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Im Licht der Wahrheit: Die Mordserie

Die Blutproben der Lachen und der Opfer waren identisch, doch teilweise nicht identifizierbar. Das Fehlen der Haut an den Händen wiederholte sich. Die Ermittler waren ratlos. Immer deutlicher wurde jedoch, dass diese Taten nicht nur Morde waren. Es schien eine Vorbereitung für etwas Größeres zu sein – ein Ritual.

Ferruccio: „Das Mana im Blut, die gleichen Blutproben, die gleiche Blutmanipulation, eine ähnliche Manasignatur, geordnetes Chaos, kontrollierter Wahnsinn. Das ist jetzt schon fast offensichtlich: Wer auch immer sie sind, sie tun das alles wohl für ein Ritual. Nur das verbindet all diese wirren Informationen. Sie sind so unlogisch und unverbunden auf den ersten Blick, doch schaut man ein zweites Mal, so erkennt man es doch ganz deutlich. Wenn sie eine Sekte, ein Kult oder ein Verbund von rituellen Fanatikern sind, dann ist deutlich, dass sie etwas mit den Opfern machen wollen, außer sie nur zu töten und zur Schau zu stellen. Ich denke, sie sammeln die Köpfe und auch die Haut an den Händen, auch wenn ich nicht verstehe, wieso. Es passt alles zusammen. Wir haben bisher wohl zu weit gedacht. Doch was passiert als Nächstes?"

Kollege T.: „Es erklärt ihren wahnsinnigen Eifer, aber nicht, wieso sie die Körperteile sammeln, sofern sie es denn tatsächlich tun. Aber wieso verschleiern sie das Blut der Opfer, das nicht einmal dem Opfer gehört hat? Wieso manipulieren sie es? Hat es eine Bedeutung für sie? Oder ist ihnen klar, dass wir hinter ihnen her sind, und sie wollen uns damit ablenken? Was machen sie mit den Opfern? Das ist Wahnsinn!"

Ferruccio: „Es kann auch einfach nur ein Teil ihres Zieles sein."

Kollege T.: „Also haben wir es jetzt herausgefunden? Zumindest, dass es sich dabei höchstwahrscheinlich um ein Ritual handelt?"

Ferruccio: „Nein, wir wissen nur das. Wir wissen nicht, wieso sie es tun, beziehungsweise nicht, wofür das Ritual da ist. Wir wissen nicht, wer sie sind. Wir wissen nicht, wie viele sie sind. Wir wissen nicht einmal, ob das überhaupt stimmt, was wir uns hier denken. Wir können nicht wissen, ob die Willkür kontrolliert war oder chaotisch willkürlich ist und es sich dabei nur um reine Zeitverschwendung handelt. Sind die Punkte, die wir hier verbinden, eigentlich nur durch Zufall entstanden?"

Kollege T.: „Sie deprimieren mich, Herr Firenze. Sollten wir nicht nach vorne schauen, dass wir es mit praktisch nichts schon so weit gelöst haben?"

Ferruccio: „Nein, wir sollten weiter, noch stärker daran arbeiten, damit es nicht noch zu mehr Opfern kommt."

Kollege T.: „Haben wir schon einen neuen Tatort?"

Ferruccio: „Ja, und da fahren wir direkt hin. Nimm genug Probegläser mit."

Am Tatort angekommen betrachteten Ferruccio und sein Kollege die hängende Leiche. Der Anblick war bekannt und doch anders.

Kollege T.: „Gucken Sie mal, Herr F. Der Kopf fehlt wieder, und auch die Hände sind ohne Haut."

Ferruccio: „Das ist merkwürdig…"

Ferruccio schaute sich um und bemerkte hinter der Wand, an der die Leiche befestigt war, etwas, das schlecht versteckt lag. Er ging hinter die Leiche.

Kollege T.: „Wieso denn? Das war doch bisher immer so!?"

Ferruccio: „Das meine ich nicht… Komm mal hierher."

Kollege T.: „Was ist … Bähh… Das ist…"

Ferruccio: „Das ist der Kopf… Er ist noch hier."

Kollege T.: „Liegt der Kopf einfach nur so auf dem Gesicht?"

Ferruccio trat den Kopf leicht an, damit er umrollte. Beide Kollegen schreckten auf und rissen die Augen weit auf.

Ferruccio: „Das Gesicht ist abgeschnitten…"

Kollege T.: „Wie bei einer Operation, mit Präzision. Als wäre er ein Patient für Gesichtschirurgie gewesen."

Ferruccio: „Ist das beabsichtigt? Sollten wir das sehen, oder ist das nur der schlampige, schnelle Abwurf des Kopfes nach der Operation?"

Kollege T.: „Die Brandspur am Kopf ist auch wieder da."

Ferruccio: „Überprüfen wir den Hals nach Brandspuren."

Kollege T.: „Da sind keine. Der ist scheinbar nur abgeschnitten."

Ferruccio: „Das ergibt doch alles keinen Sinn… Wieso machen sie sich doppelte Arbeit? Wieso schneiden sie den Kopf ab und verbrennen die Reste dann am Hals des Kopfes? Es ergibt doch keinen Sinn…"

Kollege T.: „Denken Sie, die Täter entscheiden nach dem Zufallsprinzip?"

Ferruccio: „Aktuell scheint alles möglich zu sein."

Ferruccio schnupperte und verzog das Gesicht.

Ferruccio: „Findest du auch, dass es diesmal etwas mehr stinkt als an den anderen Orten?"

Kollege T.: „Ja, das habe ich vorhin auch gedacht, aber ich wollte nichts sagen, sonst würde da wieder ein Spruch von Ihnen kommen."

Ferruccio: „Ich finde, es stinkt hier viel mehr nach frischer Leiche. Es war nicht so lange her wie sonst, denke ich."

Ferruccio ging näher an die Leiche, um die Quelle des Geruchs auszumachen.

Ferruccio: „Bähh… Es stinkt nach Scheiße! Seine Innereien sind wohl rausgekommen oder er hat sich…"

Kollege T.: …Einge…? Wo ist dann der Kot?"

Ferruccio: …aufgeschlitzt?"

Kollege T.: „Bähh… Sie gehen auch noch näher?"

Ferruccio: „Ich muss es sehen… würg"

Kollege T.: „Erkennen Sie was?"

Ferruccio: „Mir wird etwas schwindelig. Dieser Gestank…"

Kollege T.: „Was sehen Sie?"

Ferruccio: „Ich sehe das Enddarmprodukt im Bauchraum… und kleine Bluttropfen an der geöffneten Stelle."

Kollege T.: „Was ist da?"

Ferruccio: „Ein Schnitt in der Brust und…"

Ferruccio blickte rechts und links in die geöffnete Stelle in der Brust und entfernte sich wieder. Erschrocken und mit geweiteten Pupillen blickte er über die Schulter zu seinem Kollegen.

Ferruccio: „Das Herz… Es ist weg."

Ferruccio schaute sich weiter um und entdeckte schließlich einen grünlich schimmernden Kristall im Kopf des Opfers. Vorsichtig entfernte er den Kristall mit einem Werkzeug, doch kaum hielt er ihn hoch, begann er, massenhaft Blut auszuströmen. Die Ermittler starrten fassungslos zu, wie das Blut in dicken Strömen aus dem Kristall floss, den Boden bedeckte und dennoch nicht aufhörte.

Kollege T.: „Das ist unmöglich … Wie kann ein Kristall bluten?"

Ferruccio: „Ich weiß es nicht. Aber schau mal hier … das Blut fließt nicht zum Opfer. Es bleibt auf dem Boden, aber es hätte auf dieses Ambigram fließen sollen."

Ferruccio wies auf ein quadratisches, abstraktes Symbol, das sich unter der aufgehängten Leiche befand. Das Ambigram war trocken und unberührt. (Das Blut fließt langsam in Richtung des Ambigrams)

Kaum berührte das Blut das Ambigram, begann es langsam zu versickern, als wäre der Stein darunter porös.

Ferruccio trat einen Schritt zurück, unfähig, den Blick vom Ambigram abzuwenden.

Ferruccio: "Es wirkt, als hätte das Symbol darauf gewartet. Als ob das Blut etwas in Gang setzt, dass wir nicht verstehen."

Kollege T.: "Das könnte sein. Wir sollten Blutproben nehmen – eine von dem Blut, das das Ambigram erreicht hat, und eine von dem, was noch auf dem Boden liegt. Wenn die Ergebnisse unterschiedlich sind, dann wissen wir, dass das Symbol das Blut verändert hat."

Ferruccio nickte langsam, während das leise Summen in der Luft nachzuhallen schien. Er spürte erneut dieses undefinierbare Gefühl in seinen Fingerspitzen, das Kribbeln, das ihn glauben ließ, dass sie auf etwas viel Größeres gestoßen waren, als sie zu begreifen wagten. 

Der grünlich schimmernde Kristall begann zu verblassen, als das letzte Blut herausgeflossen war. Zurück blieb eine bedrückende Stille, doch ein leises Summen schien für einen Moment in der Luft zu schweben, kaum wahrnehmbar und doch eindringlich. Es war kein mechanisches Geräusch, sondern etwas Tieferes, Unnatürliches, das unter die Haut ging.

Die Ermittler bemerkten plötzlich eine Veränderung in der Luft. Ein seltsamer Geruch mischte sich unter den Leichengeruch, metallisch und kalt, und für einen kurzen Moment schien die Temperatur im Raum zu fallen. Ferruccio spürte ein unerklärliches Kribbeln in seinen Fingerspitzen, als wäre etwas Unsichtbares im Raum. Es war ein Gefühl, das er nicht beschreiben konnte – keine Angst, sondern etwas viel Tieferes, etwas, das ihm das Gefühl gab, beobachtet zu werden.

Das Ambigram unter der Leiche begann schwach zu leuchten, ein unheimliches, pulsierendes Licht, das für den Bruchteil einer Sekunde lebendig wirkte. Ferruccio trat einen Schritt zurück, unfähig, den Blick davon abzuwenden. Es war, als würde etwas versuchen, sich in seinem Kopf zu formen, ein flüsternder Hauch von Worten, die er nicht verstehen konnte, aber die eine tiefe Beklemmung hinterließ.

Kollege T.: „Dann war das hier der Plan? Das Blut sollte darauf fließen?"

Ferruccio: „Offenbar wurde das Ritual unterbrochen, bevor es abgeschlossen werden konnte. Aber wer oder was hat das getan?"

Der grünlich schimmernde Kristall begann zu verblassen, als das letzte Blut herausgeflossen war. Zurück blieb eine bedrückende Stille, doch ein leises Summen schien für einen Moment in der Luft zu schweben, kaum wahrnehmbar und doch eindringlich. Es war kein mechanisches Geräusch, sondern etwas Tieferes, Unnatürliches, das unter die Haut ging.

Die Ermittler bemerkten plötzlich eine Veränderung in der Luft. Ein seltsamer Geruch mischte sich unter den Leichengeruch, metallisch und kalt, und für einen kurzen Moment schien die Temperatur im Raum zu fallen. Ferruccio spürte ein unerklärliches Kribbeln in seinen Fingerspitzen, als wäre etwas Unsichtbares im Raum. Es war ein Gefühl, das er nicht beschreiben konnte – keine Angst, sondern etwas viel Tieferes, etwas, das ihm das Gefühl gab, beobachtet zu werden.

2.

Er stand im Schatten des Tatorts, die Arme verschränkt, während er das Ambigram betrachtete. Es lag intakt und bedrohlich vor ihm, doch kein Tropfen Blut bedeckte seine Linien. Sein Blick wanderte langsam über die präzise eingeritzten Muster, während der leblos zusammengesackte Körper eines der Täter neben ihm im Staub lag.

???: „Was soll denn der Scheiß hier werden? Ein Symbol? Etwa ein Ambigram?" Er schüttelte den Kopf und trat näher, seine Schritte leise auf dem kalten Stein. „Jeder weiß doch, dass die rund sein müssen. Runde Symbole sind viel besser für Rituale. Die Energie fließt gleichmäßiger."

Er beugte sich vor, betrachtete die sorgfältig eingeritzten Linien und zog eine Augenbraue hoch.

???: „Und das hier? Das sieht aus, als wäre jemand zu faul gewesen, den Job zu Ende zu bringen. Ihr dachtet wirklich, das reicht?"

Sein Blick glitt kurz zu der aufgehängten Leiche, bevor er sich dem Täter dieses Rituals auf dem Boden zuwandte. Blut sickerte langsam aus einer präzise gesetzten Wunde an dessen Brust. Mit einem scharfen Lächeln legte er seinen Kopf leicht schräg.

???: „Na ja, dein großer Moment, was? Tja, das war's dann wohl."

Er beugte sich hinunter, packte die Leiche des Täters an der Schulter und stütze sie leicht an der Wand ab. 

???: „Du kommst mit. Du Held…"

Ohne ein weiteres Geräusch hob er die Leiche an und verschwand mit leisen, kontrollierten Schritten in der Dunkelheit. 

Zurück blieb der Tatort – still, kalt, und mit einem Ambigram, das ohne Blut unvollendet blieb. Nur die Spuren seines Eingreifens deuteten darauf hin, dass hier etwas weit Ungewöhnlicheres geschehen war.