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Kapitel 35

„Du bist schuld." warf ich ihm vor. „Was?" schaute er mich verdutzt an. „Nur wegen dir…" schluchzte ich nun, weil ich an die schon fast zu harten „Therapien" dachte. Elektroschock war mit das Schlimmste gewesen.

„Nur wegen dir musste ich all das ertragen." sagte ich mit tränenüberströmten Gesicht und kauerte mich zusammen. Dabei versteckte ich mein Gesicht, und weinte. Es ging nicht anders.

Mein Schatten reagierte nicht, und wartete bis ich mich beruhigt hatte. „Wer hat dir was in den letzten Jahren angetan?" fragte er zähneknirschend. „Therapeuten." sagte ich nur. „Was?" fragte er verdutzt. „Warum warst du in Therapie?" fragte er, worauf ich wieder aufbrausend wurde. „Du bist verschwunden! Gerade als ich mein Herz dir gab sagtest du, dass ich noch nicht so weit war, und bist einfach weg gewesen!" schrie ich ihn an. „Aber du warst noch nicht bereit. Oder wolltest du ewig mit Sauerstoffgeräten hier sein?" fragte er mich. „Wäre mir lieber gewesen." antwortete ich nun. „Denn man hielt mich für verrückt. Wurde in die geschlossene Anstalt kurzzeitig gesperrt. Da fing der Horror dann an. Oft zwischen den Therapien wünschte ich mir, du würdest kommen, aber nie warst du da." weinte ich wieder. „Was waren das für Therapien?" fragte er mich. „Zu den üblichen Gesprächen Elektroschocks und mich auf ultraharte Tabletten gesetzt. Dagegen waren die Drogen letztens fast nichts." erzählte ich. Mein Schatten schaute sehr finster, und sagte: „Ich schwöre dir, dass ich mich dafür rächen werde. An jede Folter, die du ertragen musstest." sagte er wütend. Er zitterte nun vor Wut, und das erste Mal sah ich einen rötlichen Schimmer in seinen Augen.

„Schlafe jetzt. Ich kümmere mich in derzeit um die Rache an den Therapeuten." sagte er. Ich schüttelte mit dem Kopf. Er seufzte, und schaute mir direkt in die Augen. Ich spürte wie mein Geist unter seinem Blick trüb wurde. Ich fühlte mich plötzlich wie in Watte gepackt. Mir wurde warm, kuschelig war es, und als er mir nun nochmals befahl zu schlafen, tat ich dies sehr gern, schloss die Augen und sank in eine tiefe Dunkelheit.