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Kapitel 10: Erste Begegnungen

Die Druckwelle schleuderte Luc nach hinten gegen einen Baum. Er schüttelte seinen Kopf, um wieder zu Sinne zu kommen. 

Auch Dave schien es den Umständen entsprechend gut zu gehen. Seine Klamotten waren angesenkt vom Feuer, aber er selber schien keine Verletzungen zu haben.

Wütend wegen des plötzlichen Angriffes kam Dave schnaubend auf Luc zu: "Welcher Idiot feuert denn einfach Explosionspfeile in einem Wald ab."

Auch Luc war von der ganzen Sache nicht sehr begeistert, meinte aber: "Darum können wir uns später Sorgen machen. Jetzt sollten wir erstmal zurück zum Lager, die anderen warnen. Im schlimmsten Fall kämpfen sie bereits."

Ohne ein weiteres Wort von Dave abzuwarten, rannte er los. Dave hatte allerdings seine Sorge verstanden und war direkt hinter ihm. Da Luc nicht wusste, was auf ihn zukam, zog er seinen Handschuh an. In der Hoffnung, dass dieser ihm im Kampf helfen würde. 

Beide rannten durch den Wald in einer rasanten Geschwindigkeit. Bäumen und Sträuchern wurde gerade so ausgewichen. Niedrige Sträucher wurden einfach ignoriert und darüber gerannt. 

Kurz vor dem Lager hatte Luc dasselbe Gefühl wie vorhin auf der Lichtung. Als würde sich etwas mit hoher Geschwindigkeit nähern. Er griff sich den Ast über sich und schwang sich mit dem Momentum, das er hatte, hoch. 

Mit den wenigen Sekunden die er hatte, streckte er seine Hand aus und schrie:

"Stoß"

Die Druckwelle verließ seine Hand und traf den Pfeil. Dieser explodierte in der Luft und Luc konnte sich gerade so noch von dem Ast abrollen.

Sie fing sofort wieder an zu rennen. Dem ersten Pfeil folgten weitere, allerdings zu ihrem Glück ohne explosive Extras. Da sie die ganzen Zickzack zwischen den Bäumen liefen, konnten sie gut den Pfeilen ausweichen.

Am Waldrand angekommen bogen sie ab in Richtung ihres Lagers. Da sie in Eile gewesen waren, hatten sie nicht den genauen Weg wie hinzu genommen und waren etwas zu weit nach Osten abgedriftet. 

Auch aus etwas Entfernung konnten sie bereits das Aufeinanderschlagen von Schwertern hören. Zwischendurch gab es immer wieder kleinere Explosionen und Windstöße, welche Luc Elenas Magie zugeordnete. 

Mit dem Lager in Sichtweite erhöhten sie ihr Tempo. Der Pfeilhagel von hinten hatte mittlerweile wieder aufgehört, sie hatten aber nicht vergessen, dass hinter ihnen ebenfalls noch Gegner waren. 

Im Lager angekommen schnappte Dave sich sein Gewehr, welches er aufgrund der Sperrigkeit im Lager gelassen hatte. Er kletterte auf eine der umliegenden Mauern, um eine bessere Sicht auf die Situation zu bekommen.

Währenddessen rannte Luc weiter auf das Kampfgeschehen zu. Elena und Lyria hatten ihre klassische Kampfposition eingenommen. Lyria versuchte wie immer die Gegner davon abzuhalten, an Elena herzukommen, während diese die Gegner mit ihrer Magie befeuerte. 

Luc konnte erkennen, dass die beiden bereits außer Atem waren. Der Kampf zog sich bereits einige Zeit in die Länge. 

Außerhalb der Sicht der beiden erkannte Luc, dass sich zwei Gegner versuchten von hinten an Elena anschleichen. Ohne anzuhalten oder die beiden zu grüßen, stürmte Luc an Elena vorbei. Im Rennen zog er sein Schwert und sprang auf die beiden Gegner zu. 

Den ersten schleuderte er mit seiner Glyphe im Handschuh weg. Dem anderen rammte er sein Schwert in den Magen. Er zog es wieder heraus und tötete seinen Gegner mit einem weiteren sauberen Schnitt.

Anschließend wandte er sich dem ersten Gegner wieder zu. Dieser hatte sich wieder aufgerappelt und stürmte nun auf Luc zu. Ebenfalls mit gezücktem Schwert. Sie tauschten einige Schläge aus. Luc wusste, dass er seinen Kampf nicht in die Länge ziehen durfte und zurück zu den anderen musste so schnell wie möglich.

Er richtete seinen Handschuh auf die Beine des Angreifers und brachte ihn so mit dem Stoß aus dem Gleichgewicht. Bevor sich sein Gegenüber wieder fangen konnte, hob Luc sein Schwert und schnitt seinem Gegenüber die Kehle auf. 

Nachdem dieser ebenfalls umgefallen war und Luc sicher sein konnte, dass die beiden nicht wieder aufstanden, um ihnen in den Rücken zu fallen. Drehte er sich um, um den anderen zu Hilfe zu eilen. 

Lyria war zwar gezwungen, ein paar Schritte zurückzuweichen, allerdings sah die Lage deutlich besser aus als zuvor. Dank Daves Hilfe von Oben hatten sie wieder die Oberhand in diesem Kampf erlangt. 

Gemeinsam schafften sie es, die restlichen Gegner zu besiegen. Nach dem Aufräumen des Kampfschauplatzes blieb ihnen allerdings nicht viel Zeit zum Luftholen. Elias hatte sich ebenfalls wieder zu ihnen gesellt und man konnte ihm ansehen, dass auch er in einen Kampf verwickelt gewesen war. Seine Klamotten waren an einigen Stellen aufgerissen und brachten die Lederrüstung unter ihnen zum Vorschein. Auch an seinen Armen konnte man einige Schnittwunden erkennen. 

Elena stürzte sofort auf ihn zu und fing an Heilmagie auf seine Wunden zu wirken. Die anderen drei gesellten sich etwas langsamer zu ihm.

Seine Verletzungen mehr oder weniger ignorierend meinte Elias nur: "Wie ich sehe habt ihr hier auch ein wenig Spaß gehabt. Uns in der Nacht anschleichen können wir wohl verg…."

Er kam nicht dazu, den Satz zu beenden. Ein Pfeil traf ihn in der linken Schulter und brachte ihn zu Boden. Ein weiterer Pfeil schnellte auf Lyria zu. Diese konnte allerdings schnell genug reagieren und diesen mit ihrem Schild zur Seite schlagen.

In einem Zug zog Luc sein Schwert und warf es in die Richtung, aus der der erste Pfeil gekommen war. In dem Moment, wo das Schwert seine Hand verließ, beschleunigte er es mit seiner Glyphe im Handschuh. Da das Schwert eher eine kurze Klinge hat und somit relativ leicht war, wurde es so stark beschleunigt, dass es wahrscheinlich sogar einen Stein gespalten hätte.

Im selben Atemzug hatte sich Dave auf den Boden gelegt und mit seinem Gewehr in die Richtung des zweiten Pfeiles einen Schuss abgegeben. Fast synchron fielen die beiden Bogenschützen aus den Bäumen. Dem einen steckte Lucs Schwert in der Brust und der andere hatte in Loch da, wo hätte das linke Auge sein sollen. 

Sowohl Luc als auch Dave rannten kurz danach zu den beiden Leichen und überprüften, ob sich noch ein weiterer Schütze im Schutze der Bäume aufhielt. Als sie nichts fanden, gesellten sie sich wieder zurück zu den anderen.

Elias hatte sich mittlerweile den Pfeil bereits wieder aus der Schulter gezogen und Elena hatte die Wunde mit ihrer Magie versorgt. 

Stinksauer, dass er angeschossen worden war, meinte Elias nur: "Jetzt drehen wir den Spieß um. Ab jetzt werden wir die Jäger sein."