Die Tage nach dem misslungenen Angriff auf Sergej Ivanov waren von Unruhe geprägt. Die Bratva hatte sich zurückgezogen, doch ihre Präsenz war spürbar. Berichte über kleinere Angriffe auf die Geschäfte der Manzoni-Familie häuften sich, und das Vertrauen innerhalb der Organisation begann zu bröckeln. In der Villa herrschte angespannte Stille. Vittorio verbrachte Stunden in seinem Arbeitszimmer, Pläne schmiedend und neue Allianzen abwägend, während Marco sich auf den Straßen umhörte. Jeder wusste, dass Ivanov einen Gegenschlag vorbereitete – die Frage war nur, wann und wie er zuschlagen würde.
Eine neue Spur
Eines Nachmittags brachte Carlo neue Informationen. Er hatte einen Kontakt innerhalb der Bratva gefunden – einen Mann namens Dmitri, der unzufrieden war und bereit schien, gegen Ivanov zu arbeiten. "Er will sich mit uns treffen," sagte Carlo, während er die Details erklärte. "Aber er verlangt Schutz und eine Bezahlung. Anscheinend hat Ivanov ihn betrogen, und er will Rache." "Und warum sollte er uns nicht in eine Falle locken?" fragte Antonio misstrauisch. "Vielleicht tut er das," gab Carlo zu. "Aber wenn er die Wahrheit sagt, könnte er unser Schlüssel sein, um Ivanov endlich zu finden." Vittorio überlegte einen Moment, bevor er entschied. "Trefft euch mit ihm. Aber seid vorsichtig. Wenn das eine Falle ist, will ich, dass ihr lebend zurückkommt."
Das Treffen
Marco und Carlo trafen Dmitri in einem heruntergekommenen Café in einem der gefährlicheren Viertel der Stadt. Der Mann war nervös, seine Hände zitterten, während er an einer Zigarette zog. "Ivanov hat mich betrogen," begann er, ohne sich lange mit Höflichkeiten aufzuhalten. "Ich habe Jahre für ihn gearbeitet, und jetzt will er mich loswerden. Aber ich weiß, wo er sich versteckt." "Warum hilfst du uns?" fragte Marco direkt. Dmitri sah ihn mit wütenden Augen an. "Weil ich will, dass er leidet. Ich will sehen, wie er fällt." Er erklärte, dass Ivanov sich in einer alten Villa außerhalb der Stadt verschanzt hatte, geschützt von schwer bewaffneten Männern. Dort plante er seinen nächsten Schritt – einen groß angelegten Angriff auf die Manzoni-Familie, um ihre Macht endgültig zu brechen. Marco und Carlo tauschten einen Blick. Es war riskant, doch dies könnte die Gelegenheit sein, die sie suchten.
Der Plan
Zurück in der Villa präsentierten sie die Informationen Vittorio. Der Boss hörte aufmerksam zu, seine Finger spielten nachdenklich mit dem Rand seines Weinglases. "Das ist unsere Chance," sagte Marco. "Wenn wir ihn dort angreifen, können wir ihn vielleicht endgültig ausschalten." Vittorio nickte langsam. "Aber wir müssen vorbereitet sein. Dies wird kein einfacher Kampf. Ivanov wird wissen, dass wir kommen könnten." Antonio trat vor. "Wir sollten mit voller Stärke zuschlagen. Keine halben Maßnahmen. Wenn wir Ivanov besiegen, müssen wir sicherstellen, dass niemand von der Bratva übrig bleibt, um zurückzuschlagen." "Einverstanden," sagte Vittorio. "Marco, du führst das Team. Ich will, dass du alles vorbereitest. Keine Fehler."
Der Sturm auf die Villa
In der Nacht des Angriffs bewegte sich Marco mit einem ausgewählten Team durch den dichten Wald, der die Villa umgab. Die Bratva hatte Wachen aufgestellt, doch Marcos Männer waren schneller und präziser. Innerhalb weniger Minuten war das Außengelände gesichert, und sie drangen in die Villa ein. Das Innere war ein Labyrinth aus langen Gängen und dunklen Räumen, und jeder Schritt war gefährlich. Schüsse hallten durch das Gebäude, Schreie durchbrachen die Stille. Marco führte die Gruppe mit der Entschlossenheit eines Mannes, der wusste, dass es kein Zurück gab.
Das Duell mit Ivanov
Im letzten Raum der Villa fand Marco Ivanov. Der Mann stand in der Mitte des Zimmers, eine Waffe in der Hand und ein grimmiges Lächeln auf den Lippen. "Du bist hartnäckig, Marco," sagte Ivanov, während er langsam die Waffe hob. "Aber du hättest lernen sollen, dass man die Bratva nicht herausfordert." "Und du hättest lernen sollen, dass Verräter immer fallen," antwortete Marco, bevor er schoss. Der Raum wurde von einem lauten Knall erfüllt, und die beiden Männer lieferten sich ein gnadenloses Feuergefecht. Kugeln trafen die Wände, und die Luft war dick von Rauch. Am Ende stand Marco schwer atmend über Ivanov, der blutend am Boden lag. "Das ist für Salvatore," sagte Marco, bevor er ein letztes Mal abdrückte.
Ein Ende mit offenen Fragen
Zurück in der Villa der Manzoni-Familie herrschte ein Gefühl von Erleichterung. Ivanov war tot, und die Bratva war geschwächt. Doch Marco wusste, dass der Sieg nur vorübergehend war. "Das war ein guter Schlag," sagte Vittorio, als er von Ivanovs Tod erfuhr. "Aber die Welt der Mafia ist ein endloser Kreislauf. Ein Feind fällt, und ein anderer erhebt sich." Marco nickte, sein Blick war müde. "Vielleicht. Aber für heute haben wir gewonnen." Die Nacht senkte sich über die Stadt, und für einen Moment war die Stille fast beruhigend. Doch Marco wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis der nächste Krieg begann.