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005. Pränatale Untersuchung

Beim Rückblick auf ihr früheres Verhalten gegenüber der Frau des Geschäftsführers zuckte die Empfangsdame unbewusst zusammen.

Büro des Geschäftsführers –

Adam Jones blätterte mit ausdruckslosem Gesicht durch die Unterlagen in seinen Händen. Das Sonnenlicht, das durch die bodentiefen Fenster einfiel, hüllte ihn in einen Heiligenschein und verlieh seinen ohnehin tiefen und scharf geschnittenen Gesichtszügen einen göttlichen und verschwommenen Schimmer.

Er konnte sich auf kein Wort des Dokuments konzentrieren; Elly Campbells ruhige und erleichterte Miene, als sie am Vortag das Haus verließ, verwirrte ihn zutiefst.

Robert Green, der die Scheidungsvereinbarung in der Hand hielt, öffnete vorsichtig die Tür zum Büro des Geschäftsführers und traf auf Adam Jones' erwartungsvollen Blick.

Adams Pupillen waren tiefschwarz und undurchdringlich, sodass niemand in der Lage war, die darin verborgenen Emotionen zu erkennen.

Als er Roberts zögerndes Verhalten bemerkte, legte er die Stirn in Falten: „Was gibt es?"

Seine Stimme wie auch seine Haltung strahlten eine natürliche Kühle aus, die jede Wärme in ihrer Umgebung erstarren ließ, sobald er sprach.

Robert reichte ihm vorsichtig das Dokument, das Elly ihm aufgetragen hatte zu überbringen –

„Herr Geschäftsführer, die Dame hat gerade dies überbracht."

Adams Stirn zuckte und seine tiefen Augen fixierten das Papier vor ihm, ein scharfer Ausdruck blitzte darin auf.

„Elly hat das geschickt?"

Die Temperatur in seiner Stimme schien weiter zu fallen und zwang Robert zu einem versteiften Nicken.

Adam schwieg, sein Blick ruhte auf der schönen Unterschrift am unteren Ende des Vertrags – Elly Campbells Name.

Ein Scheidungsvertrag?

Elly Campbell, das erfordert wirklich Nerven!

Zorn blitzte in Adams Gesicht auf, eine kalte Wut, die sich noch verstärkte, als in seinen Pupillen ein Sturm gebändigter Zurückhaltung entstand. Er betrachtete die klare Aufteilung der Vermögenswerte im Vertrag, seine schmalen Lippen verzogen sich zu einem kalten, höhnischen Lächeln.

Sein stechender Blick schien bereit, den Vertrag in Konfetti zu zerreissen.

„Herr Geschäftsführer…"

Trotz der eiskalten Luft fuhr Robert mit zitternder Stimme fort: „Herr Geschäftsführer, die Dame sagte auch…"

Adams kalte Augen hoben sich langsam, trafen auf die von Robert und ließen diesen erneut erschauern.

„Was hat sie noch gesagt?"

Die schlichten Worte schienen einem Eiskeller zu entstammen und hämmerten unerbittlich auf Roberts Geist ein.

„Die Dame sagte, sie möchte, dass Sie die Papiere schnell unterschreiben und einen Termin mit ihr vereinbaren, um den Schein abzuholen."

Adam gab keine Antwort, sein kühler Blick wurde undurchschaubar.

Mit einer leichten Handbewegung eilte Robert aus dem Büro, als hätte er eine Begnadigung erhalten, und schloss „bedacht" die Bürotür hinter sich.

„Scheidung?"

Adams Lippen kräuselten sich zu einem dünnen, kalten Lächeln. „Elly Campbell, warum sollte alles nach deinem Plan verlaufen!"

Er umklammerte den Vertrag fester, die Worte „Scheidungsvereinbarung" wurden immer deutlicher. Dann warf er das Dokument gleichgültig in eine Schublade.

Für ihn war dies nichts weiter als ein weiterer Schachzug von Elly, ihre Taktiken waren ihm nur zu gut bekannt und einer Beachtung nicht würdig.

Einen Monat später –

Fassungslos starrte Elly Campbell auf den Laborbericht, den sie soeben von der leitenden Ärztin der Abteilung für Geburtshilfe und Gynäkologie entgegengenommen hatte. Die alarmierenden Zahlen ließen sie wissen, dass sie schwanger war.

Die einzige Nacht, die sie vor einem Monat mit Adam Jones verbracht hatte, hatte unerwartet zu dieser Situation geführt.

„Elly, das Baby entwickelt sich gut, aber die Arbeit im Krankenhaus ist sehr anspruchsvoll. Ich rate Ihnen, sich für die ersten drei Monate freistellen zu lassen", empfahl der Arzt.