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Ein Fünkchen Anstand bitte!

Akio reflektiert alles, was er im Zusammenhang mit dem Gespräch von vorhin gesagt oder gedacht hat. Zusammen mit Auron.

Akio: „Habe ich etwas falsches gesagt?"

Au: „Kein Plan. Glaube nicht."

Akio: „Was soll ich denn bitte darunter verstehen? Ich habe keine Ahnung, was sie denkt. Oder denkt sie etwa, dass ich das weiß?"

Auron: „Sie sagte doch, dass sie es selbst nicht weiß. Wie solltest du es dann wissen?"

Akio: „Ja, das stimmt schon. Aber…Wieso ist Lirien dann wütend geworden?"

Auron: „Sie denkt wohl genauso wie Sophie. Frauen halt…Verstehen sich selbst nicht und wollen, dass Männer sie verstehen. Naja, die werden sich schon noch reflektieren, und dann können sie es genau sagen."

Akio: „Bist du dir sicher, dass es bei allen Frauen so ist?"

Au: „Woher soll ich denn wissen, ob es bei allen Frauen so ist, wenn ich nicht alle Frauen kenne?"

Ak: „Ja, aber du hast doch gesagt, dass Frauen halt so denken."

Au: „Ja, schon, aber ich meinte das so wie…Naja, eher emotional halt. Männer sind meistens kalt mit sowas, du verstehst?"

Ak: „Ja, schon. Aber du kennst ja meine Mutter?"

Au: „Ja, was ist denn mit ihr?"

Ak: „Ist sie denn in deinen Augen auch so?"

Au: „So wie eine Frau? Ja, sie ist ja auch eine Frau. Hä? Was soll die Frage?"

Ak: „Nein, ich dachte nur, dass sie mir manchmal Geschichten erzählt, die mir einfach nicht vorkommen, als würde sie von sich selbst erzählen. Ich habe dann immer das Gefühl, als würde sie von einem Typen erzählen."

Au: „Kenne ich diese Geschichten denn auch?"

Ak: „Ja, sie hat sie uns doch früher immer wenn du bei mir warst einige davon erzählt."

Au: „Ah…Ich dachte die waren erfunden. Wow, dann ist sie ja wirklich hart drauf."

Ak: „Ja, die waren wohl alle echt. Auch wenn ich manche Geschichten einfach immer noch nicht glauben kann."

Au: „Meinst du sowas wie, dass sie in einer Gang war?"

Ak: „Ja, genau daran habe ich auch gerade gedacht."

Au: „Worum ging es gerade noch einmal?"

Ak: „Ob Frauen sich manchmal wie Frauen verhalten."

Au: „Ah ja, also eigentlich ja nicht. Sie verhalten sich so, wie sie sich verhalten und sind dann einfach eine Frau oder ein Mann."

Ak: „Aber würdest du mir zustimmen, dass es da gewisse Tendenzen gibt?"

Au: „Aber sicher. Aber es sind halt immer noch nur Tendenzen, keine Indizien."

Ak: „Ja, das stimmt. So passt das besser. Und Sophie?"

Au: „Eher wie eine Frau?!"

Ak: „Eher? Ich dachte komplett?"

Au: „Welche Frau ist schon 100% Frau?"

Ak: „Und Lirien dann eher wie ein Mann?"

Au: „Joar…würde ich sagen... Sie ist halt schon viel logischer bedacht und so ein Kram, was eher typisch für das männliche Gehirn ist."

Ak: „Alles läuft auf das Gehirn hinaus, wie?"

Au: „Ist halt auch die Zentrale im Schädel."

Ak: „Findest du nicht, dass es ein wenig Festgefahren ist zu sagen, dass etwas eher männlich oder eher weiblich ist?"

Au: „Nö, wieso? Sollen sie doch machen was sie wollen. Wenn eine Frau das machen will, was ein Mann machen will soll sie doch. Wer will sie aufhalten? Nur weil die Statistiken es so sagen, muss man sich nicht nach den Statistiken richten."

Ak: „Also sagst du, dass es im Grunde egal ist, ob man Mann oder Frau ist, weil es dann doch nur darauf ankommt, wofür man sich entscheidet?"

Au: „Nein, nicht ganz. Wenn man diese ganze Sache einfach mal sein lässt mit Mann und Frau, dann wird es doch eh viel einfacher. Denk einfach nicht zu viel darüber nach, was eher männlich ist und was eher weiblich ist und damit ist das Problem und auch die ganzen Stereotypen gelöst."

Ak: „Da hast du absolut recht. Aber was soll ich denn jetzt deiner Meinung nachtun?"

Au: „Was weiß ich? Entschuldige dich einfach. Kommt immer gut an."

Ak: „Wofür denn Entschuldigen?"

Au: „Das muss du dann wohl noch herausfinden."

Ak: „Sag es doch einfach."

Au: „Ich bin doch gerne ein Freund von simplen Dingen, aber ich kann es dir nicht sagen. Ich weiß es selbst nicht."

Ak: „Na ganz toll… Einfach nur entschuldigen für was ich gesagt habe?"

Au: „Ja, wäre wohl ein Anfang."

Lirien mischt sich ein, nachdem Auron Akio den letzten Tipp gegeben hat:

L: „Du solltest dich auch entschuldigen."

Au: „Hmm…Ja klar. Tut mir leid Sophie."

L: „Doch nicht bei ihr! Bei mir du…!"

Au: „Ah klar. Tut mir wirklich leid."

L: „Sicher…Was tut dir leid?"

Au: „Einfach alles. Ich hätte lieber leise sein sollen."

L: „Das hättest du wirklich."

Au: „Siehst du? Alles wieder gut!"

L: „Von wegen alles wieder gut! So schnell kommst du mir nicht davon!"

Au: „Man sieht sich Akio. Ich gehe jetzt zu meiner Beerdigung."

L: „Wenn noch so ein Spruch kommt, dann wirst du das schon bald!"

Auron zuckt mit den Schultern und blickt zu Akio, der ihm ratlos zusieht, wie er zu Lirien geht.

Akio denkt weiter alleine nach und versucht selbst zu verstehen, was hier eigentlich vor geht. War er das Problem und musste sich dafür entschuldigen? Oder war es so wie Sophie es gesagt hatte, dass sie selbst schuld daran war? Akio brauchte Zeit, um das zu verstehen. Es gab nun auf die Schnelle 2 Möglichkeiten, die Akio direkt eingefallen sind:

1. Er könnte seine Mutter um Rat danach fragen

2. Er könnte in der Bibliothek zum Thema recherchieren

Die erste Möglichkeit schien ihm passender. Die andere Möglichkeit schien nicht sehr vielversprechend und zu aufwändig. Und sie wüsste bestimmt auch ob Akio etwas falsch gemacht hat. Wenn ja, dann was er falsch gemacht hat und wenn nein, dann wieso Sophie und Lirien das dachten. Darauf musste es einfach eine Antwort geben. Und auch darauf, was er jetzt machen kann. Vielleicht wusste sie auch, was in Sophie vorgeht!? Die Möglichkeit schien nicht allzu weit gegriffen zu sein. 

Auf geht's zur Gangster Mama!