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Das Ende der Illusion

Das Schlimmste an der ganzen Sache war, dass man den Toten keine Fragen stellen konnte, um die Wahrheit herauszufinden. Dies dachte ich, als mich Reiner in mein Schlafzimmer begleitete. Es war kurz vor dem Abendessen und Lucien war heute zu Hause. Ich konnte ihn ja nicht ewig meiden. Für das Abendessen zog ich mich nicht mal um.

Ich nahm am Esstisch Platz im selben langen, schwarzen Kleid, das ich zum Grabbesuch meiner Mutter getragen hatte. Innerlich bat ich den Koch und das gesamte Küchenpersonal um Entschuldigung. Sie hatten sicherlich großartige Arbeit beim Zubereiten der vielen Gänge unseres Abendessens geleistet, aber für mich schmeckte alles nur wie trockener Sand.

Lucien aß schweigend. Ich fragte mich, wann das alles begonnen hatte. Wann hörte ich auf, mich darauf zu freuen, mit Lucien alleine beim Abendessen zu sein? Wann begann ich, genau das zu meiden? Wenn ich das wüsste, könnte ich dann vielleicht etwas ändern oder ist es bereits zu spät?

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