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Kapitel 7: Der Zyklop

„Was für einen Plan?", kam es von den anderen.

„Ihr meintet, dass euch für die Kugeln von Dave nur die Durchschlagskraft fehlt. Oder? Die kann ich euch bieten.", meine Luc daraufhin, „Es wird nicht einfach, aber ich denke eine andere Chance haben wir nicht, wenn wir hier lebend wegkommen wollen."

Dave erstaunt über die Aussage wollte direkt mehr wissen. „Wie genau kannst du uns mit mehr Durchschlagskraft versorgen? Hast du Spezialkugeln oder wie stellst du dir das vor?"

Man merkte an seiner Stimme, dass er noch nicht ganz von der Sache überzeugt war.

Luc, der die Skepsis verstand, versuchte alles mit wenig Worten zu erklären. Denn die Flammen von Elena schienen nicht mehr lange die Meute von Monstern zurückhalten zu können.

"Wie ihr bereits vorhin bei unserem Gespräch gesehen habt, beherrsche ich eine Magie, die Glyphen und bestimmte Worte als Auslöser benutzt. Mein Plan wäre jetzt solch eine Glyphe an den Kugeln von Dave an zu bringen. Und somit deren Durchschlagskraft zu erhöhen."

"Mmh, das könnte tatsächlich klappen", meinte Dave nachdenklich.

"Gut, dann setzen wir das jetzt so um. Uns geht nämlich langsam sowohl Zeit als auch Platz zum Wegrennen aus", gab Luc mit ausgestreckter Hand und Blick auf den Klippenrand zurück.

Mit diesen Worten holte Luc wieder seinen Stift aus der Tasche und fing an die Glyphen in die Kugeln zu gravieren.

Während Dave, Elena und Luc sich breit machten, den Zyklopen auszuschalten, gingen Lyria und Elias in Stellung für den nahenden Kampf. Die ersten Monster schafften es langsam, durch die Feuerwand zu kommen, indem sie über die Leichen ihrer Kameraden stiegen, die an einigen Stellen das Feuer erstickt hatten. 

Trotz seiner Konzentration beim Zeichnen der Glyphen, konnte Luc erkennen, dass die beiden einen komplett verschiedenen Kampfstil hatten. Während Elias wie ein Schatten zwischen den Monstern hin und her huschte und diese erschlug, stand Lyria wie eine Stein in der Brandung. Mit ihrem Schild wehrte sie viele der Monster ab und erstach mit ihrem Schwert all jene, welche versuchten an ihr vorbeizukommen. 

Versehen mit den Gravuren, nahm Dave die beiden Kugeln und lud sie in sein Scharfschützengewehr. Mit einem tiefen Atemzug begab er sich in die Schussposition. Luc konnte erkennen, dass er jegliche unnötigen Bewegungen eingestellt hatte und seine komplette Konzentration auf das Ziel legte. 

Elena aktivierte ihre Magie und rezitierte einen Spruch in einer alten Sprache, von welcher Luc nur wenige Worte verstand.. Rund um Dave und sie selbst wurden mit dem Fortschreiten des Spruches verschiedene Runen Zeilen sichtbar. 

"Beeilt ihr euch bitte mal langsam", schrie Lyria den Hang hinauf," langsam wird es hier echt stressig."

Mit einem leisen Zischen verließ die erste Kugel den Gewehrlauf und raste auf den Zyklopen zu. Kurz bevor die Kugel die riesige Stirn des Zyklopen treffen würde, murmelte Luc sein Auslöser-Wort und die Kugel explodierte.

Luc spürte, wie die Energie ihn verließ, Kälte breitete sich in seinen Fingerspitzen aus. Er hatte schon lange nicht mehr Glyphen auf so einer Reichweite aktivieren müssen. 

Dave schoss die zweite Kugel, wie vorher angekündigt, genau 4 Sekunden nach der Ersten. Diesmal wartete Luc bis die Kugel den Zyklopen erreichte und sprach dann zum zweiten Mal:

"Zündung"

Diese zweite Glyphe zog die letzte Kraft aus seinem Körper. Das Letzte, was Luc sah, war, dass Elena ihre Magie löste und Dave seine Dolche zog. Dann wurde ihm schwarz vor Augen. 

*Klopf. Klopf* Machte es an der Tür.

"Herein", erklang eine tiefe Stimme kurz danach aus dem Inneren des Raumes. Wer gesprochen hatte, war nicht zu erkennen, da weder eine Kerze noch eine andere Lichtquelle den Raum erhellte. Auch durch das Mondlicht konnte man nur Konturen des Mannes im Raum ausmachen. Er saß an einem großen Eichenholztisch. 

Die große Holztür schwang auf und eine Frau in einem Anzug mit einem Schwert an der Hüfte trat ein. Ohne auf eine weitere Reaktion zu warten sprach sie:

"Der Bericht des Kuppel Bruches ist da, mein Herr. Der Jägertrupp berichtet, dass bis jetzt alles nach Plan läuft. Ihre Runenmagie auf dem Zyklopen scheint wie geplant zu wirken."

Sie machte eine kurze Pause, um auf eine Reaktion zu warten. Als diese ausblieb, sprach sie weiter:

"Auch der Erkundungstrupp soll Fortschritte beim Altar gemacht haben. Auch Kampftrupp Drache und Hydra sind in Position."

Mit einem Nicken nahm der Mann im Schatten die Informationen zur Kenntnis. Mit einer Verbeugung verabschiedete sich die Frau und wollte gehen. Sie hatte sich bereits umgedreht und war dabei den Raum zu verlassen, als der Man noch eine Frage stellte:

"Hat ER sich bereits gemeldet?" 

Sie drehte sich noch einmal kurz um und antwortete:

"Nein, von IHM gibt es nach wie vor keine Informationen."

Mit einem Grunzen gab der Mann ihr das Signal, dass sie nun wirklich gehen könne. Mit einer weiteren Verbeugung verließ sie den Raum und machte hinter sich die große Holztüre wieder zu. 

Der Mann trat daraufhin an das Fenster. Zum ersten Mal konnte man etwas mehr erahnen. Vom Mondlicht beschienen, erkannte man eine große Narbe, die von seinem linken Auge bis zu seinem Kinn ging.

Nachdem er einige Zeit aus dem Fenster geschaut hatte, griff er zu dem Telefon, welches in der Mitte des Tisches stand. Mit geübten Zügen wählte er eine Nummer:

*Tuuuut, Tuuuut*

Es dauerte eine Weile bis abgehoben wurde:

"Warum rufst du denn so früh an. Man, hast du mal auf die Uhr geschaut."

"Du Witzbold", gab der Mann mit der Narbe zurück, "du sollst seit drei Tagen bereits unterwegs sein. Warum bist du noch nicht aufgebrochen?"

Mit genervter Stimme kam es zurück: "Wie ich dir schon gesagt habe, es wird mich dort schon keiner brauchen. Also geh mir nicht weiter auf die Ketten.."

"WIE OFT SOLL ICH DIR NOCH SAGEN. ES IST EGAL WAS DU DENKST. ICH HABE DIR DEN BEFEHL GEGEBEN DEINEN VERDAMMTEN ARSCH ZU BEWEGEN. ALSO WIRST DU DEINEN VERDAMMTEN ARSCH BEWEGEN. HABEN WIR UNS DA VERSTANDEN?"

"Meinetwegen."

Mit einem Klacken legte der Mann den Hörer auf und verließ ebenfalls den Raum. 

Das letzte was man von ihm hörte war ein leises Grummeln:

"Wenn dieser Bengel nicht so unverschämt gut wäre in dem, was er macht, hätte ich ihn schon bestimmt drei mal rausgeworfen. Was die Generalin nur von ihm hält werde ich echt nicht verstehen."

Wünsche allen ein Frohes neues Jahr.

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