Auf seinem Sterbebett wünscht sich ein junger Mann wiedergeboren zu werden. Eine Göttin erfüllt ihm diesen Wunsch und gewährt ihm ein neues Leben in einer magischen, wundervollen Welt. Was wird das Schicksal für ihn in dieses mal bereit halten?
In der Hauptstadt Launil des kleinen Königreiches Kragos einer anderen Welt, befindet sich die junge Prinzessin, Celine Lunier, gerade in der Schatzkammer des Schlosses und stöbert nach etwas neuem mit dem sie sich die Zeit im Schlosshof vertreiben kann. In der Schatzkammer befindet sich alles mögliche, Antike Gegenstände vergangener Zeitalter, magische Waffen und Rüstungen, Bücher und Schriftrollen, Glänzendes und Wertvolles aller Art. Bedächtigen Schrittes und alles genau begutachtend geht die Prinzessin durch die Gänge, gefolgt von ihrer Maid, deren Aufgabe es ist sich um das 9-Jährige Mädchen zu kümmern und ihr jeden Wunsch zu erfüllen. Nichts mag ihr jedoch so recht gefallen und sie wird zunehmend frustrierter. Kurz davor aufzugeben und sich damit abfinden, dass sie weiter mit den alten Kram spielen muss, sieht sie ein versteinertes Ei, dass um ein vielfaches größer ist als sie selbst, auf einem Podest, in einem Kissen liegen.
Schon immer hat sich Celine nach einem Spielkameraden gesehnt. Ihr älterer Bruder, Prinz und Thronfolger, hat so gut wie nie zeit für sie genauso wie ihre Eltern. Sie versteht zwar warum aber fühlt sich trotzdem oftmals sehr allein. Die einzigen, die immer um sie Herum sind, sind die Mägde aber die sind so steif und auf ihre Arbeit bedacht, dass das Spielen mit ihnen einfach keinen Spaß macht. Also Beschloss die junge Prinzessin das Ei auszubrüten.
Ein lächeln zog sich über das Gesicht der Prinzessin, bei dem Gedanken an ihren neuen Spielpartner. Voller Zuversicht befahl sie ihrer Maid das Ei mit samt dem Kissen nach draußen in den Schlossgarten zu bringen. Die Maid wollte erwidern, aber als sie Luft holte um etwas zu sagen, sah sie wie die Miene der Prinzessin zornig wurde und ihre kristallklaren, blauen Augen sie bedrohend ansahen. Celine wusste genau, dass die Maid versuchen wollte ihr das auszureden, aber sie wusste auch, dass sie sich ihr nicht widersetzen kann. Die Maid sagte nichts und verbeugte sich nickend. Sofort war das Lächeln wieder auf dem Gesicht der Prinzessin. Auf dem Weg nach Draußen stellte sich die Prinzessin allerlei Tiere vor, wie sie aus dem Ei schlüpfen und mit ihr spielen.
Im Schlossgarten angekommen legte sie das Ei in der nähe des kunstvoll gefertigten Teiches nieder. Die warmen Strahlen der Sommer sonne wärmten die Prinzessin und das Ei gleichermaßen. Ein Hauch warmen Sommerwindes fuhr durch das hell blonde, lange Haar der Prinzessin und wehte ein paar Strähnen in ihr Gesicht, die sie sich sofort wieder hinter ihr Ohr schob. Celine legte eine kuschelige Decke über das Ei. Die Maid sah die Prinzessin mit abwertendem Blick an, dann schloss sie ihre Augen und schüttelte den Kopf. Celine schlich sich mit unter die Kuscheldecke und umarmte das Ei. Sie wollte es mit ihrer Körperwärme ausbrüten. Plötzlich begann das Ei langsam an zu leuchten, während es sich an der magischen Kraft der Prinzessin bereicherte.
Zur gleichen Zeit in einer anderen Welt, die von ihren Bewohnern „Erde" genannt wird, lag ein junger Mann, in einem Krankenhausbett, im Sterben. In seinen letzten Momenten sah er auf sein Leben zurück.
Er erinnerte sich an seine Kindheit, in der er gezwungen war mit seinen Eltern von einem Ort zum Anderen zu ziehen. Wodurch er nie lange genug an einem Ort war um Freundschaften zu schließen. Um genau zu sein gab er es nach den ersten paar Umzügen auf, da er vermutete eh bald wieder an einen neuen unbekannten Ort ziehen zu müssen. Dadurch machte er sich selbst zu einem Einzelgänger und Außenseiter. Aber das war für ihn immer noch angenehmer als sich von geliebten Menschen verabschieden zu müssen.
Aber das schlimmste daran war, dass er währenddessen mit ansehen musste wie seine Familie zerfiel. Die Eltern stritten sich, die Mutter war untreu und der Vater litt innerlich. Er war noch sehr jung, dennoch war der Anblick seines Vaters in diesem Zustand eine Schockierende Erfahrung, die er nie vergessen konnte. Und dennoch durfte er selber nicht weinen und keine Schwäche zeigen, denn er wollte ein gutes Vorbild für seine jüngere Schwester sein. Außerdem hatte er es seinen Eltern schon vor ihrer versprochen, dass er auf seine kleine Schwester aufzupassen und für sie da sein würde.
Einige Jahre und Umzügen später trennten sich dann seine Eltern. Aber es war nicht die Trennung, die den Jungen an den Rand der Tränen brachte, er hatte ja genug Zeit um sich auf dieses Szenario vorzubereiten. Sondern es waren die schmerzerfüllten Tränen seiner geliebten Schwester. Danach wurde die Familie getrennt, Mutter mit Tochter und Vater mit Sohn gingen getrennte Wege.
In der Schule hatte er es auch nicht leichter, die permanente Sorge um seine Schwester und seinen Vater, der Erfolgsdruck der von den Eltern ausging und die Tatsache, dass er keine wirklichen Freunde hatte machten es ihm nicht einfach mit der Situation fertig zu werden. Er versuchte sich abzulenken und seine Probleme unter den Teppich zu kehren. Er wusste wie schwer es ist die Bürden und Erwartungen anderer Menschen auf seinen Schultern zu tragen. Weswegen er auch niemanden mit seinen Problemen belasten wollte.
So biss er sich alleine durch diese Zeit bis er seine erste große Liebe kennen lernte. Hoffnung und Zuversicht erblühten in ihm. Und er schwor sich, dass es ihm nicht so ergehen würde wie seinen Eltern. Er würde alles daran legen seine Freundin glücklich zu machen bis ans ende seiner Tage. Aber so sollte es nicht sein. Sie verriet ihn mehrfach und fügte ihm schmerzen zu, die niemand sehen und die doch schwerer waren alles was er sich hätte vorstellen können. Er begriff, wie sich sein Vater gefühlt haben muss. Für Jahre nagte die zerbrochene Beziehung und sein gescheiterter Schwur an seiner Seele.
Mit wenigen Menschen die ihm nahe standen, von denen er niemanden mit seinem Leid belasten wollte und sonst niemanden an den er sich wenden konnte kehrte er sich nach innen. Auch schien niemand der ihm nahe stand sein leiden zu bemerken oder ihm helfen zu wollen. Weiter war er Allein und musste dennoch nach außen hin stark sein. Bis dann sein Vater an einer grausamen Krankheit verstarb. Auf dem Sterbebett gab er ihm die letzten Worte mit auf den weg, „Egal was du in deinem Leben machst, gibt immer alles was du kannst, sodass du nichts bereuen musst.".
Nachdem er die Trauer über den Tod seines Vaters überwunden hatte, begann er nach der Weisheit seines Vaters zu leben und tatsächlich erkannte er nach und nach ein Lichtblick am Horizont. Doch dann kam ein weiterer schwerer Schlag, seine körperliche Verfassung verschlechterte sich. Wäre diese Krankheit früher entdeckt worden, hätten die Ärzte etwas tun können. Doch in diesem Stadium haben ihn die Ärzte einfach aufgegeben. Nach einer Weile gab er sich auch selber auf, doch konnte er nicht einfach sein leben beenden, er wollte seiner geliebten Schwester nicht noch mehr schmerzen bereiten. Er wusste genau, was für Auswirkungen sein Tod auf seine Schwester hätte. Und es waren auch nur seine Schwester und ihr Mann, die an ihn glaubten und für ihn da waren. Aber in seinem Zustand konnte er nichts tun. So sehr er für seine Schwester da sein wollte. Alles was er tun konnte war seine Zeit mit sinnlosen spielen und dem gucken von Serien zu füllen. Besonders angetan haben es ihm die Isekai Animes. Oft stellte er sich vor wie es wäre eine Chance auf ein neues Leben zu bekommen.
Als er seinen letzten Atemzug tat war auch das sein letzter Gedanke, „Ich möchte als mächtiger Drache in einer Welt voller Magie wiedergeboren werden und dieses mal würde ich dann mein leben in vollen Zügen genießen!". Dann wurde um Ihn herum alles dunkel und er verlor das Bewusstsein.
Einen Augenblick lang befand er sich in völliger Leere. Und doch fühlte er sich frei und wohl. Zum ersten mal seit vielen Jahren verspürte er keinen Schmerz und es schien als wären alle Lasten von seiner Seele verschwunden. Dann vernahm er das ferne flüstern einer sanften Frauenstimme. Ich werde dir deinen letzten Wunsch gewähren. Sagte sie. Dann kam er wieder zu Bewusstsein.