webnovel

Chapter 2 (German)

Ich tätigte kleine Aufgaben, die für mein Alter nicht schwer waren, aber meine Mutter entlasten sollten.

Ich arbeitete viel auf dem Acker.

Ich lieferte unsere Ernte, ich kümmerte mich um Besorgungen und das meistens in Kooperation mit anderen Familien, da wir keine Läden im Dorf hatten.

Deshalb kannte mich nach einiger Zeit fast das ganze Dorf.

Sie grüßten mich, wenn sie mich sahen und ich grüßte zurück.

Ich dachte, dass es nicht noch besser werden kann.

Nicht nur das ich meine Mutter entlasten konnte, sondern ich habe auch viele neue Leute kennenlernen können.

Der Haken lag nur daran, dass meine Mutter nach einiger Zeit schlechter aussah als vorher.

Ich verstand nicht wieso, aber statt nachzufragen oder darüber nach zudenken, hatte ich mich entschieden noch mehr zu tun.

Ich trainierte heimlich und arbeitete länger am Acker und half mehr als sonst Zuhause.

Das machte mich nicht nur körperlich, sondern auch mental ziemlich fertig.

Deshalb gehe ich immer, wenn ich Zeit habe, zum riesigen Baum.

Auch genannt "Baum des Lebens".

Es ist ein riesiger Baum, der wohl schon seit Anbeginn der Zeit existieren soll und ist so groß, dass man nicht mal die Blätter sehen kann.

Es gibt ein Märchen, welches behauptet, dass die Sterne, die man abends im Himmel sieht, Lichter von Menschen sind, die oben auf dem Baum leben und diese Lichter durch die Blüten scheinen.

Aber wie gesagt, es ist nur ein Märchen.

Trotzdem mag ich diesen Baum sehr, da meine Mutter uns immer erzählt, dass mein Vater immer hier hinkam.

Wenn ich also mal Ruhe brauche oder über etwas nachdenken muss, komme ich hierher, da es ein Ort ist, welches mit meinem Vater in Verbindung steht.

Ich weiß zwar nicht, was mein Vater gerade macht oder wo er ist, aber meine Mutter erzählt immer nur Gutes über ihn.

Meine Mutter sagt uns immer wieder, falls sie sterben sollte, dann sollen wir uns auf den Weg nach Luceli machen, da unser Vater sich eventuell dort aufhält.

Jedoch kann man da nicht als Kind hin, weshalb meine Mutter mit uns hier im Dorf bleibt.

Jeder von uns wollte unseren Vater sehen und kennenlernen, da sich keiner an ihn erinnern kann, aber unsere erste Priorität ist unsere Mutter.

Doch ihr ging es in letzter Zeit immer schlechter.

Es ist ungefähr 1 Jahr vergangen, seitdem ich die Erlaubnis bekommen habe zu arbeiten und die Lage meiner Mutter hat sich drastisch verschlechtert, statt sich drastisch zu verbessern.

Meine Mutter wurde so krank, dass sie nicht mehr aufstehen konnte und verbrachte jeden Tag nur noch Zuhause im Bett.

Sie wollte immer wieder etwas tun, sei es noch so wenig, aber ich erlaubte ihr es nicht.

Durch diese unerwünschte Situation, verbrachte ich meinen Alltag damit, alle Aufgaben meiner Mutter zu übernehmen.

Auch wenn es etwas dauerte, lernte ich bisschen zu kochen, was aber auch nicht das leckerste war, ich habe den kompletten Haushalt übernommen, um den Acker habe ich mich auch gekümmert und natürlich auch um meine Mutter und Geschwister.

Ich wurde zu einem Mann für alles.

Egal wie erschöpft ich war, in der Gegenwart meiner Familie, habe ich immer das breiteste Lächeln gehabt, um ihnen keine Sorgen zu bereiten.

( 6 Jahre später )

Ich war mittlerweile 16 Jahre alt und in den letzten Jahren, haben wir uns gut gehalten.

Meiner Mutter hat sich auch gut gehalten, ist jedoch ein weniger schwächer geworden, als in den Vorjahren.

Meine Geschwister sind älter geworden und ich war fleißig am arbeiten.

Ich merkte schnell, dass ich stärker als alle anderen im Dorf war und das mit 16 Jahren.

Ich konnte das 5 - Fache von meinem Gewicht heben und ich war nur Knochen und Muskeln und wog nur 52 kg.

Mann muss auch sagen, das ich nie ordentlich am Essen war, damit meine Familie immer genug hatte und sie nicht hungern mussten, weshalb es noch faszinierender war, dass ich so eine Kraft besaß.

Diese Kraft nutzte ich, um den Leuten zu helfen und somit mehr zu verdienen, um meine Familie zu ernähren.

Das Einzige woran ich denken konnte, war das Geld verdienen, weil dadurch alles einfacher und besser werden würde.

Zumindest dachte ich das.

Eines Tages waren meine Mutter und ich alleine und meine Geschwister bei einem alten bekannten meiner Mutter.

Er hieß Grim und meine Mutter kannte ihn schon seit ihrer Kindheit.

Grim kannte sogar meinen Vater, aber abgesehen von der Arbeit, habe ich mit den Leuten aus dem Dorf nichts zu tun, weshalb ich mit Grim fast nie rede.

Es gab auch nicht viel zum Reden, da er ein sehr alter Mann war.

Man könnte sagen, dass er nur auf seinen Todestag wartet.

Ich wünsche niemanden etwas Schlechtes, aber seit paar Jahren, momentan und auch zukünftig ist meine höchste Priorität meine Familie.

Als meine Geschwister bei Grim waren, war ich mit meiner Mutter alleine und sie bat mich Wasser holen zu gehen.

Da unser Wasser zu Hause leer war, machte ich mich auf den Weg um etwas Wasser vom Brunnen zu holen.

Auf dem Weg dorthin, sah ich, dass an unserem kleinen Hafen ein unüblich großes Schiff stand.

Ich dachte mir nichts dabei und holte das Wasser und ging auf direktem Weg nach Hause.

Genau als ich dachte, alles läuft gut, kam der schicksalhafte Tag, an dem sich mein Leben für immer geändert hat.

Ungefähr 500 Meter von unserem Haus entfernt, sah ich wie unsere Tür zerstört wurde und ich ließ den Wasserkanister fallen und lief nach Hause.

Zu Hause angekommen, sah ich drei unbekannte Männer, die meine Mutter am Hals packend hochhielten.