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Kapitel 61

„Kannst du mich nicht im Moment in Ruhe lassen?" fragte ich. „Nein Julia. Dann wäre der Raum hier in Trümmern. Ein Wutanfall würde genügen dafür." sagte er, und streichelte weiter die Flügel.

Ich kauerte mich zusammen soweit es ging, und umschloss die Flügel um mich herum. Mein kleines Stück Privatsphäre.

Er seufzte, und legte vorsichtig beide Flügel von meinem Körper nach hinten, und hob mein Gesicht an. Wahrscheinlich konnte er an meinem Gesicht sehen, was ich dachte. „Du bist kein Monster. Du bist eine wunderschöne Dämonin geworden. Ich muss zugeben, dass ich es nicht erwartet hatte, aber sei versichert: Ich liebe dich immer noch genauso wie vorher."

Ich war von dem Liebesgeständnis platt. Trotzdem war alles so neu gerade. Es verwirrte mich alles, und für meine Seele war das nun zuviel. Ich fiel in Ohnmacht.

„Wie kann eine Dämonin ohnmächtig werden?" hörte ich Schatten.

„Sir, sie ist neugeboren und ihre menschliche Seele lebt ja noch in ihr. Das war alles wohl zu neu für sie." erklärte ihm jemand. Er hatte jedenfalls recht, denn genauso fühlte es sich an. Zu neu.

„Es war nie meine Absicht sie in einen Dämon zu verwandeln. Glauben Sie, dass sie mich hierfür hassen wird?"

„Das weiß ich nicht, Sir. Es bleibt abzuwarten wie ihre Seele alles verarbeiten kann. Sie braucht nun Zeit."

Ich öffnete die Augen, und sah weiter entfernt beide stehen. Als sie sahen, dass ich zu mir kam, schickte Schatten ihn weg, und kam zu mir. „Julia…" fing er an. Wenn er sich entschuldigen wollte, dann konnte er es sich sparen. Ich war nun anders. „Lass es." sagte ich kalt.

„Ich wollte mich nicht entschuldigen. Zwar tut es mir leid, aber wäre wohl zu spät. Nein, was ich wollte war zu fragen, ob du Hunger hast." sagte er. Zuerst wollte ich genervt antworten, dass ich nun ein Dämon war. Doch dann traf mich ein Durst, als wäre ich komplett durch die Wüste gelaufen. „Durst. Kein Hunger." sagte ich. Er nickte, und ritzte seine Ader am Handgelenk auf. Der pure Instinkt setzte ein, und ich trank sein Blut. „So ist gut." sagte er, und als ich keinen Durst mehr hatte ließ ich ab. Seine Wunde verschloss sich wieder.

Einerseits war ich nun vollkommen mit Energie aufgepumpt. Wollte mich bewegen, und endlich auch mal fliegen, aber da ich auch trotzdem noch innerlich ich mich tot fühlte ging es eher in Richtung Schlaf. Schatten legte sich neben mich, und so schliefen wir gemeinsam ein.