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Kapitel 28 Kleider machen die Frau! Ich sollte nur noch BDU tragen

Sie packten ihre Sachen, gingen einkaufen und ließen sich die Lebensmittel nach Hause liefern, dann kauften sie Kleidung für Liz. 

Wenn es nach ihr ging, reichte eine Jogginghose, eine Cargohose und ein T-Shirt und darüber ein Kapuzenpullover oder eine Lederjacke. 

Das, was sie immer trug oder getragen hatte. Aber sie bekam stattdessen anständige Zivilkleidung, die sie ihrem Alter entsprechend aussehen ließ. Neben der Sportunterwäsche mussten auch die edlen Sachen her, Liz schaute verwirrt, das letzte Mal, als sie so etwas getragen hatte, war wegen Pierre.

Dann kamen Socken, Schuhe. Sie musste 5 Taschen zum Auto schleppen. 

„ Ey warum muss ich das tragen?" beschwerte sie sich.

„ Deine Klamotten„ Mei grinste sie an. 

„ ¾ habt ihr mir aufgedrängt. „

„ Du musst auf dem neuesten Stand sein Schwester." 

„ Gut, ich trage nur noch Uniform „, murmelte sie. 

„ Nein nein nein „ Gitte drehte sich zu ihr um. „ Es reicht, dass dein Vater diese Einstellung hat."

„ Zu Hause trägt er doch auch T-Shirt und Jogginghose."

„ Ja, aber keine Anzüge oder was gerade in Mode ist."

„ Und was ist mit Gala?"

„Schön wärs und das Oberkommando, macht es ihm nach."

Gittes Handy summte, sie schaute, zog eine Augenbraue hoch und tippte eine Antwort, die direkt mit einem Stöhnen beantwortet wurde. 

„Kinder, ich muss los. „

„ Mum, hast du schon mal daran gedacht, dass es Dad ist, der dir schreibt?"

„ Ja ist das nicht niedlich von ihm."

„ Mum, was ist niedlich daran, das er euch eine Falle stellt." 

Sie grinste. 

„ Das hält die Ehe frisch."

„Ihr seid nicht verheiratet."

„ Doch. Für die Akten schon, aber wir haben auf die offizielle Zeremonie verzichtet.„ Sie hob die Hand und zeigte auf einen Ring an ihrem Finger.

„Meine Mama hat einen ähnlichen„, fügte Mei hinzu.

„Dann gehe ich jetzt. Ich will sehen, was euer Vater sich ausgedacht hat." Sie gab Liz einen Kuss auf die Wange. Mei erstarrte und sah Gitte an.

„ Ich werde Mama nicht wieder ins Bett zerren wie letztes Mal. Da kam sie mit einem dummen Grinsen nach Hause."

„ Du wirst sie erst morgen früh sehen."

„ Das will ich hoffen. Sie soll mir bei der Wohnungssuche helfen."

Gitte grinste und joggte los. 

„So. Und was machen wir jetzt? Min 2 Stunden müssen wir totschlagen."

„ 2 Stunden? „ Liz sah sie an. 

„ Naja, von hier bis nach Hause ist es ja noch ein Stück, dann das Vorspiel und so weiter. „

Sie kamen am Auto an, wo sie die Taschen einlud. 

 „ Sie haben ein Vorspiel? „

Mei sah sie an.

„Jetzt, wo du es sagst. Schon als wir klein waren, benahmen sie sich wie hungrige Wölfe."

„ Hunger? „

Mei nickte. Sie stiegen in den Wagen und fuhren die Fast-Food-Lokale ab und hielten bei einem an, das ihnen gefiel. Sie bestellten und aßen.

„Also Liz, erzähl mal. Hast du gerade einen?" 

Sie rülpste in die Faust. 

„ Nur einen flüchtigen."

Mei rollte mit den Augen. 

„ Okay. Das erste Mal, als du weg warst? „

Liz überlegte.

„Das war Pierre, er war Arzt in einem Hilfsprogramm. Er hatte diesen französischen Charme. Im Bett, naja, durchschnittlich. Der hat mich für eine Projektleiterin abserviert und mir eingeredet, ich sei ein psychisches Wrack und hätte sexuelle Probleme und Komplexe. „

Sie zündete sich eine Zigarette an und zog kräftig daran. „Naja, danach„, sie pustete ein Wölkchen aus und betrachtete die Kippe. 

„Wirds kompliziert. „

„Ppff kompliziert. Schwesterchen, ich bin mit einer Musikerin zusammen, weil ich bei den Jungs nichts finde, was mich erfüllt. Verstehst du? Die sind nicht genug. „

Liz nickte und zog an der Zigarette. 

„Nach Südamerika, ich glaube einen Monat danach. Ich hab nur getrunken und mir alles Mögliche reingezogen. Ich hab zwei perfekte gefunden„, sie sah Mei an. 

Sie ascherte auf den Teller und sah sie an.

Mei nippte am Becher, hustete.

„Zwei?"

Liz sah sie nachdenklich an. 

„ Der erste war ein Söldner, glaube ich. Keine Ahnung. Er hatte so eine ausgeglichene Art, weißt du, gepaart mit einem Bass. „

Sie schüttelte sich. 

„Er war immer unrasiert, hatte so ein kantiges Gesicht. Arme voller Tattoos, hat mich unter dem Tisch betrunken gemacht und ..."

„Und?" Mei sah sie fragend an.

Liz tippte mit der Fingerspitze an den Aschenbecher. 

„Ich hatte immer Probleme nach dem Sex, er hat mich immer genommen, als gäbe es kein Morgen mehr. Einmal hatte ich sogar Angst, schwanger zu werden."

Mei lachte. 

„Aha, und das zweite Mal? „

Liz zog an der Zigarette und sah sie an.

„Na ja, deswegen ist es kompliziert, Mei, wegen Uther. Als ich abgehauen bin, hat er mich aufgenommen, sogar bis nach Südamerika. Ich war so betrunken und habe alle Drogen genommen, die es gab. Er holte mich aus der Gasse, sorgte dafür, dass ich clean wurde und für die anderen Zwei überhaupt fähig war."

Mei sah sie an.

„Mama sagte, du warst auf dem College, das heißt, du warst die Klügste neben Sue."

„ Jop war ich, aber ich habe gelernt."

Mei sah sie schief an.

„Keine Partys?„

Liz lehnte sich zurück.

„ Nein. Das war gleich nach dem Abstinenzalter, da musste ich mir keine Gedanken machen. Wer ich bin oder wer meine Eltern sind. „

„Und was hast du gemacht?"

Sie zog an der Kippe.

„ Maschinenbau. „

„ Oh ha, Frau Ingenieurin also. "

Liz grinste.

„Ich habe es gerade so geschafft, dann habe ich mit dem Omega-Programm angefangen."

„Welcher Teil?"

Sie aschte auf den leeren Teller.

„ Stell dir vor, du fängst an und die sagen dir, dass deine vorherige militärische Ausbildung Mist war. Was, wenn du sie anschaust, auch stimmt. Dass ich schneller als meine Mama war, nur dank Omega. Du wirst gescannt, die Biodaten werden analysiert und das Training darauf abgestimmt."

„Muss ja ganz schön teuer sein.."

„ Wie ich gehört habe, wird jeder Kompanieangehörige zur normalen Grundausbildung geschickt. Da werden dann auch die Soldaten aus den Freistaaten ausgebildet. Auf normalem Niveau. „

„Dann bist du also ein Supersoldat?"

„ Nein, haben sie mir gesagt. Mir fehlt die praktische Erfahrung. Ergo nach dem Programm wieder Söldnerin. Da hatte ich mehr Freiheiten, als Omega bist du wie beim Militär. Besser als der Nordblock, schlimmer als der Hauptkader. Das sind reine Monster, deren einziger Lebensinhalt es ist, für Uther zu kämpfen, jeden Feind gnadenlos zu jagen und zu töten. „

„Und woher weißt du das?" 

Liz rieb sich den Nacken.

„ Tes hat mich auf eine Mission mit ihnen geschickt, als ich übermütig war. Ich konnte kaum mithalten. Die sind zwar nett und höflich, aber sonst die reinsten Bestien. Die sollten eine Rebellenfestung einnehmen, die eine Gegend tyrannisiert haben und alles geplündert haben, was in der Gegend war.

Sie machten den Fehler einen Konvoi der Gruppe zu überfallen. Es gibt einen Grund warum Uthers Konzern auf jedem Kontinent ist und sogar in den freien Staaten und infizierten, verseuchten Gebieten läuft. Wo der Konzern ist, ist Leben. Sie haben Verteidigungsanlagen gegen die Infizierten, sie haben oft die Anlagen erweitert, damit das Land genutzt werden kann. Es gilt die Regel, greife sie an und du stirbst."

Mei sah sie nachdenklich an.

„Klingt für mich eher nach Diktatur."

„Ja. Was den Schutz angeht, ja, aber ansonsten werden die Dinge von den Leuten vor Ort geregelt. Schau dir die Großstädte an, die es in den infizierten Gebieten gibt, das geht nur, weil die Konzerne da sind. Das wissen auch die Warlords. Sie treiben Handel. Aber diese Idioten dachten, sie wären besser. Also haben sie die Kader geschickt. Ein reines Blutbad, heute ist dort nur noch Landschaft. „

„Was meinst du mit Blutbad?"

„ So wie er sagt, Blutbad, alle wurden getötet, gejagt. Die, die Glück hatten, starben im Kugelhagel. Wer Pech hatte.„

Sie fuhr sich mit dem Finger über die Kehle.

„ Aber verstößt das nicht gegen ..."

Liz sah sie an.

„Mei, wir reden von Uther. Denen ist es scheißegal, was die Staaten denken und wollen. Von wem kriegen die die Waffen, die Medikamente, die Fahrzeuge, die Elektronik? Von ihm. 

„ Deswegen hast du also nicht angerufen?"

„ Naja, das ist mir erst vorhin klar geworden. „.

„ Warum hast du dann nicht angerufen? Ich hatte Angst vor seiner Reaktion. Verstehst du? Ich dachte er wäre enttäuscht oder wütend ... ". „

„ Papa und enttäuscht ? Liz, hast du die letzten offiziellen Fotos von ihm gesehen? Er sieht nicht so aus, wie er auf dem Sofa in der Hütte sitzt. Wen hast du jetzt angerufen? Ich meine, irgendjemand muss es doch Dad gesagt haben?"

„Ich wollte eigentlich Dads Nummer wählen, aber dann habe ich Uther angerufen. Die Finger haben von alleine gewählt. . „

„ Hhmmm .."

„ Und er hatte die Omegas dabei, nicht die Sicherheitskräfte. „

„Würde mich nicht wundern, wenn er da irgendeine Operation gemacht hat, und seine Leibwache ist ja dser Jagdkader."

„ Vielleicht, nur hat die Kapitulation die Sache für Dad vereinfacht. Ich hab gesehen wie er über sein Handy Befehle gegeben hat."

„Ja, Mum hat mir erzählt, dass sie einmal sein Handy genommen hat, weil sie nachschauen wollte. Aber„ Mei hob den Zeigefinger.

„Sie hat nix gefunden, also hat die Nord Block AI mit ihm zusammengearbeitet."

„ Naja, er hat es auch aus dem Bunker gelassen. „

Sie ulkten noch, bis sie aufstanden und zum Haus zurückgingen. Es war schon dunkel geworden und Liz stieg mit den Taschen aus dem Auto. 

„Ich hole jetzt April und Sue ab."

„ Die können doch hierher fahren ..."

„ Blödsinn, Sue hat nur eingeschränkten Zugang zum Untergrund und Jannet ist das scheißegal. „

Mit quietschenden Reifen raste sie davon und ließ Liz mit ihren Taschen allein zurück. Seufzend betrat sie das Haus. Es war still und dunkel. Sie stellte die Koffer in ihr altes Zimmer. 

Es war neutral eingerichtet. Sie war froh, nicht die Küche von früher zu sehen. Sie ging in die Küche, um zu sehen, ob die Lieferung angekommen war. Sie schlurfte durch den Flur in die Küche und sah die Umrisse ihres Vaters an der Theke lehnen, den Kopf gesenkt, sie hörte ihn atmen.

„Wenn ich störe ... ich kann auch später ..."

„Nein. Deine Mutter ist vorhin endlich eingeschlafen. Ich bin nur müde und muss erst mal durchatmen."

„ Dad.. .."

„Ja?„ Er hob den Kopf und drehte ihn zu ihr.

Sie biss sich auf die Lippe. 

„Ich habe Probleme, Dad und ich liebe dich."

Er kam auf sie zu und umarmte sie.

„Liz, du bist mein Stern und ich liebe dich und deine Schwestern und deine Mutter und deine Tanten auch. „

Sie drückte sich an ihn. „Irgendwann musste ich mich entscheiden, Liz, und ich habe beschlossen, alles zu tun, damit du und die anderen glücklich sein könnt."

Sie sah ihn fragend an.

„Sagen wir, ich habe lange mit Uther darüber gesprochen. "

„Danke." 

„ Wofür? „

„ Für alles, was du getan hast.„ 

Er strich ihr über den Kopf.

„ Meinst du, ich kann mich draußen an dich kuscheln? „

Alex lachte leise.

„ Du hast also mit Lee telefoniert. Gut, wenn wir Zeitpuffer haben, können wir das machen."

„Danke.„ Sie drückte ihn fest an sich.

„Ich gehe jetzt ins Bett, Dad, ich bin ziemlich müde."

„Schlaf dich aus, morgen wird ein anstrengender Tag, wenn die anderen kommen." 

Liz nickte und schlenderte in ihr Zimmer und ließ sich aufs Bett fallen, wo sie sofort einschlief, so entspannt, wie sie schon lange nicht mehr geschlafen hatte.