Penny hat drei Brüder: Einer ist ein milliardenschwerer CEO, der zweite ist der jüngste Leutnant des Militärs, und der letzte ist ein erfolgreicher Schauspieler. Diese drei erfolgreichen Männer haben nur eines gemeinsam: Sie schikanieren Penny, ihre kleine Schwester. Die Schwester, die sie nie haben wollten, und die behauptete, ihre echte Schwester zu sein, während die Schwester, die sie die ganze Zeit über schätzten, eine Fälschung war. Nachdem sie ein Leben voller Misshandlungen im Haus ihrer Tante verbracht hatte, kamen einige angesehene Leute zu Penny und teilten ihr ihre wahre Herkunft mit. Sie glaubte, endlich aus den Fängen ihrer Tante gerettet zu sein, ohne zu ahnen, dass sie Schlimmeres erwartete. Mit 13 wünschte sich Penny nur eines: dass ihre Brüder sie liebten und sie wie eine Familie behandelten, so wie sie ihre falsche Schwester liebten. Sie arbeitete und lernte zehnmal härter als alle anderen, nur um von ihnen akzeptiert zu werden. In ihrer Verzweiflung tappte sie törichterweise in eine Falle, die ihr ein böswilliger Mensch gestellt hatte, ohne zu wissen, dass ihre Handlungen zum Untergang ihrer Brüder und zu ihrer Verurteilung zum Tode im Gefängnis führen würden. Am Tag ihrer Hinrichtung hatte Penny nur einen Gedanken im Kopf: Wenn sie jemals in die Vergangenheit zurückkehren könnte, könnten ihre Brüder ihre falsche Schwester von ihr aus verwöhnen! Sie wollte nichts mit ihnen zu tun haben! Und zu ihrer großen Überraschung fand sich Penny an dem Tag wieder, an dem alles begann: am Tag ihrer Geburt. Wie versprochen, würde sie dieses Mal nicht töricht versuchen, die Liebe und Zuneigung ihrer Brüder zu verdienen. Vergiss die Familie! Sie würde einfach eine Menge Geld verdienen, im Luxus leben und eine eigene Familie gründen! Aber Moment mal, warum mischten sich ihre Brüder jetzt, wo sie nichts mehr mit ihnen zu tun haben wollte, ständig in ihre Angelegenheiten ein? Hätten sie nicht ihre falsche Schwester verwöhnen sollen? Warum lassen sie sie nicht in Ruhe?! Und wie um alles in der Welt war sie in diesem Leben verheiratet? Zu allem Überfluss meldete sich dieser Ehemann, den sie in ihrem ersten Leben nie hatte, plötzlich freiwillig als Vater ihrer Kinder?!
"Erledigt!" Atlas und Nina sahen Penny zweifelnd an. Konnte sie das Problem wirklich in weniger als fünf Minuten gelöst haben? Auch Professor Singh stellte sich dieselbe Frage. Obwohl das Problem, das er Penny gegeben hatte, einsteigerfreundlich war, galt es für ihre Klassenstufe als schwierig. Gespannt reckten alle drei ihre Hälse, um einen Blick zu erhaschen.
Als Atlas das Hauptproblem und die von Penny verwendete Gleichung sah, zeigte sich ein spöttisches Grinsen auf seinem Gesicht. Nina fühlte sich bei diesem Anblick ein wenig erleichtert. "Sie liegt bestimmt falsch", dachte sie. "Selbst wenn sie es richtig hat, würde sie mindestens einen ganzen Tag brauchen, um das zu lösen." Nina war selbst schon einmal über dieses Problem gestolpert und hatte es bis jetzt nicht gelöst. Penny konnte es einfach nicht wissen, da sie an einer normalen Schule unterrichtet wurde.
Professor Singh nahm das Blatt zur Hand und betrachtete es genau. "Penny", begann er, während er die Antwort prüfte. Nina ergriff die Gelegenheit, sich in Szene zu setzen. Besorgt und doch leicht enttäuscht sagte sie zu Penny: "Mathe-Gleichungen zu lösen ist kein Wettrennen. Man muss viele Faktoren berücksichtigen. Du musst dich nicht beeilen, denn es ist kein Wettbewerb und es geht nicht darum, jemanden zu beeindrucken."
"Penny, Nina hat recht", fügte Atlas hinzu. "Du solltest dir Zeit lassen mit Gleichungen, die dir nicht vertraut sind."
Nina schmunzelte ein wenig, überzeugt davon, dass ihre Vermutungen über Penny richtig waren. Penny schien nur hervorzuragen, weil ihre Schule einfach und ihre Lehre veraltet waren.
Penny sah zwischen Atlas und Nina hin und her. Beide schienen überzeugt zu sein, dass sie sich geirrt hatte. Atlas müsste es aus erster Hand wissen... ach, natürlich. Penny lachte innerlich. Professor Singh hatte ihnen diese Methode nicht beigebracht, da er darauf bestand, dass sie sich an die Regeln hielten.
"Professor Singh", meinte Atlas entschuldigend, "Sie müssen überrascht sein, dass Penny so ein Kauderwelsch auf ihr Papier geschrieben hat. Sie ist ja noch jung und hat noch viel zu lernen."
Ein Funke von Spott blitzte in Ninas Augen auf, als sie Atlass Bemerkungen hörte. Bei Professor Singh war eine Mischung verschiedenster Emotionen im Gesicht zu lesen. Er legte das Papier beiseite, schaute sowohl Atlas als auch Nina an, um dann seinen Blick auf Penny zu richten.
"Penny", sagte Professor Singh, als er ein weiteres Blatt Papier nahm und ein komplexes Problem darauf notierte. Er schob es zu Penny hinüber und fragte: "Kannst du dieses Problem lösen?"
Penny blinzelte und blickte dann kurz über das Problem. "Ich kann es versuchen~"
Atlas und Nina waren verwirrt. Sie tauschten einen Blick aus, bevor sie Professor Singh ansahen. Sie konnten seine Gedanken nicht erkennen, aber er schien sehr ernst zu sein, während er darauf wartete, dass Penny antwortete.
"Großer Bruder...", flüsterte Nina zu Atlas gewandt, "... hat sie Professor Singh beleidigt?"
Atlas sah sie nur an, sagte aber nichts. Auch er war gespannt auf das, was sich abspielte. Daher stand er leise auf und setzte sich neben Penny, um sich das Problem anzusehen.
'Ist das etwa ein Abschlussklassen-Problem?' Atlas runzelte die Stirn, doch bevor er weiter nachdenken konnte, stoppte Penny plötzlich.
Verwirrt hob er die Augenbrauen und schaute hoch, nur um Pennys runden Augen direkt in seine zu blicken.
"Was?", fragte er abrupt, als er sah, wie sie langsam ihre Hand über ihr Papier legte.
Dachte sie etwa, er wollte ihre Antwort abschreiben?"Penny, was ist los?" fragte Professor Singh besorgt. "Du hast dich bisher gut gemacht und -"
"Professor Singh, ich habe vergessen, was ich als Nächstes tun soll." Penny blinzelte, ihre runden Augen machten sie unschuldig und liebenswert.
"Du hast es vergessen?" Der Professor war etwas zweifelnd, denn Penny war eigentlich schon am Ende der Aufgabe. Doch dann bemerkte er, dass Atlas sie genau beobachtete.
Professor Singh lächelte, erfreut über das wohlerzogene Kind. Penny hatte absichtlich innegehalten, als sie Atlas bemerkte, um dessen Ego nicht zu verletzen.
'Sie ist nicht nur ein Genie, sondern auch ein nettes Kind', dachte er lächelnd. "Ich verstehe. Dann werde ich das zu deiner ersten Aufgabe machen, Penny. Ich möchte, dass du diese Aufgabe nächste Woche löst."
Erfreut, dass Professor Singh ihren Hinweis aufgegriffen hatte, lächelte Penny breit. "Okay!"
"Atlas und Nina, ich werde euch beiden ebenfalls Aufgaben geben. Ich möchte, dass ihr sie in unserer nächsten Sitzung erledigt."
Nina verspürte eine leichte Erleichterung, dass Penny die Lösung für das letzte Problem nicht wusste. Sie dachte, Penny würde dieselbe Zuversicht wie bei der ersten Aufgabe zeigen, doch das lag wahrscheinlich daran, dass Penny unwissend war.
Atlas hingegen machte sich nicht viele Gedanken darüber. Er dachte nur, dass Penny unmöglich eine Aufgabe lösen könnte, die im Abitur behandelt wurde.
*****
Eigentlich würde Professor Singh die Villa nach seiner Sitzung mit Atlas verlassen. Doch heute fühlte er das Bedürfnis, sofort Charles zu sehen.
"Oh, Professor Singh!" Charles freute sich, als er Professor Singh in sein Arbeitszimmer kommen sah. Er erhob sich von seinem Sitz und reichte dem angesehenen Professor die Hand. "Wie war die Nachhilfe? Hat Atlas Ihnen Schwierigkeiten bereitet?"
"Mr. Bennet, Atlas ist fleißig. Er bereitet mir nie Schwierigkeiten und gibt sein Bestes, jede Frage selbstständig zu beantworten", lächelte Professor Singh schwach, während er sich Charles gegenüber auf das Sofa setzte.
"Ich verstehe." Charles nickte zufrieden, denn er wusste, dass sein Sohn auch so war. "Und wie steht es mit Nina? Ich habe gehört, dass sie an Ihrer Sitzung teilgenommen hat?"
"Miss Nina..." Professor Singh stockte, als er darüber nachdachte. Er kannte bereits die Situation der Familie. Trotzdem wusste er, dass Charles und Allison Nina wie ihre eigene Tochter liebten. "... sie kommt zurecht. Wenn sie sich mehr auf ihr Studium konzentriert, wird sie es gut machen."
Charles seufzte leise und nickte. "Ich verstehe."
"Aber ich bin nicht hier, um über den jungen Meister Atlas oder die junge Miss Nina zu sprechen", räusperte sich Professor Singh, was Charles die Augenbrauen hochziehen ließ. "Ich habe Miss Penny getroffen, und ich würde sie gerne als meine Schülerin aufnehmen."
"Was?!" Charles sprang ungläubig von seinem Sitz auf. "Professor, Penny ist noch jung. Warum möchten Sie sie als -"
"Miss Penny ist ein Genie, Mr. Bennet." In den Augen des Professors funkelte es vor Begeisterung. "Sie möchte frühzeitig aufs College, und ich denke, es ist das Beste, sie in jungen Jahren zu fördern!"
Professor Singh hatte nur Gutes über Penny zu berichten, und Charles konnte es kaum glauben. Der Professor sprach mit einem Funkeln in den Augen über das junge Genie, das er getroffen hatte, was Charles zweifeln ließ, ob er das richtig sah.
Der Professor war respektabel und trug meist eine noble Aura. Doch in diesem Moment schien es fast so, als wäre er bereit, Penny zu verehren.
"Penny... ist ein Genie?" murmelte Charles, als er sich hastig zum Professor gesellte. "Professor, sind Sie sicher, dass Penny wirklich ein Genie ist?"
Professor Singh lächelte stolz. "Ich könnte mir vorstellen, dass sie mich in ein paar Jahren übertrifft."
Charles war verblüfft.
Alles, was der Professor sagte, war lobend, und dieses Lob kam von Professor Singh selbst! Selbst Top-Professoren gehen über sich hinaus, nur um von ihm betreut zu werden, doch selbst das reicht manchmal nicht aus, um seine Aufmerksamkeit zu gewinnen. Doch jetzt bat er fast darum, Penny fördern zu dürfen.