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Unerreichte Gefühle

Nach der langen Zugfahrt und auch endlich wieder Zu Hause angekommen, dachte Sophie nach, Sehr viel nach. Es ist, als würde ihr Kopf jeden Moment platzen. Es ging ihr schlecht. Unsagbar schlecht. 

S: „Das ist doch keine Reue, oder? Ich weiß es einfach nicht! Wieso hasst mich das Schicksal so sehr? Wieso muss ich mit diesen bescheuerten Gefühlen leben? Ich habe alles gesagt. Alles ist offen und dann ist er so zu mir? Was habe ich dir getan Akio, dass du so zu mir bist? Was verlangst du von mir? Und trotzdem…Nach allem was ich dir gesagt habe, jedes Geständnis, jede Peinlichkeit. Du weißt Bescheid. Ich wollte es nie. Ich wollte mich nie verlieben. Und dann dachte ich, dass ich es nicht mehr tue. Und dann das. Wieso Sophie? Wieso? 

Ich dachte du bist nicht mehr verliebt? Wieso also? Ist es dein verkümmerter Versuch doch an ihn heranzukommen? Oh mein Gott,…Wieso? Das ist so peinlich…Alles zu geben und dann in Scheiße zu treten! Oh Gott! Bitte lass es aufhören! Ich würde mir am liebsten mein dummes kleines Herz ausreißen, damit ich das nicht mehr spüren muss…"

Während Sophie so weiter nachdachte merkte sie nicht wie schnell die Zeit verging und sie ging schlafen. Viel früher als sonst. Dieser Tag und alles was an diesem Tag und dieser Woche beim Auftrag passierte musste nun endlich ein Ende finden.

Sophie steht am nächsten Morgen auf und will sich frisch machen. Beim Blick in den Spiegel merkt sie jedoch, dass etwas absolut nicht stimmt.

S: „Was ist das in meinem Gesicht?"

Sophie tastete ihr Gesicht ab, während sie sich selbst dabei im Spiegel betrachtete. Sie hatte Kratzspuren in ihrem Gesicht. Jeweils 3 Spuren auf beiden Wangen. Sie waren rot, doch bluteten nicht. Sie schienen auch nicht tief zu sein. Doch wie sie da hinkamen, wusste sie auch nicht.

S: „Was ist das? Wieso habe ich Kratzer im Gesicht? Ist das von der Mission?"

Sophie dachte noch einmal darüber nach, ob irgendwas auf der Mission passiert ist, was die Kratzspuren erklären konnte, doch es fiel ihr nicht ein. Sie entschied sich dazu das mit den anderen zu besprechen. Sogar mit Akio.

Doch die anderen bei den Rebellen mussten es nicht unbedingt sehen. Also hatte Sophie sich diesmal nur die Haare unter einer Kapuze versteckt. Sie zog sich eine Stoffmaske an, damit niemand die Kratzspuren sehen konnte. So ging sie in aller Früh zu den Rebellen. 

Dort angekommen sieht Sophie direkt ihre Gruppe die, ohne ein Wort zu sagen, einfach nur herum standen. Natürlich wollten sie sofort wissen, wieso Sophie eine Maske trägt.

L: „Was zu allen sieben Himmeln bringt dich dazu dein Gesicht zu verstecken?"

S: „Ich habe Pickel."

L: „Ok gut. Das sind also keine Pickel."

S: Ich habe doch gesagt es sind Pickel…Ach egal."

Au: „Was ist mit…"

Sophie zieht die Maske ab und stellt ihr Gesicht nun vor ihrer Gruppe dar.

S: „Tada…"

L: „Zieh deine Kapuze auch ab. Ich habe das Gefühl da ist noch was."

Lirien packt Sophies Kapuze und zieht sie ihr ab. Sophies freie, lange Haare gehen ihr bis zum Unteren Rücken und schwingen schon bei wenig Wind hin und her.

Ak: „Wow...…"

S: „…Was ist? Ist mein Gesicht nicht mehr so interessant?"

Au: „Du siehst unglaublich aus."

L: „Ich habe dich so noch nie gesehen. Mit offenen Haaren bis du eine wahre Schönheit."

S: „Mmmmhh…Ich habe ein Problem mit meinem Gesicht. Diese Wunden! Woher kommen sie?"

L: „Ich weiß es nicht, keine Idee."

Au: „Wer würde diesem schönen Gesicht etwas antun?"

Ak: „Ich kann nicht aufhören dir in die Augen zu schauen und deine langen schönen Haare…Halt, was passiert hier?"

S: „Wovon redest du wieder? Es hat sich nichts geändert an mir. Ich sah schon immer so aus. Was ist los mit euch?"

Ak: „Ich…Ich weiß es nicht…Ich will es nicht…sagen!!"

S: „Sag es!"

Ak: „Ja, wie du willst. Ich fange an mich in dich zu verlieben!"

S: „WAS???? Das ist der falsche Moment mir so etwas zu sagen. Immer versuche ich dir näher zu kommen und du machst immer alles kaputt und jetzt…"

Au: „Ich auch. Ich glaube ich liebe dich Sophie."

S: „HÄÄ??? Was ist denn mit dir los Auron? Ich wusste nicht, dass du so empfindest."

Au: „Ich habe einfach nicht gewusst, nein, nicht beachtet, dass du so schön bist."

S: „Auron? Du machst mir Angst? Verarsch' mich nicht."

L: „Er lügt nicht. Ich weiß es. Ich liebe dich auch Sophie. Du bist so viel schöner als Ich. Du solltest die Anführerin unsere Gruppe, nein der gesamten Gruppe oder sogar der Welt werden. Du bist meine neue Königin…Ahh, mein Kopf! Verdammt!"

S: „Was wird das hier für ein dummes Spiel!? Ich wollte euren Ratschlag haben, nicht eure dummen…was auch immer…"

Sophie zieht ihre Maske wieder an und steckt sich die Haare wieder in die Kapuze und zieht sie über.

S: „Wenn ihr keinen Bock auf mich habt, dann sagt es mir einfach. Ich gehe dann schon."

L: „Nein halt warte Sophie."

S: „Was denn noch?"

L: „Was ich gerade gesagt habe stimmt doch gar nicht! Ich weiß nicht wieso ich das gesagt habe. Gestern hatte ich auch schon so etwas unkontrolliertes…Ich wollte es eigentlich vergessen, aber das hat mich wieder daran erinnert."

S: „Wieso machst du jetzt wieder auf normal?"

L: „Ich habe mich auch gerade eben normal verhalten, zumindest hatte es sich danach angefühlt, in dem Moment."

S: „Was soll das heißen?"

L: „Ich will es noch einmal versuchen. Zieh bitte noch einmal die Kapuze ab und deine Maske, ich habe da eine Idee."

S: „Wieso sollte ich…?"

L: „Mach einfach…"

S: „Das klingt schon wieder mehr nach dir. Na gut."

Sophie zieht wieder ihre Maske ab und zieht die Kapuze ab. Wieder hängen Sophies lange Haare offen. Doch die Überlegung von Lirien scheint nicht zuzutreffen.

L: „Ha, ich dachte das hängt irgendwie mit deinen Haaren oder deinem Gesicht zusammen, aber das war wohl einfach nur die Überraschung dich so anders zu sehen."

S: „Was hast du denn wegen meiner Haare gedacht? Ist das irgendwas?"

Lirien geht näher zu Sophie und riecht an ihren Haaren.

L: „Ich dachte das du uns vielleicht mit Magie manipuliert hast, aber du scheinst selber keine Ahnung zu haben was los ist…"

S: „Das habe ich verdammt noch mal gar nicht."

L: „Oh schimpf doch nicht so du Süße…Ich meine Sophie. Boah,…Was ist das mit deinen Haaren und deiner Ausstrahlung heute? Das ist doch nichts normales."

S: „Was denkst du was los ist?"

L: „Ich denke dass die Wunden, also eigentlich nur die Kratzer vielleicht irgendwie mit all dem zusammenhängen könnten, ich weiß nur nicht wie."

S: „Wie kommst du darauf?"

L: „Sonst hattest du keine Kratzer im Gesicht oder sonst wo und kaum hast du sie ist deine Ausstrahlung…und dein gutes Aussehen…Und du ganz anders."

S: „Wurde ich verflucht?"

Au: „Verflucht gutaussehend…glaube nicht, dass es ein Fluch ist."

L: „Und scheinbar hilft das Wissen darüber nicht, den Effekt zu verringern oder immun zu werden. Vielleicht kann uns wer anders dabei helfen?"

S: „Aber was fühlt ihr dabei, wenn ihr das so ungewollt aussprecht?"

L: „Ich fühle mich in dem Moment ganz normal und dann werde ich wieder klar."

S: „Und du Auron?"

Au: „Ha…In dem Moment finde ich dich wirklich hübsch und danach denke ich, stimmt ja auch, aber du bist halt nicht mein Typ."

S: „Ja, klingt ganz nach dir…Und Akio?"

Ak: „Du bist die Schönste Frau auf Erden…Ich habe keine Zeit für sowas. Wir sind hier bei den Rebellen weil wir etwas verändern wollen und nicht…um deine Schönheit in unsere Augen zu brennen…AHHHHH! Was soll der Scheiß!! Das will ich doch gar nicht sagen! SOPHIE!! DU VERDAMMTE SCHÖNHEIT! Verdreh mir nicht den Kopf! Küss mich einfach…Lass mich nie wieder los. Nein! Ich habe doch gar keine Zeit dafür. Ich habe einen neuen Auftrag bekommen."

Au: „WOW, wie viel davon war echt und wie viel davon war gespielt?"

L: „Ich verstehe schon…Je näher die normale Verbindung zu Sophie ist, desto stärker sind die Turbulenzen im Kopf."

Ak: „Und was heißt das jetzt?"

L: „Es heißt, dass du, dein Körper und dein Verstand nicht einer Meinung über Sophie sind. Du lehnst es ab. Du bist dagegen, auch wenn dein Körper längst verstanden hat, dass er Sophie mag."

Ak: „Nein! Das stimmt doch gar nicht."

Au: „Anscheinend ist Sophie nicht die Einzige, die ihre Gefühle nicht vollständig versteht…"

L: „…War das nötig Auron?"

Au: „Gesagt ist gesagt!"

S: „Stimmt das Akio?"

Ak: „Ich liebe dich bis in den Himmel und die Hölle…Nein, ich weiß es nicht. Verdammt, was soll das?"

S: „Was fühlst du wirklich Akio? Was fühlst du mir gegenüber!"

Ak: „Ich…Ich will nicht. Ich habe keine Zeit. Ich verstehe es nicht. Ich verstehe dich nicht. Du machst mir Kopfschmerzen. Ich liebe dich. GAAAAHH!"

L: „Wieso strebst du dich so sehr dagegen?"

Ak: „Lass mich in Ruhe und geh weg von mir und hör auf meine Worte mit deiner komischen Magie zu verdrehen. "

S: „Aber Akio…Was davon ist wahr und was davon nicht? Sag es mir, damit auch ich Ruhe finden kann."

Akio nimmt Abstand, damit er klar denken kann. 

Ak: „Ich kann es dir nicht sagen Sophie. Ich habe niemals darüber nachgedacht. Können wir nicht alle einfach Freunde bleiben und diese Erwachsenen-Kacke sein lassen? Ich habe genug davon mir jeden Tag, um alles den Kopf zerbrechen zu müssen. Wir sollten unsere Ziele und Motivationen nicht vergessen. Es ist doch schließlich der Grund, warum wir hier in erster Linie beigetreten sind, oder nicht?"

L: „Über was zerbrichst du dir denn bitte den Kopf?"

Ak: „Ich will diese ganze Scheiße, die in diesem Land und Verbund abläuft endlich aufdecken. Ich will den Grund erfahren, warum mein Vater seine Familie verlassen hat. Der Grund warum die Magie verboten wurde und die Möglichkeiten, um sie wieder erlaubt zu machen herausfinden. Ich habe keine Zeit für solches Gefühls-Chaos. Wenn ich wüsste was ich fühle, dann würde ich es auch sagen. Lasst uns bitte dabeibleiben, weswegen wir hierhergekommen sind. Das ist meine einzige Forderung."

S: „Es ist nicht ganz falsch was du sagst Akio, aber es ist doch immer noch Zeit für ein Wenig Gefühle…Ich meine es ist doch nur Nebenbei.."

Ak: „Nebenbei? Was soll das bedeuten? Vor allem du Sophie? Kommst du nicht selbst auf die Idee, dass diese Gefühle alles nichts bringen?"

S: „…"

L: „Du redest absoluten Schwachsinn Akio. Gefühle sind Teil des Lebens und es ist wichtig, mit ihnen klarzukommen. Es ist so etwas wie ein erhöhter Schwierigkeitsgrad, der alles aber erst noch interessanter macht."

Au: „Oh Gott ich liebe dich Lirien."

L: „Ich wusste nicht, dass Sophies Magische Haare und Kratzer auch zwischen anderen wirken."

Au: „Oh Shit. Nicht nachgedacht…"

L: „Wie auch immer…Gefühle gehören mit dazu. Sie sind Teil des Bewusstsein Paketes im Leben eines jeden Menschen."

S: „Das hast du schön gesagt Lirien."

L: „Ja, ne? OH Gott Sophie zieh dir doch wenigstens was an, man sieht ja fast alles."

S: „Was? Wo? Ich sehe…nichts…Ha. Ha."

L: „Haha…. Reingelegt!"

Au: „Das ist Liriens Unerwarteter Humorwandel. Eine geheime und seltene Kunst."

S: „So selten ist die gar nicht mehr. Genauso schlecht wie eh und je ist sie aber."

L: „Ich habe doch nur versucht das Eis zu brechen. Wo ist das Problem?"

Au: „Nun ja…"

S: „Wie auch immer. Ich danke euch. Für was auch immer das für eine Hilfe war. Mir geht's jetzt trotzdem besser, auch wenn die Kratzer…"

Sophie streicht sich über die Wangen, doch sie spürt die Kratzspuren nicht mehr.

S: „Sie sind weg. Die Kratzer sind weg. Wie? Wann?"

Au: „Ich hab's nicht gesehen, wann sie weg gegangen sind."

L: „Das unterstreicht sehr den Mysteriösen Charakter der Kratzspuren, auch wenn es den Ursprung nicht erklärt."

Au: „Danke Frau Offensichtlich."

S: „Und Akio…Wir müssen wegen eben gerade noch einmal reden. Es muss nicht heute sein, aber es ist wichtig."

Ak: „Wenn du meinst, dann machen wir das."

S: „Nimm das nicht so auf die leichte Schulter Akio. Es ist wirklich wichtig."

Ak: „Ja, wie du es wünschst.. Ah verdammt!"

S: „Gut, dann reden wir demnächst nochmal darüber."

Akio hatte nicht vor dem Vorschlag von Sophie zuzustimmen, aber gesagt war gesagt. Die vermeintliche Magie, die von Sophie und ihren Haaren ausging war zu stark, als das Akio nichts dazu sagen könnte. Am Gefühl zu Sophie änderte es in dem Moment nichts. Es war dasselbe Gefühl vor und nach der Wirkung, aber eine Sache war anders. Während es auf ihn wirkte, fühlte er sich so nah zu Sophie und so, als würde es keine große Wand mehr zwischen ihnen geben, die eine Grenze darstellen könnte.

Akio hatte bereits jetzt genug von diesem Tag und allen Ereignissen, die bisher passiert sind. Er entschied sich dazu deswegen für heute direkt wieder nach Hause zu gehen. Er musste über vieles nachdenken. Über den Auftrag, seine Gedanken zu Sophie, seine Gedanken zu seiner Gruppe und ihrer Dynamik. Warum seine Mutter so komisch drauf war und auch darüber, wie er die die Ziele der Rebellen weiterverfolgen konnte, und seine Kameraden auch dazu bringen würde es ihm gleich zu tun. Und was war das eigentlich was der Mann beim Gefängnis ihm gesagt hatte?

„Es wird Zeit, erneut gegen die Rebellen zu kämpfen?"

Es gab genug, worüber Akio nachdenken musste. Und wieso machte ihn das Gesicht von Sophie so traurig, als sie ihm sagte, dass sie noch reden mussten. Was würde sie ihm sagen? Was würde sie tun? Nun denn…

Viel Glück Akio. Du wirst es brauchen.

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