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Kapitel 5: Die Kuppeln

Trotz der großen Ansammlung von Huntern am Tor war es erstaunlich leise. Jeder stand in seinem Grüppchen und wartete auf die offiziellen Infos der Gilden Vereinigung. 

Nach ein paar Minuten gesellte sich auch Elias wieder zu ihnen, welcher auf dem Weg durch das Lager an einer Kreuzung abgebogen war.

Mit gesenkter Stimme fing er an zu berichten: "Laut aktuellen vorliegenden Infos, ist von den 5 Gruppen, welche gestern Abend aufgebrochen waren, eine bereits zurück. Allerdings bestand diese nur noch aus drei Überlebenden. Einer der drei ist im Laufe der Nacht hier im Lager noch verstorben."

Er legte eine kurze Pause ein und sprach dann noch leiser weiter: "Einer der Überlebenden hat berichtet, dass es sich scheinbar nicht nur um Monster als Gegner handelt, sondern dass auch eine uns feindlich gesinnte Partei aus einer anderen Welt im Wald unterwegs ist. Diese Informationen wird die Gildenvereinigung wahrscheinlich nicht preisgeben. Allerdings soll der Verstorbene während eines Fiebertraums noch von einem Ort namens Neria gesprochen haben."

Luc erschrak, den Namen Neria hatte er nicht so schnell wieder erwartet zu hören und vor allem nicht auf der Erde. Er hatte eine böse Vorahnung, die er schnell überprüfen musste: "Wann genau ist diese Kuppel aufgetaucht?"

Überrascht über seine Frage, dachten alle kurz nach und antworteten gemeinsam:

"Gestern"

Über ihre eigene Antwort verwundert, wurde den andern kurz danach etwas klar. Wie kann eine Kuppel nach nicht mal einem Tag brechen. Normalerweise kann so etwas nur nach ein paar Wochen passieren.

Elena wandte sich Luc zu: "Wenn du etwas weißt, musst du es uns dringend sagen. Es könnte für unser Überleben und das der anderen im Wald wichtig sein."

Luc immer noch grübelnd gab nur zurück: "Ich weiß nicht, was euer Plan war, aber ich würde euch bitten, noch etwas zu warten. Ich kann euch hier im Lager nicht davon erzählen, besser, wenn nicht so viele Ohren lauschen können."

Ihm ging es aber eher darum, dass, falls sich die anderen als ihm nicht freundlich gesinnt herausstellen würden, seine Chance, abzuhauen, im Wald deutlich besser war, als hier im Lager. Allerdings hatte er auch keine andere Wahl als ihnen fürs Erste zu vertrauen. 

Im Hintergrund redete immer noch ein Vertreter der Vereinigung, der alle Gruppen in Kenntnis setzte, aber, wie Elias vorher gesagt hatte, einige Infos ausließ. 

In dauerhafter Alarmbereitschaft folgte er den anderen und ließ sich am Ausgang ebenfalls eines der Funkgeräte geben.

Außerhalb des Lagers fingen sie alle sofort an zu rennen. Jede Gruppe brach in eine andere Richtung auf. Einige hatten sich nach den neuesten Infos sogar geweigert, überhaupt erst aufzubrechen. 

Nachdem sie ungefähr eine Stunde gerannt waren, gab Elena der Gruppe ein Zeichen zu stoppen. Mit ernstem Blick wandte sie sich an Luc

"Ich denke, das genügt jetzt als Abstand Lucien. Also, wir brauchen jetzt langsam die Infos. Ich werde dieser Gruppe keine Gefahren aussetzen, über die wir Bescheid hätten wissen können."

Luc wäre es lieber gewesen, wenn sie noch etwas weiter gelaufen wären. Aber so ging es auch. Er kramte kurz in seinem Beutel und holte daraufhin einen kleinen metallenen Stab hervor, an dessen Ende ein Spitzer Kristall eingelassen war. Der Stab war nicht größer als ein Stift. 

Während er anfing Glyphen in die umliegenden Bäume zu zeichnen, wunderten sich die anderen, was jetzt wohl kommen würde.

Fertig gezeichnet, murmelte Luc noch schnell: "Stille, Nebel"

Die anderen, immer noch fasziniert wartend, bemerkten nicht, wie sich ein Nebelschleier um sie bildete, der jegliche Sicht blockierte und keine Geräusche raus ließ.

"So, jetzt, wo ich bessere Zustände für so ein Gespräch geschaffen habe, kann ich auch anfangen, euch alles zu erklären.", fing Luc das Gespräch an, "Doch davor muss ich noch eine weitere Frage klären: Was wisst ihr hier auf der Erde bereits über die Kuppeln?"

Alle überlegten kurz und meinten dann abwechselnd:

"Wir wissen, dass Kuppeln, wenn sie auftauchen, einen Teil einer anderen Welt in unsere bringen. Wiederum wird der Teil unserer Welt in die andere transportiert.", kam es von Elias.

Dave meinte ergänzend: "Auch ist bekannt, wenn man gewisse Bedingungen innerhalb der Kuppeln erfüllt, dass man diese vor ihrem Auflösen wieder verlassen kann. Aktuell scheint es immer mit dem niedrighaltung der Monster zu funktionieren."

Auch Elena fügte noch etwas hinzu: "Und man hat nach wie vor noch keine Methode gefunden, Gegenstände mit in die Kuppeln zu nehmen, die aus Materialien von der Erde hergestellt wurden."

Die anderen nickten nur zustimmend. Als weiter nichts kam, sah Luc das als Zeichen, dass dies bereits alle Fakten waren, die auf der Erde bekannt waren.

"Gut damit weiß ich jetzt wo ich anfangen kann."

Luc legte eine kleine Pause ein, während er sich zu den anderen setzte. Allerdings sah keine von den anderen wirklich ruhig aus. Jeder war in einer angespannten Haltung und jederzeit bereit für den Kampf.

"Wie ihr bereits gesagt habt, sind die Kuppeln ein Phänomen, welches zwei Welten verbindet und das von den Kuppeln umschlossene Gebiet austauscht. Zu dem zweiten Teil dachte ich, dass ihr schon etwas mehr wisst. Aber scheinbar sind die Kuppeln euch da noch ein größeres Rätsel als gedacht."

"Innerhalb der Kuppeln gibt es immer drei Sachen, die nicht von der anderen Welt kommen, sondern erst innerhalb der Kuppel erzeugt werden. Das sind erstens die Monster, zweitens ein Boss Monster bzw. Gegner, der stärker ist als die normalen Monster und einen Altar. Dieser Altar ist verantwortlich für die Kuppel Kontrolle. Durch ihn werden weitere Monster erzeugt und die Kuppel zerstört, wenn der Kuppel Boss fällt."

Luc ließ extra eine kurze Pause bevor er weiter erzählte: 

"Um eine Kuppel ohne die Zerstörung oder einen Kuppelbruch zu verlassen. Man muss entweder, wie ihr bereits erwähnt habt, die Monster Population im Rahmen halten. Allerdings kann man das ganze auch direkt über diesen Altar steuern. Wenn man den Altar findet, hat man die ganze Kuppel unter Kontrolle. Man könnte sogar einen vorzeitigen Kuppelbruch verursachen."

 Die anderen vier waren über diese neue Information erstaunt. Lyria sogar so sehr, dass sie aus Reflex: "Wie hier?" rief.

"Das ist meine Vermutung. Allerdings geht es noch weiter. Kuppel Verbindungen haben einen Rhythmus, der scheinbar hier noch nicht bekannt ist. Immer in 2 Monats Abständen wechselt dieser Rhythmus zwischen zufälligen Welten und einer festen Welt. Ich habe diese Umstände genutzt, um zurück zur Erde zu kommen. Allerdings hatte ich nicht damit gerechnet, dass die Erde auf das Ganze nicht vorbereitet ist."

"Um genauer zu sein passieren die Kuppel Ereignisse in anderen Welten schon deutlich länger und in einigen Welten haben die Kuppeln in ihr Leben mit eingebaut. So auch die Welt, von der ich komme. Der Planet heißt Velea. Auf ihm erscheinen die Kuppeln bereits seit einigen Jahrhunderten. Es gehört dort zur Kultur bereits."

Luc musste kurz Luftholen für den nächsten Teil. 

"Elias, du hast vorhin den Namen Neria erwähnt. Um genau zu sein, ist es kein Ort, sondern ein Land. Eines der Königreiche in der Welt, wo ich herkomme. Dieses Königreich nutzt alle paar Jahre die Kuppeln, um andere Welten zu überfallen und Ressourcen in die eigene Welt zu bringen."

"Und scheinbar haben wir das große Pech, dieses Mal ihr Ziel zu sein."