Lilly
Der Dampf war so dicht, dass ich ihn fast berühren konnte. Er vernebelte meine Sicht, als der Strahl des heißen Wassers herunterprasselte und Tröpfchen sich an der geätzten Glastür der Dusche sammelten. Mit meiner Wange an das Glas gepresst, zeichnete ich mit meinem Finger ein trauriges Gesicht in den beschlagenen Belag, bevor ich es wegwich. So fühlte sich meine Seele an.
Ich ließ das Wasser noch heißer werden, in der Hoffnung, meine Schuldgefühle damit wegzuwaschen. Ich schrubbte so stark, dass meine Haut rot wurde. Liebesbisse und Kratzer von seinen scharfen Fängen zogen sich über meinen Oberkörper und erinnerten mich an unsere gemeinsame Zeit. Jedes Mal, wenn ich mich ausziehe, werde ich daran erinnert, bis die Spuren verblassen. Selbst dann werde ich mich immer erinnern, wenn ich seine starken Arme sehe und daran denke, wie zart sie mich gehalten haben; Muskeln, die sich wellen, und Adern, die pulsieren.
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