Ich konnte in einer Broschüre was über Busreisen finden. Nachdem ich mir es durchgelesen hatte, war es zumindest ein Versuch wert. So dachte ich, aber Amaneus hatte mich schon viel zu sehr in seinen Bann gezogen. Ich merkte dies beim Essen und Schlafen, aber auch wenn ich kurz zu ihm kommen sollte, gehorchte mein Körper, während mein Geist dann immer abwesend war. Und der Punkt könnte meinen Plan zum scheitern bringen. Diese Gehorsamkeit, die ich quasi erlernte zum Tausch des wiederkehrenden Alptraums. Ich hoffte einfach nun Ruhe zu haben. Aber ich wollte auch Freiheit. Und egal wie Amaneus es nett verpackte. Ich fühlte mich als Gefährtin gefangen.
Eine Woche später hatte ich mir einen Plan ausgearbeitet. Buslinien waren herausgesucht, und auch Bargeld hatte ich genug dabei. Ich wusste, dass er Beziehungen hatte. Oft saß ich geistesabwesend auf seinem Schoß. Oder ich tat zumindest so. Denn so konnte ich die Informationen besser erhalten. Ich wusste nicht, ob er spüren konnte, dass es mir besser ging als ich vorspielte, aber war mir quasi gleichgültig. Nur wegkommen war wichtig. Bargeld hatte ich kurzentschlossen mir aus der Geldkassette genommen.
Ich wollte nicht, dass er mich durch seine Kreditkarte oder ec-Karte schnell fand. Wohin ich nun fuhr sollte das Schicksal entscheiden.
„Amaneus, Ich gehe im Ort etwas shoppen." sagte ich zu ihm. Ich brauchte ja ein Zeitpolster. „Nach was denn?" fragte er, aber schaute nicht hoch. „Armbanduhr." antwortete ich. Nun schaute er hoch. „Ok, viel Spaß." sagte er, wobei seine Augen schnell die Farbe wechselte auf schwarz. Ich ging hinaus, und bog Richtung Innenstadt ab. Als ich zum Rudelhaus schaute, sah ich, wie er mich aus seinem Büro beobachtete. Ich lächelte, und winkte. Auf Nimmerwiedersehen, Amaneus!