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Psychiatrische Gespräche

Sara Weber hatte es so satt. Sie war nun 25 Jahre alt, und musste sich seit Jahren von Psychiater zu Psychiater schleppen, weil sie Nacht für Nacht von einem und demselben Typen träumte. Und was sie nicht schon alles an Mitteln schlucken durfte. Von richtig heftigen Tabletten bis hin zu gewöhnlichen Tees war alles dabei. Aber keiner konnte ihr helfen. Sie war zwar in keiner Beziehung (wo immer gleich drauf rumgeritten wurde), aber auch nicht unglücklich darüber. Davon abgesehen hatte sie dank des Traums auch keinen Bock wirklich auf Männer mehr. Aber sexuell umorientieren wollte sie sich deswegen auch nicht. Momentan war Sara ganz froh nur in dem Café zu sitzen, was ein paar Straßen von ihrem Zuhause entfernt war, und nach dem nun letzten Gespräch bei dem Psychiater ein verspätetes Frühstück mit Pfannkuchen und Orangensaft zu gönnen. Hier gab es nicht nur die besten Pfannkuchen, wie Sara fand, sondern auch den besten Kuchen nachmittags. Wenn Sara mehr verdienen würde, würde sie wohl hier täglich auch essen. Sie aß genüsslich ihre Pfannkuchen auf, bezahlte diese und machte sich nun auf dem Weg ins Büro. Einen halben Tag Urlaub hatte sie sich genommen für den Arzttermin. Und wofür? Mal wieder für nichts. Sie grummelte leise vor sich hin, bevor sie das Bürogebäude betrat.