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Chapter 4 (German)

Als ich aufwachte, lag ich in einem unbekannten Bett.

Ich war mir nicht sicher, aber es kam mir bekannt vor.

Außerdem, was war das für ein Traum?

Warte mal, war das nur ein Traum?

< "Du hast einen ganzen Tag durchgeschlafen Jun" > sagte eine bekannte Stimme.

Als er den Raum betrat, sah ich, dass es Grim war.

< "Grim geht es meiner Mutter gut? Ich hatte gerade einen sehr schlechten Traum, in dem meine ... " >

Ich wollte ihm von meinem Traum erzählen, aber er unterbrach mich uns sagte < "Das war kein Traum Jun. Deine Mutter ist Tot. Deiner Mutter wurde schon vorbereitet, für die Beerdigung morgen" >

Als ich das hörte, war ich wieder unter Schock.

Auch wenn es nur kurz war, hatte ich einen Moment der Hoffnung.

Der schlimmste Moment ist, wenn man einen Funken von Hoffnung festhält und diese Hoffnung dann zerstört wird.

Diesen Moment hatte ich.

Ich habe die wichtigste Person in meinem Leben auf eine schreckliche Art verloren.

Egal wie sehr ich versucht hatte, wie in den letzten Jahren positiv zu bleiben, es ging nicht.

Ich wusste nicht wohin, aber ich wollte weg.

Ich wollte alleine sein, doch ich konnte nicht vom Bett aufstehen, da mein ganzer Körper schmerzte.

< "Bleib liegen und Ruh dich aus. Ich weiß deine Gefühle spielen gerade verrückt, aber vergiss deine Geschwister nicht. Du bist ab jetzt der älteste in der Familie, weshalb sie dich brauchen. Sie haben niemanden mehr außer dir.

Nimm dir soviel Zeit wie du willst, aber wenn du dich ihnen wieder blicken lässt, muss du für sie da sein" > sagte Grim und verließ den Raum.

Ich wusste, dass Grim recht hatte, aber ich war mental noch nicht bereit, vor meinen Geschwistern zustehen.

Ich wusste nicht mal, ob ich es jemals sein werde, da schließlich ich derjenige war der Mutter nicht beschützen konnte.

Ich ruhte mich ein paar Tage aus, um wieder körperlich fit zu werden.

Durch meinen schlechten Zustand konnte ich die Beerdigung nicht besuchen.

Was rede ich eigentlich?

Ich wollte sie nicht besuchen, da ich mich nicht vor allen blicken lassen konnte, vor allem nicht bei meiner Mutter, nachdem ich sie nicht beschützen konnte.

Ich lag im Bett mit Depressionen.

Auch als es mir körperlich besser ging, lag ich den ganzen Tag im Bett, in einem dunklen Zimmer.

Nach einem Monat ging ich abends heimlich raus zum "Baum des Lebens"

Ich habe eine Verbindung zwischen dem Baum und meinem Vater aufgebaut, weshalb ich mit ihm rede und meine Sorgen an ihm rauslasse, als wäre es mein Vater.

Als ich den Baum von etwas weiter Weg sah, fing ich an zu rennen. Desto näher ich kam, desto mehr kamen meine Tränen, bis ich komplett am Weinen war.

Dann fiel ich auf die Knie vor dem Baum und lehnte meinen Kopf an den Baum.

< "Ich möchte meine Mutter nicht verlieren. Bitte. Bitte. Bitte. Ich habe dich, meinen Vater nie kennengelernt und jetzt wurde mir meine Mutter genommen. Vater, es tut mir leid. Ich konnte Mutter nicht beschützen. Ich weiß zwar nicht, ob du lebst, aber ich wünschte du wärst hier" > sagte Jun, mit dem Kopf an den Baum gelehnt.

Dann legte ich mich seitlich an den Baum und schlief da bis zum Morgen.

Am nächsten Tag wachte ich unter der Sonne gegen Mittag auf.

Ich ging auf direktem Weg nachhause und wollte keinem begegnen, aber wie es der Zufall wollte, traf ich auf Ake und Nima.

Mir war klar, dass sie wahrscheinlich auch traurig sein müssen, deswegen setzte ich mir ein Lächeln aufs Gesicht, um niemanden Sorgen zu bereiten.

Nima rannte zu mir und umarmte mich < "Jun, wo warst du? Ich habe mir Sorgen um dich gemacht" >

Dann kam Ake dazu und sagte mit einem besorgten Gesicht < "Jun, wir sind für dich da, egal was du brauchst. Du musstest Mutters tot mit ansehen. Es war bestimmt nicht leicht für dich. Falls du irgendetwas brauchst, bitte komm zu uns" >

Dann fügte Nima hinzu < "Auch wenn Mutter nicht mehr da ist, sind wir doch eine Familie. Oder?" >

< "Natürlich sind wir das. Ich könnte mir kein Leben ohne euch

vorstellen" > antwortete ich.

< "Dann bleib bei uns. Versteckt dich nicht wieder vor uns. Ich möchte, dass wir immer zusammen bleiben" > bat mich Nima.

Ich umarmte beide aus Dankbarkeit.

Vielleicht habe ich keine Mutter und keinen Vater mehr, aber dieser Zeitpunkt wäre sowieso irgendwann gekommen.

Also sollte ich dankbar sein, dass ich noch eine Familie habe, auf die ich mich verlassen kann.

Ab diesen Zeitpunkt, verbrachte ich mehr Zeit mit meinen Geschwistern und lächelte in ihrer Gegenwart. Um ihnen keine Sorgen zu machen, jedoch brauchte ich einige Zeit, bis ich wieder aus dem Herzen lachen konnte.

Es vergingen zwei weitere Monate und ich hatte mich mittlerweile wieder gerafft, auch meine Gesundheit war viel besser. Durch die gute Ernährung, die wir durch Grim hatten, habe ich bisschen an Masse zugenommen .

Also ging ich zu Grim und fragte ihn nach den drei Männern aus.

Ich fragte ihn, ob er etwas über die Männer weiß, woraufhin er mir sagte < "Ich kannte deine Mutter genauso wie deinen Vater Jun, aber ich kannte nicht ihre Vergangenheit. Deine Eltern kamen damals komplett erschöpft und fertig in diesem Dorf an. Es war so, als wären sie vor einem Krieg geflüchtet. Ich habe nie gewusst, was passiert war, wieso sie hierhin gekommen sind und wieso sie so kaputt waren. Nach einiger Zeit, als deine Eltern sich hier eingelebt hatten, lernten wir uns etwas besser kennen und ich bekam mit, dass deine Eltern Probleme mit der Regierung hatten und vor ihnen geflüchtet sind. Nachdem ich ihr Vertrauen gewonnen hatte, bat mich dein Vater um eine Sache. Er bat mich, falls deinem Vater und deiner Mutter etwas passiert, dass ich mich um euch kümmern soll. Wenn du alt genug sein sollte, soll ich dir von Luceli erzählen. Durch dein Alter schätze ich, hat deine Mutter dir davon schonmal erzählt, oder?" >

< "Ja, sie erzählte uns immer und immer wieder davon, dass wenn sie nicht mehr da sein sollte, wir nach Luceli sollen" > antwortete ich.

< "Gut mehr habe ich dir nicht zu sagen, das ist alles, was ich weiß. Der Rest liegt an dir. Wenn du gehen möchtest, halte ich dich nicht auf. Wenn du hier bleiben möchtest, werde ich mich um euch kümmern, so wie ich es deinem Vater versprochen habe" > sagte Grim und verließ den Raum.

Ich überlegte nach diesem Gespräch, den ganzen Tag, was ich tun soll.

Als ich mich entschieden hatte, ging ich zu Grim und meinen Geschwistern und fragte meine Geschwister < "Die Entscheidung liegt bei euch. Ich werde mich auf den Weg nach Luceli machen, wovon unsere Mutter immer erzählt hatte, aber ich werde euch nicht zwingen mitzukommen. Wenn ihr möchtet, könnt ihr hier bleiben und Grim wird sich um euch kümmern. Ich würde gerne auch hier bleiben, aber ich muss wissen, wieso das mit Mutter passiert ist und was mit Vater passiert ist" >

< "Wir kommen mit" > sagten beide gleichzeitig.

< "Lasst uns für immer zusammen bleiben. Ich möchte niemanden verlieren" > sagte Nima.

< "Dann ist die Sache geklärt. Wir machen uns morgen Mittag auf den Weg. Packt eure Sachen und macht euch bereit" > sagte ich zu meinen Geschwistern und drehte mich zu Grim < "Hier hast du deine Antwort Grim" >

Grim nickte nur und jeder ging auf sein Zimmer.

Am nächsten Tag frühstückten wir alle und genossen das letzte Frühstück mit Grim im Dorf.

Nachdem Frühstück verabschiedeten wir uns mit einer Gruppenumarmung von Grim, was ihn rot werden ließ.

Dann machten wir uns auf den Weg.

Da es bei uns keinen Hafen oder sonst etwas Wichtiges gab, organisierte Grim uns ein Fischerboot, von einem alten bekannten von ihm.

Wir setzten uns aufs Boot

Als die Segel gesetzt wurden und wir losgesegelt sind, sagte der Bootsfahrer < "Dinge kommen und gehen, aber alles was kommt, lässt etwas da, was für immer bleibt. Das sind die Erinnerungen der Situation und Personen" >

Ich guckte ihn verwirrt an und dann fügte er hinzu < "Es kommt darauf an, was du aus diesen Erinnerungen machst. Manche bleiben auf derselben Stelle oder fallen zurück, aber wiederum andere nutzen diese Erinnerung als Erfahrung und wachsen dadurch. Sie lernen fürs nächste Mal" >

Ich wusste zwar nicht, wieso er das jetzt sagte, aber lächelte ihn zustimmend an und nahm diese Weisheit mit.

"Ich habe meinen Job erledigt Grim, dafür schuldest du mir etwas" dachte der Bootsfahrer und segelte weiter.