>>> 6 Wochen später Neu Paris <<<
Liz drängte sich mit Mei im Schlepptau durch die Menschenmassen, beide hatten ihre Aufgabe, bei der Versammlung ihres Vaters Wache zu stehen, erfüllt und er hatte ihnen frei gegeben, damit sie die Feierlichkeiten besuchen konnten. Er hatte ihnen gesagt, dass sie in zwei Tagen wieder auf Hawaii sein sollten, da er bei Earl zu einer Untersuchung war und nicht erreichbar sein würde. John dagegen ging, um Zeit mit Bettina zu verbringen und sagte, er würde nicht ans Telefon gehen.
Sie hatten ihnen erzählt, dass Paris wieder aufgebaut wurde und dass es wie das alte aussehen sollte, nur besser. Als sie fragten, was aus dem alten Paris geworden sei, hatten alle gesagt, Alex hätte es abgefackelt. Er dagegen sagte, er hätte nur nach einfachen Brandbomben gefragt.
Liz glaubte ihm nicht, aber jetzt wo sie durch die Straßen gingen, an all den alten Häuserfassaden vorbei, konnte sie sich vorstellen wie es früher ausgesehen haben musste. Es war gerade Stadtfest, die Leute waren in Feierlaune. Liz wollte den Eifelturm sehen, der selbst den Brand überstanden hatte. Mei wollte von oben herab spucken.
Nach einer gefühlten Ewigkeit kamen sie an den Platz wo der Turm stand, man konnte immer noch die Brandspuren an ihm sehen, sie kamen näher und sahen eine Schlange vor dem Turm.
„Wirklich..." kam es von Mei. „ Bis wir oben sind, müssen wir zurück sein.."
Liz seufzte und stellte sich trotzdem in die Schlange. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit und sie kamen kaum voran. Mei war in ihr Handy vertieft, Liz betrachtete die Menschen, massenweise Pärchen.
„Liz, den Eiffelturm können wir vergessen", kam es von Mei.
Sie sah sie fragend an.
„Sue sitzt in einer Verhörzelle und da Dad nicht rangeht, hat April mir eine Nachricht geschickt, weil John sich einen Dreck um sie schert und sie nicht zu unseren Müttern durchdringt. „
Sie zeigte ihr eine Adresse in der Stadt.
„Dann holen wir sie ..."
Beide verließen die Schlange und standen nach einer Taxifahrt vor einem Sicherheitsbüro. Traten ein und wurden von einem schnauzbärtigen Sicherheitsmann am Tresen begrüßt.
„Was kann ich für Sie tun?", kam es von ihm.
„ Wir wollen unsere Schwester rausholen, sie soll hier sein."
Der Beamte zog eine Augenbraue hoch.
„ Sue Schornsdorf . „kam von Liz.
Langsam tippte er den Namen ein.
„Ach ja, die Dame ist unser Gast. Sie hat einen Sicherheitsbeamten angegriffen. Wegen einer Lappalie."
„Okay. Wie hoch ist die Kaution?"
Der Beamte zog wieder eine Augenbraue hoch.
"Sie wird sich schon nicht aus dem Staub machen und zur Anhörung erscheinen", kommentierte Mei.
„Hm hm hm„, klickte der Beamte in sein System.
„ Wenn das so ist, 2,7 Millionen Punkte. „
Liz starrte ihn an.
„Warum so hoch?"
„ Personen- und Materialschäden. „
Liz überlegte, selbst wenn sie alles was sie an Waffen besaßen verscherbeln würde, käme sie nie an diese Summe heran. Liz sah Mei an, die noch entsetzter aussah.
Liz biss sich auf die Lippe. Griff zum Handy.
„Das kann man natürlich auch in Raten abbezahlen."
Liz sah ihn an, wählte Uthers Nummer. Er nahm ab.
„Erzähl mir nicht, dass du dich mit deinem Vater langweilst, Liz.„
Sie lächelte.
„Nein. Es macht Spaß, ich habe Mei dabei. Aber ich habe noch ein anderes Problem. Sue ist in einer Sicherheitszelle, der Preis ist zu hoch und Dad ist bei Earl für einen Checkup."
Sie hörte ihn seufzen.
„Dass er sich mit diesem Mistkerl so angefreundet hat ... Ich schicke jemanden vorbei. Ich muss mich nur noch um das hier kümmern. „ Er legte auf.
Sie sah auf ihr Handy. Der Beamte sah sie an.
„Es kommt jemand wegen des Geldes. „
„Wirklich?"
Zehn Minuten mussten sie warten, Erkiam betrat die Wache und verbeugte sich leicht vor Liz und Mei.
„ Der Meister hat mich geschickt. „
„Danke, wir können die Summe nicht aufbringen", kam es von Liz. Erkiam schaute den Beamten an und ging auf ihn zu.
Zückte eine Kreditkarte und legte sie auf den Tresen.
„Mein Meister erwartet eine Quittung und einen vollständigen Bericht."
Der Beamte sah ihn arrogant an, nahm die Karte und zog sie durch das Lesegerät. Er erbleichte, als er die Informationen auf dem Display sah.
„Das sind aber vertrauliche Daten!"
Erkiam sah ihn emotionslos an.
„Vertraulich sagen sie. Ich werde es ihm so sagen, trotzdem eine Quittung. „
Sue wurde kurz darauf von Sicherheitsleuten hinausgeführt, sie sah mitgenommen aus. Sie eilt zu Liz.
„Die machen nichts, die haben Luke und Michelle! Und die sitzen nur faul rum!"
Den letzten Teil schrie sie den Beamten zu.
„Beruhige dich, wer hat Luke?"
„Ich war gerade im Restaurant, um zu bestellen, und dann habe ich gesehen, wie die beiden in einen Van mit hiesigem Kennzeichen gezerrt wurden."
Liz' Gedanken überschlugen sich.
„Ach, das werde ich meinem Herrchen erzählen. Die Damen würden mir bitte folgen. „
Sie folgten ihm, ein Wagen stand bereit.
Sie fuhren los.
„Warum geht keiner von denen ran?"
„Dad ist bei Earl und John fickt mit Bettina."
Sue knurrte und sah zu Erkiam, der auf dem Beifahrersitz saß. Er griff nach dem Autotelefon.
„Meister, wie gewünscht wurde Madame ausgelöst, ja. Aber es gibt noch ein Problem. Ja. Es geht um den Jungen, der Eurer Frau so sehr gefallen hat. ..."
Erkiam legte schweigend auf.
Er sah auf den Wagendisplay.
„Was hat er gesagt?"
"Nichts. Er hat sein Telefon zerstört, der Meister ist, wie würde man sagen, Sauer."
Das Display wechselte, ein Code erschien.
Liz musste hart nachdenken, was der Code bedeutete, sie hatten so viele. Sie grübelte.
„Oh Scheiße, ist das wirklich der Befehl, dass Elite Kader kommen soll?"
Erkiam lächelte.
"Sie haben die Codes nicht vergessen, Ma'am. Das ist korrekt.„ Er wurde von dröhnenden Hubschraubern unterbrochen, die über sie hinweg donnerten.
Erkiam reichte Sue ein Tablet.
„Gehen Sie bitte die Autos durch, Zeit und Ort. Wir werden uns die Aufzeichnungen der Kameras ansehen."
Sue griff hastig nach dem Tablet und reichte es ihm weiter. Erkiam tippte Befehle ein.
Eine Explosion ertönte und eine tiefschwarze Rauchwolke war am Horizont zu sehen.
„Sieht so aus, als wäre der Meister schneller mit seiner Aufgabe fertig gewesen."
Sie brauchten 20 Minuten, die Rauchsäule war immer noch zu sehen. Sie erreichten ein Fabrikgelände. Jethubschrauber standen am Boden und das Gelände war mit Omegas abgesperrt.
Liz und die anderen stiegen hastig aus, Erkiam ging an den Soldaten vorbei.
Mei näherte sich Liz.
„Das sind die Omegas?" flüsterte sie ihr zu.
Liz nickte.
„ Siehst du die Markierungen auf den Helmen?"
Mei nickte.
„ Das ist die Eliteeinheit, da gibt es noch die Leibgarde .."
„ Oha ..„
Sie betraten eine Lagerhalle, die auch bewacht war, drinnen sah es aus als hätte ein Massaker stattgefunden, Liz konnte 10 Leichen erkennen, sie glaubte es. Alle lagen in einzelnen Körperteilen herum.
Erkiam trat über einen Torso.
„Der Meister war wirklich verärgert..."
Sie folgten der Spur der Verwüstung und kamen in ein Büro und das Bild war verstörend. Auf der einen Seite des Raumes saßen wimmernde Frauen und verängstigte Kinder. Dann ein Mann mit abstrakt abstehenden Gliedmaßen, der auf dem Boden lag, und dann Uther, der über dem Mann stand und Luke im Arm hielt, der schlief. Uthers Gesicht war sehr zornig.
„Bringt ihn in eine Zelle im Turm und sagt ihr sie soll ihn verhören. „
„ Äh Meister, habt Ihr nicht gesagt, dass Ihr sie nicht in Anspruch nehmen wollt?"
„ Sag ihr einfach ich will Antworten von ihm und wem er weh getan hat. Das wird sie motivieren."
„Wie ihr wollt, was ist mit denen da drüben?"
Uther blickte zu den Frauen und Kindern, die erschrocken zurückwichen.
„Bringt sie ins Rehazenter in der Gruppe. Dort können die Familien sie abholen, wenn sie wieder gesund sind. „
Der Mann spuckte Blut auf Uther.
„Fick dich, ich habe die Käfige geöffnet als du Freak reingekommen bist."
Uther packte ihn am Kopf und zog ihn hoch.
Liz wurde blass, sie erkannte den Typen, ihren Ex aus Südamerika, nur war er damals nicht so fett. Uther sah Liz an.
„Ach sieh an, du wurdest erkannt, Pierre.„
„ Verdammt ..." er starrte Liz an.
„ Du solltest tot sein ..."
Uther warf ihn vor einen Omega, der ihn am Kopf packte, er schrie auf und wurde herausgezerrt.
Uther kam näher, Sue traute sich endlich und nahm Luke auf den Arm.
„Komm, du musst mir von Pierre erzählen..."
Liz schluckte.
Sie wurden in einen Komplex gebracht, der mehr einem Hotel glich. Uther sagte Sue, dass sie sich hier ausruhen sollte, bis die Sache mit der Sicherheit geklärt war.
Michelle, eine Freundin von Sue, wurde ins Reha-Zentrum gebracht, nachdem sie sich weinend bei Sue entschuldigt hatte, weil sie statt Sue nach ihr gesucht hatte.
Liz musste dann vor Uther erzählen, woher sie Pierre kannte. Sie fühlte sich wie ein Kind, das vor seinem Vater stand, wenn es etwas angestellt hatte. Während sie erzählte kam die Person in den Raum die Uther sie genannt hatte.
Sie war einen Kopf größer als sie, trug immer eine Maske mit Hörnern und einen Overall, ihre Hände waren blutverschmiert. Sie kam auf ihn zu, hielt ihm ein Tablet hin.
„Er soll zu einem Kartell gehören, mit Verbindungen nach Südamerika. Hat eine neue Zombiedroge produziert."
Uther sah sich den Bericht an.
„Danke.„
Sie hielt inne, Uther sah zu ihr auf.
„Willst du etwas Bestimmtes?"
Sie nickte.
Uther seufzte.
„ Gut. Nimm so viel du willst und geh nach Südamerika. „
„Ähm, noch etwas."
„ Und das wäre?"
„ Darf ich ihn sehen?"
Uther rieb sich die Nasenwurzel.
„ Ja, aber zieh dich bitte vorher um, du hast noch Blut an dir und weißt, die Maske schreckt ihn ab."
Sie nahm die Maske ab, darunter kam ein Frauengesicht zum Vorschein, Liz starrte es an. Sie war fest davon überzeugt, dass sie als Model großen Erfolg haben würde. Edle Gesichtszüge, goldbraun gebräunte Haut, fast goldenes Haar.
„Hm hm", kam nur von Uther, der die Tafel studierte. Sie strich ihm das Haar schräg zurück, zwinkerte Liz zu und eilte lachend hinaus.
Uther seufzte, sah Liz an.
„Äh ...„
„Sie ist ein Wildfang.„
„Okay ..."
2 Tage später, luxuriöse Unterbringung und VIP-Touren mit Eskorte, tauchte Alex mit John und Bettina in dem Wohnbereich auf, in dem Liz und die anderen untergebracht waren. Liz erkannte am Gesichtsausdruck ihres Vaters, dass er mit der Situation nicht glücklich war. John sah aus wie immer und Bettina auch.
„Warum seid ihr hier und nicht?„ kam von John.
Sue sah ihn wütend an.
„ Warum? John arbeitest du überhaupt? Die Missgeburten die für deine Frau arbeiten deswegen. Ich habe eine Klage am Hals! Statt das die arbeiten nein! Nix und was habt ihr gemacht? Gefickt und dich von einem verdammten Alien begrapschen lassen!" Sue wurde immer wütender.
„Schatz bitte„ Alex kam näher. „Du weißt selbst, dass ich diesen Termin schon lange im Voraus hatte. Es tut mir wirklich leid."
Sie sah ihn mürrisch an, dann warf sie John und Bettina einen tödlichen Blick zu.
„Dir verzeihe ich, den beiden nicht. Die haben null gemacht. Denen war es scheißegal, dass du mein Vater bist, dass Luke entführt wurde, nur oh Madame hat einen Beamten geschlagen. Oh tut mir leid wir können sie nicht durchlassen!"
„Warte Luke... „kam von Alex.
Sue sah ihn an, setzte sich.
„Es geht ihm gut, einer von Uthers Angestellten kümmert sich um ihn."
„Dann scheint es nicht so wichtig zu sein„, kam es von John.
Liz konnte Sue gerade noch festhalten. Die Frau, die Uther als Wildfang bezeichnet hatte, erschien mit Luke an der Hand, sie trug ihre Maske, Luke lächelte gut gelaunt und lief auf Sue zu.
„Ma! Onkel Uther hat ein riesiges Aquarium! Da ist sogar ein riesiger Hai drin!" Seine Augen leuchteten richtig.
Sue fragte sich, was das für ein Aquarium war, denn sie konnte sich nicht daran erinnern und schon gar nicht an riesige Haie.
„Wir waren in einem Unterwasserobservatorium für Meeresbiologie„, kam es von ihr.
„Aber ist das nicht gegen die Vorschriften?" kam von Sue.
„Der Boss hat es mir erlaubt. „Sie sah von Sue zu Alex.
„Oh, wir sehen uns wieder, was ist aus der Rothaarigen geworden?"
„Hat sie geheiratet und Kinder bekommen? „
Sie legte den Kopf zur Seite.
„Ach, das ist schon so lange her ... „ Ihr schien wieder etwas eingefallen zu sein. Sie zog ein zusammengerolltes Bündel Akten aus ihrer Tasche und reichte es ihm.
„So wütend habe ich ihn zuletzt gesehen, als es dich fast erwischt hätte.„
Alex nahm die Akte und betrachtete sie.
„Was ist das?"
„ Das ist ein Bericht aus dem „ Nichts ", Drogenring einer neuen Zombiedroge, dann die Liste der Vermissten aus der Umgebung mit den Identifikationen der getöteten Infizierten. Die Leichen wurden zu den Familien zurückgebracht, aber eingeäschert. Dann der Bericht, als er mir erlaubte, nach Südamerika zu gehen und an Türen zu klopfen."
Liz spürte, dass sie unter der Maske ein fettes Grinsen hatte.
„Und dann, weil er nur eine Quittung für die Kaution bekam und ihm gesagt wurde, dass die Berichte über die Verhaftung nur intern seien. Erkiam brauchte nur zwei Minuten um den Van zu finden und das mit dem öffentlichen System. „
Alex öffnete die Akte und starrte auf eine Kopie der Quittung. Liz konnte seinen Gesichtsausdruck nicht entziffern. Alex blätterte die Akte durch, überflog den Inhalt.
„Und was will er jetzt von mir?"
Sie legte ihm eine Hand auf die Schulter und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Was Alex erstarren ließ, er drehte sich um und ging zur Tür.
„Hey, warte! Wo willst du hin?" fragte Bettina.
„Das dem Rat vorlegen, Bettina kümmert sich um die Sicherheit, die nichts getan haben. „
Alex war weg. John starrte die Frau an.
„Was hast du ihm gesagt?„ kam es fordernd. Sie trat zu ihm, rückte seine Krawatte zurecht und tätschelte seine Wange.
„ Es ist ein Geheimnis und den Täter wirst du auch nicht bekommen.„
„ Aha und warum? Kann die Staatsordnung durchwinken?"
Sie lachte.
„ Das gilt für den lebenden John . „
Ihr Handy summte, schaute darauf.
„ Ah, so ein Sklaventreiber, man sieht sich wieder . „
Sie eilte davon.
John knurrte ihr hinterher. Bettina hatte geschwiegen, währenddessen ihr Tablet aus der Tasche gezogen und sich vermutlich durch das System geklickt.
"Schatz, du regst dich auf", sagte sie.
„Warum sollte ich?„
Sie sah ihn schweigend an.
„ Weil es ernster ist und deine Leute auch schlampig gearbeitet haben ."
„ Tz, kann nichts ein."
„ Doch. Sie haben alles von April blockiert, weil du nichts wissen wolltest. Komm!„
Sie packte ihn am Arm und zog ihn hinaus.
Liz sah etwas irritiert zu den beiden, dann zu Mei.
„Dad sagt, wir sollen noch bei Sue bleiben. Die Akte scheint wichtig zu sein und dann holt er uns ab. „
„Dann haben wir also extra Urlaub.„