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MRT Ergebnisse

Was ist los!? Der Pfleger schien schockiert, reagierte jedoch schnell, indem er Kaidens Kopf leicht zur Seite drehte. Das Erbrochene, bestehend aus leicht durchsichtiger bräunlicher Flüssigkeit, überschüttete seinen unteren Oberkörper und den vorderen Teil des Rollstuhls.

Die Übelkeit schien sich zu erstrecken, bis das wiederholte Übergeben nachließ. Gefolgt von seinem Körper und dem Rollstuhl, wurde nun der Asphaltboden verunreinigt. Die plötzliche Übelkeit schien vorüber, und der Pfleger rieb ihm im gleichen sorgfältigen Rhythmus den Rücken.

Der Pfleger fragte besorgt, ob es Kaiden gut ging, nachdem er ihm geholfen hatte. Der etwas verblasste Gesichtsausdruck des regungslosen Kaiden verriet jedoch sofort, dass etwas nicht stimmte. Mit den immer noch leicht ausgetrockneten und verblassten Lippen öffnete er seinen Mund und gestand, dass es ihm schon länger nicht gut ging, dass er Kopfschmerzen und Übelkeit verspürte.

Doch erst nach dem Kakao hatte es sich richtig verschärft. Der Pfleger schien mit einem leicht verwirrten Blick schockiert, dass es so plötzlich kam. Er fragte ihn, ob es noch andere Beschwerden gäbe, doch Kaiden verneinte dies.

Kurz darauf schienen auch einige Regentropfen zu fallen. Zuerst bemerkten die beiden das nicht, doch nach nur wenigen Sekunden verstärkte sich der Nieselregen, und noch mehr Flüssigkeit floss über ihre Gesichter und Körper. Der Pfleger zögerte nicht lange und ergriff die Griffe des Rollstuhls, gefertigt aus Stahl, mit seinen zehn langen Fingern, und umklammerte sie mit den Handballen noch fester.

Mit einem impulsiven Anstoß beschleunigte er, seine Muskeln von Kopf bis Fuß völlig angespannt, fast bis zur Verkrampfung. Durch die Anpassungsfähigkeit der Muskeln konnte der Pfleger allen noch so plötzlichen Variablen ausweichen oder ihnen vorbeugen.

Die nächtliche Ruhe, immer noch von diesem alten, etwas verschmutzt bekleideten Mann durchbrochen, wurde angenehm durch die Kälte, die eine erfrischende Pause darstellte. Doch für Kaiden war es fatal. Es war zwar nicht so, als ob er im Sterben lag, aber der Pfleger sah sich gezwungen, alle möglichen negativen Auswirkungen, die sich auf den Patienten auswirken könnten, zu eliminieren. So war die erste und letzte Option nun, ihn in einen etwas wärmeren und erholsameren Bereich zu bringen.

Die Schritte des gigantisch wirkenden Pflegers wurden einem Riesen ähnlich, als er sie noch weiter vergrößerte. Sie glichen dem Weitsprung eines Grundschülers. Durch diese gekonnten und weiten, dennoch schnellen Schritte gelang es ihnen in kurzer Zeit, ihr Ziel zu erreichen. Die Sensoren erkannten einen Widerstand eines Gegenstandes, da ein Laser, der ununterbrochen strahlte, eine Unterbrechung wahrnahm. Diese Unterbrechung löste eine Reaktion aus, die die Information weiterleitete, um die Türen zu öffnen.

Die aus gläsernem Material mit Aluminiumrahmen gefertigten Türen schienen sich in einem Augenblick kurz vor der Kollision ruckartig zu öffnen. Nur einen Schritt benötigte es nun, den der Pfleger um die beiden in die sichere Wärme zu bringen.

Der letzte große Schritt, bestehend aus rollenden Rädern, vollendete die Mission, und sie betraten die erwärmende Atmosphäre, die Gänsehaut verursachte. Die Kleidung, die zwar nur leicht durchnässt war, schien nun kälter zu wirken. „Welch ein Glück", sagte der Pfleger, nachdem Kaiden mit einem kräftigen Schnäuzer seine Bakterien von sich gab. Kurz darauf konnte Kaiden erkennen, dass es durch den schnellen Aufprall nun in Strömen regnen würde. Nicht nur überkam ihn ein Schauer wegen der Kälte, sondern auch die Erinnerung an den extremen Sturm des Tsunamis.

Der Pfleger zögerte nicht lange und lief weiter. Die Nässe des Regens, die ihre Kleidung durchdrang, tropfte wie von einem Wasserhahn in einem schnelleren Tempo hinunter. Sie legten buchstäblich eine Spur, die allen verriet, wohin sie gingen. Doch Kaiden kümmerte sich in diesem Moment nicht darum. Er war etwas benommen und spürte, dass es ihm nicht gut ging. Er fragte sich, ob es ein Fehler war, gleich nach dem Aufwachen aus dem Koma nach draußen zu gehen, und bereute es halber Weise.

Kaiden war mittlerweile auch vertrauter mit der Umgebung des Krankenhauses. Von dem, was er bisher mitbekommen hatte, konnte er feststellen, dass dieses Krankenhaus recht simpel aufgebaut war. Es war in mehrere Bereiche, sozusagen Abzweigungen, unterteilt, jeder für sein eigenes Spezialgebiet oder seine eigenen Aufgaben.

Diejenigen, die er bis jetzt behalten konnte, waren der Eingang, der Empfang und die Verwaltung sowie nach einigen Abzweigungen in der Nähe die Notaufnahme, die einen eigenen Eingang hatte. Dann gab es die Intensivstation, auf der er sich befand, da er im Koma lag und in lebensbedrohlicher Gefahr schwebte. Ebenfalls schien alles recht nah beieinander zu sein, also ein recht kleines Krankenhaus für generelle Verhältnisse.

Die quietschenden Räder, ausgelöst vom Rollen, schienen Kaiden jedoch beim Denken etwas zu stören. Warum war das, fragte er sich. Er wollte sich jedoch weiterhin konzentrieren und ließ den Pfleger seine Arbeit machen. Er nieste noch einmal und begab sich weiterhin in seine Gedanken. Er realisierte, dass er gerade schon in Richtung seines Zimmers war und konnte daher aufgrund des Gangs ableiten, dass zu seiner Linken die diagnostische Abteilung sein musste.

In seinen Gedanken vertieft, fragte er sich nun nur noch, wo sich die Küche und die Rehabilitationsstation befanden. Doch die Frage löste sich auch schnell auf, da er so oder so bald dorthin gebracht würde.

Aus seinen Gedanken herausgekommen schienen die quietschenden Geräusche der durchnässten Räder schlimmer zu werden, sein Kopf dröhnte mittlerweile schon ein wenig, als hätte er im Moment eine schlimme Migräne, vergleichbar mit einem hämmernden Schlag. Während er sich wieder fragte, woher nun dieser Schmerz kam, hörte er eine Türklinke, die den gleichen Klang hatte wie die seines Zimmers. Die Geschwindigkeit verlangsamte sich, und so auch die riesigen Schritte des Pflegers.

Der nun schwere Atem des ebenfalls durchnässten Pflegers ertönte noch lauter, als dieser Kaiden abstellte und zu atmen begann. Doch diese Pause hielt nicht lange an, da der Pfleger sich nicht viel Zeit nahm und Kaiden aus seinem Rollstuhl griff.

Er hielt ihn vorsichtig mit seinen kräftigen Armen in die Luft und transportierte ihn vorsichtig in Richtung des Bettes. Doch statt Kaiden ins Bett zu legen, bog er kurz davor nach rechts ab und betrat ein anderes Zimmer. Das Zimmer war etwas dunkel, da kein Licht hereinschien, doch dies änderte sich schnell, als die Lichter durch die Betätigung des Lichtschalters angingen.

Kaiden sah sich selbst, getragen von einem zu ihm verhältnismäßig riesigen Mann, ohne jegliche Bewegungsfähigkeiten. Doch Kaidens Augen öffneten sich nicht deshalb so weit, weil er wie ein Kind getragen wurde, sondern weil sein gesamtes Aussehen sich komplett verändert hatte.

In dem reflektierten Spiegelbild seiner eigenen Verkörperung sah er die ähnlich bläulichen, durchgrauten Augen und seine weiße Haut. Doch dies war das Einzige Identische. Seine Haare, die früher kurz waren, waren nun lang, und dazu sah sein vorher etwas durchtrainierter Körper nun völlig schlank und knochig aus. Nicht verwunderlich waren die nicht mehr vorhandenen Glieder.

Dennoch schien Kaiden erstaunt. Doch dieses Staunen hielt nicht lange an, als der Pfleger plötzlich anfing, ihn auszuziehen. Der Pfleger griff nach der für Patienten gefertigten Kleidung und zog sie wie ein Hemd aus. Kaiden, der nichts tun konnte, musste es über sich ergehen lassen und es akzeptieren. Die Minuten bis hin zu den letzten Sekunden vergingen, und sie waren fertig geworden.

Der Pfleger schien fertig aus dem Zimmer zu gehen und griff aus dem weißen Schrank nach neuer weiß-bläulich gestreifter Kleidung, um diese Kaiden zu geben. Doch davor trocknete er ihn mit einem ebenfalls weißen Tuch ab, da dieser gerade eben durch die erwärmende Dusche durchnässt und von der kalten und unreinen Nässe des Regens gesäubert war. Der Pfleger schien sich Zeit zu lassen und mit Bedacht und leichter Handarbeit den doch so zerbrechlichen Kaiden vorsichtig zu trocknen.

Wahrlich, er war ein Meister in seiner Arbeit, dachte sich Kaiden. Ihm war dies zwar unangenehm, doch er dachte sich nun, dass er zumindest in vertraulichen und guten Händen war. Die letzten Reibungen ergingen über die vernarbte Haut des Kaidens und beseitigten auch die letzten toten Hautreste, die sich noch auf dessen Körper befanden.

Während der Pfleger ihn vorsichtig mit dem gestreiften Hemd anzog, wurde die Tür schon wieder geöffnet, und vertraute Schritte betraten den Raum. Kaiden konnte mit einer Besserung der Kopfschmerzen und Übelkeit erkennen, wer es war. Die gekonnten, dennoch sehr lauten Schritte erfüllten den zu der Zeit stillen Raum, und der alte Arzt vom Morgen mit der Tasse Kaffee schien wieder hier eingetroffen zu sein. „Guten Abend, werte Herren", ertönte nun nach den lauten Schritten mit einer tiefen, rauen Stimme. „Guten Abend", wurde kurz darauf wieder zurückgegeben.

„Aber warum sind Sie hier, Herr Oberarzt?", fragte der Pfleger. „Es ist so, dass die Ergebnisse des MRT verkündet wurden, und ich muss diese als Neurochirurg mit meinem Patienten besprechen. Wenn Sie also bitten würden." „Selbstverständlich", erwiderte der Pfleger und ging zur Seite.

Mehrere Schritte von den beiden erfüllten nun den Raum, gefolgt von eiserner Stille. Die leicht geöffneten Fenster erzeugten durch den Druck des Windes zischende Geräusche, und der strömende Regen ließ eine ewige Folge von lauten Aufprällen erklingen.

Die sich durch schwarze Wolken gebildeten Wellen erzeugten nun einen noch größeren Sturm an Regen, der die Fenster noch mehr zum Zischen brachte. Während der im weißen Kittel bekleidete alte Mann sich langsam näherte, erschien ein plötzlicher weißer Strahl, der das ganze Zimmer für einen Bruchteil einer Sekunde erhellte. Die Näherung ging fort, bis der Oberarzt stehen blieb und schließlich sprach. Kurzdavor wurde er jedoch von einem äußerst lauten Knall gestoppt.

Ein heftiger Donner ertönte zusammen mit den Worten. „Sie haben ein Glioblastom."