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Kapitel 16

Ich öffnete die Doppeltür und sah einen großen Flur. Vorsichtig und leise ging ich nach rechts. Ich hoffte, dass ich nicht erwischt werden würde. Aber jeder Schritt war immer noch schwer wie Blei, und ich konnte vor Erschöpfung nach wenigen Minuten nicht weiter. Ich versteckte mich in einer Nische, und hoffte, dass ich unentdeckt bleiben würde. Da spürte ich die Gänsehaut. Ich dachte die wäre nach der Akzeptanz verschwunden, aber anscheinend kam sie nach längerer Abwesenheit zumindest kurz wieder. „Julia!" rief er durch den Flur. Da blieb er vor der Nische stehen, und schaute auf mich herab. „Was machst du hier?" fragte er mich. Ich schaute ihn sauer an. „Laufe nicht herum, meine Schöne. Komm, lass mich dich tragen. Du musst was essen." Essen klang gut. „Ok." antwortete ich. Sauer oder nicht, mein Magen brauchte wirklich dringend was.

Er brachte mich in ein Esszimmer. Dort stand bereits Essen. Nichts großartiges. Eher ein kleiner Brunch mit einigen Sandwiches. Ich nahm mir eines, und hätte fast gestöhnt. „Schmeckt es dir?" fragte er grinsend, als wüsste er, dass ich mir kaum ein Stöhnen enthalten konnte. Ich nickte stumm, und genoss lieber das Sandwich. Als ich es auf hatte, fragte ich: „Was hattest du da drauf geschmiert?" Denn das Fleisch mit der Remoulade war der Hammer. „Es war gekochtes Truthahnfleisch, Kräuterremoulade, Käse, Tomate und Gurke." erklärte er. „Sind die anderen ebenso belegt?" „Das sind sie. Lass es dir schmecken." sagte er lächelnd. Dies ließ ich mir nicht zweimal sagen, und nahm gleich ein zweites. Aber nach dem war ich auch satt, und meine Priorität wieder zu gehen stieg erheblich. „Ich sollte gehen." sagte ich. „Nein, wirst du nicht." antwortete er prompt. „Doch, ich werde gehen." erwiderte ich. Er kam näher. Ich ging soweit zurück bis ich die Wand im Rücken spürte. „Nein, du wirst nicht gehen, denn du bist nun müde." Ich schüttelte den Kopf, aber spürte schon die Müdigkeit. Was zum Teufel? War was im Essen etwa drin? „Aber… ich… muss… gehen." versuchte ich noch ein letztes Mal. „Scht, schlaf jetzt." hörte ich nur noch, als mir die Augen zufielen, und ich im stehen einschlief.