~Sicht Kira~
Nickend konnte ich meine Augen schon gar nicht mehr öffnen und ehe ich es mich versah, schlief ich auch schon ein mit dem leisen Geräusch von Yoongi im Hintergrund, der vorsichtig aufräumte.
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Heute war bereits Sonntag und Yoongi war weiterhin bei mir. Er hatte mir, so gut er konnte, geholfen und ich hatte des Öfteren auch ein paar Leute aus meiner Lesung angeschrieben, damit sie mir vielleicht helfen könnten, was sie auch nach längerem Nachfragen taten.
„Wir sollten am besten eine Pause machen..." murmelte ich, während ich noch das letzte Wort fertig schrieb und danach den Stift weglegte.
„Wie viel musst du denn noch machen?", fragte er und ich zeigte auf den Stapel Bücher, der in der Ecke des Zimmers stand und vor sich hin staubte.
„Ein Teil der Bücher habe ich schon fertiggelesen und zusammengefasst, doch habe ich noch einiges vor mir.", antwortete ich ihm daraufhin und er fuhr sich durch sein Haar.
„Das ist echt eine Qual.", kommentierte er meine Aussage und ich musste schmunzeln, während ich aufstand und die Tür meines Zimmers öffnete.
„Man gewöhnt sich dran. Jetzt möchte ich aber mal was essen.", sagte ich und Yoongi folgte mir.
In der Küche angelangt, begann ich etwas zu kochen und Yoongi beobachtete mich dabei, bis ich ihm ein Messer in die Hand drückte.
„Hilf mir mal und schneide diese Salatblätter klein.", gab ich ihm als Aufgabe, damit er nicht einfach blöd dastand.
„Oh ... ok ... gut.", willigte er ein und stellte sich vor das Schneidebrett und begann die Salatblätter zu schneiden, während ich das Fleisch in der Pfanne briet und Nudeln kochte.
Da es so leise war, holte ich mein Handy heraus und machte Musik an, damit es etwas angenehmer wäre und begann auch leise vor mich hinzusingen.
„Die Musik hört sich gut an...", sagte Yoongi, als er die Salatblätter in eine Schüssel leerte und diese neben mir hinstellte.
„Ich habe noch eine Menge Songs, die ich dir vorspielen kann. Vor allem, die von den Gruppen, die wir letztens an den Strassenwänden gesehen haben." Er nickte interessiert und ich nahm mein Handy und spielte eines der Lieder der Kpop Gruppe, die wir gesehen hatten. Zu meiner Überraschung schien ihm dies wirklich zu gefallen und er begann manchmal zu tanzen, was mich zum Lachen brachte. Somit kochten wir und machten irgendwelche Dummheiten. Nachdem wir endlich fertig waren, begannen wir zu essen.
Wir redeten dabei nicht und liessen einfach leise die Musik in der Küche weiterlaufen und als wir dann auch mit essen fertig waren, das Geschirr abgespült und in den Geschirrspüler verräumt hatten, holte ich mein Handy, stoppte die Musik und danach gingen wir zurück in mein Zimmer.
„Könnten wir sonst wieder in meine Welt gehen? Ich möchte mich versichern, dass es den Jungs gut geht und dass ich mir keine Sorgen machen muss." Sofort nickte ich, da ich dies natürlicherweise verstehen konnte, weswegen ich kurz die Haustür schloss und auch die Fenster zu machte, ehe ich dann Yoongi an der Schulter nahm und uns beide zurück in sein Universum teleportierte.
Dort angekommen war es stockdunkel und es war unglaublich ruhig.
„Jungs?" fragte ich zögernd durch den Raum und als niemand antwortete erinnerte ich mich wieder, wo wir uns befanden.
„Warte kurz.", hörte ich Yoongi neben mir sagen, doch konnte ihn in der Dunkelheit nicht erkennen. Als seine Schritte sich von mir entfernten, hörte ich wie er an etwas Hölzernes klopfte und danach mit Mühe etwas versuchte zu schieben, was er auch schaffte, denn es schien leicht gelboranges Licht in den Raum, das durch Kerzenlicht verursacht wurde.
„Komm, wir gehen zu den anderen.", sagte er. Ich folgte ihm aus dem kleinen Raum und er schob das Regal wieder zu. Als nächstes machte ich die Tür zum Wohnzimmer auf und erkannte sogleich die Jungs auf dem Boden. Sie blickten ziemlich düster zu uns rüber, doch ihr Gesichtsausdruck änderte sich sogleich.
„Ihr seid zurück!" rief Hoseok erleichtert und die Jungs standen auf.
„Was ist passiert und wo ist Taehyung?" fragte Yoongi nach. Sie wurden sofort leise und Jin begann zu erklären.
„Er wurde gefangen. I-Ich habe ihn in der Gegend gesucht, in der er sich aufgehalten hatte und habe nur noch diese Zeichnung gefunden...", erklärte dieser und überreichte Yoongi ein Blatt. Ich konnte nicht über Yoongis Schulter schauen, weswegen ich wartete, bis er es endlich mir zeigte.
„Das ist so ein komisches Ding von deiner Welt oder täusche ich mich?" fragte er nach meiner Meinung und ich blickte auf das Blatt und brauchte einige Sekunden, bis ich erstarrte und meinen Blick auf dem Blatt hatte.
„Das ist eine Zeichnung eines Telefonmasten...!", sagte ich erschrocken und konnte nicht glauben, was ich vor meinen Augen sah. Taehyung hatte tatsächlich einen Telefonmasten gezeichnet und dies musste von Suga gebaut worden sein. Niemand anders würde sowas kennen. Dieser Schwindler war tatsächlich von einem weiteren Universum, sonst würde das alles keinen Sinn ergeben. Aber woher sollten sie Strom für diese Telefonmasten haben und wo sollten sie ein Handy herhaben?
„Yoongi. Wie hast du Suga kennengelernt und wie konnte er euch so schnell überwältigen und den Thron von dir stehlen...?" Das war das erste Mal, dass ich ihn direkt nach diesem Vorfall fragte.
„Mein Vater ist durch den Spiegel zu der Welt von Suga gelangt und hat, kurz gesagt, seine Welt zerstört. In diesem Moment habe ich selbst nicht verstanden, wie er das schaffen konnte, doch war es dann auch schon zu spät, denn Suga und seine Freunde konnten es in dieses Universum schaffen und haben, durch seine Wut, meinen Vater getötet und möchten nun Rache haben. Die Jungs konnten mich retten und ich schaffte es mit wenigen Verletzungen aus dem Palast, doch hat sich Suga die Narbe an meinem Auge selbst zugefügt um sich als mich auszugeben und die Bevölkerung zu täuschen. Seitdem versuchen wir einen Weg zu finden, Suga zu übertrumpfen.", erklärte er und seufzte dabei laut.
„Was ist mit deiner Mutter? Wurde sie auch getötet...?"
„Wir sollten uns erstmal um anderes kümmern.", unterbrach mich Jimin und ich sah ihn ungläubig an.
„Ich sollte sowas wissen. Ich möchte nicht plötzlich unerwartet was mitbekommen, was alles bloss noch verwirrender macht! Weisst du, was so ein scheiss Masten bewirkt? Wenn Suga ein Handy hat, kann er damit telefonieren. Diese Tatsache ist unglaublich schwierig in diesem Zeitalter zu bauen und ich weiss nicht einmal, wie er das hinbekommt!" sagte ich aufgebracht und er wurde kleinlaut. Sie sahen mich alle bloss an und schienen sich wirklich noch mehr Sorgen zu machen, nachdem ich das gesagt hattte, weswegen ich sofort seufzte.
„Mianhae... Ich hätte nicht so ausrasten sollen... Es verwirrt mich genauso wie euch und das Taehyung nun gefangen wurde, macht die Situation auch nicht besser...", entschuldigte ich mich und strich mir über den Nacken, um mich zu beruhigen.
„Mach dir keine Vorwürfe. Sie werden Taehyung nicht töten. Sie brauchen ihn als Lockmittel.", sagte Namjoon und ich sah ihn fragend an. Er erklärte mir sofort, was er meinte. Es schienen seit einigen Tagen im Dorf sehr viele Wachen herumzugehen. Nicht nur in der Nacht, sondern auch am Tag, was den Aufenthalt im Herzen des Dorfes nicht leichter machte, sondern deutlich erschwerte. Für Taehyung war dies klar, doch trotzdem hatte er sich dazu entschieden, weiter draussen zu bleiben und sich umzusehen und Informationen zu sammeln. Suga hat dies wohl ausgenutzt und hat ihn gefangen, um sie dazuzubringen, mich auszuhändigen. Dies ist jedoch bloss ihre Vermutung. Ich hörte bei ihrer Erklärung genauestens zu und irgendwie machte die Vermutung Sinn... Er wollte mich von Anfang an umbringen, jedoch einen genauen Grund, ausser, dass ich durch den Spiegel gekommen war, gab es immer noch nicht.
„Wir müssen herausfinden, warum er Kira unbedingt haben möchte, aber an oberster Stelle steht nun Taehyung und diese Telefonmasten.", stellte Jungkook klar und wir alle stimmten ihm zu und setzten uns danach hin. Sie sahen immer noch recht müde aus, was durch ihren Schlafmangel ausgelöst war, weswegen ich ihnen riet, zu schlafen. Yoongi sagte währenddessen, dass ich mich zurück in meine Welt teleportieren sollte, doch ich verneinte dies. Er und die anderen beharrten darauf und nach einigen Minuten hin und her, willigte ich ein und verabschiedete mich. Danach teleportierte ich mich zurück und setzte mich auf mein Bett.
Ich musste mich jetzt erstmal beruhigen und schlafen gehen. Morgen gehe ich in die Uni und werde diese Woche versuchen durchzukommen und mich auf die Abschlussprüfung zu konzentrieren.
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