Tsuyoi war ein guter Junge. Er wollte nie jemandem wirklichen Schaden zufügen oder jemanden verletzten. Er hatte sein ganzes Leben nur dem Training gewidmet, mit welchem er ein Mitglied der Yezhu Nanhai werden könnte.
Er hatte sich dieses Ziel schon in jungen Jahren gesetzt. Ihm war bewusst, dass es schwer würde, es zu erreichen aber dieser Gedanke hatte ihn nie davon abgehalten. Und so trainierte er bis heute, um eines Tages der Yezhu Nanhai beizutreten.
Heute war der letzte Tag vor Tsuyois abreise. Er trainierte auch heute unaufhaltsam. Seinen Eltern half er natürlich, wenn sie denn Hilfe brauchen.
Heute trainierte er seine physischen Fähigkeiten, seine Sinne und seine Schwertkunst. Im Moment machte er Übungen in seinem Zimmer, um seine Sinne zu stärken.
In seinem Zimmer saß er im Schneidersitz auf dem Boden. Ruhig, wie ein schlafendes Baby saß er auf dem kühlen und harten Holzboden seines Zimmers. Er hatte die Augen geschlossen und konzentrierte sich auf seine Gedanken. IM Moment trainierte er nur seinen Hör- und Tastsinn, in dem er seine Augen geschlossen hielt. Normalerweise würde er in den Wald gehen und den Tieren lauschen, um seinen Hörsinn zu stärken. Heute aber wollte er zuhause bleiben. Es hatte draußen nämlich begonnen zu regnen, weswegen er keine Lust hatte einen Fuß nach draußen zu setzen. Er verblieb noch eine Weile in dieser Position, ohne sich auch nur ein klein wenig zu rühren.
Als er fertig mit dieser Übung war, merkte er: „Oh, es haut aufgehört zu regnen! Jetzt könnte ich rausgehen! Ich könnte meine Schwertkunst noch ein wenig üben, bevor ich morgen los gehe!"
Er freute sich. Er konnte jetzt endlich alle Trainingseinheiten, seines gut ausgefeilten Plans, durchführen. Elanvoll lief er die Treppen seines Hauses herunter, bis er vor der Haustür ankam.
„Hah…", er atmete einmal tief ein und dann wieder aus, um dann die Tür aufzumachen und von seiner Freude zeugende Töne von sich zu geben.
Er lief wild umher, um ein kleines bisschen seiner Energie aufzubrauchen. Er nannte dies, „die vor seinem richtigen Training". Es war zwar keine richtige Aufwärmung aber solange es ihm half, sollte er sich keine Gedanken darüber machen, zumindest dachte er genauso.
Als er fertig war, lief er dann in den Hinterhof des Hauses. Dort stand schon eine Vogelscheuche, die einige Kratzer hatte und mitgenommen aussah. Tsuyoi dachte sich: Schöne Vogelscheuche! Die hätte Papa da nicht hinstellen müssen. Aber naja, mich stört es nicht, also mach ich mir keine Gedanken. Wäre ja unnötig. Tsuyoi hatte immer die Vogelscheuchen, von seinem Vater, bekommen, die nicht mehr zu gebrauchen waren und gab sie dann Tsuyoi, damit sie wenigstens noch einen Nutzen hatten.
Tsuyoi hatte sich ein Schwert mit gebogener Klinge, welches seinem Vater gehörte, mitgenommen. Das war das Schwert, welches er zum Training nutzte. Es war ein schönes Schwert. Die Klinge glänzte, wie poliertes Silber. Die Scheide war geschmückt mit Schriftzeichen, aus einer anderen Sprache. Es war die Sprache eines Landes, in dem Tsuyoi noch nicht war aber sein Vater hatte ihm schon von jungen Jahren davon erzählt. Das Land, über welches er redete, hieß Silford. Es war ein sehr wohlhabendes Land und es war, auf dem Kontinent, auf dem sie leben, das einzige Land, dass diese Schriftzeichen benutzten. Die restlichen Länder benutzten dasselbe Alphabet oder eines mit ein paar Abänderungen.
Tsuyoi betrachtete die Klinge, des Schwertes. Er war beeindruckt davon, wie schön diese Klinge glänzte. Er dachte sich, dass diese Klinge wirklich teuer sein musste. Aber er vergrub seine Gedanken fürs erste und machte sich dran das Training durchzuführen.
Er stellte sich, mit gesenktem Kopf, hin. Seine Klinge ließ er in der Scheide. Die Vogelscheuche schaute er nicht ein einziges Mal an. Jeden Gegner hätte er provoziert, weil sie denken würden, dass er sich nicht einstnehme oder, dass er auf sie herabsieht.
Er machte sich bereit, um einen Angriff an der Vogelscheuche zu testen. Er sprang nach vorn und zerstörte sie dann sofort. Übrig blieben nur noch Fetzen von einem etwas, das mal eine Vogelscheuche war.
Tsuyoi war stolz auf seine Fähigkeiten. Auch wenn dieser Gegner sich nicht bewegen konnte, war es schon schwer genug eine Vogelscheuche mit einem Angriff zu zerstören.
„Megaaa! Wenn ich so stark bin, sollte ich die Prüfung ganz einfach überstehen! So schaffe ich das doch mit Links!" Tsuyoi schleuderte seinen Arm in die Luft. Sein Gesichtsausdruck war fröhlich und man sah ein wenig Arroganz in seinem lächeln. Er war sich wohl sehr sichere geworden, diese Prüfung zu bestehen und dann den Goemul zu töten.
„Als nächstes gehe ich ein wenig Krafttraining machen! Das wäre dann auch das letzte, was ich heute machen müsste, oder?", Tsuyoi überlegte kurz bis er sich sicher war und seine Gedanken laut aussprach, „Ja, doch! Das wäre die Letzte Trainingseinheit!"
Sein Krafttraining bestand oftmals daraus, ein paar Leuten, die ihre schwere Knochenarbeit nicht machen wollen zu fragen, ob sie Hilfe benötigen. So half er den Leuten, baute Muskeln auf, um stärker zu werden und verdiente sogar noch dazu. Mit dem Geld, dass er verdient, könnte er sogar seine Eltern ein wenig unterstützen.
Jetzt läuft er in seinem Dorf umher und sucht nach einer Person, die aussieht, als würde sie Hilfe brauchen. Und diese Person fand er schnell. Es war Garm, der Holzfäller, des Dorfes. Er brauchte eine Person, die mit ihm zusammen das Holz fällt und es zu seinem Haus, welches gleichzeitig als sein Arbeitsplatzt fungierte, trägt. Da war Tsuyoi der richtige für also sprach er ihn an.
„Hallo! Ich sehe sie brauchen Hilfe. Stimmt das?"
„Guten Tag! Ja, die brauche ich ganz dringend. Würdest du mir dabei helfen? Ich entlohne dich auch dafür! Ich schwöre es!", Tsuyoi freute sich, dass er selber darauf gekommen war und antwortete ihm deshalb mit einem sehr kräftigen, „Ja!".
Er hatte viel Spaß am Holzfällen und Abtragen, der Baumstämme. Es war zwar anstrengend aber die Freude, die er dabei verspürte machte, das Holzfällen einfach zu einem spaßigen Erlebnis. Den Baum mit der Axt zu fällen und dann wegtragen könnte ein neues Hobby für Tsuyoi werden.
Er arbeitete, bis es dunkel wurde. Als er gemerkt hatte, wie spät es eigentlich war sagte er:
„Es tut mir leid Garm! Ich muss leider los! Es ist schon viel zu spät. Meine Eltern würden sich sonst nur umsonst sorgen machen."
„Natürlich! Das müsste heute alles sein!", Garm trat Tsuyoi näher, um ihm etwas zu überreichen, „Hier! Das ist deine Entlohnung! Mach was Gutes draus und vielen Dank, dass du mir geholfen hast."
„Immer doch!", und so verabschiedete sich Tsuyoi von Garm.
„Endlich! Mein Heim!", Tsuyoi war in seinem Zuhause angekommen. Er bekam als aller erstes aber eine kurze Standpauke von seiner Mutter. Danach ist er baden gegangen und dann in sein Bett, um schlafen zu gehen. Seine Nervosität machte es ihm nicht leicht zu schlafen, aber es war ihm möglich noch irgendwie zu schlafen.