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Kapitel 28: Das zweite Mondlicht Gedicht

Bevor die Hunde auch nur reagieren konnten, griff Luc in seine Tasche und zog mit Glyphen versehene Steine hervor. In derselben Bewegung warf er sie auf die Höllenhunde. Noch im Flug aktivierte er die Glyphen. 

Der erste Hund fing einen der Steine mit seinem Maul und dieser explodierte in seinem Maul. Er brach mit einem Jaulen zusammen. Die anderen Steine explodierten auf dem Boden und hüllten die Hunde in aufgewirbelten Staub und Rauch.

Luc nutzte die Ablenkung und stürzte sich auf die Höllenhunde. Kurz bevor er sie erreichte, stieß er sich mit seiner linken Hand vom Boden ab. Mit Hilfe der Glyphe im Handschuh erhielt er genug Höhe, um über die Hunde zu fliegen.

Im Flug drehte er sich um und warf weitere Steine auf die Hunde. Mit beiden Händen ausgestreckt, aktivierte er die Glyphen in seinen beiden Handschuhen. Die Erdglyphe nutze Luc um die Steine in Spitze Geschosse umformen und gab diesen im Anschluss einen Stoß mit der Luftglyphe.

Die Geschosse nun so schnell wie Gewehrkugeln bohrten sich in die Hunde und hinterließen tiefe Wunden. Einer der Hunde schaffte es, sich in Lucs Richtung zu drehen und ihm einen Feuerball entgegen zu schicken.

Luc konnte den Feuerball gerade noch so mit einer Wand aus gepresster Luft abwehren. Mit leicht schwelenden Klamotten kam er hinter den Hunden schlitternd zum Stehen. Seine Landung hatte er mit einer Hand abgebremst. 

Die ungenutzte Hand nutzte er, um sein Schwert aus der Scheide zu ziehen und sich erneut auf die Hunde zu stürzen. Dem ersten schnitt er den Hals auf. Im nächsten Moment drehte er sich um und wehrte eine Pranken-Attacke von einem der anderen Hunde ab.

Trotz der schweren Verletzungen im Gesicht schien der Hund, der den Stein gefangen hatte, nach wie vor kämpfen zu können. Luc wollte den Kampf so schnell wie möglich beenden. Wenn er hier mit Höllenhunde zu tun hatte, dann war die Wahrscheinlichkeit groß, dass Elias und Elena ebenfalls nicht alleine waren.

Mit seinem nächsten Schwertstreich enthauptete er den ersten Hund. Ein weiterer Feuerball flog auf ihn zu. Diesen fing er mit komprimierter Luft, die er mit seiner Luftglyphe um den Feuerball erzeugt hatte. Der zurückgeschleuderte Feuerball traf den Höllenhund mit zerfetztem Gesicht und brachte ihn endgültig zu Boden. 

Nun stand Luc nur noch einem Hund gegenüber. Der Hund blutete aus einigen Wunden und auch Luc war nicht mehr ganz unversehrt. Seine Klamotten schwelten nach wie vor an einigen Stellen, trotz den an ihnen angebrachten Schutzglyphen. Diese waren allerdings eher zum Schutz von Luc und nicht zum Schutz der Klamotten.

Auch hatte Luc einige Kratzwunden an seinen Armen. Allerdings waren diese zum Glück nicht sehr tief. 

Luc und der Höllenhund schauten sich in die Augen. Beide warteten darauf, ob der gegenüber die erste Bewegung machen würde. Als Luc sah, dass sich Feuer im Maul des Höllenhundes sammelte, sprintete er nach vorne. Im Sprint steckte er sein Schwert in die Scheide.

Für seinen Angriff würde er erneut beide Hände benötigen. Im nächsten Moment flog bereits ein Feuerball auf ihn zu. Wie bei seinem ersten Angriff stieß er sich mit Hilfe der Luftglyphe vom Boden ab und wich gerade so dem Feuerball aus. Leider striff dieser trotzdem seine Hose und verbrannte sowohl einen Teil seiner Hose, als auch sein Bein leicht.

Doch Luc ließ sich nicht beirren und warf mit seiner anderen Hand erneut einen Stein auf den Höllenhund. Kurz bevor der Stein den Hund erreichte, verformte Luc ihn erneut zu einem spitzen Projektil. Mit dem Aufprall des Projektils zwischen den Augen des Hundes ging auch dieser zu Boden.

Erleichtert rappelte Luc sich auf. Nach kurzer Inspektion seiner Wunde am Bein humpelte er zu seiner Tasche und zog seinen Glyphenstift und eine Bandage heraus. Mit geübten Handgriffen bandagierte er die Wunde und schrieb dann noch zwei Glyphen auf die Bandage. Sofort ließ der Schmerz nach und ein kühlender Effekt trat ein.

Luc raffte seine Sachen zusammen und band sich behutsam das Bruchstück der Tafel auf den Rücken. Er verließ das in Trümmern liegende Haus und katapultierte sich mit der Erdglyphe in die Luft. Die letzten Meter nutzte er nochmal die Luftglyphe, um sich wackelnd auf eines der Dächer zu befördern. 

'Meine Kräfte sind nach wie vor noch nicht ganz zurück, seit meiner Ankunft auf der Erde.', dachte Luc sich.

Die Reise durch die Kuppel von einer fortgeschrittenen Welt in eine Anfangswelt, hatte dazu geführt, dass ein Großteil von Lucs Kräften verloren gegangen waren. Der Ausbruch des Erbes der Elfen hatte einige seiner Kräfte wieder befreit, auch wenn Luc sie erst wieder entdecken musste. 

Luc sprintete über die Dächer. Er wollte keine Zeit verlieren. Wenig später erreichte er wieder den Platz. Elena und Elias standen beide in der Mitte des Platzes und schienen sich auszuruhen.

Der Platz selbst war übersät mit Leichen verschiedenster Monster, jedoch waren zum Glück keine Höllenhunde dabei. 

"Geht es dir gut?", wollte Elena mit besorgter Stimme wissen, als sie Lucs Verband und seine verbrannten Klamotten sah. 

"Keine Sorge. Mir geht's gut. Hatte nur ein kleines Missverständnis mit ein paar Höllenhunden um die Eigentümerrechte der Tafel."

Luc gab Elena den letzten Teil der Tafel. Wie er schon gedacht hatte, waren auch Elena und Elias erfolgreich bei ihrer Suche gewesen. 

Mit nun der vollständig zusammengebauten Tafel konnten sie auch den Zweiten Teil des Gedichtes lesen.

"Auf uralter Tafel, ein Lied voll Licht,

Von Helden, die tanzen im Morgengesicht.

Keine Lücken, keine Schatten verweil'n,

Nur den Glanz des Mutes wird man erzähl'n.

Die Tafel erzählt von tapferem Streit,

Von Siegen, die strahlen im Sonnenkreis.

Kein Ungeheuer, kein finstrer Ort,

Nur Triumph und Freude, kein Todeshort.

In der Helden Hand das Schwert so klar,

Gefahr besiegt, als wäre sie nie da.

Die Sonne geht auf, ein neuer Tag beginnt,

Die Helden siegen, der Lobgesang erklingt.

Das Ende der Reise, ein strahlendes Licht,

Nicht im Dunkel verschwinden die Helden, ihr Gesicht.

Ihre Namen hallen in Ewigkeit fort,

Wie Sterne am Himmel, ein leuchtender Hort."

Bevor sich die drei überhaupt Gedanken zu dem zweiten Gedicht machen konnten, fingen die Tafeln beide an, schwach zu leuchten. Es schien, als würde sich das Mondlicht in ihnen sammeln. Mit einem lauten Rumpeln verschwanden die Tafeln im Boden und inmitten des schwachen Lichts tauchten zwei Gestalten auf.

"Wie wurden befreit, Bruder."

"Dreihundert Jahre ist es her, Bruder."

"Schon lange habe ich nicht mehr das Mondlicht im Gesicht gespürt und den Wind in meinen Haaren. Bruder." 

"So fühlt sich also Freiheit an. Bruder."

"Wir sind nicht allein. Ich spüre das Licht."

"Ich sehe es, sie stören die Dunkelheit."