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Erneute Qual

Als ich mich endlich wieder einigermaßen gefasst habe, gehe ich aus Elias Zimmer und wieder an die Arbeit. Ganz vorsichtig schaue ich zu der Stelle, wo ich meinen Wischer fallen habe lassen und Ludwig ohnmächtig geworden ist, doch Gottseidank ist er nicht mehr da. Gerade als ich mit den Böden fertig bin und die Teppiche wieder hingelegt habe - die mir ein gewisser Elias schon bis vor die Eingangstüre gebracht hat, was mich wieder lächeln lässt, denn sogar daran hat er noch gedacht - werde ich auf einmal von hinten an den Haaren gerissen und auf den Boden geworfen. „Du verhurtes kleines Dreckstück! Was fällt dir ein? Ich hab dich davor gewarnt dich von Alpha Elias fern zu halten und was machst du? Du machst dich auch noch an meinem Sohn Ludwig ran und lässt die zwei für deine armselige Jungfräulichkeit kämpfen?" schreit Luna Magret zornig und beginnt auf mich einzutreten. Ich halten schützend die Hände vor meinen Kopf und mache mich klein um meine Organe zu schützen bevor ich stammle: „Ich wollte das alles nicht, Sir Ludwig hat mich gezwungen…" „GEZWUNGEN??? Ludwig würde dich nicht einmal wollen wenn du die letzte Jungfrau auf Erden wärst! Ich habe deine Lügen satt, Lügner sowie hinterhältige Verführer gehören nicht hierher, darum kommst du wieder in den Kerker, da gehörst du sowieso hin. Dort hätte ich dich gleich verrecken lassen sollen. WACHEN - Ergreift die Omega, sie wird hiermit des Verrats angeklagt. Sie bekommt kein Essen bis ich es sage. Alles weitere klären wir in den nächsten Tagen!" Die Tritte hören auf, doch als ich das Wort „Kerker" vernehme wird mir ganz übel und die Tränen brennen mir in den Augen. „Bitte - bitte nicht in den Kerker…" flehe ich die Wachen an. Anton und Bert, so heißen die heutigen Wachen können mir gar nicht in die Augen sehen und führen mich ab, wobei sie mich stützen müssen, denn die Luna hat mir ganz schön in den Bauch getreten. Unten angekommen werde ich direkt in die mir bekannte Zelle geführt und eingesperrt. Anton flüstert noch: „Es tut uns leid" doch ich kann nicht antworten, denn es kommen wieder die Bilder von damals hoch. Ich sinke auf den Boden und weine bitterlich. Warum ich? Ich habe Ludwig nicht verführt und auch nicht K.O. geschlagen. Warum werde ich wieder eingesperrt? Ich werde hier noch verrückt!

„Hey - kleine Omega! Hör auf zu weinen, das bringt nichts. Warum um alles in der Welt bist du hier?" höre ich eine Stimme eine Zelle links von mir. Stimmt- diesmal bin ich zumindest nicht alleine. Der Schurke ist noch immer da, weil sie glauben, dass er vl noch etwas verrät. „Ich bin da, weil mich die Luna bezichtigt ihren Sohn verführt und den Alpha gegen ihn aufgehetzt zu haben" schniefe ich und ich höre ein spöttisches Lachen. „Naja, bei deinem Aussehen, verstehe ich, warum sich alle an dich ranschmeißen… aber dafür gleich in den Kerker ist schon ein bisschen hart - ich glaub die Luna hasst dich!" „Ja, das tut sie" flüstere ich und lehne mich an die nächste Wand. „Wie heißt du?" fragt er mich. „Rebecca. Und du?" „Peter. Oder der schwarze Peter" das bringt mich zum Lächeln. Schwarzer Peter haben wir früher oft gespielt. „Ist denn dein Wolf schwarz?" „Nicht ganz, am Bauch ist er weiß, trotzdem mag ich den Namen." Wir reden noch ein bisschen und meine Panik nimmt immer mehr ab. Diesmal bin ich auch nicht mit silberne Ketten gefesselt, ich hoffe das bleibt so. Am Abend bringen sie von der Küche noch einen Rest Brot und Milch und die Wachen geben es dem Schurken. Mein Magen knurrt, mein letztes Essen war ein Apfel und ein Brötchen zum Frühstück. Peter scheint dies zu hören und fragt: „Bekommst du nichts zu essen?" „Nein, die Luna hat das als eine weitere Strafe angeordnet!" „So eine blöde Schlampe! Und sowas nennt sich Luna? Warum bist du nur in diesem Rudel geblieben? Da gehts uns als Schurken hundertmal besser!" Wo er recht hat, hat er recht. Ich habe schon oft überlegt wegzugehen oder in einem anderen Rudel um Zuflucht zu bitten. Doch alle haben mir gesagt, dass eine Omega das unterste Glied im Rudel ist und nur zum Putzen gebraucht wird und das kann ich hier ebenso machen und ich bin weiterhin in der Nähe vom Waisenhaus wo ich meine Schützlinge öfters sehen kann. „Ich warte noch immer auf meinen Gefährten. Vl kann er mich in sein Rudel mitnehmen und ich komme hier weg. Aber alleine traue ich mich nicht zu gehen" gestehe ich leise und Peter seufzt neben mir. Ich seufze ebenfalls. Vielleicht kommt mein Gefährte nie oder er ist schon gestorben. Weiters frage ich mich, ob Elias schon heil nach Hause gekommen ist und ihm meine Abwesenheit morgen auffallen wird. Wahrscheinlich nicht, morgen serviert einfach jemand anderes das Frühstück und er ist sicher mit wichtigen Alpha Angelegenheiten beschäftigt. Nach einiger Zeit ist es ruhig, die Wachen ruhen und wir hängen auch unseren Gedanken nach. Auf einmal höre ich von nebenan ein „psssst - komm ganz links zum Gitter und strecke deine Hand durch." Ich zögere - Peter wirkt zwar ganz nett, aber ich möchte meine Hand doch heil behalten. „Beeil dich, jetzt schauen die Wachen gerade nicht!" Was habe ich zu verlieren, denke ich und mache was er sagt. Ich erschrecke kurz, als er meine Hand berührt und in meine etwas legt. Ich ziehe meine Hand zurück und schaue, was es ist. Ein Stück Brot. Schnell gehe ich wieder ein paar Schritte in die Zelle um nicht entdeckt zu werden und verstecke es in der Tasche meines Kleides. „Peter - das gehört dir. Das kann ich nicht annehmen" flüstere ich leise. „Iss es schnell! Du hast mir oft das Essen gebracht und noch zusätzlich was dazugelegt. Sieh es als Dankeschön von mir!" Zum zweiten Mal muss ich heute weinen und esse schnell das Brot, bevor ich verhungere. Es tut gut etwas im Magen zu haben. Ich flüstere nochmal „Danke Peter" und setze mich in eine Ecke auf ein Strohbett, wo ich nach diesem ereignisreichen, energieraubenden Tag schnell einschlafe.

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