Mit dem Stab des Lichts in ihrer Hand setzten Eryon und Lyra ihren Weg fort. Die Energie des Stabs durchströmte sie und verlieh ihnen neue Kraft und Hoffnung. Doch sie wussten, dass ihre Reise noch lange nicht zu Ende war. Die Dunkelheit, die die Schattenlande durchdrang, war mächtig und würde nicht ohne weiteres weichen.
„Unser nächstes Ziel sollte das Schloss der Nacht sein," sagte Eryon, während sie durch die dichten Wälder wanderten. „Dort soll ein weiterer Dämon residieren, der die Dunkelheit über dieses Land gebracht hat."
„Wir müssen vorsichtig sein," warnte Lyra. „Die Dunkelheit um das Schloss soll noch dichter und gefährlicher sein als alles, was wir bisher erlebt haben."
Nach mehreren Tagen der Reise erreichten sie das Schloss der Nacht. Es war ein düsteres, bedrohliches Bauwerk, das auf einem felsigen Hügel thronte. Der Nebel war hier so dicht, dass sie kaum die Hand vor Augen sehen konnten. Doch der Stab des Lichts leuchtete hell und wies ihnen den Weg.
Sie näherten sich dem Schloss vorsichtig, immer wachsam auf die Gefahren, die im Nebel lauern könnten. Als sie das Tor erreichten, hörten sie plötzlich ein leises Kichern und das Geräusch von Schritten, die sich ihnen näherten.
„Wer da?" rief Eryon und hob den Stab, bereit, sich zu verteidigen.
Aus dem Nebel trat eine Gestalt, die ihnen bekannt vorkam. Es war der alte Mann aus dem Dorf, der ihnen von den Artefakten erzählt hatte.
„Ihr habt es weit geschafft," sagte der alte Mann mit einem schiefen Grinsen. „Aber hier endet eure Reise."
„Was meinst du?" fragte Lyra misstrauisch. „Warum bist du hier?"
Der alte Mann lachte und seine Gestalt begann sich zu verändern. Er wuchs in die Höhe, seine Gesichtszüge verzerrten sich und seine Augen glühten rot. Es war ein Dämon, der sich als Mensch verkleidet hatte.
„Ihr Narren!" rief der Dämon. „Ihr habt mir den Stab des Lichts gebracht, genau wie ich es geplant hatte. Jetzt werde ich seine Macht nutzen, um die Dunkelheit über die gesamte Welt zu bringen."
Eryon und Lyra waren sprachlos vor Entsetzen. Sie hatten dem Dämon unwissentlich geholfen, seine Macht zu vergrößern. Der Dämon lachte triumphierend und streckte seine Hand nach dem Stab aus. Doch Eryon reagierte schnell und zog Lyra zur Seite.
„Wir dürfen ihm den Stab nicht überlassen!" rief Eryon und stellte sich dem Dämon entgegen.
Ein heftiger Kampf entbrannte. Der Dämon war stark und geschickt, aber Eryon und Lyra kämpften tapfer und entschlossen. Der Stab des Lichts leuchtete hell und verlieh ihnen zusätzliche Kraft. Doch der Dämon war mächtig und nutzte seine dunklen Kräfte, um sie zurückzudrängen.
„Wir müssen zusammenarbeiten!" rief Lyra und griff den Dämon von der Seite an, während Eryon ihn frontal beschäftigte.
Mit vereinten Kräften konnten sie den Dämon schließlich überwältigen. Eryon stieß den Stab des Lichts in das Herz des Dämons und ein blendendes Licht erfüllte die Luft. Der Dämon schrie auf und zerfiel zu Asche.Atemlos und erschöpft standen Eryon und Lyra inmitten der Überreste des Dämons. Sie hatten gesiegt, aber der Verrat hatte sie tief erschüttert.
„Wir dürfen niemandem mehr trauen," sagte Eryon entschlossen. „Von nun an sind wir auf uns allein gestellt."
Lyra nickte. „Wir müssen vorsichtig sein. Die Dunkelheit hat viele Gesichter."
Sie setzten ihren Weg fort, noch entschlossener als zuvor. Sie wussten, dass die Dunkelheit sie weiterhin verfolgen würde, aber sie waren bereit, jede Herausforderung anzunehmen. Gemeinsam würden sie die Schattenlande durchqueren und die Dunkelheit ein für alle Mal vertreiben.