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Kapitel 14: William Cole, willst du etwa rebellieren?!

Archie Dawns Gesichtsausdruck war gleichgültig, während er alle in der Halle überblickte. "Ich habe euch heute wegen einer wichtigen Angelegenheit hierher gebeten – es geht um die Errichtung der Sunshine Community."

"Sunshine Community?"

Valerie Dawn und Elsie Dawn waren überrascht und konnten es nicht fassen.

"Vater, ist das Projekt 'Sunshine Community' genehmigt worden?", fragte Maxim Lawson wiederholt.

Sunshine Community war das größte Immobilienprojekt in der Stadt Midocen im letzten Jahr.

Die geplante Siedlung sollte über Krankenhäuser, Schulen, Einkaufszentren, U-Bahnen sowie weiteren Verkehrsanbindungen in unmittelbarer Nähe verfügen, sodass den Bewohnern nichts fehlen würde.

Allein für das Grundstück der Sunshine Community waren Gebote in Höhe von zehn Milliarden abgegeben worden.

Insgesamt sollten sechs Gewerbebauten errichtet werden, und über ein Dutzend Immobilienunternehmen nahmen an der Ausschreibung teil – darunter auch das von Archie Dawn geführte Unternehmen.

Sollte man das Projekt 'Sunshine Community' sichern können, so könnten sich die Vermögenswerte der Immobilienfirma der Dawns verdoppeln und ihre führende Stellung auf dem Immobilienmarkt in Midocen zementieren.

Dieses Projekt war also von enormer Bedeutung.

"Ja, Maxim, du weißt, wie wichtig die Sunshine Community ist, oder?", sagte Archie und blickte Maxim Lawson an.

"Selbstverständlich weiß ich das, Vater! Ich habe das ganze letzte Jahr über Ausschreibungsunterlagen dafür vorbereitet, um dieses großartige Geschäft an Land zu ziehen! Vater, übertrage mir bitte diese Bietaufgabe!", verkündete Maxim Lawson selbstsicher und klopfte sich auf die Brust.

Valerie Dawn trat ihren Ehemann diskret unter dem Tisch.

Eddie Brews erfasste augenblicklich, dass, sollte Maxim diese Aufgabe erhalten, er sehr wahrscheinlich der Nachfolger im Familiengeschäft der Dawns werden könnte.

Letzten Endes konnte Archie Dawn nur einen seiner Schwiegersöhne als Nachfolger wählen – Eddie Brews, Maxim Lawson und William Cole.

Da William Cole für bedeutungslos gehalten wurde, konnte er nie der Erbe der Familie Dawn sein.

"Vater, ich kann das auch! Ich habe im letzten Jahr ebenfalls viel vorbereitet", fügte Eddie Brews schnell hinzu.

"Haha, gut, dann geht ihr beide doch zur morgigen Bieterkonferenz und vertretet dort eure jeweiligen Firmen. Falls euer Gebot erfolgreich ist, wird die Muttergesellschaft euch unterstützen", sagte Archie Dawn zufrieden lächelnd. Es war an der Zeit, seine Schwiegersöhne gegeneinander antreten zu lassen.

Eddie Brews und Maxim Lawson warfen einander einen Blick zu, in dem sich eine gewisse Rivalität spiegelte.

Just in dem Moment, als die Angelegenheit beschlossen zu sein schien, erhob sich William Cole: "Vater, Mutter, ich möchte es auch versuchen!"

In Sekundenschnelle richteten sich alle Blicke im Raum auf William Cole.

"Du möchtest es versuchen? Was bildest du dir ein? William, kennst du denn überhaupt jemanden aus der Immobilienbranche in Midocen?" platzte Maxim Lawson heraus.

Er war der Meinung, dass William nur aus Trotz Unruhe stiften wollte.

"Hast du irgendwelche Kontakte?"

"Bist du überhaupt dafür qualifiziert?"

"Kennst du irgendwelche wichtigen Leute?"

"Kannst du Investoren an Land ziehen?"

"Du hast doch keine Ahnung, du hast nicht einmal die Mittelschule abgeschlossen. Weißt du überhaupt, wie man ABCD schreibt? Sprichst du Englisch?"

"Du möchtest mitmachen? Denkst du, das ist ein Kinderspiel? Dass du einfach teilnehmen kannst, wenn dir danach ist?"

Mit jedem Wort, das Maxim aussprach, trat er aggressiv einen Schritt auf William zu, beugte sich vor und zeigte mit dem Finger auf dessen Brust.

Schließlich waren Maxim und William Nase an Nase, während sich ihre Blicke hart trafen und eine gespannte Atmosphäre entstand.

"Hör auf! William, was soll das? Geh zurück!", brüllte Archie Dawn.

"William, was tust du da? Geh sofort zurück und hör auf, Unsinn zu treiben", sagte Ruth. Obwohl sie auch mitbieten wollte, war ihr Unternehmen zu schwach. Es konnte nicht mit den Firmen von Maxim Lawson und Eddie Brews konkurrieren.

Wenn sie mitmachen würden, würde das nur in Selbsterniedrigung enden.

Deswegen hielt selbst Ruth Williams Verhalten für reine Albernheit.

"Liebling, wie sollen wir wissen, ob wir eine Chance haben, wenn wir es nicht einmal versuchen? Lass mich das erledigen!", wandte sich William um und sah Ruth an.

Ruth war fassungslos. Sie starrte auf Williams sich entfernende Gestalt.

In diesem Moment schien es ihr, als kenne sie William nicht mehr.

Was zur Hölle geschah hier? Seit gestern Abend schien sich alles an William verändert zu haben.

Er war selbstbewusst und stark geworden, nicht mehr der Feigling von einst.

Es war das erste Mal, dass er sich ihr gegenüber so aufgestellt hatte.

"Soll ich ihm eine Chance geben und unsere geplante Scheidung verschieben?", grübelte Ruth. Sie hatte vorgehabt, sich gleich nach dem Verlassen des Elternhauses von William scheiden zu lassen. Sie hatte alle notwendigen Dokumente dabei, darunter die Heiratsurkunde, Ausweise und das Familienstammbuch.

"Vater, ich möchte es versuchen, warum gibst du mir keine Chance? Selbst wenn du mir keine gibst, hat Ruth nicht auch eine verdient? Du musst doch für Ausgewogenheit sorgen. Selbst wenn du mich nicht als Schwiegersohn betrachtest, ist Ruth nicht deine Tochter?", argumentierte William.

Die Familie Dawn war verblüfft.

Seit wann war William so wortgewandt?

"Achte auf deine Worte!", schrie Archie Dawn wütend. "Beschuldigst du mich etwa der Bevorzugung?"

"Ist es denn nicht so?", erwiderte William, weder unterwürfig noch arrogant.

"Was hast du da gerade gesagt?

William Cole, lehnst du dich etwa gegen mich auf?" Archie Dawn schlug auf den Tisch, erhob sich zornig und starrte William an.