Was für ein Tag! Zuerst habe ich ganz schlecht geschlafen, weil mir das traurige Gesicht meiner Gefährtin nach unserem schönen Kuss nicht mehr aus dem Kopf gegangen ist. Mit dem festen Vorsatz dies heute in Ordnung zu bringen schlief ich dann doch ein, nur um festzustellen, dass meine kleine Gefährtin das Rudelhaus verlassen hat. Es kostete mich alle Kraft, sie nicht sofort zu suchen und trotzdem unauffällig zu forschen, wo sie ist. Gegen Mittag wurde ich schon ganz paranoid, vor allem als sie nicht wie gewöhnlich beim Mittagessen half. Vl haben die Luna oder Beatrix sie wieder K.O geschlagen oder eingesperrt. Vl ist sie in Gefahr und ich vergeude meine Zeit mit unsinnigen Gesprächen mit Alpha Magnus, der mich noch immer zu überzeugen versucht, dass er ein super Alpha ist aber mehr Krieger braucht um sich besser verteidigen zu können.
In ihrem Schlafzimmer hab ich auch schon nachgeschaut und im Zuge dessen auch in der Wäscherei und im Kerker - aber sie ist wie vom Erdboden verschwunden. Beim Mittagessen kam dann die Enthüllung, als Beatrix laut „Rebecca - wo ist denn heute unsere faule Omega" rief und Luna Magret gelangweilt antwortete: „Sie holt die Muster und Entwürfe der Schneiderin, deine neuen Schuhe und den Schmuck ab. Ich hab sie gleich in der Früh losgeschickt, sie sollte auch wenn sie zu Fuß unterwegs ist zum Abendessen vorbereiten wieder zurück sein." Beatrix brummelte noch etwas vor sich hin und ich war zwar erleichtert dies nun zu wissen, doch wenn sie zu Fuß unterwegs war, dann würde sie es nie bis am Abend retour schaffen und es lauern immer noch Schurken in Grenznähe, nicht dass ihr was zustößt. Es blieb mir nichts anderes übrig als zu warten und zu hoffen, dass sie unversehrt zurückkommt und ich sie wieder beschützen kann in meiner Nähe. Am Nachmittag war Training mit Alpha Magnus seine wenigen Krieger angesagt, damit diese zumindest eine Hilfe für meine Krieger sind und ich konnte mich gut abreagieren, sonst wäre mein Wolf noch durchgedreht. Endlich ist nun Abendessenszeit und ich warte schon ungeduldig auf meine schöne Rebecca. Sie kommt auch gerade in den Saal und serviert die Suppe und Vorspeise. Sie sieht glücklich aus und das macht mich wiederum glücklich. Anscheinend hatte sie einen schönen Tag. Obwohl ich etwas neidisch bin, dass nicht ich derjenige war, der ihr diesen schönen Tag beschert hat, freue ich mich trotzdem, dass es ihr heute wieder besser geht. „Rebecca - komm her zu mir" schreit nun schon wieder Beatrix und ich sehe, wie ihre Blicke zuerst zu Beatrix schweifen und dann bei mir hängen bleiben. Ihre Augen - so schön und groß, lassen mich alles rundherum vergessen. Viel zu schnell ist der Moment vorbei und Rebecca steht bei Beatrix die ihr leise Befehle gibt. Leider kann ich sie nicht verstehen, weil Alpha Magnus mir laut seine Pläne für die nächsten Tage erklärt und Rebecca wieder geht und die Suppe abserviert. Nach dem Nachtisch, eine Schokocremeschnitte die auf der Zunge zergeht, entschuldige ich mich und suche meine Rebecca. Ich muss sie einfach kurz sehen und mich vergewissern, dass es ihr gut geht. Ich finde sie mit einem Korb am Arm richtung Keller gehen. „Rebecca - warte!" Sage ich laut. Sie bleibt stehen und dreht sich zögerlich um. „Alpha Elias" - erwidert sie mit einer leichten Verbeugung - Wie kann ich ihnen helfen?" Ich ergreife ihr Kinn und sie muss mir direkt in die Augen sehen. „Rebecca - Ich will nur sehen dass es dir gut geht. War heute jemand böse zu dir?" frage ich sie direkt und sie schüttelt den Kopf. „Nein, heute war ein schöner Tag" lächelt sie und ich muss ebenfalls schmunzeln, weil ihr Lächeln so schön ist. „Wo gehst du mit dem Korb hin zu so einer späten Stunde?" „Den bringe ich in den Kerker zum Schurken, der darf ab heute wieder etwas essen haben sie mir in der Küche gesagt und ich habe mich freiwillig gemeldet ihm das Essen zu bringen." „Ich begleite dich, nicht dass er dir zu nahe kommt" bestimme ich, lasse ihr Kinn los und deute ihr vor zu gehen. Sie geht voran und ich folge ihr zum Kerker. Dort angekommen bringt sie das Essen zum Insassen, der nur misstrauisch auf das Brot und die Milch sieht, es dann aber nach kurzen Zögern aufisst. „Und nun?" frage ich Rebecca. „Nun werde ich noch beim Abwasch helfen und Beatrix ihre gewünschten Kräuter zum Schlafen bringen, bevor ich selbst versuche zu schlafen" antwortet sie mir ohne mich anzuschauen. Mein Herz schmerzt und ich lege eine Hand auf ihre Schulter. „Warte. Ich muss mich noch wegen gestern erklären. Rebecca, ich will nicht, dass du glaubst du wärst ein netter Zeitvertreib für mich. Du bist etwas besonderes. Ich habe Gefühle für dich entwickelt und möchte dich beschützen. Bitte glaube mir, ich will dich nicht ausnützen. Ich werde auch versuchen mich von dir fern zu halten, aber bitte wende dich nicht ab von mir!" Sie sieht mich an und ihre Hände zittern leicht, als sie antwortet: „Elias - das war mein 1. Kuss. Es war schön, aber ich möchte auf meinen Gefährten warten. Ich hoffe du verstehst das!" „Ich verstehe das und werde versuchen dich nicht mehr zu küssen. Aber ich möchte in deiner Nähe sein und das kannst du mir nicht verbieten. Darüber lasse ich nicht mit mir verhandeln! Sie haucht: „Okay!" und alleine dafür würde ich sie am liebsten an die Wand drücken und wieder küssen, doch ich drehe mich brav um und sage schnell: „Bis morgen!" Und flüchte in mein Zimmer, bevor ich sie noch an mich reiße und ihr zeige, wer ihr wahrer Gefährte ist. Das wird eine Herausforderung die nächsten Tage, aber ich will mich zusammenreißen, denn bald ist Vollmond und spätestens da möchte ich alles geklärt haben und wenn alles glatt läuft ihr alles gestehen am Maskenball. Mein kleines Aschenputtel, dein Prinz wartet bereits!