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Kapitel 3

Seine violetten Augen waren geschlossen als er in der Finsternis versank. Wie viele Stunden war es her das Licht gesehen hatte?

Er war in diesem kleinen kalten finsteren Raum seid sie ihn her geschleift hatten von der Straße. Die großen Männer brachten ihn zu einer riesigen wunderschönen Villa, er biss in ihre Arme und schrie was das Zeug hielt, doch sie wehrten sich nicht und kurze Hoffnung blitzte in ihm auf, dass er, wie in den Geschichten ein verlorener Prinz war und der König ihn zurückholte in die Familie und jetzt alles besser würde. Er wurde ohnmächtig und als würde Gott ihn für den Gedanken bestrafen, wurde er in diesen Raum wieder wach.

Es waren Stunden. Stunden in dieser Stille. Auf der Straße konnte er die Kutschen hören wie sie vorbeiratterten, das Geschrei und Getuschel von Menschen, doch hier war nichts und es machte ihm Angst.

Er fing an einzunicken und irgendwann wusste er nichtmehr ob er wach war oder schlief. Plötzlich ging die Tür auf, und er hob schützend die Hand vor dem grellen Licht. Das war als er sie hörte, eine Stimme die so lieblich war dass er sich fühlte als würde er umarmt von ihr. Sie sagte „Ich werde es testen, lass uns allein." Das Mädchen kam hinein während der Wachen hinter ihr verschwand. Sie hielt eine Kerze in der Hand die den kleinen dunklen Raum erhellte, selbst als sie die Tür wieder schloss. Sie waren jetzt alleine, und sein Atem stockte als er sie ansah, sie hatte dieselben violetten Augen wie er, sie war wunderschön, mit schwarzen welligen langen Haaren die zu ihrer Hüfte reichten, eine blasse Haut, sie sah aus wie eine zerbrechliche Puppe. Sie war älter als er aber eindeutig keine Erwachsene.

Sie kniete sich hin und war nun auf einer Augenhöhe mit ihm. Sie sah ihn tief in die Augen und sagte „Hi. Ich bin deine Schwester und ab heute werden wir aufeinander aufpassen." Sie hielt kurz Inne, währen sich die Augen des Jungen weiteten. 

„Deswegen musst du mir etwas versprechen." Sie blickte kurz auf den Boden um ihn dann wieder mit ihren wunderschönen Augen zu fixieren „Was ich jetzt tun werde muss unter uns bleiben, du darfst niemals mit jemanden darüber reden. Unser beides Überleben hängt davon ab." Er schauderte bei ihren Worten, er dachte kurz darüber nach und war plötzlich aufgeregt, dass sie und er ein Geheimnis hatten, dass ihn ein Jungen von der Straße, etwas mit diesem wunderschönen Mädchen verband. Er nickte langsam. 

„Okay." sie lächelte. Dann sah er wie sie die Kerze abstellte, und er bemerkte endlich ihre andere Hand in der sie ein Messer hielt. Er wusste nicht was geschah und bekam Angst, doch er versuchte seinem Gefühl zu vertrauen, dass sie ihm nichts tun würde. Sofort bereute er seine Gedanken als sie den Ärmel ihres Kleides aufkrempelte und das Messer an ihrer perfekten Porzellan-Haut ansetzte und tief in ihren eigenen Arm schnitt. Plötzlich wünschte er sich sie hätte ihn verletzt und nicht sich selbst. Er hörte ein Klacken und als er auf den Boden sah wo eigentlich eine Blutlacke sein sollte, sah er rote Edelsteine. Seine zitternde Hand griff langsam danach und als er sie anfasste, schreckte er kurz vor der Kälte zurück. Er nahm sie zögernd in die Hand und betrachtete sie. „Wunderschön..." Selbst er war überrascht als er es sagte und so die Stille brach. Das Mädchen lächelte breit „Cool, nicht wahr?" Der Junge nickte wieder. „Aber denk an dein Versprechen" sie führte ihre Finger zu ihren Lippen. 

Sie stand auf und holte ein Taschentuch aus der verstecken Tasche in ihrem Kleid, sie drückte es auf die Wunde an ihrem Arm, und gab dem Jungen das Blutgetränkte Taschentuch. Als er sie fragend ansah, presste sie das Taschentuch auf seinen Arm, und deutete ihm, dass er in der Position bleiben solle.

Sie krempelte den Ärmel ihres Kleides wieder über die Wunde und klopfte gegen die Tür die dann von der Wache geöffnet wurde. Das Mädchen grinste die Wache an: „Wir haben ihn gefunden! Sieh auf den Boden vor ihm." Die Wache folgte ihrem Blick und atmete scharf ein. „Oh mein Gott!" Er ging zu dem Jungen der sich instinktiv wegduckte noch immer das Taschentuch, dass an dem Blut in dem Stoff hatte sich verhärtet, an seinen Arm gepresst. Der Mann bückte sich und nahm ein paar der Rubine in seine riesige Hand. Er betrachtete sie und ging schnell nach draußen um sie noch genauer im Licht sehen zu können. Der Junge und das Mädchen konnten ihn lachen hören während er rief „Ich muss seine Lordschaft informieren! Miss, bitte bringen sie den Master zu seinem Zimmer!" Das Mädchen antwortete nur mit einer Daumen-hoch Geste und wandte sich dem Jungen zu. „Komm!" sie hielt ihre Hand hin und der Junge der verängstigt sein sollte, nahm sie ohne zu zögern während er aufstand und ihr folgte. Er wusste er war jetzt sicher.

Er folgte ihr durch die weiten und hohen Gänge, das Haus war riesig und er wusste er könnte sich nie darin zurechtfinden. An den Wänden hingen Portraits von Menschen die er noch nie gesehen hatte, doch ihm fiel eine Gemeinsamkeit auf, die violetten Augen. Nachdem er wieder in seinem Kopf durchspielte was das Mädchen zu ihm gesagt hatte wurde ihm klar, dass er wohl wirklich ein verlorener Prinz war der zurück zu seiner Familie geholt wurde, das würde das Mädchen dann zu seiner Prinzessin machen, er lächelte bei dem Gedanken. Er sah auf seine Hand die fest mit ihrer umschlossen war und fühlte die Hitze in sein Gesicht steigen. Nachdem sie unzählige Male abgebogen waren kamen sie zu einer Tür die das Mädchen aufstieß, sie ließ seine Hand los und warf sich auf das Bett in dem Zimmer. Der Junge der auf seine Leere Hand starrte die eben noch warm war, sah sich um. Das Zimmer war geschmackvoll eingerichtet, rechts vor ihm war ein riesiges schwarzes Himmelbett, die Laken, die Decken, die Teppiche,- alles in einem tiefschwarz. Er sah große Kerzenhalter sowie weitere Portraits die ihn mit den Augen zu verfolgen schienen. Ein Kamin war zu seiner linken, gegenüber von dem Bett. Das Feuer knackte und die Wärme war berauschend für ein Straßenkind wie ihn. Das Mädchen, dass sich auf das Bett geworfen hatte ihre Hände nach oben gestreckt und betrachtete ihre Handrücken während sie in ihren eigenen Gedanken versunken war. Als der Junge einen Schritt auf sie zu machte gab der Holzboden ein Geräusch von sich was das Mädchen aufzuwecken schien. Sie setzte sich aufrecht hin und strahlte ihn an. „Okay wir sind jetzt Partner!" Sie lachte. „Wir werden zusammenarbeiten und dann, wenn die Zeit reif ist werden wir von hier verschwinden." Er sah sie fragend an, wieso sollte sie hier wegwollen, hier ist es warm und sie wirkte wie jemand der alles hatte. Doch dann fiel ihm der kalte dunkle Raum wieder ein indem er vor nicht zu langer Zeit selbst noch war. Auch wenn er noch jung war wusste er, dass hier irgendetwas nicht stimmte.