Sybilles Sicht
Er hatte mich markiert! Er hat mich echt gebissen! Der Schock war schlimmer zuerst als der Schmerz, der darauf folgte. Vielleicht verlor ich deswegen mein Bewusstsein. Nun war ich ein markierter Mensch wie mein Vater. Mein Vater war selbst danach weiterhin ein Mensch, aber seine Sinne waren geschärft. Das hatte er mir kurz danach erzählt, als wir uns noch verstanden.
Als ich aufwachte hörte ich immer noch das Brummen des Motors, oder nicht? Nein, das war eher ein schnurren. Ich öffnete die Augen und sah Roland, der nah an meiner Seite war. Das Geräusch kam von ihm. „Alpha." krächzte ich. Er öffnete die Augen, und ich sah dicke Tränen über sein Gesicht fließen. „Meine Mate! Du bist wach geworden!" „Warte, erkläre mir bitte, warum du mich markiert hast. Ich kann doch unmöglich dein Mate sein. Ich meine, du bist ein Alpha, und ich nur ein Mensch." „Du musst was besonderes sein." Ich schüttelte den Kopf. „Oh doch, glaub mir meine Mate. Der nächste Vollmond ist in weniger als einer Woche. Dann wirst auch du dich verwandeln können." Was? Das war gerade zu viel! Ich sollte was werden? Ein Werwolf? Wo hatte er denn das gelesen? „Sorry, aber ich glaube nicht. Mein Vater ist auch ein Mensch geblieben trotz Biss seiner Gefährtin." „Nur ein Biss eines Alpha ist anders, Liebes. Denn da ein Rudel seine Luna benötigt, wirst du in vier Tagen zum Werwolf." Ich wollte das nicht glauben, aber ich roch auf einmal einen Duft, welcher mich süchtig machte, und der kam von Roland. „Riechst du mich?" fragte er lächelnd, als er mich schnuppern sah. Ich wurde feuerrot, und nickte. „Du riechst wie frisches gemähtes Gras und eine Süße… erdbeeriges? Kann ich nicht genau sagen." Roland kam näher, und ich kuschelte mich nun an ihn. Ich musste mehr Duft aufsaugen. Roland brummte und schnurrte weiter, während er mich hin und her schaukelte in seinen Armen. Nur leider berührte er dabei meinen Bauch, und weil die Wunden frisch waren, taten sie noch weh, und ich schrie.