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Gefangen

Ich kam in einer Kerkerzelle zu mir. Zumindest hatte ich mir so eine immer vorgestellt. Kein Bett, Fenster mit dicken Gitterstäben, ein Eimer (wohl für die Notdurft) und Tür war ebenfalls aus dicken Gitterstäben. In der Luft war ein Geruch aus Urin, Kotze und Scheiße, was mich selbst zum würgen brachte.

Aber der Ort bestätigte meinen Verdacht. Gefährten (auf jeden Fall menschliche) waren nichts weiter für die Werwölfe als Huren und Sklaven, die sie in Kerker sperren können, und mit ihnen umgehen konnten, wie es ihnen gerade passte.

War ich enttäuscht? Ja und zwar sehr, da doch die Hoffnung gekeimt hatte, dass ich doch mehr für Sebastian hätte sein können. Ich hörte eine Wache, die mir durch eine Luke nun Essen gab. Halb verschimmeltes Brot war es. Ich versuchte so viel davon zu essen wie möglich ohne eine Lebensmittelvergiftung zu befürchten. Dies ging mehrere Tage so. Abends bekam ich immer etwas Wasser. War ich wirklich bei Sebastian? Vorher war er doch so nett. Zumindest glaubte das ein kleiner Teil von mir. Der größere Teil hasste ihn mehr und mehr, je länger ich hier fest saß.

Dann eines Abends kam der Doktor, der mich schon mal untersuchte, als Sebastian mich gebissen hatte.

„Haben Sie sich beruhigt?" fragte er. Ich sah ihn eiskalt an. Das waren alles Halunken und Verbrecher, und alle arbeiteten für Sebastian. „Der Alpha will Sie sehen." Ich hatte eh keine Wahl. Also folgte ich den Doktor schweigend. Hinter mir liefen noch zwei Werwölfe. Der Doktor brachte mich ans Tageslicht, und hielt dann sich links. Ich erkannte das Haus wieder. Das Haus des Alphas.