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Ein Zauber rauschte über Severus hinweg als er den Trainingsraum betrat. Der Zauber krachte nur Zentimeter über der Tür in die Wand. Severus hatte sich schnell geduckt und so nicht mehr gesehen, um welchen Zauber es sich handelte. Er hörte ein leises Lachen von Tom und ein Fluchen von Harry. Seitdem Tag in Gringotts waren nun sechs Tage vergangen und sie hatten vor vier Tagen angefangen mit Harry an seinen Kräften zu arbeiten, doch der Junge hatte massive Probleme, die neuen Kräfte zu kontrollieren. Er hatte das Mittelmaß noch nicht gefunden. Entweder die Zauber waren zu stark oder zu schwach. Erst gestern hatte eine gewaltige Wolke aus Patronus-Kräften den Trainingsraum erfüllt und war über Stunden nicht verschwunden. Das war noch so etwas. Harry konnte keinen gestaltlichen Patronus mehr heraufbeschwören, ob dies nun daran lag, dass dieser bisher das Sinnbild für James Potter war und er nun wusste, dass dieser nicht sein Vater war, oder daran, dass er seine Kräfte nicht kontrollieren konnte, wusste bisher niemand. Harry hatte es immer wieder versucht, aber in den vier Tagen nicht ein einziges Mal einen gestaltlichen Patronus geschafft. „Bei Merlins Bart, warum schaffe ich es nicht mal ansatzweise meine Kräfte zu kontrollieren? Das kann doch nicht so schwer sein?", Harry ließ sich auf den Boden fallen, der mit Trainingsmatten ausgelegt war, er starrte aus seiner liegenden Position einfach an die Decke. Tom hockte sich neben ihn. „Du brauchst einfach mehr Zeit.", Harry schnaufte. „Ja, das weiß ich doch alles, aber in vier Tagen mache ich nicht mal ansatzweise Fortschritte, oder empfindest du es als Fortschritt beinah von mir abgefackelt zu werden, wobei ich eigentlich nur eine kleine Pfütze mit einem einfachen Feuerzauber belegen will. Oder ist es ein Fortschritt, dass eine Wasserflasche an der Wand zerschellt, als ich sie mit einem Accio zu mir rufen will. Da sind keinerlei Fortschritte Tom. Nicht einmal ein Babyschrittchen.", Harry war frustriert. Alle meinten es gut mit ihm, aber er schaffte es einfach nicht seine Kräfte zu kanalisieren. Sie brachen aus ihm heraus wie ein Feuerwerk an Silvester. Severus trat auf die Beiden zu und ließ sich jetzt neben Harry auf die Matten gleiten. „Hast du denn schon mal versucht dich in deinen Animagus zu verwandeln? Dieser Zauber benötigt Fingerspitzengefühl, vielleicht ist dieser Zauber das beste Training für dich.", Harry sah verzweifelt aus seiner liegenden Position zu Severus hoch. „Klappt auch nicht.", murrte er nur. „Okay, nicht gut. Was ist mit ungesagten Zaubern?", Severus wollte die Hoffnung noch nicht aufgeben. „Mit meinem Expelliarmus hätte ich beinahe vorhin Rabastan den Schädel gebrochen, wenn die Wände hier nicht einem Polsterzauber unterliegen würden. Ich glaube trotzdem, dass die drei gebrochenen Rippen nicht angenehm sind.", Severus sah zu Harry. Der Junge trug schwarze Gi Hosen, sein Oberkörper war nackt. Severus stutzte. „Sag mal wo hast du denn deinen Zauberstab?", Harry sah ihn wieder an. „Den haben sie mir vor Askaban abgenommen. Ich besitze keinen mehr, schon vergessen?" „Da haben wir das Problem. Bevor du deine Zauber durch deine Hände lenkst, musst du erstmal wieder lernen deine Zauber durch einen Zauberstab zu lenken. Das ist so ziemlich das erste was ihr unbewusst in der Schule lernt. Eure Kräfte durch einen Zauberstab zu lenken. Ich denke, wenn du das beherrschst, dann sollten auch die stablosen Zauber kein Problem mehr sein.", Tom sah zu Severus. „Du könntest Recht haben. Kannst du Harry unter einen Glamour-Zauber setzen und mit ihm zu Haroldsons nach Kopenhagen apperieren? Eddy ist immer noch der beste Stabmacher der Welt.", Severus sah zu Harry, der sich nun neugierig aufgerichtet hatte. „Ja natürlich. Geh duschen und in 30 Minuten treffen wir uns in der Eingangshalle. Ich sag Rabastan Bescheid, dass er sich fertig machen soll.", Severus hatte sich erhoben. „Er hat sich drei Rippen gebrochen, schon vergessen?", fragte Harry. „Ach Quatsch, die wird sein Schatz schon lange wieder gerichtet haben, glaub mir. Als würde Regulus seinen Liebling lange leiden lassen." „Zumindest nicht in medizinischer Hinsicht.", schmunzelte Tom. Harry warf beiden nur einen grinsenden Blick zu. „Okay, ich beeile mich. Können wir es dann auch gleich noch mal in Gringotts versuchen? Vielleicht haben die Herrschaften Gründer ja nach sechs Tagen etwas mehr zu erzählen.", Severus nickte Harry zu, ehe dieser den Raum verließ. „Meinst du wirklich es liegt nur am Zauberstab?", Tom sah Severus fragend an. „Naja ein Versuch ist es wert. Er hat Recht, wir machen seit vier Tagen keinerlei Fortschritte. Mit einem Zauberstab in der Hand, würde er vielleicht das Gefühl für die Magie zurückbekommen. Was haben wir zu verlieren?", Tom nickte. „Du hast Recht. Ein Versuch ist es wert. Ich werde in der Bibliothek weiter nach Hinweisen zu der Blockade suchen. Welche Nebenwirkung sie noch hatte. Vielleicht können wir noch mehr Licht ins Dunkel bringen.", Tom und Severus verließen gemeinsam den Trainingsraum.

30 Minuten später waren Rabastan, wieder mal in seinem üblichen Kampfoutfit mit zwei Schwertern auf dem Rücken, Severus in seinen üblichen Lehrerroben und Harry bereit zum Aufbruch. Severus hatte Harry unter einen Glamourzauber gesetzt. Jeder der Harry jetzt ansah, sah einen Mann im Alter von Rabastan und Severus, der zwar so groß war wie Harry, aber kräftiger gebaut war. Derjenige sah dunkelblonde Haare und braune Augen, ein Gesicht, dass keinerlei Ähnlichkeit zu Harry Potter aufwies, außerdem würde jeder der Harry so sah, nach einer Viertelstunde vergessen, ihm begegnet zu sein. „Nun denn. Bereit zum Abmarsch?", fragte Rabastan und sah Harry grinsend an. „Du klingst als würden wir in den Krieg ziehen." „Ach Harrylein, tun wir das denn nicht? Wir ziehen in den Kampf für Mut und Ehre und zum Untergang von Dumpflidore.", Harry schüttelte nur lächelnd den Kopf. „Was hat Regulus dir gegeben, damit du keine Schmerzen mehr hast?", fragte der Jüngste in der Runde. „Nur seine unsterbliche Liebe." „Und ein wenig Amortensia, wenn man dir so zuhört.", flüsterte Severus. Er hielt den Anderen seine Hand hin. „Wir apperieren. Alle bereit?", Rabastan und Harry legten ihre Hände auf die des Tränkemeisters und so apperierten sie in eine dunkle Seitengasse. Severus zog die Kapuze seines Umhangs tiefer ins Gesicht. „Kommt der Laden von Eddy ist direkt hier um die Ecke. Versucht so wenig wie möglich Aufsehen zu erregen.", die drei huschten leise und sehr flink um die Ecke und fanden sich bereits direkt vor der Tür zu ‚Haroldsons – Exquisite Zauberstäbe seit 1631' wieder. Severus öffnete die Tür und winkte Harry hindurch. Rabastan verschloss die Tür hinter den Anderen und drehte das Schild an der Tür von ‚Geöffnet' auf ‚Geschlossen'. Er blieb an der Tür stehen und sah verstohlen nach draußen. „Willkommen bei Haroldsons, was darf ich für sie tun?", ein älterer Mann kam auf die drei neuen Kunden zu, ehe er stutzte. Severus ließ die Kapuze von seinem Kopf gleiten. „Hallo Eddy.", begrüßte er den Mann. „Sev, meine Güte, es heißt du bist tot. Verdammt gut dich zu sehen, alter Freund. Wie geht es den Anderen?", der ältere Mann trat auf Severus zu und umarme diesen freundschaftlich. Dann blickte er zu Rabastan. „Na Basti, wieder bereit um in einen Krieg zu ziehen?", Rabastan zog nur eine Augenbraue warnend nach oben. Vermutlich wegen dem Spitznamen. „Und wer bist du?", drehte der Mann sich nun zu Harry um. Er war vielleicht 50 Jahre alt, trug eine verblichene schwarze Hose und ein kariertes Flanellhemd, dessen Ärmel bis zum Ellbogen hochgekrempelt war. Er hatte hellbraunes Haar und blaue Augen, die Harry neugierig musterten. „Er ist ein Freund und braucht einen neuen Zauberstab.", antwortete Severus für Harry. Der Mann, Eddy, zog die Augenbraue hoch, sah noch mal kurz zu Severus, bevor er Harry bedeutete, etwas näher zu treten. „Darf ich davon ausgehen, dass du schon mal einen Zauberstab besessen hast?", Harry sah zu Severus. Dieser nickte. „Ja habe ich, mein Zauberstab besaß einen Zwilling. Seitdem eine Blockade bei mir gelöst wurde, stößt mich der Zwilling meines ehemaligen Zauberstabs aber ab. Meinen eigenen Zauberstab habe ich verloren.", der Mann zog scharf die Luft ein und sah zu Severus. „Es gibt auf der ganzen merlinverdammten Welt nur zwei Zauberstäbe, die als ‚Zwillinge' bezeichnet werden können. Stechpalme, 11 Zoll und im Kern eine Phönixfeder. Ich frage besser nicht weiter. Was ich nicht weiß, kann man auch nicht aus mir hinaus foltern, richtig? Also gut. Lass mal sehen. Welche Art von Blockade lag auf dir?", Harry sah wieder zu Severus und dieser trat nun näher. „Weißmagisch, hat sich an seinem Magiekern bedient. Sein Magiekern ist aber zum Großteil schwarzmagisch." „Gut, du hast deinen Zauberstab bei Olivander gekauft. Ich gehe aber an die Sache anders heran. Wir werden jetzt nach hinten gehen und du wirst dir die Bestandteile deines Zauberstabs raussuchen. Dann werden wir ihn mit Blutmagie zusammensetzen und schon hast du einen neuen Zauberstab.", Eddy lief in den hinteren Teil seines Geschäftes und bedeutete Harry und Severus ihm zu folgen. „Ähm, Blutmagie?", fragte Harry.

„Ja Blutmagie. Ein Tropfen deines Blutes wird die Materialien miteinander verbinden und sie stärken.", Eddy führte sie in einen Raum, der wie die Vorratskammer für Zaubertrankzutaten in Hogwarts aussah, nur um das zehnfache so groß. Er sah Hölzer von sicher 40 verschiedenen Bäumen und hunderte anderer Zutaten. Die Regale waren durchgängig beschriftet. ‚Drachenklaue Ungarischer Hornschwanz', ‚Drachenklaue Eisenbauch', ‚Phönixfeder', ‚Phönixasche', ‚Haar eines Einhorns', und noch vieles mehr. „Kommen sie zu mir.", Eddy stand vor den Hölzern. Harry trat zu ihm. „Lassen sie ihre Finger über das Holz gleiten. Nehmen sie sich Zeit. Sie werden wissen, welches das richtige Holz für sie ist.", Eddy trat zurück und Harry sah ihn noch mal fragend an, doch Eddy nickte nur in Richtung der Hölzer. Harry sah sich die Hölzer an und ließ bedächtig seine Finger durch die Regale gleiten. Anfangs spürte Harry nichts, doch plötzlich war es als würde sein ganzer Körper kribbeln. Er ignorierte dieses Gefühl und zog sinnbildlich erstmal weiter. In einem zweiten Rundgang, spürte er bei dem gleichen Holz wieder das Kribbeln. Er öffnete die Augen. „Gute Wahl. Die Weide. Sie steht für die Akzeptanz von Leiden, ist der Helfer um Schwierigkeiten zu überwinden. Sie steht für den Kreislauf des Lebens, der Magie, der Fruchtbarkeit und der Lebenskraft. Eine gute Wahl mein junger Freund und wenn es stimmt was ich über dich gehört habe, dann passt die Weide sehr gut zu dir. Nun, wo wir das Holz haben, benötigen wir die anderen Materialien. Sieh dich um. Es wird sein wie bei dem Holz. Zeig mir die Materialien, die nach dir rufen und ich werde sie an mich nehmen. Es kann nur eine Zutat sein, aber auch mehrere. Lass dir Zeit.", Harry schloss wieder die Augen und ließ dieses Mal seine Magie aus seinem Körper gleiten und durch den Raum streifen. Er hörte ein Seufzen von Eddy und Severus. „Wow, der Kleine besitzt eine große Kraft.", flüsterte Eddy Severus zu, dieser nickte nur und beobachtete Harry. Harry stand unbewegt in der Mitte des Raumes, als an einigen Stellen die Zutaten begannen zu vibrieren. Sie lösten sich aus den Regalen und schwebten langsam auf Harry zu. Eddy beobachtete dies fasziniert, da er dies noch nie gesehen hatte. Er hatte schon von ihnen gehört, aber sie als Mythos abgetan. Er sah zu Severus, sprach aber seinen Verdacht nicht aus. Sollte der Held von England tatsächlich eine Elementarzauberer sein? Ein Zauberer, der seine Magie aus seinem Körper fließen lassen konnte und dessen Magie sich mit der Magie in seinem Umfeld verband? Nun was er sah, schien es zu bestätigen. Er blickte wieder zu dem getarnten Jungen. Mehrere Materialien umkreisten ihn. Er sah das Haar eines Einhorns, die Schuppe eines Basilisken, die Klaue eines ungarischen Hornschwanz und die Asche eines Phönix. Vier Zutaten. Eddy riss die Augen auf. Der Junge war wirklich mächtig.

Harry ließ die Magie noch ein paar Augenblicke fließen, ehe er sie zu sich zurückrief. Dann öffnete er langsam die Augen und sah wie vier Dinge um ihn kreisten. „Kannst du die Materialien hier auf diesen Tisch schweben lassen? Ich sehe das Haar eines Einhorns. Ein Einhorn steht für Reinheit. Die Schuppe eines Basilisken ist das Sinnbild für Widerstandskraft. Die Klaue eines ungarischen Hornschwanzes, dieser Drache gilt als einer der stärksten und mächtigsten der Welt und sie sind extrem gefährlich. Die Asche eines Phönix, steht für die Wiedergeburt, den Kreislauf des Lebens, was perfekt zu dem Holz der Weide passt.", Harry ließ die Materialien wie gewünscht vorsichtig auf den Tisch zu schweben. Dort lag bereits das Holz, dass er ausgesucht hatte. Harry sah Eddy dabei zu, wie er ein magisches Feld erschuf, in dem alle Materialien eingeschlossen wurden. Der Zauberstabmacher sah zu ihm hinüber. „Berühren Sie kurz, dass Schild. Sie werden einen kleinen Stich fühlen und ein Tropfen ihres Blutes wird sich damit verbinden und es rot färben. Durch ihr Blut werden die Materialien aneinander und mit dem Holz verbunden.", Harry sah fasziniert auf den Schild und tat was Eddy ihm aufgetragen hatte. Er sah wie sich das Schild blutrot färbte und sah auf seine Hand, als er diese wieder zurückgezogen hatte. Ein kleiner Punkt war zu sehen, aus dem noch etwas Blut tropfte, ehe es sich wieder verschloss. Harry blickte wieder zu dem Schild, welches immer kleiner wurde und sich dann ganz sachte in das Holz der Weide zurückzog. Ein Funkenregen explodierte und ein wunderschön geschwungener Zauberstab aus dunklem Weidenholz kam auf ihn zu geschwebt. Harry spürte einen Sog und streckte seine Finger aus. Der Stab glitt in seine Hand, und es war als würde ein langvermisstes Familienmitglied zu ihm zurückkehren. Er fühlte Glück, Erleichterung und Kraft durch seinen Körper rasen. Er seufzte auf. „Es ist als hätte ich schon immer nach ihm gesucht und nun endlich habe ich ihn gefunden. Ich kann es nicht beschreiben.", Harry sah zu Eddy und dieser lächelte ihn an. „So soll es auch sein.", Harry stutzte. „Olivander hat mir mal erklärt, dass sich der Zauberstab den Zauberer sucht, aber ich habe die Zutaten gesucht, also habe ich doch den Zauberstab gesucht und nicht umgekehrt, oder?", Eddy verzog das Gesicht. „Wie soll sich denn der Zauberstab den Zauberer suchen? Ein Mensch wird durch das geprägt, was er erlebt hat. Die Zutaten stehen für seine Eigenschaften und Stärken. Die Zutaten machen den Zauberer stärker. Ich wette, dass sie mit jeder ihrer Zutaten ein Ereignis verbindet, welches sie geformt hat. Wobei die Schuppe eines Basilisken schon sehr speziell ist, aber ich habe gehört, dass es da wohl mal eine bestimmte Begegnung gab. Nun wie dem auch sei. Ein Zauberstabmacher hilft dem Zauberer, den für sich passenden Stab zu kreieren. Das haben einige meiner Zunft vergessen und verkaufen nun Zauberstäbe von der Stange, doch dies ist nicht zu vergleichen mit der Kunst eines Zauberstabmachers. Sehen sie meine Kunst würde ich damit vergleichen, wie ihr Tränkemeister hier, einen Trank braut. Bei Olivander wird der Trank von einem Flusspferd gepanscht. Verstehen sie was ich meine?", Harry sah wieder auf seinen Zauberstab und nickte dann. „Ja ich verstehe. Mein alter Zauberstab hat sich gut angefühlt keine Frage, aber er ist nichts im Vergleich zu dem hier.", Harry blickte noch einmal auf seinen Stab, ehe er ihn in seinem Jackenärmel verschwinden ließ. Dann sah er zu Eddy und Severus. „Was schulde ich Ihnen?", Eddy zog die Augenbraue nach oben und sah Harry an. „Nun für die Ehre ihren Zauberstab zu machen, würde ich denken 10 Galleonen sind angemessen und wenn ihr Name wieder mit Ehre ausgesprochen werden darf, würde ich mich freuen, mich als denjenigen bezeichnen zu dürfen, dem sie das Vertrauen schenkten ihren Zauberstab zu kreieren. Das wird meinem Ruf weiteren Aufwind geben.", Severus räusperte sich. „Du weißt, dass er als tot gilt?" „Natürlich, aber er steht ja vor mir. So wie du. Und Zombies gibt es nur in Muggelfilmen.", grinste Eddy. Severus seufzte und sah zu Harry. Beide nickten und Severus gab Eddy dann 10 Galleonen.

Rabastan kam ins Hinterzimmer. „Leute vom Orden sind gerade auf der Straße apperiert. Wir müssen verschwinden." Sie hörten wie jemand den Laden im vorderen Bereich betrat. „Moment, ich bin gleich bei Ihnen.", rief Eddy und winkte die drei ihm zu folgen. In der hinteren Ecke etwas versteckt durch Regale befand sich ein Kamin. „Ist am Flohnetzwerk angebunden, aber nur schwer zurückzuverfolgen. Ich habe aber nie ausprobiert ob es vollkommen sicher ist. Wählt einen öffentlichen Ort und verschwindet dann dort in der Masse. Ihr seid nur Kunden gewesen und ich erinnere mich nicht euch jemals gesehen zu haben. Severus versteck schnell dieses Wissen in meinem Geist.", flüsterte Eddy. „Habe ich bereits getan.", Severus drängte die anderen beiden in den Kamin, während Eddy ihnen zunickte und in den Verkaufsraum trat. Sie hörten ihn die neuen Kunden fragen, was sie wünschten, ehe Severus Flohpulver in den Kamin warf. „Gringotts Zaubererbank, London.", sprach er und schon wurden sie durch die Kamine des Festlands zurück auf die Insel gewirbelt. Harry flog förmlich aus dem Kamin und landete auf allen vieren. „Ich hasse Flohreisen.", würgte er. Ein Lachen war zu hören. „Willkommen Harry.", Harry sah hoch und vor ihm stand Renok. Er hielt ihm die Hand hin und half Harry auf. „Ich habe mir erlaubt, die Kamine der Bank so zu verzaubern, dass ein gewisser junger Zauberer immer in dem Büro des Großkobolds landet und nicht im öffentlichen Bereich.", sagte Renok. Rabastan und Severus waren natürlich sehr elegant dem Kamin entstiegen und Harry verfluchte sie innerlich. „Wie haben sie mich erkannt. Ich stehe doch unter einem Glamourzauber?" „Kobolde sind immun gegen diesen Zauber. Wir sehen ihn zwar, aber wir sehen trotzdem was er überdeckt." „Interessant. Nun ich würde gern erneut die geheime Kammer besuchen, in der Hoffnung dieses Mal mehr antworten zu erhalten.", Renok nickte und hielt seinen drei Besuchern die Hand hin. Einen Augenblick später standen sie wieder in der großen Halle tief in den Höhlen von Gringotts. Harry blickte noch mal zu seinen Begleitern, bevor er seine Hand auf das Portal legte und erneut wie ein Geist durch das Portal in die Kammer mit den Bildern der Gründer gezogen wurde.

Die Kammer war wieder hell erleuchtet und die Gemälde hingen auch noch sichtbar an den Wänden. Als Harry die Kammer betrat kam Leben in die drei Gemälde. Rowena und Helga schienen geschlafen zu haben, wachten aber auf und zupften an ihren Kleidern herum. Godric lag auf dem mittelalterlichen Sofa und hatte seinen Kopf im Schoß von Salazar gebetet, der ihm durch die Haare strich. Als auch sie Harrys Anwesenheit bemerkten, richtete Godric sich auf und griff nach der Hand seines Mannes. „Harry, wie schön, dass du wiedergekommen bist.", begrüßte ihn Salazar. Harry nickte. „Seid ihr bereit mir Fragen zu beantworten?", Godric sah zu Salazar, ehe er sich wieder zu Harry wandte. „Es gibt Fragen, die wir dir beantworten können, andere Antworten müssen noch warten." „Wer von euch kann mir die meisten Fragen beantworten?", Harry hatte sich eine Strategie überlegt in den letzten Tagen. Er würde einfach die Gründer aus dem Spiel nehmen, die für ihn nicht ‚nützlich' waren. Dumbeldore konnte auch die Direktoren in den Gemälden schlafen schicken, warum sollte das also nicht mit den Gründern hier funktionieren. Die Gründer in den drei Gemälden sahen sich an, ehe Rowena antwortete. „Das sind Salazar und Godric.", Harry nickte, das hatte er schon vermutet. Er ließ seine Magie in den Raum fließen. „Nun Rowena und Helga, dann bitte ich euch zu schlafen. Jetzt.", Harry spürte wie sich die Magie der Gemälde der beiden Frauen versuchte zu wehren, doch seine Elementarmagie war zu stark. Er konnte derzeit zwar keine Zauber bewusst wirken, weil er keine Kontrolle hatte, aber die Elementarmagie konnte er problemlos fließen lassen. Er musste unbedingt mit Tom darüber sprechen, wie dies möglich war. Einige Augenblicke nach dem Befehl von Harry schliefen Rowena und Helga ein. Man hörte von beiden ein leichtes schmatzen und schnarchen. Godric und Salazar sahen sich das erstaunt an. Harry zog die Magie wieder zurück in seinen Körper. Nun mal sehen, was die beiden männlichen Gründer ihm zu erzählen hatten.