webnovel

Mondgöttin

Roland erzählte mir von der Mondgöttin, weil er wollte, dass ich quasi seine Rasse besser verstehe. Und soweit ich es verstand gab die Mondgöttin jeden seinen Wolf. Aber warum mir nicht? War ich ihr so zuwider? Roland erzählte mir, dass er ein paar Mal auch von ihr schon geträumt hatte. Er beschrieb sie schlank, lange silberne Haare, weiße Haut und schimmernde blaue Augen. Aber das Auffallende war ihre Aura meinte er. Ich lachte kurz, und meinte, dass ich da ja eifersüchtig werden könnte so wie er über sie spricht. Er rollte mit den Augen. „Liebes?" „Hm?" „In weniger als einer Woche ist wieder Vollmond." „Ja, ich weiß." Es stand der monatliche Rudellauf an. Ohne Wolf kam mir das sinnfrei vor. An dem Abend bat ich Roland die Vorhänge nicht zuzumachen. Der Mond schien herein, und ich schlummerte im Mondlicht ein.

Vielleicht hatte ich zu viel von der Mondgöttin gehört. Aber ich träumte nun von ihr. Und sie war wie in Rolands Beschreibung. Sie stand an einem See, wo der volle Mond drauf schien. Das Mondlicht glitzerte auf dem See und in ihren silbernen Haaren.

Sie drehte sich um, und schaute mich traurig an. „Sybille" sprach sie „dein Wolf liegt tief in den Trümmern deiner Seele begraben. Wenn du anfängst zu heilen innerlich, kommt deine Wölfin zum Vorschein." „Ich will und brauche sie so dringend. Und ich will sie kennenlernen. Kannst du ihr und mir nicht helfen?" „Deine Seele kannst nur du heilen. Lasse die Schmerzen der Vergangenheit los, vertraue auf deinen Gefährten, dann wird alles wieder gut." „Aber Mondgöttin…" wollte ich erwidern, aber da verblasste der Traum, und ich wachte tränenüberströmt auf. Denn ich hatte wohl doch einen Wolf!