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Kapitel 59

Ich hatte nicht damit gerechnet, dass sich Julia ewig an mich binden wollte. Trotzdem hatte ich natürlich darauf gehofft, und hatte alles vorbereitet. Ich hatte von niederen Dämonen Eingeweide und Organe entnehmen und kochen müssen. Hinzu kam eine nicht kleine Menge meines Blutes sowie einige Krautpflanzen, die es nur in sehr abgelegenen Teilen der Welt gab. Es stank natürlich bestialisch, als ich alles zum kochen brachte. Aber daraus wurde der Trank, der nicht nur so schlecht roch wie beim Kochen, sondern eine tiefschwarze Farbe bekommen hatte.

Ich gab Julia das Fläschchen. Misstrauisch beäugte sie es. Bei so einer unnatürlichen Farbe war es kein Wunder.

„Ich sterbe davon nicht, oder? Sieht etwas unheimlich aus." sagte sie, und schwenkte leicht das noch verschlossene Fläschchen.

„Nein, das nicht. Aber ich kann dir nicht sagen, was sonst passieren könnte. Ich hab es das erste Mal hergestellt." antwortete ich ihr wahrheitsgemäß.

Sie schluckte einmal, atmete tief ein, öffnete das Fläschchen, und meinte dann scherzhaft: „Sollte ich eine warzige Kröte werden, dann bitte mich zurück küssen." und kippte daraufhin den Inhalt des Fläschchens in ihren Mund und schluckte gleich hinunter. Die erste Reaktion war: „Bäh! Also ein Gourmetpreis erhält das nie!" und schaute mich erwartungsvoll an. „Merkst du sonst was?" fragte ich. „Nein, eigentlich alles wie immer. Ich…" sagte sie und stockte. Sie hielt sich den Bauch fest, und dann ihr Herz. „Mein Bauch tut so weh, und mein Herz schlägt mindestens doppelt so schnell wie sonst." erklärte sie mit schmerzverzerrtem Gesicht. Was sie nicht sehen konnte war, dass sie schwarze Adern nun im Gesicht bekam. Auch an den Armen und Händen. Ihre Augen rollten nun nach hinten, und sie wurde ohnmächtig.

Wie es schien hatte ich einen neuen Dämon erschaffen.