Tom hatte Stunden in der Bibliothek von Slytherin Manor verbracht und tigerte nun schon seit einer ganzen Weile durch das Kaminzimmer. Er nahm an, dass Harry, Severus und Rabastan durch den Kamin zurückkehren würden. Was er in der Bibliothek entdeckt hatte, gefiel ihm nicht wirklich, aber es ergab irgendwie alles einen Sinn. Und wenn sich sein Verdacht bestätigen würde, dann müssten sie schnell handeln, bevor Harrys Magie erneut durch eine Blockade beeinflusst werden würde. Regulus und Sirius hatten sich zu ihm gesellt, aber sie bekamen die Informationen nicht aus ihm heraus. Er musste erst ganz sicher gehen, bevor er hier schlafende Thestrale wecken würde. Es dauerte eine weitere halbe Stunde in der er den Raum durchschritten hatte, bevor Kreacher mit den Dreien im Kaminzimmer auftauchte. Tom sah zu dem Hauselfen und dann zum Kamin. „Ich hatte erwartet, ihr würdet durch den Kamin kommen.", Rabastan sah ihn forschend an. „War nicht möglich. Derzeit werden alle Kamine von Gringotts untersucht. Dumbledore hat einen ziemlichen Aufstand in der Bank veranstaltet, daher hat der Großkobold uns empfohlen, uns von Kreacher zurückbringen zu lassen.", Tom nickte und blickte zu Harry, der sich gerade bei Kreacher bedankte, ehe der Hauself wieder verschwand. „Harry, ich befürchte ich habe schlechte Nachrichten, was die Blockade angeht.", Tom sah bedrückt zu Harry und stutze als dieser ihm ein Gefäß mit einem schwarzen Nebel entgegenhielt. Tom sah sich das Gefäß näher an. Der Nebel bewegte sich träge, als Tom das Gefäß in die Hand nahm, konnte er beobachten, wie sich der Nebel auf der Seite des Gefäßes verdichtete, die zu Harry zeigte. Tom zog seine Brauen zusammen. „Salazar und Godric haben mir erklärt, dass auf mir ein Fluch lag, dieser Fluch hat sich dann in eine Blockade gewandelt, je stärker mein Magiekern wurde. Wir haben zwar die Blockade gelöst, allerdings blieb der ursprüngliche Fluch bestehen und kann jederzeit wieder zu einer Blockade führen. Salazar hat erklärt, dass in der Bibliothek dieses Manors ein Buch zu finden ist, welches uns erklärt, wie der Fluch gelöst werden kann und dass dies nur ein magisches Wesen tun kann.", Harry sah Tom dabei zu, wie dieser das Gefäß vorsichtig auf einen kleine Beistelltisch abstellte. „Godric meinte es handelt sich um den ‚Schattenfluch'.", fügte Harry noch an. Tom sah zu Harry und nickte. „Das ist so nicht ganz richtig. In der Literatur ist dieser Fluch unter dem Namen ‚Magica Umbra' oder auch ‚Schattenzauber' zu finden. Da es sich aber tatsächlich um einen Fluch handelt, hat sich der Name ‚Schattenfluch' durchgesetzt. Ich habe heute den ganzen Tag in der Bibliothek verbracht und bin dann auch auf diesen Fluch gestoßen. Ich hatte gehofft, dass Dumbles nicht diesen dunklen Fluch benutzt hätte, aber nun wo ich es sehe, frage ich mich wie ich daran zweifeln konnte, dass er diesen Weg beschritten hat, nachdem was wir in den letzten Tagen rausgefunden hatten. Der ‚Magica Umbra' ist pure Schwarzmagie. Ich frage mich, wie er diese bewerkstelligen konnte, aber vorerst ist das nicht wichtig, wir müssen ihn lösen. Das hat jetzt Vorrang, bevor aus dem Fluch eine weitere Blockade wird. Der Zauber wird normalerweise an ein Wort oder einen Gegenstand gebunden, den der Verfluchte immer bei sich trägt. Hast du herausfinden können, was von beidem es bei dir ist?", Harry deutete auf das Gefäß und Tom sah wieder auf den schwarzen Nebel. „Freak.", sprach Harry ganz deutlich aus und alle konnten beobachten, wie der Nebel sich verdichtete.
Severus war nun neben Tom getreten und beobachtete den Nebel genauer. Er stellte sich genau zwischen Harry und das Gefäß, um zu beobachten wie der Nebel sich zurückzog und scheinbar an ihm vorbei auf Harry zu fließen wollte. „Interessant. Der Nebel verhält sich wie ein lebendes Individuum. So etwas habe ich noch nie gesehen.", Severus wirkte fasziniert. „Tom, du siehst trotzdem nicht gerade erleichtert aus, wo wir nun wissen, was das Problem ist. Was ist los?", Sirius hatte seinen Mann genau beobachtet. Tom seufzte. „Euch wird nicht gefallen, was wir tun müssen um den Fluch endgültig zu lösen.", er setzte sich in einen der Sessel am Kamin und bedeutete den anderen sich ebenfalls zu setzen. Sirius wählte den Sessel neben seinem Mann. Regulus und Rabastan wählten ein kleines Sofa und Severus und Harry wählte das zweite kleine Sofa. Tom fuhr sich mit den Händen über das Gesicht bevor er anfing zu sprechen. „Der ‚Magica Umbra' ist ein sehr heimtückischer Fluch. Der Verfluchte merkt nichts von dem Fluch, bevor sich dieser in eine Blockade wandelt. Je stärker der Magiekern, des Verfluchten, desto schneller wird aus dem Fluch eine Blockade. Wobei dies nicht ganz richtig ist, der Fluch wird nicht zu einer Blockade, sondern es ist als würde der Fluch zu einem bestimmten Zeitpunkt selbst einen Zauber wirken, um eine Blockade zu schaffen. Insofern hast du mit deiner Aussage, dass sich der Nebel wie ein Individuum benimmt, vielleicht gar nicht so unrecht Severus. Auch wenn man die Blockade löst, so bleibt der Fluch doch davon unberührt, im Schatten sozusagen, daher hat er auch seinen Namen. Nachdem eine Blockade gelöst wurde, erholt sich der Körper und auch der Magiekern und wenn dieser wieder einen bestimmten Status an Macht überschritten hat, wird eine neue Blockade hervorgerufen. Ob es sich dann wieder um die gleiche Art der Blockade handelt, ist ungewiss. Es gab bisher nur eine Handvoll an Fällen, in denen der ‚Magica Umbra' nachgewiesen werden konnte. Die Blockade zu lösen ist so gesehen einfach. Den Fluch aufzuheben schon schwerer. Es müssen einige Bedingungen erfüllt werden. Und genau hier liegt die Schwierigkeit. Zum einen brauchen wir ein magisches Wesen, welches den Fluch lösen kann. Das ist einfach, ich werde den Fluch lösen, wenn wir alles haben, was wir brauchen. Jetzt kommt aber das schwierige. Wenn der Zauber an ein Wort gebunden ist, dann müssen wir denjenigen finden, der dieses Wort als erstes genutzt hat. Nicht denjenigen der den Fluch auf dich gesprochen hat, sondern denjenigen, der dich zu allererst als ‚Freak' bezeichnet hat.", Harry sah zu Tom. „Ich vermute, dass es Vernon war. Der Mann von Lilys Schwester Petunia. Sicher kann ich mir da aber nicht sein. Es könnte auch Petunia selbst gewesen sein. Ich denke nicht, dass es Dudley war. Er hat die Angewohnheit seinen Eltern nachzueifern, aber so lange sie dieses Wort nicht zuerst ausgesprochen haben, wird er es nicht verwendet haben.", Harry dachte angestrengt nach, aber er wusste nicht, wann das Wort zuerst ausgesprochen worden war. Er vermutete, dass er zu jung gewesen war, um sich daran zu erinnern, denn schließlich hatte er auch erst kurz vor der Einschulung in die Muggelschule gesagt bekommen, dass sein Name eben nicht ‚Freak' sondern ‚Harry' war. Tom seufzte. „In Ordnung, dann werden wir beide Dursleys herbringen lassen müssen. Severus kannst du mit Okklumentik herausfinden, wer von ihnen zuerst das Wort genutzt hat?", Tom sah den Tränkemeister an. „Ja kann ich. Wenn ich weiß wonach ich suchen muss, dann kann ich eine Abwandlung eines Aufspürzaubers nutzen, um die Situation zu finden.", Sirius blickte weiter zu seinem Mann. „Ich befürchte, das war noch nicht der ‚schwierige Teil'.", Tom straffte die Schultern. „Du hast Recht. Der schwierige Teil besteht darin, dass wir das Blut Desjenigen brauchen, der den Fluch gesprochen hat. Dann müssen wir mit dem Blut einen Trank brauen, dann müssen wir um Harry einen Bann weben und dann muss Harry den Trank zu sich nehmen. Erst dann kann ich den Zauber sprechen, um den Fluch zu lösen. Den Bann zu weben wird nicht schwer, das können du und Rabastan machen, Sirius. Auch der Trank wird nicht schwer sein, denn wir haben immerhin einen begnadeten Tränkemeister hier im Raum. Das wirklich schwierige wird sein, an das Blut von Dumbledore zu kommen, denn ich gehe davon aus, dass er den Fluch gesprochen hat. Das Problem ist, dass wir das alles schaffen müssen, bevor Harrys Magiekern den Punkt überschreitet an der sich eine neue Blockade bildet.", Tom sah die Anwesenden an. Harry stand auf und schritt zu dem Fenster im Raum. Er blickte auf den kleinen See in mitten des Parks. „Mal von allen Problemen abgesehen, wie gehen wir sicher, dass auch wirklich Dumbles den Fluch gewirkt hat? Ich will ja kein Spielverderber sein, aber mal angenommen wir kommen an sein Blut und wir erfüllen alle anderen Bedingungen, was ist, wenn es nicht Dumbles sondern einer seiner Anhänger war? Dann müssten wir wieder von vorne anfangen und ich denke wir werden nicht viel Zeit haben, bevor sich eine neue Blockade bildet. Ich habe die Schmerzen einmal überstanden, aber ich bin ehrlich, ich möchte dies nicht nochmal durchmachen müssen. Wie gehen wir also sicher, dass es auch wirklich Dumbles war?", Harry hatte sich wieder zu den Anderen umgedreht. Tom sah ihn ratlos an. „Okklumentik.", sagte Severus. „Ich kann in deinen Geist eindringen, ich vermute Derjenige, der den Fluch gesprochen hat, muss mit dir zu dem Zeitpunkt im gleichen Raum oder am gleichen Ort gewesen sein. Wenn du wach warst, dann kann ich diesen Zeitpunkt finden, selbst wenn du erst einen Tag alt gewesen bist. Du erinnerst dich daran vielleicht nicht bewusst, aber diese Erinnerung ist sehr tief im Bewusstsein eines Menschen verankert. Sie wird praktisch nie vergessen.", Harry sah skeptisch zu seinem ehemaligen Professor. „Erinnere nur ich mich an das Desaster in unserer letzten Okklumentik Stunde? Wobei … Moment, wenn James und du Freunde gewesen seid, wie kann dann die Erinnerung, die ich gesehen habe, wahr sein?", Harry beobachtete den Tränkemeister eingehend. Dieser seufzte. „Die Erinnerung war gefälscht. Ich brauchte einen Grund, um den Okklumentik Unterricht abzubrechen. Ich wusste, dass Dumbles dir nicht alles erzählt hatte und ich vermutete, dass du früher oder später in mein Denkarium schauen würdest. Ich hatte einen Alarmzauber darauf gelegt, damit ich informiert wurde, sobald du hinein schautest, damit ich dich auch auf frischer Tat ertappen würde. Damit konnte ich den Unterricht dann beenden. Ich hatte Dumbles nicht erzählt, welche Erinnerung du gesehen hattest und ich hoffte du würdest mit niemandem darüber reden, was du gesehen hast, sonst wäre alles aufgeflogen. Während meiner Schulzeit war Dumbles bereits Lehrer für Verwandlung. James, die Rumtreiber und ich waren nicht offensichtlich befreundet, da Dumbles schon damals die Rivalität der Häuser gefördert hat. Wir haben uns in der Öffentlichkeit ignoriert, im Geheimen waren wir die besten Freunde. Um die Okklumentik zu erlernen, ist es notwendig gleichzeitig die Kunst zu erlernen in einen anderen Geist einzudringen und dort falsche und richtige Erinnerungen zu unterscheiden. Ich hätte dich also in meinen Kopf lassen müssen und da hättest du zu dem Zeitpunkt mehr gesehen, als gut für dich war, denn du hattest noch keinen Zweifel an Dumbledore. Du warst ihm irgendwie hörig, wenn du damals die Wahrheit gesehen hättest, wie hättest du reagiert?", Severus sah forschend zu seinem ehemaligen Schüler. Harry musste nicht lange über diese Frage nachdenken. „Ich hätte dich an Dumbledore verraten, weil ich davon ausgegangen wäre, dass du mich an Voldemort auslieferst, weil ihr Freunde seid. Und Sirius hätte ich auch nicht mehr vertraut. Ich hätte euch beide in meinem Leichtsinn ausgeliefert. Da gibt es nichts zu beschönigen. Gut, da dies geklärt ist, sollten wir uns trotzdem noch mal daran erinnern, was mein größtes Problem bei der Okklumentik ist. Ich kann mich nicht konzentrieren, also wie willst du dann die Erinnerung finden?" „So gesehen, werde ich dir Okklumentik nicht beibringen. Du wirst mich nur in deinen Kopf lassen müssen. So wie vor ein paar Tagen, als wir die Blockade gelöst haben, dann kann ich deine Erinnerungen durchsuchen. Keine Sorge ich nutze hierfür auch den Aufspürzauber, damit ich nur diese eine Erinnerung sehen werde und nicht alle Erinnerungen in deinem Kopf. Dafür musst du dich nicht konzentrieren. Bei der Okklumentik geht es darum jemanden aus seinem Kopf herauszuhalten. Das werde ich dir auch beibringen. Da fällt mir etwas ein. Wir sollten damit schneller anfangen als ich gedacht hatte. Okklumentik zu lernen verbraucht sehr viel Energie. Damit könnten wir deinen Magielevel niedrig halten, damit der Fluch keine neue Blockade auslöst. Was meinst du?", Severus sah zu Tom. Dieser dachte nach.
„Keine schlechte Idee. Regulus könnte dich konstant überwachen. Wir werden unsere Anstrengungen, dir den Umgang mit der Schwarzmagie beizubringen verstärken, auch das Kampftraining werden wir verstärken und zusätzlich die Okklumentik. Damit sollten wir dich auspowern können, damit dein Magielevel nicht steigt und der Fluch erneut eine Blockade auslöst. Severus, wenn du in Harrys Geist eindringst, dann such auch gleich mal nach dem Wort. Mal sehen, ob wir damit schon ein Indiz bekommen, wer von den beiden Dursleys es als erstes genutzt hat.", Severus nickte Tom zu. Harry setzte sich wieder auf das Sofa. Dieses Mal aber im Schneidersitz und wandte sich Severus zu. „Okay, dann mal los. Jetzt oder nie.", Severus sah Harry verdutzt an. Sollte er wirklich sofort in Harrys Erinnerungen eindringen? Scheinbar. Er schmunzelte. „Geduld ist auch nicht gerade deine Stärke, oder? Na schön.", Severus drehte sich zu Harry, zog seinen Zauberstab und flüsterte, „Legilimens". Harry spürte die Anwesenheit von Severus in seinem Kopf, wie schon ein paar Tage zuvor. Sie trafen sich wieder auf der großen Ebene in Harrys Geist. „Was jetzt?", fragte der junge Mann. „Ich webe einen Zauber. An ihn binde ich sozusagen einige „Suchbegriffe". Gib mir einen Augenblick. Ich sage dir Bescheid, wenn ich soweit bin, den Zauber los zu lassen.", Harry sah sich die große Ebene genauer an. Erst jetzt fiel ihm auf, dass sie von Gras bedeckt war und hier und dort ein paar vereinzelte Blumen blühten. Wenn er das richtig sah, dann war es Lavendel in weiß und lila. Interessant, er hatte keine Ahnung, warum hier gerade Lavendel wuchs, aber sein Geist würde schon wissen was er tat. Er sah wieder zu der Präsenz von Severus. Dieser wirkte wie einer der Schulgeister von Hogwarts und war leicht durchsichtig. Severus hatte die Augen geschlossen und nur seine Lippen bewegten sich. Der Tränkemeister wirkte nun nicht mehr so hart, wie in Hogwarts. In den letzten Tagen hatte er ihn öfter mal lächeln sehen und auch wenn seine Bemerkungen noch immer spitz sein konnten, so waren sie lange nicht mehr so verletzend wie in der Schule. Außerdem konnte Harry ihm sehr gut Paroli bieten und ein Schlagabtausch machte richtig Spaß. Severus öffnete die Augen. „Ich bin soweit. Du wirst eine Art Ziehen spüren, wenn der Zauber wirkt. Sobald der Zauber die Erinnerung gefunden hat, die wir suchen, wird sie vor uns auftauchen, als wären wir genau zu dem Zeitpunkt dabei gewesen. Wie in einem Denkarium. Lass es einfach zu. Dir kann nichts passieren.", Harry nickte dem Tränkemeister zu und dieser vollführte eine Handbewegung, wahrscheinlich um den Zauber loszuschicken.
Harry spürte tatsächlich ein leichtes Ziehen, aber es war nicht so unangenehm wie er erwartet hatte. Es dauerte auch nicht lange, da bildete sich mitten auf der Ebene eine Art Blase, die immer weiter anwuchs, bis sie die Ebene vollständige umhüllte. Harry und Severus fanden sich in dem zerstörten Haus von James und Lily in Godrics Hollow wieder. Auf der Treppe lag der ermordete James und Lily lag wenige Schritte entfernt im Flur. „Die Erinnerung, die ich durch die Dementoren sehe, zeigen mir, dass Lily im Kinderzimmer in der oberen Etage gestorben ist.", flüsterte Harry Severus zu. „Diese Erinnerung sollten wir uns bei dem Okklumentik Unterricht mal vornehmen. Ich denke die ist gefälscht. Im Haus von James und Lily gab es nie ein Kinderzimmer. Sieh mal.", Severus deutete auf die Eingangstür, in der zwei Gestalten in dunklen Umhängen und mit erhobenen Zauberstäben standen. Der eine trug ein Baby auf dem Arm. „Das bin dann wohl ich.", sagte Harry und deutete auf den Säugling. „Schnell lass sie in das obere Stockwerk schweben. Erschaffe die Illusion eines Kinderzimmers. Binde den Zauber an dich, so dass niemand an dieser Erinnerung zweifeln wird.", die Stimme desjenigen, der gesprochen hatte, war eindeutig Dumbledore. Der andere Mann, kam dem Befehl nach und stürmte in die obere Etage. Dumbles, der noch immer den kleinen Harry in den Armen hielt, sah sich um. „Hier sieht es nicht nach einem Kampf aus, das sollten wir ändern.", er schwang den Zauberstab und plötzlich wurde eine Seite des Hauses weg gesprengt. Es regnete Staub von den Wänden und die Möbel flogen quer durch den Raum. „Besser.", sagte der vermummte Dumbledore, ehe er dem anderen Kerl in die obere Etage folgte. Den toten Körper von Lily ließ er hinter sich herschweben. In der ersten Etage angekommen, fand er seinen Handlanger in einem Raum, der wie ein Arbeitszimmer aussah. Der Mann stand mitten im Raum und murmelte einen Zauberspruch vor sich hin. Das Arbeitszimmer schien zu verschwimmen, dafür nahm ein Kinderzimmer Gestalt an. Als der Mann mit der Beschwörung fertig war, setzte Dumbledore den Jungen in das entstandene Kinderbett. „Nun wirke wie abgesprochen den Zauber.", der andere Mann begann erneut Wörter vor sich hin zu murmeln. Harry beobachtete wie Severus näher an den Mann herantrat, um die Worte zu verstehen. Er hörte einige Augenblick zu. „Hoc est quam operatur in magica de obumbratio.", diese Worte sprach der Mann laut aus. Severus sah zu Harry. „Es war dieser Typ und nicht Dumbledore, der den Schattenfluch gesprochen hat. Erkennst du seine Stimme? Ich fasse es nicht, dass er derjenige war, der den Fluch gesprochen hat. Das wird Tom nicht gefallen." „Ich habe sie nur ein paar Mal gehört, aber ich bin mir sicher. Der vermummte Mann ist Kingsley Shaklebolt." Der Mann, den Harry für Kingsley hielt, drehte sich zu Dumbledore um. „Es ist vollbracht. Der Fluch wirkt.", Dumbledore sah noch mal zu dem Kind. „In Ordnung, lass uns gehen Shaklebolt. Der Idiot Hagrid wird bald hier eintreffen und das Kind finden." Die Erinnerung verschwamm und ein Blinzeln später standen Harry und Severus wieder auf der großen Ebene. „In Ordnung, versuchen wir es gleich noch mit dem Wort.", erneut wirkte Severus den Aufspürzauber und schickte diesen los. Auf der Ebene tauchten unzählige kleine Blasen auf und immer wieder waren die Stimmen der drei Dursleys zu hören, die ihn ‚Freak' nannten. „Severus wir müssen hier raus. Da kommt der Nebel.", Harry deutete in eine Richtung und stellte sich näher zu Severus. Severus ließ den Aufspürzauber enden und wirkte eine Barriere, um den aufziehenden Schatten. „Harry sieh mich an.", Harry blickte in die Augen des Geister-Severus in seinem Kopf. Severus murmelte einige Worte, die Harry nicht verstand. „Gut, ich habe den Nebel in einen Bann eingefasst. Ich habe mich dabei an dem Fluch selbst orientiert. Der Bann um den Fluch kann nur durch ein bestimmtes Wort gelöst werden. Das Wort kenne nur ich, so dass du vorerst geschützt sein solltest und niemand versehentlich den Bann lösen kann. Sei unbesorgt, dieses Wort ist so abstrus, dass niemals jemand auf die Idee kommt, es in einem normalen Gespräch zu nutzen.", Harry atmete auf. „Okay, also kein Aufspürzauber zu dem Wort in meinem Kopf, denn es löst den Fluch aus. Das sollten wir uns merken. Solange wir hier sind, habe ich aber eine Bitte. Kannst du versuchen einen Aufspürzauber auf die Erinnerung an meine wahren Eltern legen?", Severus sah ihn überrascht an. „Ja natürlich. Versuchen wir es.", wieder schloss der Tränkemeister die Augen und murmelte die Worte für den Zauber vor sich hin. Er band dieses Mal die Worte ‚Eltern', ‚Vater' und ‚Mutter' in den Zauber und schickte ihn los. Doch dieses Mal bildete sich keine Blase auf der Ebene. Severus wiederholte den Zauber noch zweimal, ehe er schließlich aufgab. „Ich vermute diese Erinnerung ist mit einem starken Bann umschlossen, ebenso wie ich den Nebel umschlossen habe. Ich spüre wie der Zauber wirkt, aber an einem bestimmten Punkt abbricht, als würde er gegen eine Wand prallen. Ich verspreche dir, wir werden uns das im Okklumentik Unterricht anschauen, aber dazu brauchst du dann etwas mehr Übung, das geht nicht so ohne Weiteres.", Harry war enttäuscht, aber er hatte sich auch nicht wirklich Hoffnungen gemacht, dass es funktionieren würde, wenn selbst der Ahnentrank nicht gewirkt hatte, den er vor ein paar Tagen benutzt hatte, wie hätte dann der Aufsprüzauber auf seine Erinnerungen wirken sollen?.
Severus zog sich vorsichtig aus Harrys Geist zurück. Die beiden öffneten in der Realität wieder die Augen und sahen sich um. Tom stand hinter dem Sessel von Sirius und hatte seine Hand auf dessen Schulter gelegt. „Habt ihr etwas herausgefunden?", fragte Regulus. Rabastan war verschwunden. Harry blinzelte noch ein paar Mal, ehe er wirklich wieder im Hier und Jetzt fokussiert war. „Derjenige, der den Fluch gesprochen hat war Kingsley Shaklebolt. Und es ist keine gute Idee in meinem Geist einen Aufspürzauber zu dem Wort auszusprechen. Das ruft den Nebel auf den Plan. Severus hat ihn vorerst gesichert, so dass nichts passieren kann.", Tom sah entsetzt zu Severus und dieser nickt. „Nun, ich habe Rabastan bereits losgeschickt. Er und Bellatrix bringen die Dursleys in die Kerker nach Riddle Manor. Dort werden wir uns dann um sie kümmern.", Tom reichte Severus ein Pergament. „Das Rezept für den Trank. Du kannst ja schon mal anfangen zu brauen. Das Blut von Kingsley bekommen wir in drei Tagen.", Severus nahm das Pergament entgegen und überflog die Liste der Zutaten. „Das ist alles unten im Labor. Der Trank wird 5 Tage brauchen. Das Blut von Shaklebolt kommt am zweiten Tag hinzu. Somit sollte ich erst in zwei Tagen anfangen zu brauen.", Harry sah verdutzt zu Tom. „Warum bist du dir so sicher, dass du das Blut in drei Tagen bekommst?", Sirius antwortete statt Tom. „In drei Tagen erwarten wir die nächsten Informationen von einem unserer Spione. Und dreimal darfst du raten, wer es ist.", Harry starrte die Männer im Raum nacheinander an. „Shaklebolt ist einer eurer Spione?", Tom nickte. „Nun aber offensichtlich nicht so loyal wie ich angenommen hatte. Er steht schon seit Jahrzehnten in meinen Diensten, bisher hatte ich angenommen, dass er mir gegenüber loyal wäre und Dumbles etwas vorspielt, aber ich bin ganz offensichtlich derjenige, der Hinters Licht geführt wurde. Er ist wie ich ein Schattenelf. Regulus kannst du ihm unauffällig Blut abnehmen? Wir sollten ihn nicht wissen lassen, dass wir von seinem Verrat wissen.", Tom sah zu seinem Schwager. Dieser schwang seinen Zauberstab und eine Krankenakte erschien vor ihm. Er blätterte sie durch. „Wir haben Glück. Sein jährlicher Gesundheitscheck steht an. Damit habe ich den besten Grund, um ihm Blut abzunehmen.", Tom grinste. „Endlich klappt mal alles wie es soll. Wir bringen ihn nach Riddle Manor. Er wird nur Regulus, Rabastan und mich zu Gesicht bekommen. Er weiß nicht, dass Sirius und Severus noch leben und auch von dir sollte er nichts erfahren, Harry. Da er Dumbles gegenüber loyal ist, sollten wir unseren Vorteil nutzen. Und damit läuten wir nun ganz offiziell den Untergang von Dumbles ein.", grinste Tom frech.