„Fass mich nicht an!" schrie sie den Herzog an. „Fass mich nie wieder an!" Der Herzog war total perplex. Er hätte vieles vermutet. Dies allerdings nicht. „Mia, Liebes…" versuchte er, aber schon versuchte Mia aufzustehen, um ihn zu entkommen. Bei ihrem geschwächten Zustand war dies allerdings ein sehr schwacher Versuch. Sie kam keine drei Schritte weit, bis sie zusammen brach. Der Herzog legte sie wieder hin. „Mia was ist los?" fragte er sie. Ihr kamen dicke Tränen hinunter. „Mörder deines eigenen Kindes wagst es noch zu fragen?" schrie sie. Er war verdattert. Wieso sollte er nun der Mörder sein? „Ich hätte niemals unser Kind ermordet! Mia, du kennst mich doch!" „Dachte ich auch. Aber Jangi gab mir den Fruchtsaft, der von dir kam. Also hast du unser Kind auf dem Gewissen!" Da ging ihm ein Licht auf. Er hatte tatsächlich ihr eine Flasche fertig gemacht. Jangi hatte ihm erzählt, dass sie in der Bibliothek lesen wollte, und er fand es eine nette kleine Geste. Dann war er kurz weg, und als er die Flasche verschließen wollte war Claudia an der Flasche. Nein, das konnte er nicht glauben! Aber was hätte es sonst sein können? Die Flasche muss vergiftet gewesen sein, und wenn er es nicht war konnte es nur Claudia gewesen sein. Wie konnten die Götter sie als neues Gefäß erwählen?
„Ich lasse dich wohl besser nun ruhen." sagte er zu Mia. Er wollte das nun klären. Mia hatte andere Pläne. Sie war zwar nicht das aktuelle Gefäß, aber würde man ihr trotzdem gestatten im Segnungsring zu beten? Sie ging zum Hohepriester. Er legte seine Hand auf ihren Kopf. „Armes Kind. Selbst jetzt wirst du hier noch gequält." „Darf ich im Segnungsring beten?" fragte sie. „Natürlich." sagte er. Er ahnte was sie wollte, und konnte sie nur allzu gut verstehen.
Denn sie wollte zurück. Den Herzog nie wieder sehen! Darum betete sie zu den Göttern. Nur diese konnten sie zurück schicken. Sie saß Stunden dort, aber nichts geschah. Gerade als sie aufgab erstrahlte der Kreis doch, und sie verschwand.