ich war nun 19 Jahre alt, und hatte es geschafft zu überleben. So sah ich es. Aus meiner ganzen Klasse war ich die Einzige. Als hätte mich der Werwolf von damals vergessen. Ich war nun tagsüber Kellnerin und abends alle paar Tage in einer Blutbar, die von einem Vampir betrieben wurde. Dort ließ ich alle paar Tage Blut. So bekam ich genug Geld zusammen. Denn meine Mutter war vor sechs Monaten durch einen Autounfall gestorben. Sie hatte noch Geld auf einem Sparbuch, womit ich wenigstens die Beerdigungskosten zahlen konnte. Ich blieb in unserer Wohnung wohnen. Erstmal war sie gut gelegen, und dafür war die Miete bezahlbar.
Nach einer langen Schicht kellnern ging ich nach Hause. Blut hatte ich gestern erst gegeben, und fühlte mich daher noch fertiger. Mein Körper brauchte dringend Erholung.
Da hörte ich ein Knurren. Na ganz toll. Ein Werwolf, den ich abwimmeln musste. Dies war, dank des Males am Hals immerhin nicht schwer, aber nervig. „Susan" knurrte er. Nanu, er kannte meinen Namen? Ich drehte mich nun zum Werwolf um, und stand nach 10 Jahren wieder ihm gegenüber.
„Nein, nein, nein… das kann nicht sein." versuchte ich mir selbst zu sagen. Er knurrte wieder meinen Namen. „Susan, komm mit."
Okay, dann ab zur Schlachtbank, denn ich wusste, dass ich rein körperlich niemals gegen ihn ankam. Immerhin hatte ich ein Jahr gehabt. Mehr als Andere, dachte ich mir.