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Kapitel 17: Weitere Gildenmitglieder

Während sie an der Bar saßen, erfuhr Luc von Elena ein wenig über die Geschichte der Gilde. Luc war sehr daran interessiert, da er nebenbei auch einige Fakten über die vergangenen zwei Jahre erfuhr.

In der Zeit wo er nicht auf der Erde war, gab es einige heftige Schlachten gegen Monster. Viele Menschen hatten es schwer, sich mit der neuen Realität anzufreunden. Auch die Kriege unter den Menschen hatten es nicht leichter gemacht. 

Sowohl Elena, als auch Elias, Lyria und Nicolas hatten wohl sehr zeitig durch verschiedene Umstände ihre Kräfte erhalten und diese zur Verteidigung ihrer Heimat und Umgebung genutzt. Bei einigen Schlachten sind sie so erfolgreich rausgegangen, dass sie danach Spitznamen erhalten hatten und als Helden der Menschheit angesehen wurden.

Dieser Status brachte einige Privilegien einher. Beim Ersten Rat der Menschen, einer Zusammenkunft von Vertreter verschiedener Regionen, wurde einheitlich beschlossen, dass Menschen, welche den Status Helden der Menschheit erlangt hatten, das Recht bekommen sollten, auf Regierungsähnlicher Ebene zu handeln. 

Im ehemaligen Europäischen Gebiet bedeutete dies, dass die fünf originalen Gilden der ersten Helden bald die heute bekannte Gildenvereinigung gründeten. Allerdings nutzen sie diese Situation und Macht aus, um ihre eigene Stellung gegenüber anderen Helden zu festigen.

Bei einer Versammlung der Helden Europas wurde eine Ankündigung gemacht, dass die anderen Helden sich der Vereinigung unterzuordnen hätten und damit Teile ihrer Rechte abgeben sollten. Viele der neueren Helden waren einverstanden und gründeten kurzer Hand Gilden unter der Leitung der Vereinigung.

Die vier bereits genannten Helden sahen dies nicht ein. Sie wollten nicht in die Machenschaften der großen Gilden geraten und erst Recht nicht unter deren Befehl stehen. So beschlossen sie während der Versammlung, eine eigene unabhängige Gilde zu gründen. Auch wenn die großen Gilden nicht damit einverstanden waren, konnten sie dagegen nichts tun.

So entstand die Gilde Herz der Helden. Nach der Gründung sind sie mit der Gildenvereinigung einen Vertrag eingegangen, dass sie auf Bitten der Vereinigung bei Fällen, die der gesamten Menschheit schaden würden, zur Hilfe kommen würden. 

Trotz des Vertrages und der eigentlich friedlichen Situation zwischen der Gilde und der Vereinigung, konnte die Gildenvereinigung wohl nie richtig akzeptieren, dass es eine Gruppe von Helden und deren Anhänger gab, welche sie nicht kontrollieren konnten. 

Am Ende ihrer Erzählungen ergänzte Elena noch:

"Und jetzt bekommst du noch eine kleine Tour durch unsere Hallen."

Luc wollte bereits aufstehen, da er erwartete, jetzt herumgeführt zu werden. Doch Elena legte ihren Zeigefinger auf seine Stirn und murmelte etwas. Im Anschluss wurde Luc aus seinem Körper gerissen. Eine bessere Erklärung für das Phänomen fiel ihm nicht ein.

Erst sah er sich selbst, wie er mit den anderen an der Bar saß, und im Anschluss flog er hoch im Himmel. 

Und dann erkannte er es. Die Gildenhalle war auf einer fliegenden Insel gebaut. Einer riesigen, fliegende Insel. Was sie in der Luft hielt, war nicht zu erkennen. 

Die Gildenhalle selber war innerhalb von Ruinen einer anderen Zivilisation gebaut. Viele der noch bestehenden Strukturen wurden genutzt, um neue Gebäude zu bauen. Das seltsamste jedoch waren die verschiedenen Biom, die es auf der Insel gab. Die Gildenhalle und die meisten anderen Gebäude standen in einem eher milden Biom. Es bestand zu großen Teilen aus Wiesen und einfachen Wäldern.

Doch es gab auch Teile eines Ozeans. Dass es nicht nur ein See war, konnte Luc an den Tieren innerhalb des Wasserbioms erkennen. Im Wasser tummelten sich Delfine, Wale und andere Wasserbewohner, die Luc noch nie gesehen hatte. 

Auch eine Wüste gab es mit verschiedenen Ruinen, Hügeln und Bergen. Jedoch das Bio, welches Luc am meisten begeisterte, aus einem Wald. Es war allerdings kein normaler Wald. Der Wald bestand aus riesigen Bäumen und eine dichten Wald. Dieser Wald erinnerte ihn stark an seine Zeit in der anderen Welt. An seine Zeit bei den Elfen.

Er wollte sich gerade weiter umsehen, als ein Drache durch ihn flog. Der Schock brachte ihn zurück in seinen Körper. Bevor ein Wort zu den anderen sagen konnte, gab es vor der Halle einen lauten Knall und lautes Gefluche.

"Da wird wohl eines der Teams von ihrer Mission zurückgekommen sein.", kam es von Lyria.

Es rumpelte erneut und die beiden großen Türflügel flogen auf. Ein riesiger Drachenkopf lag im Türrahmen. Den Rest des Drachen konnte man nicht sehen, da er sich außerhalb des Gebäudes befand. 

Auf beiden Seiten des Drachenkopfes zwängten sich Personen durch. Der eine war ein Mann in Lucs Alter mit blonden kurzen Haaren und einem Speer auf dem Rücken. An seinem Gürtel konnte Luc noch einen Dolch erkennen. Auf der anderen Seite befand sich eine Frau mit langen braunen Haaren.

Sie trug ein Luc unbekanntes Gewand und war mit einem Katana bewaffnet. Später erfuhr Luc, dass es sich bei dem Gewand um ein Hanfu handelte, ein chinesisches Gewand. Oft getragen von Schwertkämpfern. 

"Ich hatte dir doch gesagt, dass wir lieber das Auto hätten nehmen sollen. Oma Gertrud ist nicht mehr die Jüngste und ihre Flugkünste waren auch schon mal besser.", meinte die Frau an den Mann gerichtet. 

Der Drache schien die Worte zu verstehen. Denn er versuchte seinen Kopf in die Richtung der Frau zu drehen, doch es klappte nicht wirklich. 

"Wir sind doch wieder hier. Also passt doch alles.", meinte der Mann mit einem Grinsen im Gesicht. Gerichtet an den Drachen, welcher gerade versuchte ebenfalls die Halle zu betreten sagte er:

"Gertrud, du hast schon wieder vergessen, dich zurück zu verwandeln. In der Form passt du nicht durch die Tür."

Luc beobachtete das kuriose Spektakel nur. Der Drache fing tatsächlich an, kleiner zu werden und seine Form zu ändern. Luc konnte schwören, dass er zwischendurch eine Wildkatze sehen konnte. Aber letzten Endes kam eine alte Frau zum Vorschein.

Diese betrat die Halle und ließ sich stöhnend auf eine der ersten Bänke nieder und meinte letzten Endes zu der Frau.:

"Wer ist hier alt. Ich bin noch fit wie ein Turnschuh und jetzt bring mir meinen Grießbrei und meine Tabletten, Aiko."

Elena stand auf und begrüßte die Ankömmlinge. Auch Nicolas und Lyria gesellten sich zu ihnen. 

Luc der nach wie vor alles beobachtete, hatte nur einen Gedanken:

'Ich glaube, hier werde ich mich wohlfühlen."

Er stand ebenfalls auf, um sich den anderen drei vorzustellen.