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Die Tage an der Akademie

Vor dem Hauptgebäude der Akademie wartete bereits Celine auf mich. Da bist Du ja endlich. Ich habe mir schon sorgen gemacht. Sagte sie. Tut mir leid! Ich habe völlig die Zeit vergessen. Entschuldigte ich mich bei ihr. Und was machen wir mit dem restlichen Tag? Es ist ja grade mal Nachmittag. Fragte sie mich. Ich überlegte einen Moment lang. Meine Gedanken wurden jedoch vom knurren meines Magens unterbrochen. Ich schätze wir essen erst einmal zu Mittag. Sagte ich verlegen. Also gingen wir in die Stadt und nahmen in einem Gasthaus eine Kleinigkeit zu uns. Dann kehrten wir zusammen in den Schlossgarten zurück und verbrachten einen entspannten Nachmittag. Während wir den Tag genossen tauschten wir uns über unseren ersten Tag an der Akademie aus.

Am nächsten Tag begleitete ich Celine wieder zur Akademie, auch wenn ich selbst an diesem Tag keinen Kurs hatte. Jedoch hatte Celine jeden Trag unter der Woche Kurse an denen sie teilnehmen musste. Aber ich wollte die Zeit nutzen und gucken wann die Trainingszeiten der Knappen waren. Also verabschiedete ich Celine am Hauptgebäude und ging zum Trainingsplatz der Knappen.

Auf dem Übungsgelände angekommen sah ich wie sich die Knappen gerade versammelten. Ich mischte mich einfach unter die Knappen bis der Ausbilder erschien. Diesmal war es nicht die Ritterin vom Tag zuvor sondern ein riesiger Muskelprotz mit Glatze und Vollbart. Würde er nicht in einer Ritterrüstung stecken hätte ich ihn eher als Abenteurer eingeschätzt. Ich schritt auf ihn zu. Guten Morgen. Mein Name ist Zymeth ich bin ein neuer Rekrut. Stellte ich mich ihm vor. Sehr gut. Brummte er mit tiefer Stimme. Dann für Dich als Information, Training ist jeden Tag von Morgens bis Mittag. Wenn Du dich gut anstellst und von Mindestens drei Trainern die Empfehlung zum Ritter erhältst, wirst Du zu einem Feldeinsatz zugeteilt. Wenn dieser dann erfolgreich ist wirst Du offiziell als Ritter anerkannt. Bis dahin erscheinst Du am besten so oft wie möglich hier, stärkst deinen Körper und zeigst uns, dass Du es wert bist. Erklärte er.

Das werde ich. Sagte ich und stellte mich zu den anderen Rekruten. Als erstes wurden Sprints durchgeführt, jeder Knappe musste fünf mal gute 150m sprinten. Wir starteten in Dreier Gruppen und reihten uns nach dem Lauf wieder in die Schlange, bis jeder seine fünf Durchläufe abgeschlossen hatte. Danach folgte ein Ausdauer Lauf von einer guten dreiviertel Stunde. Viele der Rekruten mussten das Training hier schon unterbrechen. Anschließend erfolgte, nach einer Verschnaufpause, ein Krafttraining. Diejenigen die danach noch übrig waren konnten zu guter Letzt am Schwertkampftraining Teilnehmen. Die Kunst des Schwertkampfes, die hier gelehrt wurde war schlicht und keine besondere Technik oder Form wie ich sie aus meiner alten Welt kannte.

Dennoch muss es spezialisierte Formen auch in dieser Welt geben. Die Ritterin, mit der ich mich am Tag zuvor Duelliert hatte verwendete eine ganz andere Technik, als die die wir hier beigebracht bekommen. Aber vielleicht werden diese nur vollwertigen Rittern gelehrt. Dachte ich mir. Als ich meine Gedanken wandern lies sprach mich auf einmal der Ritter an. Sag mal Bursche wer bist Du eigentlich? Das Training scheint dir gar nichts aus zu machen. Sagte er und sah auf die anderen Rekruten, die schnaufend am Boden lagen oder es gar nicht erst zu diesem Punkt geschafft hatten. Oh hatte ich mich nicht vorgestellt? Wie unhöflich von mir. Mein Name ist Prinz Zymeth Yuhatsu, zukünftiger Gemahl der Prinzessin Celine Lunier. Stellte ich mich vor und machte eine höfliche Verbeugung. Das war nicht die Art Reaktion oder Erklärung die er sich erhofft hatte. Er kratzte sich am Brat. Das Training ist für heute vorbei richtig? Fragte ich den Ritter. Er nickte mir zustimmend zu.

Ich begab mich dann also zum Hauptgebäude und wartete davor auf Celine. Nachdem auch sie Feierabend hatte gingen wir gemeinsam ins Schloss zurück. Sie schickte mich sofort ein Bad nehmen. Nachdem ich sauber war und ihre Nase nicht mehr zu beleidigen schien, gingen wir in den Garten. Dort dachte ich darüber nach, dass ich ein wenig Tagesplanung bräuchte um alles zu schaffen was ich mir so vornahm. Also stellte ich mir einen Plan zusammen. Vormittags innerhalb der Woche war immer Akademie und nachmittags erledigte ich die anderen Sachen wie, den Tempel besuchen, für die Gilde arbeiten oder den Bürgern helfen. Das Wochenende hielt ich mir bewusst frei um besondere oder ungeplante Tätigkeiten ausführen zu können oder mir einfach mit Celine einen schönen Tag machen zu können.

So verbrachte ich die Nächsten Monate. Abends schlich ich mich gelegentlich aus dem Schloss um das Jagen von Monstern nicht zu vernachlässigen. Ich weiß nicht warum, selbst als ehemaliger Mensch fühle ich mich als Drache einfach wohler. Ich hatte dafür aber auch keine Erklärung. Nach drei Monaten war es dann endlich soweit. Mein erster Kurs bei Xidhas, dem Leiter der Akademie, stand an. Da dieser den ganzen Tag lang ging mussten wir Wachen organisieren, die Celine nach dem Mittag ins Schloss zurück eskortierten. Ich war schon gespannt und nervös was der alte Mann vor hatte. Ich schlief die Nacht sehr unruhig.

Am nächsten Morgen war es dann soweit. Ich stand vor Xidhas Büro und klopfte an seine Tür. Komm nur rein. Sagte der alte Mann. Woraufhin ich die Tür öffnete und eintrat. Ich schloss die Tür hinter mir wieder. Der alte Meister stand von seinem Schreibtisch auf und stellte sich in einen magischen Kreis, den er auf den Boden gezeichnet hatte. Komm zu mir. Sagte er. Ich tat wie er sagte und stellte mich neben ihn in den Zirkel. Er berührte den Kreis mit einem Finger. Von diesem Punkt aus, den er berührte, begann der Magie Zirkel zu leuchten. Das Licht breitete sich langsam aus. Als der ganze Kreis leuchtete aktivierte er sich und wir standen auf einmal an einem Strand. War das Teleportations Magie? Fragte ich ihn. Um genau zu sein war es ein Teleportations Zirkel, aber ja. Antwortete er.

Da wir uns nun auf dieser einsamen Insel befinden kannst Du dich auch zurück verwandeln. Sagte Xidhas in erstem Ton. Ich wer ein wenig erschrocken von dieser Aufforderung, auch wenn sie nicht ganz unerwartet kam. Wovon reden Sie? Versuchte ich mich raus zu reden. Du brauchst dich nicht weiter zu verstellen. Ich kann mit meinem Talent alles genau identifizieren, Herr Drache. Sagte er. Damals hatte ich keine Ahnung von Talenten. Dies sind angeborene einzigartige Fähigkeiten, die man nicht anderweitig erwerben kann. Ich hatte keine andere Wahl. Wenn ich mein Geheimnis bewahren wollte, dann musste ich mich mit ihm gut stellen und ihm vertrauen. Ich seufzte tief. Na gut, scheint als hätte ich keine andere Option. Sagte ich und verwandelte mich zurück. Ich richtete mich auf und weitete meine Flügel. Ist das angenehm! Dachte ich mir. Die ganze zeit als Mensch fühle ich mich so eingeengt. Es ist schön einfach die Flügel auszustrecken und zu entspannen. Dachte ich mir und streckte mich ein wenig mehr. Und was nun? Fragte ich Xidhas telepathisch.

Nun beginnen wir dein Training. Sagte er. Ich verstehe nicht ganz? Sie wollen mich wirklich ausbilden obwohl ich ein Drache bin? Haben Sie keine Angst vor mir? Fragte ich ihn sehr verwundert. Warum sollte ich? Wenn Du feindliche Absichten hättest würdest Du nicht diese Umwege gehen und mit Menschen zusammenleben sondern uns einfach angreifen. Auch als Du sagtest Du würdest die Prinzessin schützen warst Du nichts als ehrlich. Außerdem hat man nicht alle Tage die Möglichkeit einen Drachen aus der Nähe zu sehen, ohne gleich angreifen zu werden. Mich interessiert nur ob die Prinzessin über Dich Bescheid weiß. Erklärte er sich. Ja, die Königliche Familie weiß darüber Bescheid. Sagte ich gedanklich zu ihm. Er nickte verstehend. Im übrigen warst auch Du es, der uns damals gegen die Dämonen unterstützt hat, richtig? Ja, das war ich. Sagte ich telepathisch. Nun dann lass mich als Dank dafür dein Geheimnis für mich behalten. Und ich werde Dich auch ein paar Dinge lehren. Im Gegenzug dafür musst Du versprechen die nie gegen die Menschen zu stellen. Forderte er.

Ich überlegte einen Moment. Tut mir leid. Aber dieses Versprechen kann ich unmöglich eingehen. Ich weiß nicht was die Zukunft bringen wird und wie sich die Menschen mir gegenüber verhalten werden. Oder was für schreckliche Dinge manche von ihnen machen werde, die ich nicht für gut hießen kann. Aber ich werde mein best mögliches tun um mit den Menschen in Frieden zu leben. Sagte ich zu ihm. Ich sehe Du hast ein ganz gute Vorstellung von dem hast worauf Du dich einlässt. Bitte verzeih, dass ich dich weiter getestet habe. Entschuldigte er sich. Es gibt nichts zu vergeben. Ihr wolltet mich nur Testen für die Sicherheit von Euch und den Menschen der Stadt. Sagte ich verständnisvoll.

Und was machen wir nun? Fragte ich. Xidhas musterte mich ausgiebig. Für einen Drachen bist du ziemlich jung oder? Entgegnete er mir. Ich bin in etwa ein Jahr alt. Antwortete ich ihm. Verstehe. Murmelte er. Und Du hattest bisher noch niemanden, der dir etwas über deine Fähigkeiten und Magie beibringen konnte. Nehme ich an. Sonst hättest Du keinen Grund in der Akademie nach dem Wissen dafür zu suchen. Stellte er Mutmaßungen an. Nun ich habe noch einen anderen Grund in Celine. Aber ja da haben Sie recht. Sagte ich. Nun wie ich bereits sagte, werde Dir dabei behilflich sein. Versicherte er mir.

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