Sind Sie unzufrieden mit mir?

"Ich meine es buchstäblich."

Nachdem Qiao Lian dies gesagt hatte, zog sie gekonnt ihren Mantel aus und warf ihn unsanft auf den Boden: "Bitte, untersuchen Sie mich!"

Dann zog sie ihren Kittel aus und ließ ihn ebenfalls auf den Boden fallen: "Bitte, untersuchen Sie mich!"

Nachdem sie diese beiden Kleidungsstücke abgelegt hatte, blieb ihr nur noch ein Tank-Top, das sie am Oberkörper trug. Würde sie auch dieses Stück ablegen, hätte sie nur noch ihren BH an.

In diesem Augenblick trug sie eine enge Jeans, die ihre exquisiten Körperlinien und ihr zierliches Schlüsselbein zur Schau stellten. Zusammen mit ihrem kühlen und schönen Gesicht konnte Yang Lingsi nicht anders, als sie anzustarren.

Qiao Lian war wutschnaubend. Der Scham, die sie durchflutete, ließ ihren Körper leicht zittern.

Mit beiden Händen an ihrem Tank-Top klammernd blickte Qiao Lian wütend auf Shen Liangchuan und fragte: "Haben Sie genug gesehen?"

Genug?

Das ist bei Weitem nicht genug!

Diese kleine Demütigung ist nichts im Vergleich zu dem, was vor acht Jahren geschah.

Empörung, Hass, Mitleid und andere komplexe Emotionen blitzten in Shen Liangchuans dunklen Pupillen auf, während er auf dem Stuhl saß. Letztendlich führte die Kombination all dieser Gefühle zu einer dunklen Aura, die ihn umgab.

Er sollte sie hassen und ihr Leiden genießen. Doch als er die Scham und den Groll in ihren Augen sah, verspürte er nicht die geringste Freude über seine gelungene Rache. Stattdessen fühlte er sich von Frustration erfüllt.

Seine Hände griffen aus, während er seine Krawatte lockerte. Gerade als er sah, dass Qiao Lian ihr Top ausziehen wollte, rief er plötzlich: "Verschwinden Sie!"

Nachdem er das gesagt hatte, stoppte Qiao Lian ihre Bewegung, presste ihre Zähne aufeinander, und stand regungslos da, während sie Shen Liangchuan anstarrte.

Yang Lingsi ließ einen tiefen Seufzer der Erleichterung aus. Die streitsüchtige Atmosphäre im Zimmer hatte ihr die Illusion vermittelt, gerade eine Nebendarstellerin zu sein. Es wirkte, als würden der Beste Schauspieler Shen und die Reporterin gerade eine Szene alleine drehen, und sie wäre überflüssig gewesen.

Dieser Eindruck erfüllte sie mit Unruhe. Sie sagte schnell: "Heute ist Ihr Glückstag, wir werden das nicht weiter verfolgen. Verschwinden Sie!"

Aber nachdem sie das zu Qiao Lian gesagt hatte, wandte sich der beste Schauspieler Shen ihr zu und bellte: "Ich sagte, verschwinden Sie!"

Yang Lingsi war vollkommen schockiert. Bevor sie etwas sagen konnte, warf ihr Shen Liangchuan einen eiskalten Blick zu, der sie zum Schweigen brachte.

Sie warf Qiao Lian einen hasserfüllten Blick zu, stampfte mit dem Fuß auf, drehte sich um und ging.

Der Raum wurde schlagartig still.

Shen Liangchuan sah Qiao Lian an.

Sie stand trotzig und mit geradem Rücken da. Ihr gewelltes, schwarzes Haar war auf ihrem Körper verteilt, ihre Haut war blass. Der Kontrast zwischen ihrem schwarzen Haar und ihrer weißen Haut wirkte fesselnd auf das Auge.

Als der Wind vom Fenster hereinfuhr, fröstelte sie vor Kälte.

Ein Teil von Shen Liangchuans Herz wurde weicher. Doch als er die Veränderung in sich spürte, wurde ihm sofort klar, dass er seine Irritation nicht länger zurückhalten konnte.

Frustriert wandte er den Blick ab und erhob sich.

Mit seiner gut gebauten und robusten Statur überragte er Qiao Lian um einen Kopf. Das verursachte bei ihr ein starkes Gefühl der Beklemmung, als würde sie in seinem Schatten stehen.

Qiao Lian spannte sich an und fragte plötzlich: "Herr Shen, sind Sie unzufrieden mit mir?"

Seit gestern Nacht hatte Qiao Lian das Gefühl, dass ihm eine unbekannte Feindseligkeit ihr gegenüber anhaftete.

Sie hatte ursprünglich vor, es zu ignorieren. Doch nachdem er sie absichtlich bloßgestellt hatte, konnte sie nicht anders, als ihn zu konfrontieren.

Doch auf ihre Frage hin zeigte er schnell eine Präzision in seinem Ausdruck. Seine Augen waren ernst, während seine Lippen sich langsam zu einem flachen und gefährlichen Lächeln formten: "Unzufrieden?"

Ihre Beziehung war nicht so einfach wie einfache Unzufriedenheit.

Er machte Anstalten, zur Tür zu gehen, kehrte jedoch plötzlich um, ging zum Fenster und zog die Vorhänge zu, bis sie geschlossen waren.

Der gesamte Raum dunkelte ab und Qiao Lian weitete vor Schreck ihre Augen. Sie sah, wie er ihr immer näher kam. Sie spürte eine plötzliche Kälte auf ihrem Rücken und ihre Lippen erzitterten, als sie fragte: "W-Was machen Sie da?"

"Wenn ich es nicht ausprobiere, wie soll ich dann wissen, ob ich zufrieden bin?" sagte Shen Liangchuan mit dunkler Stimme.